Forum: Offtopic Was ist dies für ein Ventil an der Warmwasseranlage?


von J. A. (gajk)


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Hallo,
wir haben eine Gasheizung im Keller, die auf einem Tank steht, der das 
warme Wasser beinhaltet.

Zwischen Heizungseinheit und Boilereinheit ist eine Warmwasserpumpe 
montiert, die das Wasser zwecks Erwärmung umwälzt. Ist die 
Warmwasserversorgung eingeschaltet, läuft diese Pumpe und es wird auch 
alles (schön) warm.

Unterhalb der Pumpe tropft es nun. Und zwar aus einem recht eigenartigen 
"Ventil", welches in der Mitte eine Schraubvorrichtung trägt, die man 
sogar mit einer Münze verstellen könnte. Umgeben ist das ganze von einer 
roten Kunsstoffscheibe.

Heute stellte ich fest, dass es tropft. Ich habe mir gedacht, ich müsste 
vielleicht das Ventil anziehen, doch dann kam noch mehr. Aktuell ist die 
Metallschraube in einer Art Mittelstellung, bei der es nicht rausspritzt 
sondern "nur" tropft.

Frage: Was ist das überhaupt für ein Teil? Ist das ein Überdruckventil? 
Was regelt man, wenn man die Schraube verdreht? Durchflussmenge?

Anbei zwei Bilder in Großaufnahme. Am oberen Ende passt ein 18-er 
Schlüssel stramm auf das 6-Kant-Gewinde, nur so zur Größenorientierung.

Klar, dass man solche Tropfereien feststellt, wenn der 
Heizungsfachhandel schon lange Feierabend hat...

von Claus M. (energy)


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Kannst Du mal ein Bild von der ganzen Anlage machen?

von Andreas H. (kupferblau)


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Das ist ein Hahn, der für Befüllung und Entleerung gedacht ist. Die 
Schraubkappe mit der Kette ist üblicherweise gleichzeitig der Schlüssel, 
mit dem man den Hahn auf und zu drehen kann.

Wenn der Schlitz im roten Ring quersteht, ist der Hahn zu, wenn er längs 
steht, ist der Hahn geöffnet.

Der rote Ring hält das "Hahnküken", also den drehbaren Innenteil des 
Hahns in Position. Wenn der Ring mit der Zeit nachgibt oder ausgeleiert 
ist, wird der Hahn halt undicht.

Einfach den Hahn als Ganzes austauschen (lassen) und gut ist.

von Daniel F. (df311)


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abhängig von der größe der heizungsanlage dauert auch der tausch.
alles in allem aber keine (große) hexerei, allerdings muss dem entfernen 
des ventil zumindest ein teil des wassers aus der heizung abgelassen 
werden (auch abhängig von evtl. vorhandenen schubern zum sperren von 
heizkreisen). materialkosten (neues ventil) sollten nicht mehr als 10,- 
eur ausmachen, dazu kommt noch das zu ersetzende wasser.

von Asko B. (dg2brs)


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Hallo

Das ist ein sogenannter KFE-Hahn.
Also ein Kessel-Fuell- und Entleerungshahn.
In dem Fall der Bilder einer mit 3/8" Gewinde.
Gegen einen neuen austauschen.
Reparatur ist an dem Teil nicht moeglich.

Gruss Asko.

von J. A. (gajk)


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Danke für die Hinweise, da kann ich morgen im Heizungsfachhandel ja mit 
einem guten Fachwort ankommen... KFE-Hahn. Nene, ich halte da den Ball 
flach.

Zum Glück hat die Tropferei nachgelassen, es kam noch ein halber Eimer 
und jetzt nur noch 1 Tropfen so pro Minute.

Trotzdem, so geht es nicht weiter.

Anbei noch mehr Bilder, auch von der Gesamtsituation.
Was mir aufgefällt: Direkt unter der Pumpe (rotes Gehäuse) befindet sich 
noch einmal so eine Madenschrauben, nur kleiner. Die Kalkspuren zeigen, 
dass da der eine oder andere Tropfen wohl schon mal ausgetreten ist. 
Bild anbei.

Das Hauptventil fürs Wasser werd ich abdrehen und dann davon ausgehen, 
dass aus dem System halt das Wasser aus den Warmwasserrohren unten 
rauskommt. Die Einbaulage ist auf jeden Fall ÜBER dem Wassertank, so 
dass das Wasser dort wohl auch dort bleiben wird.

von Daniel F. (df311)


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zur madenschraube kann ich jetzt nichts sagen, aber einen kleinen tipp 
habe ich noch auf lager:
bevor du das ventil tauschst sperr sofern möglich alle heizkreise ab und 
schließ auch alle anderen verfügbaren ventile. danach einen schlauch 
(gartenschlauch o.ä.) unten am kfe-hahn anschließen und das andere ende 
im nächsten gully/pumpenschacht platzieren, damit hält sich die sauerei 
in grenzen (dass im moment das tropfen fast aufgehört hat weist darauf 
hin, dass der druck im system schon fast weg ist).
wenn kein wasser mehr kommt kannst du das ding dann recht problemlos 
austauschen. nach dem tausch brauchst du den vorher verwendeten schlau 
sowieso um das wasser wieder nachzufüllen...
(heizkörper/bodenheizung entlüften nicht vergessen!)

von Nitram L. (nitram)


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J. Ad. schrieb:
> Was mir aufgefällt: Direkt unter der Pumpe (rotes Gehäuse) befindet sich
> noch einmal so eine Madenschrauben, nur kleiner. Die Kalkspuren zeigen,
> dass da der eine oder andere Tropfen wohl schon mal ausgetreten ist.
> Bild anbei.

Das ist keine Madesschraube sondern eine Entrieglung für die 
Schwerkraftbremse.
Überhalb der Pumpe befindet sich direkt in der Verschraubung ein Art 
Ventiel. Dieses ist normalerweise geschlossen und wird durch den 
Pumpendruck geöffnet. Das verhindert eine ungewollte Umwälzung des 
Wassers bei stehneder Pumpe (Schwerkraftbremse).
Sollte allerdings die Heizungsanlage entwässert werden würde das Wasser 
nicht ablaufen können. Jetzt kommt der Nippel ins Spiel... :-)
Wenn der um 90° gedreht wird öffnet sich das Ventiel und das Wasser kann 
entgegen der normalen Richtung ablaufen...

http://de.wikipedia.org/wiki/Schwerkraftbremse

nitraM

von J. A. (gajk)


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Martin L. schrieb:
> J. Ad. schrieb:
>> Was mir aufgefällt: Direkt unter der Pumpe (rotes Gehäuse) befindet sich
>> noch einmal so eine Madenschrauben, nur kleiner. Die Kalkspuren zeigen,
>> dass da der eine oder andere Tropfen wohl schon mal ausgetreten ist.
>> Bild anbei.
>
> Das ist keine Madesschraube sondern eine Entrieglung für die
> Schwerkraftbremse.
> Überhalb der Pumpe befindet sich direkt in der Verschraubung ein Art
> Ventiel. Dieses ist normalerweise geschlossen und wird durch den
> Pumpendruck geöffnet. Das verhindert eine ungewollte Umwälzung des
> Wassers bei stehneder Pumpe (Schwerkraftbremse).
> Sollte allerdings die Heizungsanlage entwässert werden würde das Wasser
> nicht ablaufen können. Jetzt kommt der Nippel ins Spiel... :-)
> Wenn der um 90° gedreht wird öffnet sich das Ventiel und das Wasser kann
> entgegen der normalen Richtung ablaufen...
>
> http://de.wikipedia.org/wiki/Schwerkraftbremse
>
> nitraM

Ok, dann fördert die Pumpe also das Wasser nach oben, so wie ich 
vermutet hatte. An das untere Ende werde ich nen Ablaufschlauch 
dranmachen und direkt ableiten. Danach die Madenschraube mit dem roten 
Ring öffnen und schauen, wie viel Wasser rauskommt. Wenn  aufgrund des 
Schwerkraftventils von oben kein Wasser nachfolgt, kann es mir ja nur 
recht sein - ich will ja lediglich das KFE-Ventil erneuern und je 
weniger Wasser ausläuft, desto besser.

Allerdings werd ich das Projekt erst am Mittwoch in Angriff nehmen 
können - liege mit hexenschuss flach bzw. bin nicht so gut drauf, jetzt 
an der Heizung rumzufummeln.

von J. A. (gajk)


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So, habe ein neues KFE-Ventil besorgt, knapp 12 Euro incl. MwSt.
Montage erfolgt demnächst.

Anbei ein Bild. Was mir gefällt: Das Gewinde trägt schon so eine 
Dichtband-Schürze, so dass man das Teil nur einzuschrauben braucht und 
auf Hanf&Co verzichten kann.

von J. A. (gajk)


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Krass: Jetzt habe ich entdeckt, dass es von der Firma dieselbe 
Ventilform auch für TRINKWASSER gibt.

Gut, ich trinke ja das Wasser aus der Warmwasserzubereitung nicht.

Habe nun mal die Materialien verglichen (unter simplex-armaturen.de zu 
finden): Der Nippel (wird wohl das Hauptteil sein) besteht bei der 
Trinkwasserarmatur aus "entzinkungsbeständigem" Messing, während es bei 
der Heizungsanlagenversion nur normales Messing ist.

Allerdings scheint man ARSEN zu verwenden, um diese Beständigkeit zu 
erhalten:

http://www.messing-sanitaer.de/Brass/Glossar.htm

Also doch lieber die Heizungsversion einbauen und gut ist?

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