Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik münzzählung abstandsmessung welche diode?


von patrick b. (patrick_b79)


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Hallo,

ich plane eine Münzzählmaschine zu bauen. Ich dachte daran die Münzen 
anhand ihrer Größe zu identifizieren. Dazu wollte ich eine Diode nutzen 
welche dann Analoge Daten an meinen MC liefert. Nun stellt sich mir nur 
die Frage welche Diode sollte ich da nutzen. Den wie jeder weiß haben 
die Münzen ja nur sehr geringe Größenabweichungen! Hat jemand damit 
schon Erfahrungen gemacht mit solch genauer Abstandsmessung?

Gruß Patrick

PS: Ich habe auch schon gegoogelt. Man findet dort aber nur 
Abstandsmessungen welche Größe Abweichungen behandeln.

von Ulrich (Gast)


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Wenn ich das richtig verstanden hab, soll die Münzen einen Teil des 
Strahlenganges abdecken und aus der Intensität auf den Durchmesser 
geschlossen werden. Im Prinzip klingt das nach einem brauchbaren 
Verfahren, sofern die Münzen definiert an der Gegenseite anliegen.

Ein paar Erfahrungen mit einer ähnlichen Messung habe ich - da 
allerdings für eher kleine Bewegungen einer Kante, im µm Bereich. 
Wichtig ist vor allem das die Ausleuchtung stabil ist, also die 
Intensität über die Fläche gleichmäßig ist. Auch muss ein Reflexion an 
der Kante vermieden werden, das Licht sollte also leicht schräg von der 
Seite der Münze kommen, so dass es nicht auf den Rand scheint. Die 
Schwierigkeit mit einer Drift der Helligkeit der Lichtquelle (vermutlich 
LED) kann man hier wohl um gehen, indem man zwischen den Münzen eine 
Ref. Messung der vollen Helligkeit macht.

Meine Empfehlung wäre eine eher kleine Fotodiode ohne Linse dicht hinter 
den Rand der Münze, und eine Belichtung per LED aus eher etwas mehr 
Entfernung.  Eine IR LED hätte Vorteile von der Intensität, aber mit 
einer rote LED ist die Optische Kontrolle viel einfacher. Bei den LEDs 
wird man vermutlich ein paar Probieren müssen, für eine gleichmäßige 
Ausleuchtung. Ggf. muss man auch noch auf Streulicht achten: Also nicht 
gebrauchtes sollte aufgefangen und eingesackt werde.

Für die kleinen / großen Münzen braucht man ggf. getrennte 
Lichtschranken, denn so eine Fotodiode wird nur etwa einen Bereich von 
0,5-2 mm Abdecken. Eventuell reicht auch eine LED für mehr Empfänger.

von Martin B. (statler)


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Nimm einen Linea-CCD
http://www.ebay.de/itm/EG-G-Linear-CCD-Image-Array-/380312438561

Alternativ nimm einen Satz Sortierräder mit genau passenden Bohrungen.

willst du auch gegen Falschgeld absichern?

von Mikel M. (mikelm)


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Nimm doch einfach so einen fertigen Zähler von Conrad für 5€ und bau nen 
anderes Gehäuse drum.

von patrick b. (patrick_b79)


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Hey Martin B.

ich habe mich nun etwas über CCD´s informiert. Finde die Idee garnicht 
schlecht. Ich habe nun auch einen Billigeren gefunden.

http://www.pollin.de/shop/dt/MjAwOTk4OTk-/Bauelemente_Bauteile/Aktive_Bauelemente/Optoelektronik/Bildsensor_NEC_PD8872CY.html

Nun habe ich mir auch das dazugehörige Datenblatt angesehen. Nun stellt 
sich mir aber die Frage wie genau ich den Sensor ansprechen muss!?

Bzw. finde leider keine genaue Beschreibung welcher PIN für welche 
Funktionalität zuständig ist. Ich stelle mir das nun so vor, da ich 
Spannung auf das Gerät gebe. Dann wahrscheinlich noch ein Signal geben 
muss das es nun Messen soll. Dann kann ich aus einen der Drei Output 
PINS eine Spannung ablesen. Da ich ja nur eine Spannung brauche und alle 
Farben im Licht vorhanden sind brauche ich ja nur einen.

Hast du mit sowas schon Erfahrungen gemacht? Oder kennst du ein gutes 
Tutorial wo das alles nochmal beschrieben ist?

Gruß Patrick

von Martin B. (statler)


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Der CCD bekommt neben der Versorgungsspannung ein Triggersignal 
vergleichbar mit dem Auslöser eines Fotoaparates. Danach muss das Bild 
Pixel für Pixel ausgelesen werden. Dazu wird ein Taktsignal angelegt 
(genau genommen zwei gegenphasige, nicht überlappende Takte) und das 
Bild kommt dann Seriell aus dem Chip. Ohne das richtige Timingdiagramm 
geht so gut wie nix. Der Chip aus dem Link scheint drei Farben zu 
bringen, also R-G-B.
Ach ja, nicht vergessen, das serielle Signal ist analog und muss erst 
mit einem AD-Wandler bearbeitet werden. Wenn du nur die Schattenlänge 
erfassen willst, ist das aber ein 1-Bit-Wandler oder auch Komparator 
genannt.

Bei dem Preis kannst du aber nicht viel falsch machen :)

Kaufen, Typ ablesen und Datenblatt googeln.

von Ulrich (Gast)


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Das Datenblatt zum CCD Chip ist da sogar verlinkt. Das sind auch die 
Timing Diagramme mit drin - recht gut beschrieben. Da ganz viel mehr als 
der Chip ist auch auf der Platine nicht drauf: eventuell die Widerstände 
vor den Eingängen, wenn es hoch kommt noch Treiber für die Taktsignale 
(von der Tendenz her aber eher nicht), und dann ggf. noch je ein 
Emitterfolger für die 3 Ausgänge. Die Leiterbahnen auf der Platine kann 
man vermutlich zurückverfolgen, oder muss ggf. dafür Googel bemühen 
dafür eine Beschreibung zu finden.

Die Ansteuerung per µC geht, ist aber vergleichsweise langsam: für gut 
10000 Pixel mit vielleicht 2 MHz Takt den man in Software hinbekommt, 
sind das schon 5 ms um die Daten auszulesen.

von amateur (Gast)


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Bei einem vernünftigen Anschlag (2-Punkt und Schräge) kann man relativ 
einfach den Durchmesser einer Münze bestimmen.
Eventuelle Toleranzen lassen sich über eine Graustufenbewertung 
erfassen.
Aber dies gilt dann aber nur für eine Münze (Wert). Aufgrund der doch 
beträchtlichen Durchmesserunterschiede dürfte es mechanisch schwierig 
werden, in einer Konstruktion, mehrere Durchmesser zu erfassen.
Das oben angesprochene CCD ist auch möglich. Müsste aber länger sein als 
die Differenz von der kleinsten bis zur größten Münze. Das Auslesen ist 
aber nicht ganz ohne und erfordert einen flotten Heinrich (A/D-Wandler).

von oszi40 (Gast)


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Es wurden schon zahlreiche Lösungen hier im Forum diskutiert. Die 
Suchfunktion wird Dir helfen. Schräge,  Laufzeit, Induktivität usw.

von patrick b. (patrick_b79)


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Hallo,

ich habe nun mal versucht das Datenblatt mit den Zeiten zu verstehen.
Und zwar wenn man auf den Datenblatt des CCD schaut und zwar auf Seite 9 
der Line Clamp Mode (ich weiß leider nicht wo genau der Unterschied ist, 
hat da jemand eine Erklärung zu?).
Also ich verstehe das so, dass φTG1 bis φTG3 dazu dienen an den 
jeweiligen "Farbkanal" das Triggersignal zu liefern das nun gemessen 
werden soll.
φ1, φ1L geben den ersten Takt vor, und φ2, φ2L sind dann das Invertierte 
Signal des Taktes. Diese sollten dann ja dafür gut sein um die 
jeweiligen Pixel zu messen.
φRB ist so wie ich es aus dem Diagramm sehe die Taktrate mit der die 
Werte dann Analog seriell ausgegeben werden. Mit dieser Frequenz muss 
mein MC dann ja auch die Daten einlesen.
φCLB ist ja beschrieben als das Invertierte Signal von φ TG1 to φ TG3 
das ist dann ja kein Problem.

Jetzt stelle ich mir aber die Frage wie ich sicherstellen kann, dass 
immer dann gemessen wird, wenn ich genau den größten Durchmesser 
erhalte. Den nur so kann ich die Münze dann ja genau Identifizieren. 
Eine Möglichkeit die mir in den Sinn kam, wäre dann gleich mehrere 
Bilder zu erstellen und dann das mit den niedrigsten Wert auszuwählen.

Dazu würde ich vor dem CCD eine Lichtschranke einbauen, welche das 
Triggersignal liefert, wenn eine Münze davor herrollt.
Nun sollte der CCD Sensor mehrere Bilder von der Münze machen (ca. 20 
Stück?!).
Diese Daten sollen dann von meinen MC verarbeitet werden. Bei den Bild 
welches am wenigsten Licht Registriert soll dann zur Identifikation 
genutzt werden(Müsste dann ja der Teil mit den Höchsten Durchmesser 
haben). Die Signale φ1,φ1L und φ2,φ2L sollen durch einen 
Frequenzgenerator geliefert werden(Hier ist ja ein wunderbares Tutorial 
dazu mit einen Attiny8). Das Signal φRB wird von den auslesenden MC 
geliefert.

Hört sich das in der Theorie so richtig an? Hat jemand einen besseren 
vorschlag?
Eine weitere Frage wäre noch mit was für Frequenzen ich arbeiten müsste 
um brauchbare Daten vom CCD zu erhalten?

Wenn ich heute Zeit habe, werde ich das ganze auch mal Grafik darstellen 
wie ich mir das alles vorstelle.

Danke schonmal an diejenigen die Sich diesen Beitrag hier auch 
durchlesen, da meine Gedankengänge nicht immer nachvollziehbar sind :)!

von Reinhard Kern (Gast)


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patrick b. schrieb:
> Dazu würde ich vor dem CCD eine Lichtschranke einbauen, welche das
> Triggersignal liefert, wenn eine Münze davor herrollt.
> Nun sollte der CCD Sensor mehrere Bilder von der Münze machen (ca. 20
> Stück?!).

Es ist ziemlich egal, ob du ständig Bilder (=Zeilen) auswertest oder 
nach Triggersignal, es wird ein Zeitproblem geben. Du kannst ja 
ausrechnen: wie genau soll die Messung sein -> wie weit darf die Münze 
dafür seitwärts verschoben sein (etwas Trigonometrie) -> wie schnell 
bewegt sich die Münze -> wieviel Zeit steht maximal für eine Messung zur 
Verfügung.

So aus dem Bauch heraus würde ich sagen, ein CCD schafft das schon, aber 
ein ATTiny o.ä. kann die Daten nicht schnell genug heraustakten und 
digitalisieren.

Gruss Reinhard

von oszi40 (Gast)


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Wenn Deine Münze auf der Schräge läuft, sollte sie nach x Laufzeit am 
"optimalen Punkt" ankommen wo dann Dein optimales Bild ist? Dann 
brauchchst Du "nur noch" das Bild der Münze mit der Musterdatei von 
Albertinum bis Vatikan zu vergleichen falls sie nicht verschmutzt ist.

Vergiss nicht die Gebrauchsanleitung zum Einwerfen der Münzen! Sonst 
steht das Brandenburger Tor auf dem Kopf bei der CCD-Erfassung :-)

von Uwe (Gast)


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Warum machst du es nicht wie alle anderen auch ?
Münzprüfer arbeiten mit einem paar Schwingkreisen die durch die 
durchfallenden Münzen verstimmt werden.
Einer hat ne hohe Frequenz (ich glaube für die Dicke der Münze) einer 
hat ne Mittlere Frequenz und einer hat ne Tiefe Frequenz (glaube für den 
Durchmesser).
Damit hat man drei Werte die von dem Material (bzw. den Materialien) 
abhängen, dem Durchmesser und der Dicke.

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