Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Mikrofonverstärker mit Kompressor/Limiter


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von Thomas W. (donka)


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Hi

Ich habe hier einen schon länger bestehenden Mikrofonverstärker Aufbau 
mit SSM2216 für ein Elektretmikrofon. 3 Potis dienen den Abgleich für 
Gain, Compression und Limiter. Der Ausgang des SSM2216 geht auf ein 
24-bit ADC PCM1808 und die weitere Signalverarbeitung erfolgt dann 
digital. Die Anwendung ist hauptsächlich Sprachkommunikation im 
Studioumfeld.

Ich möchte diesen Teil gerne anders gestalten, weil:
1. soll auch optional für dynamische Mikrofone geeignet sein, Dafür 
brauch ich mehr Verstärkung und die macht der SSM2216 nicht.
2. Der Abgleich ist jedes mal aufwendig. Möchte gerne auf die Potis 
verzichten. Dazu soll
3. der Part für Compression/Limiting Funktion auf die digitalen Seite 
verschoben werden. Dieser Teil wäre dann auch update-bar.

Ich dachte mir ein einfacher rauscharmer OP, welcher bei einem 
Dynamischen Mikrofon auf ca. 40dB eingestellt wird, sollte es für den 
Zweck tun.

Habe ich da was übersehen? Ist das so machbar? Welchen OP könnt ihr mir 
emfehlen? Als Spannung für den analogen Teil stehen mir 5V zu Verfügung.

danke

von MaWin (Gast)


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Der Kompressor ist absichtlich auf der anlaogen Siete, damit er von den 
24 bit nichts wegnimmt.

Allerdings sind 24 bits so viel, daß es wohl nichts schadet, die 
Verstärkung des Frontends so einzustellen, daß die 24 bit nie 
übersteuern, sondern normalerweise nur 16 bit genutzt werden und dur bei 
einem richtig laufen Knall mal das höchstwertige bit genutzt wird.

Dazu braucht man aber wohl keine besonders hohe Verstärkung, nicht mal 
bei danamischen Mikrophonen, jedoch eine gewisse Rauschfreiheit.
wenn SSM2015, SSM2017, LT1128 zu teuer sind vielleicht NJM387 ?
Als ersatz für den SSM2216.

von Achim M. (minifloat)


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Thomas W. schrieb:
> Welchen OP

NE5532?
Allerdings sehe ich gerade, dass man der Eingangsstufe des SSM2216 eine 
Verstärkung mittels externer Beschaltung einstellen kann(siehe 
http://www.analog.com/static/imported-files/images/functional_block_diagrams/SSM2166_FBS.gif). 
Wo ist das Problem?

mfg mf

PS: Sorry, heißt der wirklich 2216 oder doch eher 2166? Ersteren scheint 
es nur bei dubiosen Bauteilebrokern zu geben.

von Thomas W. (donka)


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Joachim минифлоть schrieb:
> Thomas W. schrieb:
>> Welchen OP
>
> NE5532?

Der braucht aber wenigstens -5V/+5V Versorgung. Ich habe dort aber nur 
0/+5V.

> Allerdings sehe ich gerade, dass man der Eingangsstufe des SSM2216 eine
> Verstärkung mittels externer Beschaltung einstellen kann(siehe
> 
http://www.analog.com/static/imported-files/images/functional_block_diagrams/SSM2166_FBS.gif).

Stimmt, momentan steht die auf 6dB, was für das Elektretmikrofon auch 
ausreicht. Laut Datenblatt darf man noch 14 dB dazugeben. Ich werde das 
mal ausprobieren mit dynamischem Mikro.

> Wo ist das Problem?

OK. Bei Pkt.1 eventuell nicht mehr

>
> mfg mf
>
> PS: Sorry, heißt der wirklich 2216 oder doch eher 2166? Ersteren scheint
> es nur bei dubiosen Bauteilebrokern zu geben.

Sorry, natürlich SSM2166. Ich glaub ich brauch bald Urlaub ;-)

von Thomas W. (donka)


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MaWin schrieb:
> Dazu braucht man aber wohl keine besonders hohe Verstärkung, nicht mal
>
> bei danamischen Mikrophonen, jedoch eine gewisse Rauschfreiheit.

Das Hersteller des dynamischen Mikros gibt im Datenblatt eine 
Ausgangsspannung von 2,5mV beim Besprechen aus 5cm Entfernung an. Mit 
40dB Verstärkung hätte ich dann 250mV. Der ADC will zur Vollausteuerung 
1V. Somit hätte ich 12dB Aussteuerungsreserve. Oder ist das zu wenig?

>
> wenn SSM2015, SSM2017, LT1128 zu teuer sind vielleicht NJM387 ?
>
> Als ersatz für den SSM2216.

SSM2015 und SSM2017 sind obsolete
LT1128 will -15/+15V Versorgungsspannung und
NJM387 ist wohl auch nicht mehr up to date

Was ist den davon zu halten
http://www.ti.com/product/lme49721

oder sind 4 nV/rtHz zu viel?

von MaWin (Gast)


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> Oder ist das zu wenig

Ja, deutlich, du willst ja den Kompressor digital machen.
Also darf die Eingangsstufe nie übersteuern, egal wie laut.
Zumindest so laut, bis einem die Ohren wehtun, also 120dB.

> SSM2015 und SSM2017 sind obsolete

Brauchst du einen oder hunderte ?

> oder sind 4 nV/rtHz zu viel?

Der LME ist sehr gut, aber nicht direkt für niederohmige Quellen 
gemacht.
Mit 6nV/sqrt(hz) statt 1nV(sqrt(Hz) rauscht er etwa 6 mal so stark.
Aber für deine 5V ist er recht passend.

von Thomas W. (donka)


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MaWin schrieb:

> Ja, deutlich, du willst ja den Kompressor digital machen.
> Also darf die Eingangsstufe nie übersteuern, egal wie laut.
> Zumindest so laut, bis einem die Ohren wehtun, also 120dB.

Naja, für den angedachten Anwendungsbereich sollte er natürlich nicht 
übersteuern. Aber wenn jemand das Mikro an einen startenden Düsenjet 
hält, dann muss das nicht mehr sauber rüberkommen. Der Kompressor soll 
ja nur die leisen Signale anheben. Der Kompressionsfaktor sollte dabei 
etwa 2:1 sein. Aber ich habe da auch kein Gefühl wie man die 
Austeuerungsreserve bei einem Mikro optimal auslegt. Vielleicht sind die 
12dB doch zu wenig.

> Brauchst du einen oder hunderte ?

Über die Produktlebensdauer möchte man schon gerne das die Bauteile 
verfügbar sind. Da fängt man ein Redesign nicht mit obsoleten Teilen an.
Außerdem brauchen die SSM Typen -15V/+15V.

> Der LME ist sehr gut, aber nicht direkt für niederohmige Quellen
> gemacht.

Was kann ich darunter verstehen? Ich kenn nur OPV's die nicht für 
hochohmige Quellen gemacht sind. Falls man eine Bedämpfung am Eingang 
braucht kann man das doch durch eine entsprechende Beschaltung ändern.

> Mit 6nV/sqrt(hz) statt 1nV(sqrt(Hz) rauscht er etwa 6 mal so stark.
> Aber für deine 5V ist er recht passend.

Der LME macht 4nV/sqrt(Hz). Es gibt, wie mir scheint nur wenige Typen 
für single 5V Betrieb auf dem Markt, die noch weniger rauschen.

von Ralph B. (rberres)


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MaWin schrieb:
>> SSM2015 und SSM2017 sind obsolete
>
>
>
> Brauchst du einen oder hunderte ?

Wo gibt es die denn noch? Und was muss man heute noch dafür hinlegen?

PS der SSM2016 war ein unglaublich guter Vorverstärker, da er kaum 
rauscht
(0,8nV/SQR Hz ) und weil erm it +-38V Betriebsspannung einen 
unglaubliche
Übersteuerungsreserve hatte (bezogen auf 0,775V ).

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