Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Wie streikt man mit einem Gleitzeitkonto?


von A. $. (mikronom)


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Ich finde ein Gleitzeitkonto ist was geniales und ich möchte eigentlich 
nie wieder etwas anderes haben.

Nun ruft "unsere" Gewerkschaft, in der ich kein Mitglied bin, zu einem 
Warnstreik auf. Klar, da kann ich ja hingehen, aber das lässt ja 
lediglich mein Gleitzeitkonto ins Minus rennen. Also kann ich auch 
arbeiten gehen, denn dann muss ich nicht an anderen Tagen Überstunden 
schieben. Streiken lont sich doch dann nur für die, die keine 
Gleitzeitvereinbarung haben.

Hab ich irgendwas falsch verstanden?

von Dennis S. (eltio)


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Sicher, dass du überhaupt streiken darfst ohne Zugehörigkeit zur 
Gewerkschaft...?

von Strike (Gast)


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Nein,

während dem Streik bezahlt der Arbeitgeber keinen Lohn.
Die Mitarbeiter ohne Gleitzeitkonto müssen nacharbeiten oder bekommen 
weniger ausgezahlt.

von Udo S. (urschmitt)


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Andi $nachname schrieb:
> Hab ich irgendwas falsch verstanden?

Ja! Streiken ist und war schon immer zu eigenen Lasten. Nur wenn du 
Gewerkschaftsmitglied bist kriegst du bei einem Streik Streikgeld.

Andi $nachname schrieb:
> Also kann ich auch arbeiten gehen,
Kannst du, wenn alle Streikenden der letzten 150 Jahre so gedacht hätten 
wie du, dann hättest du heute die 6*12h Woche für einen Hungerlohn, und 
deine Zeit auf dem Klo wäre keine Arbeitszeit.

von N.N. (Gast)


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Andi $nachname schrieb:
> Also kann ich auch arbeiten gehen


Wenn man dich nicht daran hindert :-)

http://de.wikipedia.org/wiki/Streikposten

von Kevin (Gast)


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In der Firma erscheinen, sich anmelden.
Dann zur Versammlung gehen, nachher wieder in die Firma,
und zu Arbeitsschluß wieder abmelden.
Das ist zwar nicht in Ordnung, aber du wolltest ja
eine Lösung oder einen Vorschlag.

von A. $. (mikronom)


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Udo Schmitt schrieb:
> Andi $nachname schrieb:
>> Also kann ich auch arbeiten gehen,
> Kannst du, wenn alle Streikenden der letzten 150 Jahre so gedacht hätten
> wie du,

Dann wäre die Schere zwischen arm und reich nicht so groß!

Warum ich nicht in die Gewerkschaft gehe: Solang die es nicht schaffen, 
Gehaltssteigerungen größer als die Inflationsquote ausfallen zu lassen, 
können die mich mal gern haben. Sie fordern zwar jedes Jahr sechs oder 
10 Prozent, aber dann kuschen sie bei 2 % und verkaufen das als 
großartigen Erfolg. Sorry, aber verarscht werde ich schon täglich beim 
Geldausgeben. Ich sehe keinen Sinn darin solche Unfähigkeit noch mit 1% 
meines Gehalts zu unterstützen.

von Steel (Gast)


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Andi $nachname schrieb:
> Solang die es nicht schaffen,
> Gehaltssteigerungen größer als die Inflationsquote ausfallen zu lassen,
> können die mich mal gern haben.

Kannst du es denn selber besser? Im Prinzip gelten die von der 
Gewerkschaft erzielten Lohnerhöhungen nämlich NUR FÜR 
GEWERKSCHAFTSMITGLIEDER. Ich kenne zwar keine Firma die das so handhabt, 
aber mal nur als Denkanstoß. Meinst du du Wicht alleine kannst jedes 
Jahr deinen Chef zu x% bewegen?

von amateur (Gast)


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Das Streikausfallgeld ist einfach eine Sache ob mit oder ohne Glied:-)
Deine Anwesenheit am Arbeitsplatz zeigt aber explizit: Ich bin dafür 
oder dagegen.
Diese Entscheidung kann Dir aber keiner abnehmen.

von A. $. (mikronom)


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Steel schrieb:
> Andi $nachname schrieb:
>> Solang die es nicht schaffen,
>> Gehaltssteigerungen größer als die Inflationsquote ausfallen zu lassen,
>> können die mich mal gern haben.
>
> Kannst du es denn selber besser?

Ja, aber bei meinem jetzigen Arbeitgeber (ÖD) brauche ich das nicht. Ich 
habe hier andere Vorteile, dass das nicht so wichtig ist.

> Im Prinzip gelten die von der
> Gewerkschaft erzielten Lohnerhöhungen nämlich NUR FÜR
> GEWERKSCHAFTSMITGLIEDER. Ich kenne zwar keine Firma die das so handhabt,
> aber mal nur als Denkanstoß.

Ja eben, alle Mitarbeiter des Unternehmens werden nach Tarif bezahlt, 
wenn das Unternehmen sich einem Tarifvertrag anschließt. Deshalb müsste 
ich gleich doppelt dumm sein, wenn ich jetzt dieser Gewerkschaft 
beitrete.

von Michael S. (technicans)


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Andi $nachname schrieb:
> Ja eben, alle Mitarbeiter des Unternehmens werden nach Tarif bezahlt,
> wenn das Unternehmen sich einem Tarifvertrag anschließt. Deshalb müsste
> ich gleich doppelt dumm sein, wenn ich jetzt dieser Gewerkschaft
> beitrete.

Du hättest aber damit schon mal kostenlose Rechtsberatung in
Fragen der Beschäftigung. Aber den braucht man ja nur selten.
In der Lehre und den ersten Berufsjahren war ich auch in der
IGMetall, aber irgend wann bin ich da mal ausgetreten weil da
ja kaum Leistungen rüber kamen. Das ist bis heute so geblieben.
Später hätte ich das mal mehrfach gut gebrauchen können, aber
da war ich schon raus.

von Kai S. (kai1986)


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Andi $nachname schrieb:
> Ja eben, alle Mitarbeiter des Unternehmens werden nach Tarif bezahlt,
> wenn das Unternehmen sich einem Tarifvertrag anschließt. Deshalb müsste
> ich gleich doppelt dumm sein, wenn ich jetzt dieser Gewerkschaft
> beitrete.

Ich hab den Eindruck, dass du das Funktionsprinzip der Gewerkschaft noch 
nicht verstanden hast. Das Druckmittel der Gewerkschaft gegenüber den 
Arbeitgebern ist der Anteil der Arbeitnehmer in der Gewerkschaft. Wenn 
also keiner in der Gewerkschaft ist, dann brauchen die Unternehmen auch 
nicht auf deren Forderungen eingehen.
Aus dem Gewerkschaftsbeitrag wird im Falle eines Streiks dann Geld an 
die Gewerkschaftsmitglieder gezahlt, um den Lohnausfall beim Streik zu 
mildern.

Ob es jetzt dumm ist den Gewerkschaftsbeitrag von 1% zu zahlen und damit 
die regelmäßigen Lohnerhöhungen von 2% zu sichern, oder das 1% zu sparen 
und riskieren durch die Infaltion eine "Lohnsenkung" von 2% zu bekommen 
muss natürlich jeder selbst entscheiden.

Der Arbeitgeber zahlt natürlich auch den Nichtgewerkschaftsmitgliedern 
den selben Lohn wie den Mitgliedern, da er kein Interesse daran hat, das 
alle in der Gewerkschaft sind.

Gruß Kai

von Michael S. (technicans)


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Kai S. schrieb:
> da er kein Interesse daran hat, das
> alle in der Gewerkschaft sind.

Hat damit nichts zu tun. Hier greift die Gleichbehandlung
und das zeigt auch die laufende Rechtsprechung.

von A. $. (mikronom)


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Kai S. schrieb:
> Ich hab den Eindruck, dass du das Funktionsprinzip der Gewerkschaft noch
> nicht verstanden hast. Das Druckmittel der Gewerkschaft gegenüber den
> Arbeitgebern ist der Anteil der Arbeitnehmer in der Gewerkschaft. Wenn
> also keiner in der Gewerkschaft ist, dann brauchen die Unternehmen auch
> nicht auf deren Forderungen eingehen.

Das Prinzip ist das gleiche wie bei Schneeballsystemen, riskanten 
Geldanlagen und Verkehrsleitsystemen (die Leuchttafeln mit 
elektronischen Geschwindigkeitsbegrenzungen auf Autobahnen): Man 
verspricht mir alles wird gut, wenn alle systemtreu mitmachen. Tut es 
aber nicht!

Gewerkschaften haben im vorletzten Jahrhundert noch ganz gut 
funktioniert, sie haben sich aber nicht der neuen Zeit angepasst und 
sind in der jetzigen Form aus meiner Sicht überholt.

> Ob es jetzt dumm ist den Gewerkschaftsbeitrag von 1% zu zahlen und damit
> die regelmäßigen Lohnerhöhungen von 2% zu sichern,

Also effektiv nur 1% mehr, weil das andere Prozent für deine 
Gewerkschaftsbeiträge draufging!

> oder das 1% zu sparen
> und riskieren durch die Infaltion eine "Lohnsenkung" von 2% zu bekommen
> muss natürlich jeder selbst entscheiden.

Na die letzten 20 Jahre hat es jedenfalls IMMER so funktioniert, dass 
ich trotz Nicht-Mitgleidschaft das immer Tarif-Gehalt hatte und mir die 
Gewerkschaftsbeiträge aber nichts gebracht hätten. Warum sollte sich 
daran etwas ändern? Hätte ich die Gewerkschaftsbeiträge seit meiner 
Ausbildung gezahlt, dann häte ich mehrere Mal nicht mit meiner Familie 
in den Urlaub fahren können.

> Der Arbeitgeber zahlt natürlich auch den Nichtgewerkschaftsmitgliedern
> den selben Lohn wie den Mitgliedern, da er kein Interesse daran hat, das
> alle in der Gewerkschaft sind.

Siehste.

von Piotre (Gast)


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@ Andi $nachname

Ich kann mir eigentlich nur vorstellen, dass du hier heftigst den Troll 
rausholst.

So naiv kann ein Arbeitnehmer eigentlich nicht sein.

Meinst du tatsächlich, dass Firmen gerne mehr leisten als im Gesetz 
steht?

Im KFZ Bereich gab es auch mal viele Leute wie dich. Ständig weniger 
organisierte Arbeitnehmer und plötzlich gabs kein Tarifvertrag mehr. 
Jetzt sieht es zum Glück wieder besser aus.


Aber Argumente scheinen dich ohnehin nicht zu überzeugen. Fahr doch 
lieber mit deiner Familie in den Urlaub und ruh dich auf dem aus, was 
andere für dich erkämpft haben. Fahr am Besten mal in Länder, wo sich 
eine Gewerkschaft nicht etablieren darf und besichtige die Firmen.

von A. $. (mikronom)


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Piotre schrieb:
> Meinst du tatsächlich, dass Firmen gerne mehr leisten als im Gesetz
> steht?

Da wo ich bisher angestellt war, wurde immer Tarif gezahlt, auch wenn 
man nicht der Gewerkschaft angehört. Außerdem wird nicht das bezahlt was 
im Gesetz steht, sondern das was im Arbeitsvertrag steht.

> Aber Argumente scheinen dich ohnehin nicht zu überzeugen.

Warum sollten mich Argumente überzeugen, die für mich nur Nachteile 
bringen?

> Fahr doch
> lieber mit deiner Familie in den Urlaub und ruh dich auf dem aus, was
> andere für dich erkämpft haben.

Mach ich gern. Noch besser wäre es, wenn die anderen auch noch meinen 
Urlaub bezahlen würden.

> Fahr am Besten mal in Länder, wo sich
> eine Gewerkschaft nicht etablieren darf und besichtige die Firmen.

Nö.

von Kai S. (kai1986)


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Andi $nachname schrieb:
> Siehste.

Klar, solang nur wenig ein System zu ihrem Vorteil nutzen funktioniert 
das immer wunderbar.

Wenn ich mir die Gewerkschaftszugehörigkeit (z.b. 
http://de.wikipedia.org/wiki/Gewerkschaft#Schw.C3.A4chung_der_Gewerkschaften) 
in unterschiedlichen Länder und mein Wissen über die jeweiligen 
Arbeitsmärkte dort kombiniere würde ich behaupten, das es einen 
Zusammenhang gibt. Ob jetzt gute Arbeitsbedingungen zu hoher 
Gewerkschaftszugehörigkeit, hohe Gewerkschaftszugehörigkeit zu guten 
Arbeitsbedingungen führen kann ich natürlich nicht sagen. Es könnte auch 
was ganz anderes sein oder einfach Zufall. Mein Verstand sagt mir aber, 
das ein hoher Organisationsgrad in Gewerkschaften zu guten 
Arbeitsbedinungen führt.
Das Gewerkschaften sind sicher nicht die optimale Lösung, aber bestimmt 
keine schlechte.

von A. $. (mikronom)


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Kai S. schrieb:
> Es könnte auch
> was ganz anderes sein oder einfach Zufall.

Du weißt es eben nicht, du hoffst es nur! Genau auf dieser Basis 
funktionieren diese ganzen Scharlatane und Quacksalber, für dein Geld 
versprechen sie dir alles!

Das ist eben der Unterschied zwischen uns beiden, du glaubst daran, ich 
nicht. Du bist Katholik, ich bin Atheist. Du glaubst an 
Brustvergrößerungen durch Handauflegen, ich nur an OP-basierte. Du gibst 
Geld für deinen Glauben aus, ich nicht.

> Mein Verstand sagt mir aber,
> das ein hoher Organisationsgrad in Gewerkschaften zu guten
> Arbeitsbedinungen führt.

Ich kann ich dieser Implikation nicht folgen. Du sicherlich auch nicht. 
Oder wie erklärst du dir, dass Deutschland in den letzten 13 Jahren die 
mit großem Abstand schlechtesten Reallohnentwicklungen in Europa hatte 
und wir das Land mit den meisten Billiglohnjobs (prozentual von der 
Bevölkerung) in Europa sind?

http://www.eu-info.de/deutsche-europapolitik/Umfragen-Statistiken-Deutschland/reallohn/
http://www.das-kapital.eu/lohnentwicklung.html
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/6/6d/Lohnentwicklung.PNG

Sind bei uns weniger Gewerkschaftsmitglieder als in Rumänien?

von D. I. (Gast)


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Andi $nachname schrieb:
> Du weißt es eben nicht, du hoffst es nur! Genau auf dieser Basis
> funktionieren diese ganzen Scharlatane und Quacksalber, für dein Geld
> versprechen sie dir alles!
>
> Das ist eben der Unterschied zwischen uns beiden, du glaubst daran, ich
> nicht. Du bist Katholik, ich bin Atheist. Du glaubst an
> Brustvergrößerungen durch Handauflegen, ich nur an OP-basierte. Du gibst
> Geld für deinen Glauben aus, ich nicht.

Dass man dich noch nicht wegen Körperverletzung angezeigt hat bei 
sovielen Facepalms, die du induzierst, ist echt verwunderlich

von Love it (Gast)


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Andi $nachname schrieb:
> Dann wäre die Schere zwischen arm und reich nicht so groß!

Nein, dann wär sie riesig! Es gäb den superreichen Firmenboss und 
prekäre Arbeitnehmer.
Tolle Welt, die Du Dir da erträumst.

Aber zieh Dein Ding durch. Streikbrecher machen sich gute Freunde in der 
Belegschaft.
Aber dann bist Du ja sicherlich das Opfer, weil Du mit der Wahrheit 
gemobbt wurdest.

von Kai S. (kai1986)


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Andi $nachname schrieb:
> Oder wie erklärst du dir, dass Deutschland in den letzten 13 Jahren die
> mit großem Abstand schlechtesten Reallohnentwicklungen in Europa hatte
> und wir das Land mit den meisten Billiglohnjobs (prozentual von der
> Bevölkerung) in Europa sind?

Genau das ist es was ich als Folge der niedrige Mitgliedszahlen der 
Gewerkschaften ansehe.

Zudem gibt es ja auch die Möglichkeit in der Gewerkschaft nicht nur 
passives Mitglied zu sein, sondern auch aktives. Dann kann man die Dinge 
ändern, die einem nicht gefallen.

Gruß Kai

von Mark B. (markbrandis)


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Strike schrieb:
> während dem Streik bezahlt der Arbeitgeber keinen Lohn.

Das ist klar, aber das ist hier auch nicht das Problem denke ich. Durch 
einen Tag Streik, oder auch ein paar Tage, wird sich wohl niemand 
finanziell ruinieren.

Wann war eigentlich das letzte Mal in Deutschland, dass in einer Branche 
komplett mehrere Wochen gestreikt wurde? Muss so gefühlt wohl 1970 
gewesen sein. ;-)

> Die Mitarbeiter ohne Gleitzeitkonto müssen nacharbeiten

Dann ist es aber eher witzlos, denn wenn man nacharbeitet (oder 
vorarbeitet) hat man ja nicht richtig gestreikt.

> oder bekommen weniger ausgezahlt.

Diese Möglichkeit existert meines Wissens nach nicht. Wie der 
Themenersteller oben gesagt hat: Wenn er oder ich streiken, dann läuft 
lediglich das Gleitzeitkonto ins Minus. Beziehungsweise es hat dann 
weniger Plus als vorher, wenn man schon so einige Überstunden 
angesammelt hat.

Man könnte wohl versuchen bei der Personalabteilung einen Antrag zu 
stellen, dass man für den Monat X dann eben nur 19 anstatt 20 
Arbeitstage bezahlt bekommt. Vielleicht machen sie das sogar. Oder sie 
halten einen für komplett bekloppt ;-)

von Harald (Gast)


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Andi $nachname schrieb:
> Ich kann ich dieser Implikation nicht folgen. Du sicherlich auch nicht.
> Oder wie erklärst du dir, dass Deutschland in den letzten 13 Jahren die
> mit großem Abstand schlechtesten Reallohnentwicklungen in Europa hatte
> und wir das Land mit den meisten Billiglohnjobs (prozentual von der
> Bevölkerung) in Europa sind?

ein altes Gewerkschafter Argument, gääähn. Andere Länder kommen von 
einem viel niedrigeren Niveau. Schaut euch mal an was man in Italien, 
Frankreich, Spanien, Griechenland, Portugal, Österreich, Niederlande, 
Belgien oder UK so als Ingenieur verdient ! für manch einen wird das ein 
heilsamer Schock sein. Für die Reallohnentwicklung ( also 
Inflationsbereinigt ) kann übrigens der Arbeitgeber nur zum Teil was, 
auch der leidet unter höheren Kosten.

von Mark B. (markbrandis)


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Harald schrieb:
> Für die Reallohnentwicklung ( also
> Inflationsbereinigt ) kann übrigens der Arbeitgeber nur zum Teil was,
> auch der leidet unter höheren Kosten.

Für eine Gehaltserhöhung bei den Vorständen scheint aber immer genug 
Geld da zu sein... :-/

von Walter S. (avatar)


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Andi $nachname schrieb:
>> Ob es jetzt dumm ist den Gewerkschaftsbeitrag von 1% zu zahlen und damit
>> die regelmäßigen Lohnerhöhungen von 2% zu sichern,
>
> Also effektiv nur 1% mehr, weil das andere Prozent für deine
> Gewerkschaftsbeiträge draufging!

ich gehe Mal davon aus dass Du nicht viel mit Mathematik am Hut hast,
ist nicht schlimm, aber dann solltest Du in der Hinsicht halt etwas 
zurückhalten.
Mit einem Beispiel wirds am einfachsten verständlich:
vorher 100 Euro Lohn davon 1 Euro Beitrag, bleiben 99 Euro
jetzt die 2% Lohnerhöhung:
nachher 102 Euro Lohn davon 1,02 Euro Beitrag, bleiben 100,98

macht also eine effektive Lohnerhöhung von (100,98-99)/99 == 2% aus!

von A. $. (mikronom)


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Harald schrieb:
> Andi $nachname schrieb:
>> Ich kann ich dieser Implikation nicht folgen. Du sicherlich auch nicht.
>> Oder wie erklärst du dir, dass Deutschland in den letzten 13 Jahren die
>> mit großem Abstand schlechtesten Reallohnentwicklungen in Europa hatte
>> und wir das Land mit den meisten Billiglohnjobs (prozentual von der
>> Bevölkerung) in Europa sind?
>
> ein altes Gewerkschafter Argument, gääähn.

Ich bin aber gar kein Gewerkschafter!

> Andere Länder kommen von
> einem viel niedrigeren Niveau.

Und das ist jetzt ein Grund, weshalb es auf meinem Konto immer weniger 
werden soll?

> Schaut euch mal an was man in Italien,
> Frankreich, Spanien, Griechenland, Portugal, Österreich, Niederlande,
> Belgien oder UK so als Ingenieur verdient ! für manch einen wird das ein
> heilsamer Schock sein.

Werfen wir auch mal einen Blick nach Irland? Nein, natürlich nicht, 
würde ja so gar nicht in deine Argumentation passen.

> Für die Reallohnentwicklung ( also
> Inflationsbereinigt ) kann übrigens der Arbeitgeber nur zum Teil was,
> auch der leidet unter höheren Kosten.

Aber klar doch, deswegen schreien die armen Konzerne jedes Jahr noch 
größere Gewinne auf ihren Hauptversammlungen herum. In welcher Realität 
lebst du eigentlich?

von A. $. (mikronom)


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Walter S. schrieb:
> Andi $nachname schrieb:
>>> Ob es jetzt dumm ist den Gewerkschaftsbeitrag von 1% zu zahlen und damit
>>> die regelmäßigen Lohnerhöhungen von 2% zu sichern,
>>
>> Also effektiv nur 1% mehr, weil das andere Prozent für deine
>> Gewerkschaftsbeiträge draufging!
>
> ich gehe Mal davon aus dass Du nicht viel mit Mathematik am Hut hast,

gröhl

> Mit einem Beispiel wirds am einfachsten verständlich:
> vorher 100 Euro Lohn davon 1 Euro Beitrag, bleiben 99 Euro
> jetzt die 2% Lohnerhöhung:
> nachher 102 Euro Lohn davon 1,02 Euro Beitrag, bleiben 100,98
>
> macht also eine effektive Lohnerhöhung von (100,98-99)/99 == 2% aus!

Ach du gehst von 99 Euro Lohn aus, die Gewerkschaftsbeiträge ignorierst 
du also? So so. Naja, jeder wie er es sich schönreden will.

von A. $. (mikronom)


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Love it schrieb:
> Andi $nachname schrieb:
>> Dann wäre die Schere zwischen arm und reich nicht so groß!
>
> Nein, dann wär sie riesig! Es gäb den superreichen Firmenboss und
> prekäre Arbeitnehmer.

Nein, gäbe es nicht. Aber es ist für mich okay, wenn du glaubst, dass 
ich so denke.

> Aber zieh Dein Ding durch. Streikbrecher machen sich gute Freunde in der
> Belegschaft.

Na klar. Ich habe schon drei Streiks mitlerlebt. Naja, was heißt 
mitlerlebt, ich habe per E-Mail erfahren (wie diesmal auch), dass ein 
Streik stattfinden wird. Aber ich kenne keine einzige Person bei uns, 
die da (zum Streik) auch hingegangen ist.

Diesmal wollte ich halt mal wissen, wie man das macht, wenn man ein 
Gleitzeitkonto hat.

von experte (Gast)


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Wez zahlt denn besser: igm unternehmen oder nicht organisierte 
unternehmen? Aber da gibt es ganz schlaue köpfe die wollen das nicht 
wahrhaben. Sie haben einen fetten vertrag und denken, das sei alles 
"nach leistung." etwas nach dem solidaritätsprinzip investieren? 
niemals.

von A. $. (mikronom)


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experte schrieb:
> Wez zahlt denn besser: igm unternehmen oder nicht organisierte
> unternehmen?

IGM? Richtig? Im Durchschnitt!

> Aber da gibt es ganz schlaue köpfe die wollen das nicht
> wahrhaben. Sie haben einen fetten vertrag und denken, das sei alles
> "nach leistung."

Also ich werde nach Qualifikation bezahlt, nicht nach Leistung.

von experte (Gast)


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Andi $nachname schrieb:
>
> IGM? Richtig? Im Durchschnitt!

Genau, sag ich doch. Überflieger verdienen überall sehr gut. Die meisten 
sind aber keine überflieger und können keine sein, um denen geht es 
dabei nicht. Ein guter ingenieur der gute arbeit macht verdient mit 
einem tarifvertrag gutes geld, der arbeitgeber geht trotzdem nicht 
pleite - im gegenteil. In einem nicht organisierten unternehmen verdient 
er meistens wesentlich weniger, damit meine ich fünf-stellig weniger. 
was gibt es da groß zu interpretieren?

>
>> Aber da gibt es ganz schlaue köpfe die wollen das nicht
>> wahrhaben. Sie haben einen fetten vertrag und denken, das sei alles
>> "nach leistung."
>
> Also ich werde nach Qualifikation bezahlt, nicht nach Leistung.

In einem nicht igm-unternehmen sind qualifikationen schnuppe. Ach ja, du 
arbeitest beim staat, was kümmern uns die anderen.

von fonsan (Gast)


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Andi $nachname schrieb:
> Ach du gehst von 99 Euro Lohn aus, die Gewerkschaftsbeiträge ignorierst
> du also? So so. Naja, jeder wie er es sich schönreden will.

Lies doch nochmal.
Glaubb mir, es muss sein.

fonsana

von Ben (Gast)


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Andi $nachname TROLL

gehe dich doch mal bei deiner zugehörigen  Gewerkschaft erkindigen.
Ja Deiner, weil Tarifverträge zwischen AG und AN  den 
Tarifvertragsparteien.

AG zahlt in der Regel nicht Gewer.Mitgliedern immer den Tariflohn,
damit diese glauben Gewerkschaften seine überflüssig. Unterschiede in 
der Bezahlung würde veranlassen das alle zur Gewerkschaft gehen.

Aber egal. Troll ist Troll

von A. $. (mikronom)


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Ben schrieb:
> Andi $nachname TROLL
>
> gehe dich doch mal bei deiner zugehörigen  Gewerkschaft erkindigen.

Nenn mir mal einen vernünftigen Grund, weshalb ich das tun sollte!

> Ja Deiner, weil Tarifverträge zwischen AG und AN  den
> Tarifvertragsparteien.

Dieser Satz kein Verb.

Versuch doch beim nächsten Mal vor dem Klick auf "Absenden" wenigstens 
einmal zu überlesen, was du geschrieben hast, dann kann man dich besser 
lesen und man stuft dich nicht gleich als geistigen Tiefflieger ein.

> AG zahlt in der Regel nicht Gewer.Mitgliedern immer den Tariflohn,
> damit diese glauben Gewerkschaften seine überflüssig.

Es würde auch reichen, im Arbeitsvertrag einfach einen Tarif zu 
vereinbaren, da brauche ich kein Geld an irgendeine Gewerkschaft zu 
bezahlen und ich brauche auch keinen Arbeitnehmervertreter, um sowas zu 
vereinbaren. Aber so einfach und so weit können halt manche nicht 
denken, die glauben ALLE Arbeitgeber sind Halsabschneider und 
Sklaventreiber, weshalb sie meinen sich in Gewerkschaften 
zusammenschließen zu müssen.

> Unterschiede in
> der Bezahlung würde veranlassen das alle zur Gewerkschaft gehen.

Klar, alle! Du meinst wenn (was bei meinem Arbeitgeber im Normalfall gar 
nicht geht) jemand mehr verdient, dann muss der in die Gewerkschaft, 
damit er weniger bekommt? Solidarität und so?

Also einige von euch müssen wirklich echt beschi**ene Arbeitgeber haben!

von Der Rächer der Transistormorde (Gast)


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Andi $nachname schrieb:
> Aber so einfach und so weit können halt manche nicht
> denken, die glauben ALLE Arbeitgeber sind Halsabschneider und
> Sklaventreiber, weshalb sie meinen sich in Gewerkschaften
> zusammenschließen zu müssen.

Als alter Gewerkschafter der auf die Unternehmerseite "rübergemacht" hat 
kann ich dir versichern das dem nicht so ist.

Kein Arbeitgeber hat Interesse daran einer 100% organisierten 
Belegschaft gegenüber zu stehen. Das ist meiner bescheidenen Meinung 
nach kein Arbeitnehmerinteresse da dann die Gewerkschaft zu einem 
verfetteten Beamtenapparat mutiert.

Auf der anderen Seite haben aber auch die Arbeitgeber kein Interesse mit 
jedem Lohnsklaven einzeln zu verhandeln. Auch drückt eine zu schlechte 
Position der Arbeitnehmer zwar die Löhne des einzelnen ins Bodenlose, 
führt aber zu gesellschaftlicher Verarmung. So dumm das man sich die 
eignen Konsumentenbasis kaputtmacht sind die Kapitalisten auch wieder 
nicht.

Ein gewisser Grad an Selbstorganisation ist also durchaus erwünscht und 
wird auch aktiv gefördert. Ob du selbst nun Gewerkschafter oder 
Trittbrettfahrer bist ist deine eignen Sache. Das Argument das selbige 
nicht genügend Lohnerhöhung herausholt wird aber stark relativiert wenn 
du dir die Entwicklung im Rest von Europa anschaust.

Deutschland geht es diesbezüglich blendend, das liegt auch daran das 
über die Gewerkschaften eine offensive Lohnzurückhaltung (die für den 
einzelnen alles andere als toll ist) betrieben wurde.

Das die Reallöhne weiter sinken liegt am Schmarotzerstaat. Der ist nicht 
bereit zu sparen und holt sich die Mittel für Banken den Europabetrug 
und seine internen Verschwendungen über die Einnahmeseite bei den 
Arbeitnehmern. Da können die Gewerkschaften nun wirklich nichts für.

Ergo: wer nicht in der Gewerkschaft ist aber brav bei der Kaste der 
Schmarotzer sein Kreuzchen macht ist schleicht ein Idiot der seine 
eigene "Klassenlage" nicht erkennt.

von Ben (Gast)


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Andi $nachname schrieb:
> Es würde auch reichen, im Arbeitsvertrag einfach einen Tarif zu
> vereinbaren, da brauche ich kein Geld an irgendeine Gewerkschaft zu
> bezahlen und ich brauche auch keinen Arbeitnehmervertreter, um sowas zu
> vereinbaren. Aber so einfach und so weit können halt manche nicht
> denken, die glauben ALLE Arbeitgeber sind Halsabschneider und
> Sklaventreiber, weshalb sie meinen sich in Gewerkschaften
> zusammenschließen zu müssen.

Dummheit und Zynismus.
Dummheit weil Tarif gibt es nicht zwischen Dir allein und Dein AG. Das 
ist ein Arbeitsvertrag.
Zynismus weil Du keinen Arbeitnehmervertreter brauchst, und die 
Gewerkschafter alle AG als Sklavenhändler bz. würden.
Wenn Du selbständig bist brauchst Du keine Gewerkschaft. Und es soll 
tatsächlich Leute geben die mit den AG ganz gut klarkommen aber 
solidarisch Mitglieder sind. Ebenso sollte man als AG im Verband sein. 
Es muß nicht immer alles schlecht sein.
Aber Troll bleibt Troll.

von Lulumän (Gast)


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Ben schrieb:
> Ebenso sollte man als AG im Verband sein.

AGs haben Verbände ohne Ende. Aber ANs sind automatisch dumm, wenn sie 
einem Verband angehören.

von A. $. (mikronom)


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Ben schrieb:
> Dummheit weil Tarif gibt es nicht zwischen Dir allein und Dein AG. Das
> ist ein Arbeitsvertrag.

Ach du meinst ich kann in meinem Arbeitsvertrag nicht vereinbaren, dass 
ich nach Tarifvertrag IG Metall bezahlt werden kann? Arbeitsrecht ist 
ganz offensichtlich nicht deine Kompetenz!

> Zynismus weil Du keinen Arbeitnehmervertreter brauchst,

Zynismus, weil ich für mich selber verhandeln kann? In deinen 
Küchenmöbeln fehlt offensichtlich diverses Kaffeegeschirr!

> Und es soll
> tatsächlich Leute geben die mit den AG ganz gut klarkommen aber
> solidarisch Mitglieder sind.

Scheiß auf Solidarität! Sollen erst mal die Millionäre und Milliardäre 
Solidarität zeigen, bevor man unten nach Solidarität schreit!

> Ebenso sollte man als AG im Verband sein.

Das kann ich wo nachlesen?

von GUS (Gast)


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Andi $nachname schrieb:
> Scheiß auf Solidarität! Sollen erst mal die Millionäre und Milliardäre
> Solidarität zeigen, bevor man unten nach Solidarität schreit!

Mach dir keine Sorgen. Diese Leute sind bestens unter sich vernetzt und 
haben entsprechende Verbände und Vereine - sie sind solidarisch genug, 
unter sich. Nur der Entwicklungsingenieur Schmidt bei Fa. XY GmbH hat 
keine Lobby. Aber Entwicklungsingenieure sind weltberühmt für ihre 
Verhandlungskünste, die brauchen keine Lobby.

Andi $nachname schrieb:
> Zynismus, weil ich für mich selber verhandeln kann?

Geh Du mal als normaler / guter Ing. zu einer nicht IGM-Firma und 
versuch mal einen IGM-Tarifvertrag auszuhandeln :-)

Andi $nachname schrieb:
>> Ebenso sollte man als AG im Verband sein.
>
> Das kann ich wo nachlesen?

Schau Dir einfach die Realität an. Wieviele Verbände gibt es für 
Arbeitgeber? Einige, nicht wahr? Die wissen, warum.

Scheiß auf Trolle !!!

von Backflow (Gast)


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>Autor: Andi $nachname (mikronom)
>Datum: 18.02.2013 22:20

>Also ich werde nach Qualifikation bezahlt, nicht nach Leistung.

Nach deinem ignoranten Geschreibsel kannst du wirklich von Glück sagen, 
daß du nicht nach Leistung bezahlt wirst.

von A. $. (mikronom)


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GUS schrieb:
> Andi $nachname schrieb:
>> Scheiß auf Solidarität! Sollen erst mal die Millionäre und Milliardäre
>> Solidarität zeigen, bevor man unten nach Solidarität schreit!
>
> Mach dir keine Sorgen. Diese Leute sind bestens unter sich vernetzt und
> haben entsprechende Verbände und Vereine - sie sind solidarisch genug,
> unter sich.

Danke für die Aufklärung. Dann bin ich also solidarisch mit den anderen 
Nicht-Gewerkschaftern in meiner Einkommensklasse. Jetzt mach ich mir als 
Belohnung ein Bier auf, weil ich so ein solidarischer Mensch bin.

> Andi $nachname schrieb:
>> Zynismus, weil ich für mich selber verhandeln kann?
>
> Geh Du mal als normaler / guter Ing.

Na prima dass ich nicht normal aber trotzdem gut bin!

> zu einer nicht IGM-Firma und
> versuch mal einen IGM-Tarifvertrag auszuhandeln :-)

Warum muss man unbedingt IGM aushandeln? Man kann doch verhandeln was 
man will! 30 Tage Urlaub, vernünftiges Gehalt, 35 Stunden pro Woche. 
Wenn das Unternehmen nicht will, dann kann der Fachkräftemangel ja nicht 
so schlimm sein. "Rufen Sie mich an, wenn ihr Leidensdruck größer 
geworden ist!"

von GUS (Gast)


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Andi $nachname schrieb:
> Danke für die Aufklärung. Dann bin ich also solidarisch mit den anderen
> Nicht-Gewerkschaftern in meiner Einkommensklasse. Jetzt mach ich mir als
> Belohnung ein Bier auf, weil ich so ein solidarischer Mensch bin.

Ein Troll halt.

von Elektriker (Gast)


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Dennis S. schrieb:
> Sicher, dass du überhaupt streiken darfst ohne Zugehörigkeit zur
>
> Gewerkschaft...?

Ich streike immer solidarisch mit, indem ich morgens einfach 
entsprechend später komme. Die Streiks sind ja immer vormittags, also 
tauche ich um 11.00 auf, bin solidarischerweise nicht am Platz und 
arbeite es über GLZ wieder rein. ich bin zufrieden, mein Chef ist 
zufrieden, die Firma ist zufrieden und die Gewerkschaftsleute können 
mich nicht als Steikbrecher an der Tür aufhalten.

von Lasst mich A. (ich_bin_durch)


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Super gemacht Elektriker! Dir würde ich als erstes jährlich 2% deines 
Gehalts kürzen, ich kann es leider nicht weil sich immer noch zu viele 
organisieren. Mache so weiter und bekehre die Gläubigen, rückgratlose 
Arbeiter können wir immer gebrauchen.

von Technologe (Gast)


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Du kannst selber nicht so aushandeln, wie es eine Gewerkschaft kann. 
Warum denkst du, dass du genauso stark bist?
Ich will dich nicht schlecht reden, aber wie willst du das anstellen? 
Weisst du, wie das System funktioniert?

Ich habe ein Angebot eines Weltkonzerns bekommen für ein recht 
spezielles Thema. Man wollte trotz IGM 40 Stunden pro Woche von mir 
haben.
Das wollte ich nicht. Die haben gesagt, in der Abteilung arbeiten alle 
soviel und auch wenn ich rechtlich Anspruch hätte - sie nehmen dann 
lieber einen anderen.

Dann bin ich zum nächsten Konzern, und habe genau das geschafft. 35 
Stunden, trotz Kollegen mit 40. Warum? Weil ich Familie will und diese 5 
Stunden lieber mit meinem Kind verbringe jede Woche.

Kann man natürlich auch anders sehen, ich weiss. Und ich danke der 
Gewerkschaft dafür, dass sie mir das ermöglicht. Niemals hätte ich das 
allein gegen den Konzern verhandeln können, da hätten die ja nur 
gelacht.

von Michael S. (technicans)


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Wenn es eine Bürotätigkeit ist, kommt es sowieso nicht so drauf
an ob 35 oder 40 Stunden. In so einem Umfeld wird sowieso viel
Zeit mit nutzlosen Gesprächen, lesen im Web, oder nutzlosen Meetings
verplempert, oder man lässt die Arbeit einfach schleifen. Wenn
jemand einen Termin haben will hat man da im Normalfall ja auch
noch ein Wörtchen mit zu reden und wenn es doch knapp wird, gibst
ja immer noch Überstunden. Man kann das eben nicht mit einem
Produktionsjob vergleichen, wo man den Aufwand mit der Stoppuhr
nachvollziehen kann.

von Technologe (Gast)


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Das mag in vielen Firmen so sein, allerdings habe ich auch das erlebt, 
was du anscheinend so nicht kennst.
Das "Eintakten" von Büromitarbeitern ähnlich wie am Band.
D.h. die gleichen Werkzeuge und Philosophien. Es gibt das kurze Meeting 
im Stehen vom Team, es gibt Lean Methoden usw.

Dann kann man Aufgaben anders gliedern. Große Firmen können da viel 
gestalten. Z.b. bist du dann für Tests zuständig in einem definierten 
Zeitraum. Du bekommst im Meeting die Aufgaben, und bis zum nächsten 
Meeting musst du die Ergebnisse haben. Damit du keine Ausreden hast, 
bekommen du und ein Kollege jeweils einen ähnlichen Umfang. Gibt ja 
genug Projekte, für die du genau diese Teilaufgabe erledigen kannst.

Und damit es nicht langweilig wird, bekommst du gleich 4 oder 5 solcher 
Aufgaben, die sich überlagern.

Genauestens eingetaktet, da hast du 0 Spielraum.
Ich konnte es auch nicht fassen, bevor ich es erlebt habe. Aber nimms 
nicht auf die leichte Schulter, das ist wahrlich kein Zuckerschlecken.

Kann dir gern genauer erklären, wie das im Detail abläuft.

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