Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Berufsbezeichung


von ingenieur in spe (Gast)


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Hallo zusammen,

habe mal wieder eine Frage. Wenn ein Physiker als Fachgebiet die Optik 
hat. Ist er dann ein "Optiker"? Oder gibt es eine bessere Bezeichnung um 
sich vom Beruf des Optikers, also der mit den Brillen usw. abzugrenzen? 
Kennt ihr Optiker?

Danke und Antwort bitte schnell!

von Joachim D. (Firma: JDCC) (scheppertreiber)


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Eher "Strahlemann" :-)

Wenn dieser blöde Dualismus nicht wäre ...

von ich (Gast)


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Ein Physiker mit dem Schwerpunkt Optik ist ......
.... immer noch ein Physiker.

Ein Ingenieur mit dem Schwerpunkt Kugellager ist .....
.... immer noch ein Ingenieur.

von Michael S. (technicans)


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Wenns einen Mechatroniker als Kunstwort gibt, warum nicht auch einen
"Optrophysiker"?

von ingenieur in spe (Gast)


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... und immernoch ein Mensch, schon klar.

Aber ich kenne beispielweise Biologen die sich selbst als Ökologen 
bezeichnen, oder als Pflanzensoziologen. Gibt es diese Fachspezifischen 
Bezeichnungen nicht auch in der Physik? Darauf zielte meine Frage ab.

Danke für die bisherigen Antworten. Aber vielleicht ist hier ja irgendwo 
ein Physiker oder gar ein Ingenieur mit entsprechender Fachrichtung.

von ingenieur in spe (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Wenns einen Mechatroniker als Kunstwort gibt, warum nicht auch einen
> "Optrophysiker"?

Klingt gut! Aber vielleicht meldet sich noch einer. Oder ein 
"Kugellageringenieur"

von Paul Baumann (Gast)


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Jedenfalls ist Einer, der die Kugellager im Lager verwaltet ein sog.
Kugellager-Lager-Lagerist.

;-)
MfG Paul

von Ulli N. (Gast)


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Die Berufsbezeichnung ist das, was auf dem Zeugnis des berufsbildenden 
Abschlusses steht, den du erworben hast. Wenn du Physik studiert hast 
ist es das, was auf deinem Diplom steht. Da stand früher 
Diplom-Physiker, heute vielleicht irgendwas mit Bachelor, das weis ich 
nicht. Mit Sicherheit steht aber nicht Optiker drauf. Wenn du eine 
Ausbildung zum Optiker gemacht hast, ist es dasselbe.
Schwachsinn sind z.B. Berufsbezeichnungen wie Vertriebsingenieur oder 
Entwicklungsingenieur. Das sind Tätigkeitsbezeichnungen, aber nicht der 
Name des berufsbildenden Abschlusses, den die Leute erworben haben.

von ingenieur in spe (Gast)


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Mhhh, ja okay, Tätigkeitsbezeichnungen... Vielleicht meine ich auch das. 
Weil ansonsten gäbe es ja keinen Physiker, sondern nur einen "Bachelor 
of Science" und das kann genauso gut ein "dahergelaufener" 
Wirtschaftswissenschaftler sein.

Vielleicht meldet sich ja noch einer...

von genervt (Gast)


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Ulli N. schrieb:
> Die Berufsbezeichnung ist das, was auf dem Zeugnis des berufsbildenden
> Abschlusses steht, den du erworben hast.

Bei einer gewissen Anette Schawan steht da jetzt Abiturientin? ;)

von Adler (Gast)


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genervt (Gast) schrieb:

> Bei einer gewissen Anette Schawan steht da jetzt Abiturientin? ;)

oder

Schawan Dr. a.D.

;)

von Ulli N. (Gast)


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genervt schrieb:
> Bei einer gewissen Anette Schawan steht da jetzt Abiturientin? ;)

Das Abitur ist kein berufsbildender Abschluss. Auf die Frage welchen 
Beruf sie hat, müsste sie also (momentan) korrekterweise antworten: 
Keinen. Ist aber kein Einzelschicksal, auch Bill Gates hat keinen Beruf.

von genervt (Gast)


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Ulli N. schrieb:
> auch Bill Gates hat keinen Beruf.

Eine Runde Mitleid? Sollen wir? OK, ist nicht nötig, aber ich würd mich 
eher dazu hinreisen lassen, als bei der EX-Bildungsministerin.

von Ulli N. (Gast)


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ingenieur in spe schrieb:
> Mhhh, ja okay, Tätigkeitsbezeichnungen... Vielleicht meine ich auch das.
> Weil ansonsten gäbe es ja keinen Physiker, sondern nur einen "Bachelor
> of Science" und das kann genauso gut ein "dahergelaufener"
> Wirtschaftswissenschaftler sein.

Da du es ja anscheinend genau wissen willst, habe ich mal mein Diplom 
rausgekramt. Da steht:

... verleiht die Universität Karlsruhe nach bestandener Diplomprüfung an 
der Fakultät für Elektrotechnik den Hochschulgrad "Diplom-Ingenieur".

Ist aber schon rasant vergangene 18 Jährchen her.

von Ulli N. (Gast)


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genervt schrieb:
> aber ich würd mich
> eher dazu hinreisen lassen, als bei der EX-Bildungsministerin.

Das ist eine Einschätzung, die ich durchaus mit dir teile :-)

von ingenieur in spe (Gast)


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Ulli N. schrieb:
> ingenieur in spe schrieb:
>> Mhhh, ja okay, Tätigkeitsbezeichnungen... Vielleicht meine ich auch das.
>> Weil ansonsten gäbe es ja keinen Physiker, sondern nur einen "Bachelor
>> of Science" und das kann genauso gut ein "dahergelaufener"
>> Wirtschaftswissenschaftler sein.
>
> Da du es ja anscheinend genau wissen willst, habe ich mal mein Diplom
> rausgekramt. Da steht:
>
> ... verleiht die Universität Karlsruhe nach bestandener Diplomprüfung an
> der Fakultät für Elektrotechnik den Hochschulgrad "Diplom-Ingenieur".
>
> Ist aber schon rasant vergangene 18 Jährchen her.


Leider gibt es das Diplom ja nicht mehr, jetzt ist alles Bachelor! Habe 
aber gehört dass sich jeder Ingenieur nennen darf, sofern er ein 
NATURwissenschafltiches Studium abgeschlossen hat, also auch Chemiker 
und  MolMeds usw...


Adler schrieb:
> genervt (Gast) schrieb:
>
>> Bei einer gewissen Anette Schawan steht da jetzt Abiturientin? ;)
>
> oder
>
> Schawan Dr. a.D.
>
> ;)

Sie heißt übrigens Schafan ;)

von Ulli N. (Gast)


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ingenieur in spe schrieb:
> Habe
> aber gehört dass sich jeder Ingenieur nennen darf

Ingenieur darf sich jeder nennen, das war auch früher schon so, aber 
nicht Diplom-Ingenieur. Wenn auf deiner Visitenkarte steht:

Franz Mustermann, Vertriebsingenieur

dann ist das kein Problem. Wenn aber

Dipl.-Ing. Franz Mustermann, Vertriebsingenieur

draufsteht, ist das prinzipiell eine Straftat, wenn du keinen Zettel 
hast auf dem steht, daß du Diplom-Ingenieur bist. Das Problem ist, daß 
das die meisten Leute nicht wissen und es umgangssprachlich halt auch 
verschwimmt. Ich würde in einem Gespräch auch nicht sagen, daß ich 
Diplom-Ingenieur für Elektrotechnik bin, sondern halt: ich bin 
"Elektroingenieur".

von Nomen est Omen - Name ist Schall und Rauch (Gast)


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genervt schrieb:
> Bei einer gewissen Anette Schawan steht da jetzt Abiturientin?


Die darf den Doktortitel immer noch führen, da sie ja einige (bislang 
nicht aberkannte) Ehrendoktorwürden in der Schublade liegen hat:

Dr.h.c.  oder  Dr.h.c.mult.

Ebenfalls kann sie ihre letzte Amtsbezeichnung offiziell nutzen:

Minister a.D.

von Ulli N. (Gast)


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Nomen est Omen - Name ist Schall und Rauch schrieb:
> Die darf den Doktortitel immer noch führen, da sie ja einige (bislang
> nicht aberkannte) Ehrendoktorwürden in der Schublade liegen hat:

Einen Beruf hat sie trotzdem nicht ;-). Auch eine Promotion ist kein 
berufsbildender Abschluss und eine Promotion "in honoris causa" schon 
mal gar nicht.

von amateur (Gast)


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Such Dir eine, möglichst lange Tätigkeitsbeschreibung, übersetze diese 
ins denglische, drucks an prominenter Stelle auf deine Visitenkarte und 
werden glücklich damit - bis Dir ein noch blumiger Begriff einfällt.

von Ulrich S. (voodoofrei)


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Ulli N. schrieb:
> "in honoris causa"

In dem Fall eher "humoris causa"! ;)

von Np R. (samweis)


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ingenieur in spe schrieb:
> Habe
> aber gehört dass sich jeder Ingenieur nennen darf, sofern er ein
> NATURwissenschafltiches Studium abgeschlossen hat, also auch Chemiker
> und  MolMeds usw...
?? Gibt es da nicht immer noch einen Unterschied zwischen Chemie und 
Chemietechnik bzw. Chemieingenieurwesen?
Also früher hättest Du da beleidigte Blicke geerntet, wenn Du einen 
Chemiker "Ingenieur" geschumpfen hättest... ;-)

von moonshine (Gast)


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ingenieur in spe schrieb:
> Danke für die bisherigen Antworten. Aber vielleicht ist hier ja irgendwo
> ein Physiker oder gar ein Ingenieur mit entsprechender Fachrichtung.

In meiner Abteilung arbeiten mehrere diplomierte und promovierte 
Physiker und auch Mathematiker als "Optik-Designer" bzw. 
"Systemingenieur Optik". Sie sind veratwortlich für das Optikdesign und 
die optischen Analysen der Produkte. Diplomierte Ingenieure gibt's auf 
dem Gebiet der Optik bei uns gar nicht, das sind wirklich alles Physiker 
oder Mathematiker.
Umgangssprachlich sind das bei uns in der Firma halt die "Optiker" bzw. 
die "Optik-Spezialisten".

von Erich (Gast)


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>Umgangssprachlich sind das bei uns in der Firma halt die "Optiker"

Oftmals werden CAD Konstrukteure (technische Zeichner) als "Maler" 
betitelt.

Gruss

von Jens P. (Gast)


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Und jeder Heini, der weiss wo der Rechner angeht und wo man den 
Schraubendreher anfasst wird automatisch zum "Techniker" befördert....

von Udo S. (urschmitt)


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Jens Plappert schrieb:
> nd jeder Heini, der weiss wo der Rechner angeht und wo man den
> Schraubendreher anfasst wird automatisch zum "Techniker" befördert....

PC-Klempner wäre wohl treffender, obwohl, beleidige ich jetzt Klempner, 
die müssen doch auch 3 Jahre in die Lehre?

von Ich (Gast)


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Jens Plappert schrieb:
> Und jeder Heini, der weiss wo der Rechner angeht und wo man den
> Schraubendreher anfasst wird automatisch zum "Techniker" befördert....

Der ist dann "Applied Srewdriver Engineer" oder
"Computer turn on Management-Assistant"

von genervt (Gast)


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Ich schrieb:
> "Computer turn on Management-Assistant"

"Bootmanager" ;)

von Marx W. (Gast)


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genervt schrieb:
> "Bootmanager" ;)

Falsch, der manangt (tolles Denglish) das "Boot-Camp"!

von ingenieur in spe (Gast)


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Bekomme ich eigentlich rechtliche Probleme wenn ich mich "Master of the 
Universe" oder "Doktor der universalen Intelligenz" nenne?

Kenner wissen woher diese Bezeichnungen kommen ;-)

von Michael S. (technicans)


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ingenieur in spe schrieb:
> "Master of the Universe"
Du hast ja weder Schwert noch Macht von Schloß Grayskull.
Also würde ich mir da nichts einbilden.

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