Forum: PC Hard- und Software Angeblicher Trojanerbefall


von Jens Seibert (Gast)


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Hallo,
hab hier den Rechner eines Kumpels stehen, der von einem Trojaner 
befallen sein soll. Seine Volksbank hatte ihm das Online-Banking 
gesperrt und ihn über den Befall seines Rechners schriftlich informiert. 
Soweit so gut.
Nun bin ich auch nicht der PC Experte und hoffe mal, dass mir hier 
jemand weiterhelfen kann.

Als erstes hatte ich mir die Rescue Disks von Antivir und Kaspersky 
gezogen und habe beide mal komplett alle Partitionen dieses Rechners 
etc. checken lassen, doch zu meiner Verwunderung wurde kein Virus 
gefunden.

Hat jemand Ideen wie ich weiter vorgehen könnte?

Auf dem Rechner befinden sich auf einer reinen Datenpartition Dateien, 
die ich auf einer externe Festplatte sichern möchte. Ist dieses Vorgehen 
OK wenn ich diese Festplatte anschliessend noch einmal mittels eines 
Virenscanners an einem PC scanne!

Vielen Dank für eure Hilfe & Gruss,
Jens Seibert

: Verschoben durch User
von MaWin (Gast)


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Es gibt heute Viren die von den Virenscannern nicht entdeckt werden 
(MalWareBytes ist noch ganz ok) aber in ein paar Jahren. So was fällt 
mir beim Scannen meiner Archive auf. Aber ob in deinem Fall nicht die 
eMail der Volksbank der eigentliche Virus ist? Also meine gesperrten 
PayPal Konten sind allesamt Fakes.

von Jens Seibert (Gast)


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Hallo,
die Nachricht der Volksbank kam mit der Post. Zudem hat sich mein 
Kollege die Geschichte noch einmal telefonisch bestätigen lassen.
Jens

von (prx) A. K. (prx)


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Trojaner, die von Scannern nicht entdeckt werden, sind leider nicht 
ungewöhnlich, Offline-Scanner eingeschlossen. Insbesondere 
Banking-Trojaner gehören dazu.

von kopfkratzer (Gast)


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Tja nun, sind denn ALLE Speichermedien gescannt ?
Am sinnvollsten ist es den Rechner komplett neu aufzusetzen und dabei 
auch die Partitionstabelle zu nullen.
Dann wenn alles wieder so läuft wie es soll ein Image erstellen und wenn 
es wieder passiert hat man es in Minuten repariert.
Darauf achten das Userdaten und Programmdaten getrennt sind !
Was hat denn die Bank geschrieben warum sie denkt da ist ein Trojaner ?
Es kann ja auch ein ManInTheMiddle Attacke sein oder sein Router ist 
kompromittiert ?
Gute Infos und Hilfe zu Reparatur findet sich z.B. bei 
http://www.trojaner-info.de/
Da mal nachfragen ;-)

von usw (Gast)


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es  kann sein das  der Befall  schon etwas  länger  her  ist, ist   also 
durchaus möglich das  der  aktuelle PC  ok  ist
evt.  gabs  mal nen Online Bankbesuch von  nen  anderen PC  aus ?

die  Banken  erfahren  das  ja  auch  nicht  direkt vomPC    sondern 
vermutlich  erst dann  wenn  die  Online Bankdaten  irgendwo  auftauchen

von Jens Seibert (Gast)


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Ich habe mittlerweile einige Artikel zum Thema gelesen und glaube, dass 
ich an einem Neuaufsetzen des Systems nicht mehr vorbeikomme. Was mir 
nur etwas Kopfzerbrechen bereitet ist die Datenpartition. OK, die darauf 
befindlichen Dateien speichere ich extern zwischen, wenn ich Pech hab 
kopier ich den Trojeaner einfach mit !?!

von Bankkunde (Gast)


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Online-Banking mache ich nur mit einer Linux-Live-CD aus einem 
Linux-Heft.

Das Betriebssystem wird von CD gebootet, irgendwelche Viren und Trojaner 
auf der Festplatte sind damit wirkungslos.

Die meiner Ansicht nach zur Zeit sicherste Methode.

von bluppdidupp (Gast)


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Nutzen ggf. noch andere Leute den Internetanschluss des Kumpels und 
könnten für den Brief ursächlich sein?

von Vn N. (wefwef_s)


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Jens Seibert schrieb:
> OK, die darauf
> befindlichen Dateien speichere ich extern zwischen, wenn ich Pech hab
> kopier ich den Trojeaner einfach mit !?!

Weshalb darauf auch keine ausführbaren Dateien was zu suchen haben.

von Tom V. (vzczc)


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bluppdidupp schrieb:
> Nutzen ggf. noch andere Leute den Internetanschluss des Kumpels und
>
> könnten für den Brief ursächlich sein?

...das kann nicht die Ursache sein, davon bekommt die Bank nichts mit. 
Die Bank bekommt über Ihr Rechenzentrum einen Hinweis, dass Zugangsdaten 
Ihrer Kunden auf betrügerischen Servern gefunden wurden. Die 
Rechenzentren der Banken stehen dazu in engem Kontakt mit den Behörden. 
In der Regel lässt sich auch noch eingrenzen über welchen Trojaner der 
Diebstahl der Zugangsdaten erfolgt ist. Jetzt muss sich nur noch der 
Kumpel erinnern, von welchem Rechner er Online-Banking gemacht hat... 
muss ja nicht unbedingt von zu Hause gewesen sein....

von (prx) A. K. (prx)


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bluppdidupp schrieb:
> Nutzen ggf. noch andere Leute den Internetanschluss des Kumpels und
> könnten für den Brief ursächlich sein?

Welche Möglichkeit hat eine Bank, eine solche Aussage zu treffen? 
Beispielsweise Zugangsversuche aus bekannt riskanten und für einen 
deutschen Kunden ungewöhnlichen Weltregionen. Zugangsmuster, wie sie für 
Trojaner typisch sind. Und mehr in dieser Art. Die Zuordnung zum Kunden, 
die zum Brief und der Sperre führte, erfolgte wahrscheinlich über diesen 
Zugangsversuch.

Welche Möglichkeit hat sie nicht: Konkreten PC-Befall feststellen, oder 
eine Identifikation des PC-Anschlusses à la Filesharing-Abmahnung 
duchzuführen. Diese Möglichkeit hat nicht die Bank, wohl aber der 
Provider - da würde sich dann ggf. der Provider melden (einen solchen 
Fall hatte ich mal auf dem Schreibtisch).

Die Aussage, dass ein Trojaner im Spiel ist, wird sich nicht 
notwendigerweise auf einen konkreten PC oder einen konkreten 
Internet-Anschluss beziehen. Das kann auch jedes andere Gerät gewesen 
sein, mit dem man mal in der Bank war. Infizierte Fremd-PCs am eigenen 
DSL-Anschluss spielen also wahrscheinlich keine Rolle.

von Robert (Gast)


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A. K. schrieb:
> Die Aussage, dass ein Trojaner im Spiel ist, wird sich nicht
> notwendigerweise auf einen konkreten PC oder einen konkreten
> Internet-Anschluss beziehen

Genau. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird sich das nichtmal auf einen 
konkreten Vorfall beziehen. Der Onlinezugang wird ebenso gesperrt, wenn 
die Kontodaten - aus welchen Gründen auch immer - im Internet 
auftauchen. Das muss nichtmal selbstverschuldet sein, wird einem aber 
als Trojanerbefall verkauft. Alles schon dagewesen.

von J. A. (gajk)


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Vielleicht den pc mal bei www.trojaner-board.de vorstellen. Die leiten 
einen durch die sehr zeitintensive, aber vielleicht auch sinnvolle 
Durchsuchung.

von Jens Seibert (Gast)


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@all

Vielen Dank für die hilfreichen Kommentare. Ich werde heute meinen 
Kollegen mal kontaktieren, um mal herauszufinden von welchen Rechnern er 
sein Online-Banking betrieben hat.
Gruss,
Jens

von herbert (Gast)


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Hatte erst gestern eine Mail auf dem Rechner mit der bitte mein Pay Pal 
Konto zu checken.Kam aus Honkong.Dann noch eine Mahnung über 700 Euro 
,kam aus Südfrankreich...alles Futter für meinen Schredder .:-)Wer alle 
Mails neugierig mit rumchlicken an der falschen Stelle bearbeitet dem 
hilft nicht mal der liebe Gott.

von Andreas D. (rackandboneman)


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@prx technisch gesehen hat ein Webseitenbetreiber eine Zuordnung "IP zu 
Nutzer zu einem gegebenen Zeitpunkt" in dem Moment wo Du seine Seite 
besuchst und Dich dort anmeldest... und könnte theoretisch zumindest 
"Fernwartungstools" erkennen die sich per UPnP (oder an einem Anschluss 
ohne Router) gemütlich einen dafür bekannten Port aufschalten und dort 
auf eine verdächtige Weise reagieren... so altmodisch werden die 
Halunken aber wohl eher nicht vorgehen :)

von Plasberg (Gast)


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Prima Herbert,

hast Du diese Mails auch per Briefpost bekommen und telefonisch 
bestätigt, so wie der Thredstarter?

Küsschen

von (prx) A. K. (prx)


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Andy D. schrieb:
> @prx technisch gesehen hat ein Webseitenbetreiber eine Zuordnung "IP zu
> Nutzer zu einem gegebenen Zeitpunkt"

Ich bezog mich auf den Betreiber der Seite der Bank. Und dem sind die 
Benutzerdaten in dem Moment bekannt, indem der Benutzer sich mit einer 
Kennung einloggt, oder es mit einer existierenden ID versucht.

Aus der IP heraus wird die Bank jedoch sicherlich von sich aus keine 
Versuche anstellen, daraus auf einen bestimmten Internet-Anschluss oder 
gar PC zu schliessen. Abgesehen vom entstehenden und für die Bank 
uninteressanten Aufwand fehlt dafür die rechtliche Grundlage. Die Bank 
könnte lediglich die Daten zu IP und Zeitpunkt dem Benutzer als 
Hilfestellung mitteilen.

Wobei schon die daraus abzuleitende Protokollierung von Webzugriffen 
rechtlich interessant sein könnte. Bei solchen Seiten hätte ich zwar 
keine Einwände, aber solche Protokolle sind ein heisses Eisen.

von Andreas D. (rackandboneman)


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@prx agreed was die Praxis angeht. Ich hatte mich nur ein wenig an "hat 
die Möglichkeit nicht" vs "wird in der Praxis die vorhandenen 
Möglichkeiten aus guten Gründen nicht nutzen" gerieben... :)

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