Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Schaltungsfunktion


von Mario K. (Gast)



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Hallo
im Bild ist eine Steinmetzschaltung mit Anlaufkondensator und 
Betriebskondensator zu sehen. Ich hab an der Schaltung(ohne Last)eine 
Netztspannung von 230 angelegt und das Motorelais zieht an. Zum 
Verständniss müßte das Relais nicht nach einer gewissen Zeit wieder 
abfalle?
Beim anlegen der Spannung höre ich ein Lautes klack was nicht abfällt 
und beim entfernen der Spannung wieder ein lautes klick.

mfg mario

von oszi40 (Gast)


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Überlege nochmals wooo Du das Relais angeschlossen hast.

von Mario K. (Gast)


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hmmm an L und N der Netztpannung über C

von Martin B. (statler)


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Das Relais ist in der Schaltung nicht nur Aktor sondern auch Sensor.
Die Relaisspule "misst" den "Spannungsabfall" am Betriebskondensator, 
bzw. genau genommen, was an der Motorspule an Spannung "noch ankommt".
Dei Stehenden Rotor (=Anlauf) fehlt die Gegen-EMK. Die Motorwicklung 
nimmt viel Strom auf, der Betriebskondensator (und der über den Öffner 
des Anlaufrelais zugeschaltete Anlaufkondensator) begrenzt den Strom. 
Die Spannung an der Motorwicklung ist klein. Wenn der Rotor anfängt zu 
drehen, entsteht im der Motorwicklung die Gegenspannung. Der Strom geht 
runter, die Induktivität der Motorwicklung rauf, die Spannung an den 
Anschlußklemmen der Motorwicklung steigt, das Anlaufrelais zieht an und 
trennt den Anlaufkondensator ab.

Wenn die Kondensatoren und der Motor (und die mechanische Last an der 
Welle) nicht richtig aufeinander abgestimmt sind, funktioniert es nicht.

Wenn es nicht geht, dann versuche erst mal mit einem Spannungsteiler an 
230Vac herauszufinden, bei welcher Spannung das Relais schaltet. 
(Vorsicht gefährliche Spannung!!!)
Dann miss die Spannung an der Motorwicklung wenn beiden Kondensatoren 
gleichzeitig angeschlossen sind. (wieder gefährliche Spannung) Hinweis, 
der Anlaufkondensator sollte nicht dauerhaft an Spannung liegen. Der ist 
nur für wenige Stunden Gesamtlebensdauer gebaut (deshalb macht man ja 
den ganzen Aufriss)

Wenn die Spannung jetzt kleiner ist als die Relaisspannung ist einer der 
Kondensatoren (oder der Motor defekt)

Kondensator Schnelltest (Spannungfestigkeit der Kondensatoren beachten):
230Vac anlegen und den Strom messen (was ist jetzt wohl die Warnung?)
C[µF] = 1000 x gemessener Strom[mA] / (230 x 314)

Für einen 50µF Kondensator wird etwa 3,5mA erwartet

Motorwicklung Schnelltest:
zwischen allen drei Anschlüssen sollte jeweils der gleiche Widerstand zu 
messen sein (+/- 10%)

von Michael S. (technicans)


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Mario K. schrieb:
> im Bild ist eine Steinmetzschaltung mit Anlaufkondensator

Wäre mir neu wenn die Steinmetzschaltung für einen Drehstrommotor
eine Kondensatorabschaltung benötigen würde. Gewöhnlich bleibt der
Kondensator permanent an der Wicklung und man benutz dann auch die 
Dreieckschaltung, nicht die Sternschaltung. Du hast nämlich nur 230V.
Außerdem müsste der Kondensator beachtliche Werte und Ausmaße haben
(ca. 70µF/450V AC/KW-Motorleistung). Ich kann mir beim besten
Willen nicht vorstellen wie das in dem kleinen Teil realisiert
worden sein soll. Achte mal auf die aufgedruckten Nummern.
Da kommt der Pin 2 zweimal vor (obwohl es eine durch einen C
getrennter Knoten ist und Nummer 5 ist als Klemme nicht zu
lokalisieren. Wie soll man den das nachvollziehen?
Kann das die Schaltung von einem Gerät sein wo du das ausgebaut
hast? Vermutlich befindet sich in der Blackbox nur ein Relais.

von Martin B. (statler)


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Natürlich ist in der Schachtel nur das Anlaufrelais.
Der Betriebskondensator bleibt ja auch ständig zugeschaltet, der 
Anlaufkondensator wird nur kurz zugeschaltet, um das Anlaufdrehmoment zu 
erhöhen.
Üblicherweise haben nur Drehstrommotoren über 4kW die Möglichkeit einer 
Stern-Dreieckumschaltung die Kleineren sind meist fest eine der einen 
oder anderen Schaltung (je nach gusto des Konstrukteurs) verschaltet.

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