Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik LED bei zu hoher Spannung


von Erleuchteter (Gast)


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Guten Tag,

mir ist schon seid längerem aufgefallen, dass LEDs bei zu hoher Spannung
a) Heller leuchten
b) In einer anderne Farbe (eher höherenergetisch) leuchten
c) Kaputt gehen.

a) und c) ist relativ klar. Aber b) finde ich interessant. Was passiert 
da?
Ich verstehe es nicht wirklich.

Meine Überlegungen:

Bei höherer Spannung wird mehr Leistung verichtet. Insofern wird die LED 
heißer. Durch die Hitze sind Phononenabsorbtionen wahrscheinlicher, 
sodass "indirektere" Übergänge wahrscheinlicher werden. (In Analogie zum 
Stokes-Prozess bei Raman-Spektroskopie).

Durch die höhere Spannung sind mehr Interbandübergänge möglich, und es 
kommt so zu indirekteren Übergängen mit höherer Energiedifferenz.

Kann mir jemand erklären was wirklich passiert? In kürze habe ich eine 
Diplom Prüfung, und es ist immer ganz nett wenn man etwas zum reden hat, 
da in der Zeit der Prof nichts fragen kann.

Vielen Dank! (Und viel Spaß beim LED-Grillen) :-D

von mhh (Gast)


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Erleuchteter schrieb:
> mir ist schon seid längerem aufgefallen, dass LEDs bei zu hoher Spannung
> a) Heller leuchten
> b) In einer anderne Farbe (eher höherenergetisch) leuchten
> c) Kaputt gehen.

LEDs betreibt man mit Strom. Die Spannung über der LED ergibt sich 
daraus und die zu erwartende Höhe steht im Datenblatt. Also hast Du sie 
ohne Energiebremse (Vorwiderstand) betrieben und das ist falsch.

Erleuchteter schrieb:
> In kürze habe ich eine
> Diplom Prüfung

Autsch...

von Mik (Gast)


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Ist wie ne 1N4148 die fängt auch an zu leuchten, wenn der Strom hoch 
genug ist.
 Ausserdem hast du
 d) gibt Rauchzeichen
vergessen.
 war das jetzt Hinweis genug?

von Didi S. (kokisan2000)


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Hallo Erleuchteter,

die Sache ist recht einfach. In der LED wird durch daas Einbringen von 
mehr Leistung der pn-Übergang heiß. Dieses wiederum verringert den 
Bandabstand des III/V Materials, was wiederum die Emissionswellenlänhe 
ins langwellige zieht. Probiere es mal mit einer grünen LED und schaue 
Dir an, wie sie kurz vor der Zerstörung leuchtet. Die Farbe geht in 
Richtung gelb bis orange. Die Temperaturen können schon mal bis +300°C 
gehen, bevor die LED aufgibt.

Den gleichen Effekt, wenn auch nicht so kraß kannst Du bei alten LED 
Ampeln feststellen. Die ersten ihrer Art hat für den Sommer ungenügende 
Kühlung und besonders das grüne Licht zog schon arg in Richtung gelb.

Gruß
kokisan

von Erleuchteter (Gast)


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mhh schrieb:
> Erleuchteter schrieb:
>> mir ist schon seid längerem aufgefallen, dass LEDs bei zu hoher Spannung
>> a) Heller leuchten
>> b) In einer anderne Farbe (eher höherenergetisch) leuchten
>> c) Kaputt gehen.
>
> LEDs betreibt man mit Strom. Die Spannung über der LED ergibt sich
> daraus und die zu erwartende Höhe steht im Datenblatt. Also hast Du sie
> ohne Energiebremse (Vorwiderstand) betrieben und das ist falsch.
>
Das ist nur eine (insbesondere auf grund der Nichtliniearität von 
Halbleiterbauteilen) praktischen Konvention. Früher oder später Stellen 
Sie (oder ein Gerät) meistens  eine Spannung ein.
> Erleuchteter schrieb:
>> In kürze habe ich eine
>> Diplom Prüfung
>
> Autsch...
Nun, ich warte auf eine Erklärung...

von Kritiker (Gast)


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Wow! Nur 2 völlig sinnlose "Antworten" vor einer richtigen!

von mhh (Gast)


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Erleuchteter schrieb:
> Das ist nur eine (insbesondere auf grund der Nichtliniearität von
> Halbleiterbauteilen) praktischen Konvention.

Nö. Die sichtbare Kontrolllampe in der LED signalisiert Stromfluss und 
nichts anderes.

Erleuchteter schrieb:
> Früher oder später Stellen
> Sie (oder ein Gerät) meistens  eine Spannung ein.

(Wenn Du KSQn meinst) Aber nicht an der LED, sondern an der 
Reihenschaltung LED + Shunt. Genau genommen wird der Spannungsabfall am 
Shunt geregelt und nicht an der LED.

Erleuchteter schrieb:
>> Autsch...
> Nun, ich warte auf eine Erklärung...

Wenn das Diplom was mit Elektronik zu tun hat, bleibts beim "Autsch".

von Erleuchteter (Gast)


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Didi S. schrieb:
> Hallo Erleuchteter,
>
> die Sache ist recht einfach. In der LED wird durch daas Einbringen von
> mehr Leistung der pn-Übergang heiß. Dieses wiederum verringert den
> Bandabstand des III/V Materials, was wiederum die Emissionswellenlänhe
> ins langwellige zieht. Probiere es mal mit einer grünen LED und schaue
> Dir an, wie sie kurz vor der Zerstörung leuchtet. Die Farbe geht in
> Richtung gelb bis orange. Die Temperaturen können schon mal bis +300°C
> gehen, bevor die LED aufgibt.
>
> Den gleichen Effekt, wenn auch nicht so kraß kannst Du bei alten LED
> Ampeln feststellen. Die ersten ihrer Art hat für den Sommer ungenügende
> Kühlung und besonders das grüne Licht zog schon arg in Richtung gelb.
>
> Gruß
> kokisan

Das bedeutet, meine Beobachtung von kurzwelligerem Licht ist falsch? 
Dann müssen wohl doch noch ein paar LEDs dran glauben.

Das klingt ansonsten sehr plausibel und erklärt das Problem 
wahrscheinlich. Ich habe aufgrund meiner (wahrscheinlich falschen) 
Beobachtung der Frequenzerhöhung bei zu hoher Spannung nur nach 
Argumenten in die diese Richtung gesucht.

Ihre Annahme passt auch quantitativ. Wenn ich die Bandlücke aus dem 
Ashcroft (deutsche Ausgabe S719) von Temperaturen von 0 auf 300K einfach 
weiter auf 600K extrapoliere (Annahme: Linear in beide Richtungen)komme 
ich für GaP auf 2,0eV statt 2,2eV bei Raumtemperatur. Das entspricht 
Orange.

Was ich aber interessant finde, sind die angeführten Ursachen  für die 
Bandlückenvergkleinerung: Einmal veränderung des periodischen Potentials 
und andererseits ein temperaturabhängiger Einfluss der Phononen. Beide 
effekte sollen bei Raumtemperatur gleich wichtig sein.
Die zweite Ursache scheint es aber in sich zu haben: Für die Kopplung 
von Phonenen an Elektronen wir eine Störungsrechnung zweiter Ordnung 
angeführt...

von Harald W. (wilhelms)


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Erleuchteter schrieb:

> Das bedeutet, meine Beobachtung von kurzwelligerem Licht ist falsch?
> Dann müssen wohl doch noch ein paar LEDs dran glauben.

Wie bereits gesagt: LEDs werden mit einem (einstellbaren) Strom
betrieben. So ist es leicht, sie innerhalb ihres zulässigen
Arbeitsbereichs zu halten. Parallel dazu solltest Du die
Spannung an der LED messen. So kannst Du leicht eine Tabelle
Spannung vs. Wellenlänge erstellen. Irgendwie wird die dann
mit den hier gezeigten Formel korrelieren...
http://de.wikipedia.org/wiki/Plancksches_Wirkungsquantum
Gruss
Harald

von Erleuchteter (Gast)


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Meine Frage bezog sich eigentlich nicht auf die Messung der Wellenlänge 
durch die Spannung. (Vorsicht, so einfach ist das nicht, da man alle 
möglichen Bandübergänge hat, auch indirekte. Es kommt also nicht zu 
einer Wellenlänge, sondern ein im Allgemeinen sehr kompliziertes 
Spektrum. Außerdem sollte man doch lieber - auch aus methodischen 
Gründen - die Wellenlänge messen.)

Es ging mir auch nicht darum, wie man eine LED ansteuert.  Sondern was 
passiert, wenn man sie überhalb ihrer Spezifikationen betreibt. Und da 
die kennlinie einer LED (der Widerstand) nun mal monoton mit der 
Spannung  steigend ist, wird diese Situation mit Sicherheit durch eine 
zu hohe Spannung herbeigeführt. Natürlich ist es sinnvoll, auf den Strom 
zu achten, wenn man eine LED betreibt, da die Kennlinie steil ist.

Beantwortet hat kokisan2000 meine Frage (Vielen Dank dafür! Ich bin 
gespannt auf so eine gelbe Ampel). Jetzt frage ich mich nur noch, wie 
sich diese veränderte Phononen-Elektron Kopplung anschaulich begründen 
lässt. Falls ich es verstehe, werde ich das gerne schreiben. Natürlich 
freue ich mich auch sehr über weitere Ideen.

Ich finde das erlich gesagt sehr spannend, weil man durch ein einfach 
herbeizuführendes Phänomen ganz viel über Festkörperphysik lernen kann!

von Achim S. (Gast)


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Erleuchteter schrieb:
> Das bedeutet, meine Beobachtung von kurzwelligerem Licht ist falsch?

nicht unbedingt, es gibt zwei gegenläufige Effekte. Die Energie des 
Photons entspricht ungefähr dem Spannungsabfall am pn-Übergang. Schickt 
man mehr Strom über die LED (und hat damit entsprechend der 
Diodenkennlinie auch einen größeren Spannungsabfall), dann bekommt man 
tatsächlich zunächst mal höhere Photonenenergien und kürzere 
Wellenlängen.

Ich habe im Netz keine richtig schöne Darstellung für LEDs gefunden, 
aber wenn du Figure 1 in
http://encyclopedia2.thefreedictionary.com/tunnel+diodes
betrachtest, wird die Sache halbwegs plausibel (auch wenn dort 
eigentlich die Tunneldiode erklärt wird).

Abbildung 1c) zeigt die Diode mit geringer Vorwärtsspannung. Es fließt 
wenig Strom (eine LED gibt sehr wenig Licht ab) und die Photonenenergie 
eU2 ist gering. In 1d) ist die Spannung deutlich größer, der Strom nimmt 
exponentiell zu (eine LED wird viel heller) und die Photonenenergie eU3 
ist größer -> das Emissionsmaximum verschiebt sich zu kurzen 
Wellenlängen.

Neben diesem Effekt gibt es den gegenläufigen thermischen Effekt, der 
oben schon beschrieben wurde. Wenn du die LED richtig heizt, wird der 
thermische Effekt überwiegen (und wenn du es übertreibst, wird die LED 
dunkel).

Die Verschiebung des Spektrums mit dem Strom ist (neben dem 
Gesamtwirkungsgrad) auch ein Grund, warum man LEDs per PWM dimmt. Würde 
man stattdessen einen geringeren Gleichstrom einstellen, dann verschiebt 
sich die Farbe.

von Wilhelm F. (Gast)


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Erleuchteter schrieb:

> Das bedeutet, meine Beobachtung von kurzwelligerem Licht ist falsch?

Ja, es wird nämlich langwelliger.

Wenn du schon mit LEDs experimentierst: Es gibt da auch ganz andere 
äußere Effekte, die den Helligkeitseindruck verändern. Z.B. Betrieb mit 
einem Tastverhältnis, Multiplexung, da erscheinen LEDs bei gleicher 
Energiebilanz heller. Das hat aber eher mit dem menschlichen Auge zu 
tun.

von Automatik (Gast)


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Wie verändert sich den die LED im Vergleich wenn man den Strom konstant 
hält aber von außen die Temperatur erhöht? Z.B. mit einem Lötkolben.

von Stefan M. (derwisch)


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Die Effekte sind wohl eher schwer im Voraus berechenbar.
Hängt sicher davon ab wieviel Strom in welcher Zeit zuviel fliesst.

Habe mal was von einer brutalen Methode gelesen, mit der man eine blaue 
LED in eine UV LED verwandeln kann.
Irgendwie mit definiertem Überstrom in definierter Zeit eine Überlastung 
erzeugen und schwupp wird aus Blau UV. Und zwar auch wenn die LED wieder 
kalt ist.
Das stammt aus einer Zeit, wo blaue LEDs teuer und UV LEDs noch vieeel 
teurer waren.

von Erleuchteter (Gast)


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@Achim S.
vielen Dank für die Erklärung!

@Automatik Es wäre wohl wirklich interessant die beiden Effekte getrennt 
zu untersuchen. Einmal wie von Ihnen vorgeschlagen mit einem Lötkolben 
und einmal durch ein Reservoir. Sobald ich bei einer Spannungsquelle 
neben einem Stickstoffbehälter bin, probiere ich das mal aus :-D

Ein "Taschenspektrometer" sollte auch aufzutreiben sein...

von Simon H. (simi)


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mhh schrieb:
> Wenn das Diplom was mit Elektronik zu tun hat, bleibts beim "Autsch".

Da hast Du aber viel weniger begriffen, als Du glaubst. Der TO hat 
nämlich schon recht: Ob Du sagst: "Die LED kriegt zuviel Spannung" oder 
"die LED kriegt zuviel Strom", ist letztendlich nur eine Frage der 
Betrachtungsweise. Und dass er das Wort "Spannung" verwendete, hat wohl 
damit zu tun, dass er darin eine Farbverschiebung vermutete (oder auch 
nicht).

Aber die Aussage: "Du hast keine Ahnung von Elektrotechnik, weil Du 
nicht begriffen hast, dass eine LED mit Strom gespeist wird und nicht 
mit Spannung" zeugt von recht oberflächlicher Kenntnis der 
Elektrotechnik.
Eine LED ist nämlich keine Spannungsquelle! Nah dran, aber doch nicht 
ganz.

So. Nun wieder zum Thema, ist nämlich spannend. :-)

von Häsch Define (Gast)


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Automatik schrieb:

> Wie verändert sich den die LED im Vergleich wenn man den Strom konstant
> hält aber von außen die Temperatur erhöht? Z.B. mit einem Lötkolben.

Das Licht wird ebenfalls langwelliger. Die Umgebungstemperatur ändert 
das Licht also auch. Jedoch nicht, wenn eine LED mit hohen Strömen 
gepulst wird, und dabei relativ kalt bleibt.

von Aufmerksamer Leser (Gast)


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> Durch die Hitze sind Phononenabsorbtionen wahrscheinlicher,
 > sodass "indirektere" Übergänge wahrscheinlicher werden.

Wahrscheinlicher geht es um Photonenabsorption, sonst könnt man da etwas 
hören wenn der Strom anfängt in der Sperrschicht zu prasseln.

von Philipp D. (erleuchteter)


Angehängte Dateien:

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Mich hat das jetzt doch so interessiert, dass ich nochmal ausprobiert 
habe, was mit den LEDs bei hoher Spannung  passiert. Dazu habe ich ein 
Potentiometer an eine 9V-Batterie angeschlossen und daran eine grüne 
LED. Es fällt zunächst auf:
a)  Das Licht verschiebt sich ins Orange, dann ins rote.
b)  Die Verschiebung ist so 1s zeitverzögert.
Das allein spricht in meinen Augen für einen thermisch bedingten Effekt 
zu Verschiebung in längere Wellenlängen.
Weiterhin habe ich das Licht mit einem Spektrometer (Naja eine 
beschreibbaren CD) angeschaut. Um ein Gefühl für die Eigenschaften 
dieses „Spektrometers“ zu vermitteln, habe ich auch meine Handy-LED und 
einen Laser betrachtet. Von beiden habe ich ein RGB-Helligkeitsprofil 
entlang einer 150 Pixel breiten Linie (also über 150 Linien gemittelt) 
berechnet. Die Bilder wurden mit einer 400D gemacht, alle Werte fix, 
Belichtungszeit so 0,5 s.
Ich kann nicht genau sagen was da bei der Reflexion passiert, ich habe 
halt einen Bereich genommen, in dem möglichst viel Spektrum zu sehen 
war. Da gibt es Mehrfachreflexion in der CD etc. Daher auch der 
Vergleich zu einem „kompletten“ Spektrum einer weißen LED.
Dann die LED. Es ist eine eher leuchtschwache. Ich habe vier 
unterschiedliche Zustände aufgenommen, und jeweils an der gleichen 
Stelle ein Profil durch die Linie aufgenommen (so wie bisher) mit dem 
Unterschied, dass ich nicht mehr nach RGB-Kanälen separiert habe. Ich 
habe bei den LED-Messungen darauf aufgepasst, nichts zu verrücken, 
sodass das Spektrum sich nicht ändert.
Von den Ergebnissen habe ich eine lineare Grundlinienkorrektur abgezogen 
und Lorentz-Fits gemacht. Ich habe mir überlegt, dass es aussieht wie 
eine Boltzmannverteilung. Aber ich glaube, dieses Verhalten kommt eher 
von einer Überlagerung von direkter Reflexion. Daher habe ich es 
gelassen, da eine Maxwell-Boltzmann Verteilung zu verwenden. Aus 
früherer Erfahrung weiß ich auch, dass es ein bisschen dauert, bis man 
geeignete Startwerte gefunden hat, so dass sie konvergiert. Beim Lorentz 
geht das meist sofort.
Die Zentrale Wellenlänge habe ich jeweils angegeben. Farben der Plots 
entsprechen denen der Aufgenommenen Linien.
Es fällt auf:  Mit höherer Spannung steigt die Helligkeit zunächst an 
und fällt dann ab. Zudem kann man eine Rotverschiebung sehen. Da sie 
zudem verzögert auftritt, würde ich für die thermische Theorie 
plädieren. Meine Hand wollte ich für diese Messungen aber nicht ins 
Feuer legen, so vertrauenserweckend sehen die nicht aus.
Das heißt natürlich nicht, dass nicht auch andere Effekte auftreten. 
Aber die Verschiebung in Richtung lange Wellenlängen ist in diesem 
Versuch zumindest dominant.
Jetzt wäre es natürlich interessant, das Ganze mit hohen Spannungen und 
kleinen mittlerem Strom (z.B. durch PWM) durchzuführen. Oder die LED mit 
einem Lötkolben grillen (schwer, weil man sie dabei berührt und damit 
verschiebt…)
Oder ein geeignetes Spektrometer zu verwenden. Also wenn jemand Lust 
hat, ist bestimmt interessant. Beide verwendeten Programme (ImageJ und 
QTIPlot) sind Freeware.

von Falk B. (falk)


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@Philipp D. (erleuchteter)

>      gruen.JPG
>      1,2 MB, 2 Downloads
>    * preview image for gelb.JPG
>      gelb.JPG
>      1,6 MB, 3 Downloads
>    * preview image for orange.JPG
>      orange.JPG
>      1,6 MB, 0 Downloads
>    * preview image for rot.JPG
>      rot.JPG
>      1,4 MB, 0 Downloads

AUA! Siehe Bildformate.

Vier schwarze Bilder mit 1,x MB?

von Philipp D. (erleuchteter)


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@falk: Normalerweise hätte ich die Fotos im Rohdatenformat 
abgespeichert. Das wäre in der Tat besser, weil nicht komprimiert wird 
und man weiß was passiert. Auch die Auflösung/pixel ist höher. Aber das 
wäre inkompatibel.  Daher habe ich gleich beim Fotographieren jpg. 
verwendet.

Oder hätte ich die Bilder etwas komprimieren sollen? Ich bitte Sie! 
Messdaten sind wie heilige Kühe. Die sollte man nicht einfach 
komprimieren, wenn es anders geht.

von Michael R. (mexman) Benutzerseite


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> ...Die sollte man nicht einfach
> komprimieren, wenn es anders geht.

Man "sollte" sich aber bitte and die Regeln im Forum halten.
Hier 5MB hinzurotzen ist einfach ungehoerig......und das dann noch zu 
rechtfertigen zeugt nicht von grosser Kooperationsbereitschaft.


Gruss

Michael

von Philipp D. (erleuchteter)


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Dann löscht Sie es bitte, wenn das ein Problem darstellt.

von Sascha W. (arno_nyhm)


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Ich wollte nur noch mal den praktischen Aspekt der hier schon korrekt 
ausgeführten theoretischen Grundlage aufführen. Natürlich ist das 
beschriebene Verhalten auch bei Laserdioden vorzufinden - für hohe 
Wellenlängenstabilität, wie in vielen Experimenten mit solchen 
Laserdioden, muss man diese also auch auf konstanter Temperatur halten, 
kann damit aber auch das Emissionsmaximum verschieben, so also mehr 
Ausgangsleistung auf der gewünschten Wellenlänge bekommen. Bei ECDLs 
(External Cavity Diode Lasers - Also Laserdioden die man zusätzlich noch 
in einen - zumeist wellenlängen-selektive - Resonator steckt ist das 
eigentlich Standard. Mithilfe einer Referenz-Absorbtionszelle schafft 
man es so über die präzise Regelung von Diodenstrom und Diodenemperatur 
einen sehr schmalbandigen, monochromatischen Laser (meine ganz 
praktischen Erfahrungen, für eine Rb-87 MOT: ~100kHz FWHM auf 780nm, 
stabil gelockt auf den D2-Übergang, CW-Ausgangsleistung der Diode 
nominal: 250mW, im Aufbau erzielt: ~20mW) auf einzelne Atomübergänge zu 
locken - natürlich lässt sich das Emissionsspektrum nicht beliebig 
mittels der Temperatur ausdehnen und jede einzelne Diode macht das 
unterschiedlich wohlwollend/gut mit - man muss also selektieren, +/-10nm 
(von der Nenn-Emissionswellenlänge) sind bei gut passenden Dioden mit 
externem Resonator, guter Strom und Temperaturregelung (Peltier im 
Vierquardrantenbetrieb ist von Nöten) möglich.

Was interessante observationsexperimente dieser Effekte angeht: Niedrige 
Temperaturen nehmen einen die LEDs/Laserdioden nicht so übel wie zu 
hohe, also kleines Dewar besorgen, dazu LN2 aus der Uni, oder, wenn das 
keine Option ist, zumindest Trockeneis und 
Ethanol/Isopropanol/Aceton/Ether; Trockeneis aufzutreiben ist ja weder 
kospielig noch kompliziert.
Ich glaube ich habe auch einige Videos dazu auf YouTube gesehen (wie zu 
so ziemlich allem nur erdenklichen auch...).
Die detailierte Theorie dahinter sowie Anwendungspraxis findet sich wenn 
man in Google/Wissenschaftsmagazin-Datenbanken oder der lokalen 
Uni-Bibliothek nach den schon erwähnten ECDLs sucht.

Grüße
Sascha

P.S., meine eilig herbeigesuchten ('led color ln2') Fundstücke:

- http://www.youtube.com/watch?v=yNaYYhogGTk
- http://www.youtube.com/watch?v=MPBm7wZUg-Q
- http://www.youtube.com/watch?v=3e0qcYlKPws
- http://www.youtube.com/watch?v=4w1HifFayNU

...hm, schon imposant wie weit die Emissionswellenlänge sich da 
verschieben lässt, von gelb-orange zu dunkelgrün!

von Philipp D. (erleuchteter)


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Vielen Dank für die Tipps! Waren gute Infos insbesondere bezüglich 
Laser! Ich habe mir die ganze Laser geschichte (Stabilisierung etc.) 
nochmal gut angeschaut.

Die Prüfung ist sehr gut gelaufen...

von Udo S. (urschmitt)


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Philipp D. schrieb:
> Die Prüfung ist sehr gut gelaufen...

Darf man erfahren was für eine Prüfung mit welchem Abschluss das war?

von Philipp D. (erleuchteter)


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Experimentalphysik. Es geht da eigentlich um drei Fächer: 
Festkörperphysik, Atome und Moleküle und Kerne und Teilchen.

von Michael S. (mikel_x)


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@sasha

Danke für die Videos. Ich werde grüne LEDs in Zukunft nur noch mit 
dicken Handschuhen anfassen...! :-)

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