Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik SMD-LED's mit Lasereffekt?


von Peter R. (pnu)


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Bei der Verwendung von roten Chip-LEDS (SMD-LEDs) fällt mir ein 
eigentlich für Laser typisches Punktemuster um die Diode herum auf.

Ist daran schon ein lasern im Chip beteiligt, dass also z.B. einige 
Prozent als gekoppeltes Licht abgestrahlt werden?

von Falk B. (falk)


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Nein.

von /\nalog (Gast)


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Das für Laser typische "Speckle"-Muster tritt ja nur bei kohärenter 
Strahlung auf, bedingt durch die speziellen Übergänge der Energieniveaus 
in Halbleitern oder eben diatomaren Molekülen bei Gaslasern - Die LED 
funktioniert etwas anders!

von Jo Kurt (Gast)


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>kohärenter Strahlung

>bedingt durch die speziellen Übergänge der Energieniveaus in Halbleitern

>Die LED funktioniert etwas anders!

Halbwissen-Blabla.

Die Kohärenz bei einem Halbleiterlaser wird dadurch erzeugt, dass zwei 
gegenüberliegende Austrittsstellen der Strahlung teil- bzw. 
vollverspiegelt sind und so einen Laser-Resonator bilden.

Die Lichterzeugung selber funktioniert genau so wie bei einer normalen 
LED. Wenn du bei einem Halbleiterlaser die Spiegel weglässt, bleibt eine 
normale Leuchtdiode übrig.

von Ulrich (Gast)


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Auch wenn der Aufbau im Prinzip ähnlich ist, wird man bei einer normalen 
roten LED kaum die Laserschwelle erreichen - vor allem nicht im DC 
Betrieb bei Raumtemperatur. Da gehörte schon einiges an Optimierung zu, 
um rote Laser überhaupt herzustellen. Vor allem ist beim Laser der Strom 
auf einen kleinen Bereich konzentriert, bei der LED aber eher verteilt.

Die Spiegel sind dabei nicht einmal unbedingt nötig - wegen der sehr 
hohen Verstärkung im hoch angeregten Halbleiter geht es ggf. auch ohne. 
Die Spiegel bei den klassischen Laserdioden sind auch nur die Übergänge 
HL-Luft, ohne extra Spiegelschicht. Nur bei den vertikalen Emittern hat 
mit extra Spiegel, und dann auch gleich sehr gute.

von Peter R. (pnu)


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Danke für den Begriff Speckle-Muster. Der bringt mich schon etwas 
weiter, erst einmal als Suchbegriff.

Also meinem ersten Verständnis nach spielen da die schmalbandige 
Emission und die geringe Größe der LED zusammen, sodass auch ohne 
Laserlicht dieses Muster im Auge auf der Netzhaut entsteht.

von Timm T. (Gast)


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Peter R. schrieb:
> Also meinem ersten Verständnis nach spielen da die schmalbandige
> Emission und die geringe Größe der LED zusammen

Letzteres. Wichtig für eine Interferenz und damit die Speckles ist die 
Koheränzlänge des Lichtes. Die ist halt bei Lasern prinzipbedingt seeehr 
hoch, bei LED aber immer noch ausreichend vorhanden, um damit bei 
kleinen Abmessungen Speckles zu erzeugen.

Selbst Glühlampenlicht hat eine Koheränzlänge, sonst konnte man damit 
keine Beugungsversuche machen (Doppelspalt, Gitter). Nur ist die 
Ausdehnung der Lampenwendel zu groß und der Spektralbereich zu weit, um 
damit Speckles zu sehen.

von Грясивыи цомби (Gast)


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>Letzteres. Wichtig für eine Interferenz und damit die Speckles ist die
Koheränzlänge des Lichtes. Die ist halt bei Lasern prinzipbedingt seeehr
hoch...

Nee. ist es nicht. Es gibt Laser und Laser.
Etwas vom Besten ist ein HeNe mit Fabry-Perot, da erreicht man meter. 
Ohne Fabry-Perot ist man schnell mal bei der Laenge der Roehre unten. 
Der HeNe im Standardaufbau von 20cm laenge hat vielleich 3-5 
lonitudinale moden unter Verstaerkungskurve. Diese Wellenlaengen 
interferieren gegeneinander. Mit einem Fabry-Perot kann man einen 
einzelnen Mode selektieren.

Andere Laser haben eine breitere Gainkurve und daher viel mehr Moden bei 
gleicher Baulaenge. Daher ist deren Kohaerenzlaenge auch kuerzer.

Ein Pulslaser muss uebrigens eine breitere Gainkurve und mehr Moden 
haben.

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