Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Autobatterie voll - trotzdem laden?


von McKracken (Gast)


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Hallo

Wir haben in einer abgelegenen Hütte eine Autobatterie (Varta Promotive 
200AH) stehen die bei Bedarf einen Inverter und ein paar andere Sachen 
versorgt. Seit ich sie letzten Sommer erhalten habe (voll geladen) habe 
ich sie kaum gebraucht und deshalb bislang noch nie geladen. Die 
Spannung beträgt momentan 12,8V. Sollte man sie trotzdem mal an ein 
Ladegerät anschließen (um die Lebensdauer zu verlängern?)? Oder mal 
zuerst ein paar Verbraucher einschalten damit sie mal was zu tun hat?

von ek13 (Gast)


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Nachladen erst wenn sie unter 12,0V geht. Bei 12,8V ist sie noch ca. 3/4 
voll.
Gruß Thomas

von Wilhelm F. (Gast)


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McKracken schrieb:

> Die
> Spannung beträgt momentan 12,8V.

Aach. Es geht mal einer nur an die Hütte, die Spannung messen?

von Raimund R. (corvuscorax)


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Was genau ist es für eine Batterie???
Falls es eine 'normale' () Starterbatterie (mit flüssiger Säure oder 
auch mit Gel) ist, wirst Du i.d.R. nicht sehr lange daran Freude haben - 
so sind jedenfalls meine schmerzlichen Erfahrungen.

Eigentlich sollte man sie am besten immer im voll geladenen Zustand 
'lagern', aber auch dann kommt es, bei der Selbstentladung, zur 
Sulfatisierung der Bleiplatten, bei der sich kleine und harte Kristalle 
an der Oberfläche der Bleiplatten bilden und die Zellen im Laufe der 
Zeit immer hochohmiger werden lassen, bis Sie gar keinen Strom mehr 
liefern (können). Dem kann man durch kurze hohe Stromimpulse 
entgegenwirken, die diese Kristalle von der Oberfläche 'absprengen' 
sollen. Entsprechende 'Überwinterungsgeräte' stellen dies sicher, indem 
sie einerseits diese kurzen, nur Mikrosekunden langen, Kurzschlüsse (wo 
durchaus mehr als 100 Ampere fließen können) generieren, aber 
andererseits auch wieder diese Entladungsverluste durch eine Ladung mit 
einem kleinen Konstanten Strom (im Bereich von lediglich 100mA) 
ausgleichen. Dies kann z.B. durch eine kleine Solarzelle, was bei einer 
abgelegenen Hütte sehr praktisch sein kann, erfolgen.
Aber - auch ich hatte mal zwei hochkapazitive Starterbatterien (mit 
flüssiger Säure und >=120Ah) an einer solchen Schaltung hängen. Trotzdem 
sind sie 'gestorben', weil die Säure dann nach etwa zwei Jahren anstatt 
durchsichtig auf einmal grau war! Die Sollspannung war noch annähernd da 
(gemessen mit einem DMM mit Ri=10 Mohm), aber selbst bei kleineren 
Belastungen von wenigen Milliampere ist die Spannung total 
zusammengebrochen.
Nachdem ich dann bei einem namhaften Batteriehersteller nachfrage, wie 
dies denn sein könne, beantwortete er dies mit 'fehlender 
Bewegung/Erschütterung', die sie beim normalen Betrieb in einem PKW 
gehabt hätten.
Für derartige Anwendungen, empfahl er (wie hätte es auch anders sein 
können) nur entsprechende wartungsfreie Batterien (eigentlich sind es ja 
Akkus), die z.B. für Solaranwendungen entwickelt wurden und sich z.B. 
durch eine Trickle-Charge-Fähigkeit und vor allem durch 'ruhende', d.h. 
stationäre, Betriebsbedingungen auszeichnen würden.

Was soll ich noch sagen - seit ich mir dann eine solche Batterie (zu 
einem fast schwindelerregenden Preis) zugelegt habe, läuft es 
mittlerweile fünf Jahren anstandslos und auch der Innenwiderstand dieser 
'Batterie' hat sich nur marginal (d.h. im Rahmen der normalen Alterung) 
verschlechtert.

von RAY (Gast)


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Raimund Rabe schrieb:
> durchaus mehr als 100 Ampere fließen können) generieren, aber
> andererseits auch wieder diese Entladungsverluste durch eine Ladung mit
> einem kleinen Konstanten Strom (im Bereich von lediglich 100mA)
> ausgleichen. Dies kann z.B. durch eine kleine Solarzelle, was bei einer
> abgelegenen Hütte sehr praktisch sein kann, erfolgen.
War da noch eine Ladeschaltung mit dran, der die Ladespannung begrenzt 
oder nur eine Konstantstromquelle?

> Aber - auch ich hatte mal zwei hochkapazitive Starterbatterien (mit
> flüssiger Säure und >=120Ah) an einer solchen Schaltung hängen. Trotzdem
> sind sie 'gestorben', weil die Säure dann nach etwa zwei Jahren anstatt
> durchsichtig auf einmal grau war! Die Sollspannung war noch annähernd da
Das klingt irgendwie als hätten sich die Platten z.T. aufgelöst und dann 
Du hättest Bleischlamm herum schwimmen

> (gemessen mit einem DMM mit Ri=10 Mohm), aber selbst bei kleineren
> Belastungen von wenigen Milliampere ist die Spannung total
> zusammengebrochen.
Das wiederum klingt nach sulfatierten Platten -> die kann man z.B. bei 
Säureschichtung bekommen - weil die Bewegung fehlt

von Raimund R. (corvuscorax)


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RAY schrieb:
> Raimund Rabe schrieb:
>> durchaus mehr als 100 Ampere fließen können) generieren, aber
>> andererseits auch wieder diese Entladungsverluste durch eine Ladung mit
>> einem kleinen Konstanten Strom (im Bereich von lediglich 100mA)
>> ausgleichen. Dies kann z.B. durch eine kleine Solarzelle, was bei einer
>> abgelegenen Hütte sehr praktisch sein kann, erfolgen.
> War da noch eine Ladeschaltung mit dran, der die Ladespannung begrenzt
> oder nur eine Konstantstromquelle?

Eine richtige Ladeschaltung, die eine Überladung verhindert! 
Ladeschlussspannung etc. hatte ich damals auf Korrektheit überprüft, da 
ich ebenfalls zuerst die Ladeschaltung im Verdacht hatte die Batterie 
geschädigt zu haben.

>> Aber - auch ich hatte mal zwei hochkapazitive Starterbatterien (mit
>> flüssiger Säure und >=120Ah) an einer solchen Schaltung hängen. Trotzdem
>> sind sie 'gestorben', weil die Säure dann nach etwa zwei Jahren anstatt
>> durchsichtig auf einmal grau war! Die Sollspannung war noch annähernd da
> Das klingt irgendwie als hätten sich die Platten z.T. aufgelöst und dann
> Du hättest Bleischlamm herum schwimmen

Nop, definitiv kein Bleischlamm - lediglich 'graue' Schwefelsäure!

>> (gemessen mit einem DMM mit Ri=10 Mohm), aber selbst bei kleineren
>> Belastungen von wenigen Milliampere ist die Spannung total
>> zusammengebrochen.
> Das wiederum klingt nach sulfatierten Platten -> die kann man z.B. bei
> Säureschichtung bekommen - weil die Bewegung fehlt

DAS wird es dann - auch meiner Vermutung nach - wohl gewesen sein.

von oszi40 (Gast)


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McKracken schrieb:
> Sollte man sie trotzdem mal an ein
> Ladegerät anschließen (um die Lebensdauer zu verlängern?)?

Selbstentladung? Ein Akku braucht ein paar Zyklen bevor er seine 
richtige Kapazität hat. Wenn er bloß rumsteht lebt er selten lange.
http://batteryuniversity.com/index-german.htm

von RAY (Gast)


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Raimund Rabe schrieb:
> Nop, definitiv kein Bleischlamm - lediglich 'graue' Schwefelsäure!

Naja irgendetwas muss es ja sein - Schwefelsäure ist ja farblos - 
entweder es ist irgend etwas in den Akku gekommen, dass mit der 
Schwefelsäure reagiert hat (z.B. beim Wasser nachfüllen) oder etwas aus 
dem Akku hat mit der Säure reagiert und die Verfärbung verursacht. Wenn 
die Bleiplatten zerfallen bilden sich ja dann Bleipartikel, die langsam 
absinken und dann den Bleischlamm bilden -> warum bist Du so sicher, 
dass es keine Bleipartikel waren?

von Paul Baumann (Gast)


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Oszi40 schrub:
>Ein Akku braucht ein paar Zyklen bevor er seine
>richtige Kapazität hat. Wenn er bloß rumsteht lebt er selten lange.

Ja, das wäre dann ein sog. SODA-AKKU. Der steht einfach nur so da.
;-)

MfG Paul

von rosch (Gast)


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McKracken schrieb:
> Wir haben in einer abgelegenen Hütte eine Autobatterie (Varta Promotive
> 200AH) stehen die bei Bedarf einen Inverter und ein paar andere Sachen
> versorgt.

Starterbatterie im Zyklenbetrieb ist nicht gut. Es gibt Unterschiede in 
Materialwahl und Bauweise.

McKracken schrieb:
> Seit ich sie letzten Sommer erhalten habe (voll geladen) habe
> ich sie kaum gebraucht und deshalb bislang noch nie geladen.

Thema "Selbstentladung"
Ein Bleiakku entlädt sich auch bei Nichtgebrauch. Sinkt die 
Leerlaufspannung unter ca: 12,3 (je nach Typ) setzt zudem eine 
Sulfatierung, abhängig von Spannung und Zeit immer stärker werdend, ein 
die nur Aufwändig teilweise bis komplett wieder zurückgebildet werden 
kann.

McKracken schrieb:
> Die
> Spannung beträgt momentan 12,8V.

Thema "Säureschichtung" - Thema "Sulfatierung"
Besonders bei großen Nasszellen kann sich nach langer Standzeit eine 
Säureschichtung einstellen. Diese lässt die Klemmenspannung höher 
erscheinen als sie in Wirklichkeit ist. Eine Spannungsprüfung (in 
Abhängigkeit von der Temperatur) kann etwas über den Ladezustand 
aussagen, aber nichts über die Kapazität.

Raimund Rabe schrieb:
> Entsprechende 'Überwinterungsgeräte' stellen dies sicher, indem
> sie einerseits diese kurzen, nur Mikrosekunden langen, Kurzschlüsse (wo
> durchaus mehr als 100 Ampere fließen können) generieren, aber
> andererseits auch wieder diese Entladungsverluste durch eine Ladung mit
> einem kleinen Konstanten Strom (im Bereich von lediglich 100mA)
> ausgleichen.

Bleiakkus werden mit Konstantstrom geladen, eine Erhaltungsladung 
erfolgt jedoch mit Konstantspannung. Besser wie diese "Kurzschlüsse" 
funktioniert die Technik mit der gepulsten Ladung bei Resonanzfrequenz 
der Sulfatkristalle. Solche Pulser kann man "Mega-" teuer Kaufen oder 
auch im Eigenbau fertigen. (Beides getestet, beides funktioniert)

von Wolfgang-G (Gast)


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>bei Resonanzfrequenz der Sulfatkristalle
was versteht man unter Resonanzfrequenz der Sulfatkristalle

von RAY (Gast)


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Wolfgang-G schrieb:
>>bei Resonanzfrequenz der Sulfatkristalle
> was versteht man unter Resonanzfrequenz der Sulfatkristalle

Naja manche Hersteller von Puls-Generatoren werben damit, dass ihr Gerät 
mit der Resonanzfrequenz (Eigenfrequenz) der Kristalle arbeitet und 
damit natürlich viel effektiver arbeiten als die Konkurrenz weil die 
Kristalle ja dann besser zum Schwingen angeregt werden. Leider sind die 
Kristalle unterschiedlich groß und sollten damit auch unterschiedliche 
Resonanzfrequenzen aufweisen und sich damit um die Frequenz des 
jeweiligen Pulsers wenig "kümmern". Auch die Aussage dass eine Ladung 
mit Pulsen bei Resonanzfrequenz besser wirkt als mit Entladepulsen wage 
ich zu bezweifeln. Ich denke dass bei Ladepulsen einfach höhere 
Spannungen als 14,4V angelegt werden und die erhöhten Spannungen die 
(isolierenden) Sulfatschichten aufbrechen - unabhängig von der Frequenz.

von rosch (Gast)


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Wolfgang-G schrieb:
> was versteht man unter Resonanzfrequenz der Sulfatkristalle

Eine Resonanzfrequenz ist dann erreicht, wenn sich die zugeführte 
Energie (Amplitude) mit der vorher gespeicherten Energie addiert. Die 
Schwingung ist dann größer als bei anderen Frequenzen.

Beispiel: Stadion - alle Fans beginnen gleichzeitig zu hüpfen - wenn sie 
zufällig im gleichen Takt sind wie die Eigenschwingung der Tribüne hast 
du ein statisches Problem.

Sulfatkristalle haben eine bestimmte chemische Zusammensetzung, also 
auch eine bestimmte Resonanzfrequenz. Es werden nicht Bleiplatten in 
Schwingung gebracht sondern die Kristalle darauf welche wiederum die 
aktive Masse "blockieren" und Schwefelsäure binden. Durch diese 
Schwingung bei oder nahe der Resonanzfrequenz können sie leichter 
aufgebrochen bzw. dann durch die Oberflächenvergrößerung abgebaut 
(Umwandlung in Säure) werden.
Resultat: Säurepegel hebt sich, die Oberfläche der Platten, die an der 
chemischen Reaktion teilnehmen kann, vergrößert sich.
Das ganze braucht aber je nach Batteriealter und Sulfatierung seine 
Zeit, ist aber deutlich schneller und effizienter als normales Laden.

von rosch (Gast)


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RAY schrieb:
> Leider sind die
> Kristalle unterschiedlich groß und sollten damit auch unterschiedliche
> Resonanzfrequenzen aufweisen

Es geht nicht um die größe der Kristalle sondern um die Zusammensetzung 
des Materials. Man spricht auch von Resonanzabsorption, und die findet 
auf molekularer Ebene statt.

ein etwas hinkendes Beispiel aber ich hoffe du verstehst was ich meine: 
reines Zinn schmilzt bei 232 Grad C, ob das nun 1 g oder 10 kg sind ist 
egal, lediglich die Energiemenge zum erreichen der 232 Grad C ist 
unterschiedlich.

RAY schrieb:
> Ich denke dass bei Ladepulsen einfach höhere
> Spannungen als 14,4V angelegt werden und die erhöhten Spannungen die
> (isolierenden) Sulfatschichten aufbrechen

Es wirken nicht höhere Spannungen sondern kurzfristig geringfügig höhere 
Ströme. Würdest du die Spannung erhöhen wäre das dem Bleisulfat relativ 
egal, die nicht sulfatierten Bereiche der Platte würdest du hingegen 
durch Oxidation dauerhaft schädigen.

von M. K. (sylaina)


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Mit der Erhitzen ist vielleicht nicht ganz so gut gewählt.
Kristalle haben aber lustige Eigenschaften wie z.B. eine geordnete 
Gitterstrucktur. Nehmen wir an wir hätten zwei Kristalle des gleichen 
Stoffes. Kristall A ist halb so groß wie Kristall B. Man könnte hier nun 
auch sagen, dass Kristall B eigentlich zwei nebeneinander liegende 
A-Kristalle sind.

von RAY (Gast)


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rosch schrieb:
> RAY schrieb:
>> Leider sind die
>> Kristalle unterschiedlich groß und sollten damit auch unterschiedliche
>> Resonanzfrequenzen aufweisen
>
> Es geht nicht um die größe der Kristalle sondern um die Zusammensetzung
> des Materials. Man spricht auch von Resonanzabsorption, und die findet
> auf molekularer Ebene statt.
>
Genau da habe ich mein Problem: Sulfat-Ionen haben eine (molekulare) 
Schwingfrequenz von von ca. 600/cm - 1100/cm (1/cm = Wellenzahl). Da 
1/cm ca. 30GHz entspricht komme ich da auf Resonanzfrequenzen (auf 
molekularer Ebene) um die 30 THz -> jetzt erklär mir mal einer wie er 
z.B. mit 8kHz Pulsen ein Molekül mit einer Schwingfrequenz von 30THz in 
Resonanz anregen will?

>
> Es wirken nicht höhere Spannungen sondern kurzfristig geringfügig höhere
> Ströme. Würdest du die Spannung erhöhen wäre das dem Bleisulfat relativ
> egal, die nicht sulfatierten Bereiche der Platte würdest du hingegen
> durch Oxidation dauerhaft schädigen.
Ein höherer Strom kann nur fließen, wenn die Spannung höher ist, da der 
Innenwiderstand ja noch gleich ist. Selbst wenn eine Anregung 
funktionieren würde, könnte nur im Bereich der Schaltflanke ein erhöhter 
(Resonanz-) Strom fließen - da so ein kleines Molekül aber auch recht 
schnell wieder die Schwingung einstellt - ist ja schließlich Teil eines 
Kristalls - dürfte die zusätzliche Stromaufnahme gegen Null gehen.

von McKracken (Gast)


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zur Info, es handelt sich um folgende 225AH Batterie:
http://www.varta-automotive.de/de-de/products/commercial-vehicles/promotive-silver/

ich habe sie eigens für den jetzigen Verwendungszweck angeschafft. 
Ausgewählt habe ich sie wgen der Kriterien geringe Selbstentladung und 
lange Lagerfähigkeit

von rosch (Gast)


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RAY schrieb:
> dürfte die zusätzliche Stromaufnahme gegen Null gehen.

Nachgemessen und Protokolliert 2003 in einem Testaufbau mit der 
Kaufversion eines bekannten Herstellers (Bericht stammt nicht von mir):
Pulsfrequenz: 7,8 kHz
Amplitude: 1,95 A
Anstiegsflanke: 2 A/µs
Abfallflanke: 0,08 A/µs

Zitat:
"... lässt darauf schließen, dass die Amplitude des Stromimpulses nur 
wenig abhängt vom Innenwiderstand der Batterie und damit vom Batterietyp 
und dem Alterungszustand der Batterie."

Angeregt wird Bleisulfat mit 3,26 MHz (Genaue, nachweisbare Angaben über 
die Resonanzfrequenz von PbSO4 sind mir leider nicht zugänglich)

Eigene Verwendung und Tests des oben genannten Moduls sowie mehrere 
Nachbauten der Schaltung brachten mir nur positive Resultate, sowohl an 
KFZ-Starterbatterien wie auch an zyklenfesten Bleiakkus. Gleich lange 
Erhaltungsladung hatte im Vergleich zu diesen Pulsern keine so deutliche 
Verbesserung.
Meine persönlichen Erfahrungen: Nasszellen reagieren darauf besser als 
Gel-Akkus, es dauert seine Zeit bis etwas deutlich Nachmessbar ist 
(zwischen 14 Tagen und 4 Wochen bei gebrauchten Akkus), tote Akkus 
bleiben tote Akkus.

von Wolfgang-G (Gast)


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>Naja manche Hersteller von Puls-Generatoren werben damit, dass ihr Gerät
>mit der Resonanzfrequenz (Eigenfrequenz) der Kristalle arbeitet und
>damit natürlich viel effektiver arbeiten als die Konkurrenz


>Genau da habe ich mein Problem: Sulfat-Ionen haben eine (molekulare)
>Schwingfrequenz von von ca. 600/cm - 1100/cm (1/cm = Wellenzahl). Da
>1/cm ca. 30GHz entspricht komme ich da auf Resonanzfrequenzen (auf
>molekularer Ebene) um die 30 THz

interessant, interessant
nur komisch, dass wir nun schon vor längerer Zeit dies noch nicht im 
Fach Physikalische Chemie hatten.
Damals gab es wahrscheinlich auch noch nicht soviel Esoterik. Oder ich 
muss damals gepennt haben.

von Georg A. (georga)


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Die 3.x Mhz sind wahrscheinlich die Resonanzfrequenz der LC-Struktur der 
ganzen Batterie. Kann schon sein, dass damit die Energiebilanz beim 
Aufladen besser wird ;)

Wundert mich eigentlich, dass es noch kein Grander-Wasser speziell zum 
Auffüllen von Bleiakkus gibt...

von RAY (Gast)


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Wolfgang-G schrieb:
>>Naja manche Hersteller von Puls-Generatoren werben damit, dass ihr Gerät
>>mit der Resonanzfrequenz (Eigenfrequenz) der Kristalle arbeitet und
>>damit natürlich viel effektiver arbeiten als die Konkurrenz
>
>
>>Genau da habe ich mein Problem: Sulfat-Ionen haben eine (molekulare)
>>Schwingfrequenz von von ca. 600/cm - 1100/cm (1/cm = Wellenzahl). Da
>>1/cm ca. 30GHz entspricht komme ich da auf Resonanzfrequenzen (auf
>>molekularer Ebene) um die 30 THz
>
> interessant, interessant
> nur komisch, dass wir nun schon vor längerer Zeit dies noch nicht im
> Fach Physikalische Chemie hatten.
> Damals gab es wahrscheinlich auch noch nicht soviel Esoterik. Oder ich
> muss damals gepennt haben.

Was meinst Du jetzt mit Esoterik?

von (prx) A. K. (prx)


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Ob das nun Esoterik ist oder nicht - die mechanische Resonanzfrequenz 
eines Kristalls ist nicht identisch mit der Schwingfrequenz der 
Moleküle, aus denen der Kristall besteht. Andernfalls wärs Essig mit 
Schwingquarzen, wie wir sie kennen.

von RAY (Gast)


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A. K. schrieb:
> Ob das nun Esoterik ist oder nicht - die mechanische Resonanzfrequenz
> eines Kristalls ist nicht identisch mit der Schwingfrequenz der
> Moleküle, aus denen der Kristall besteht. Andernfalls wärs Essig mit
> Schwingquarzen, wie wir sie kennen.

Da kommen wir ja her - weil mein Argument war ja, dass die 
Sulfatkristalle unterschiedliche Größe und Form haben und damit jedes 
Kristall für sich eine andere Resonanzfrequenz haben muss - ein 
Schwingquarz muss ja auch in eine bestimmte Form mit definierten 
Abmessungen gebracht werden, damit er eine bestimmte Resonanzfrequenz 
hat. Somit könnte eigentlich nur ein Teil der Sulfatkristalle (für die 
dann eben die Anregungsfrequenz passt) in Resonanz versetzt werden.

Daraufhin schrieb rosch im Beitrag #3074922:
> RAY schrieb:
>> Leider sind die
>> Kristalle unterschiedlich groß und sollten damit auch unterschiedliche
>> Resonanzfrequenzen aufweisen
>
> Es geht nicht um die größe der Kristalle sondern um die Zusammensetzung
> des Materials. Man spricht auch von Resonanzabsorption, und die findet
> auf molekularer Ebene statt.

von Harald W. (wilhelms)


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McKracken schrieb:
> zur Info, es handelt sich um folgende 225AH Batterie:
> 
http://www.varta-automotive.de/de-de/products/commercial-vehicles/promotive-silver/
>
> ich habe sie eigens für den jetzigen Verwendungszweck angeschafft.
> Ausgewählt habe ich sie wgen der Kriterien geringe Selbstentladung und
> lange Lagerfähigkeit

Trotzdem steht dort eindeutig, das es sich um Fahrzeugbatterien handelt.
Solche Batterien haben nun einmal eine andere Aufgabe und deshalb einen
anderen inneren Aufbau als sog. Solar- oder Traktionsbatterien.
Gruss
Harald

von Wolfgang (Gast)


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RAY schrieb:
> Genau da habe ich mein Problem: Sulfat-Ionen haben eine (molekulare)
> Schwingfrequenz von von ca. 600/cm - 1100/cm (1/cm = Wellenzahl).

Was hat die Eigenfrequenz der Sulfat-Ionen mit der

RAY schrieb:
> Resonanzfrequenz (Eigenfrequenz) der Kristalle

zu tun.

Bei einem normalen Quarz, wie er bei vielen µCs verbaut ist, schwingt 
schließlich auch der Quarz als mechanische Einheit mit ein paar MHz und 
nicht primär einzelne SiO2-Moleküle.

Mit deinen 30 THz liegst du etwas daneben.

von amateur (Gast)


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@McKracken

Der von Paul angerissene "SODA-AKKU" ist so ziemlich das Schlimmste, was 
man einem Akku antun kann. Es wird dann nämlich nicht lange dauern und 
Du keinen Akku mehr sondern nur noch Sondermüll.
Das Minimum was Du tun solltest ist eine kleine Solarzelle aufs Dach 
pappen und für eine Erhaltungsladung sorgen. Wird der Akku nur am 29. 
Februar genutzt, braucht’s keine dolle Ladeleistung. Gut Ding will Weile 
haben und hat sie ja auch.
Besser wäre natürlich wenn der Akku gelegentlich (zyklisch) benutzt bzw. 
belastet wird.
Autoakkus leben gut und gerne ein halbes dutzend Jahre - aber nicht wenn 
das Auto ständig in der Garage steht.

von Anon Y. (anonymous)


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Hat eigentlich schonmal jemand eine Autobatterie mit einem 
Frequenzgenerator ausgemessen? Bei der Resonanzfrequenz dürfte die 
Impedanz minimal sein. Wenn es sie denn gibt.

Ich habe dazu nichts gefunden und habe keinen Frequenzgenerator.

von A-Freak (Gast)


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Gemessen: Ja, an mehreren kleinen Akkus (Flüssigsäure und AGM)
Resonanz gefunden: Nein


Trotzdem habe ich in Einzelfällen Erfolg mit einem Desulfator guten 
Erfolg gehabt, meistens hat sich aber über Wochen hinweg nichts 
verbessert bis ich aufgegeben habe.

Das Prinzip scheint darin zu liegen daß die Sulfatkristalle wie ein VDR 
wirken. Der normale Ladestrom geht nicht mehr hindurch aber der hohe 
Ladestromimpuls scheint die noch langsam anzuknabbern.

Die Schaltungen die mit hohen Entladestromimpulsen arbeiten scheinen 
nicht zu desulfatieren.

von Anon Y. (anonymous)


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Danke.

<Theorie> Die starken Ladepulse können die aktiven Teile "sättigen", so 
dass sie die Ladung nicht umsetzen können. Dort steigt die Spannung dann 
so weit an, dass auch die passiveren bzw. hinteren Teile der Platten, 
die normalerweise nicht an der Reaktion teilnehmen wegen langsamer 
Säurediffusion usw., geladen werden. </Theorie>

Ich finde das sehr einleuchtend. Das hat aber überhaupt nichts mit 
Resonanz o.ä. zu tun.

von RAY (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> RAY schrieb:
>> Genau da habe ich mein Problem: Sulfat-Ionen haben eine (molekulare)
>> Schwingfrequenz von von ca. 600/cm - 1100/cm (1/cm = Wellenzahl).
>
> Was hat die Eigenfrequenz der Sulfat-Ionen mit der
>
> RAY schrieb:
>> Resonanzfrequenz (Eigenfrequenz) der Kristalle
>
> zu tun.
>
> Bei einem normalen Quarz, wie er bei vielen µCs verbaut ist, schwingt
> schließlich auch der Quarz als mechanische Einheit mit ein paar MHz und
> nicht primär einzelne SiO2-Moleküle.
>
> Mit deinen 30 THz liegst du etwas daneben.
Das war ja genau mein Argument gegen eine Resonanz - da in der Batterie 
verschieden große und geformte Sulfatkristalle vorliegen können die 
keine identische Resonanzfrequenz haben. Daraufhin hat Rosch 
argumentiert, dass
es ja nicht um die Kristalle selbst gehen würde, sondern um die

> Es geht nicht um die größe der Kristalle sondern um die Zusammensetzung
> des Materials. Man spricht auch von Resonanzabsorption, und die findet
> auf molekularer Ebene statt.
Und da liege ich mit der Resonanzfrequenz der Sulfat-Ionen zumindest in 
der richtigen Größenordnung: THz und nicht die ursprünglich diskutierten 
8kHz.

von RAY (Gast)


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Anon Ymous schrieb:
> Hat eigentlich schonmal jemand eine Autobatterie mit einem
> Frequenzgenerator ausgemessen? Bei der Resonanzfrequenz dürfte die
> Impedanz minimal sein. Wenn es sie denn gibt.
>
> Ich habe dazu nichts gefunden und habe keinen Frequenzgenerator.

Das ganze ist müßig - da so ein Akkumulator ja ein Gebilde aus 
verschiedenen Komponenten ist kann es zwar sein, dass man da irgendwo 
eine Resonanz findet, aber die ist dann - wenn überhaupt vorhanden - 
beim nächsten Akku wieder wo anders.

Da das Sulfat ja Teil der normalen Akku-Chemie ist:

Pb + PbO2 + 2 H2SO4 <-> 2 PbSO4 + 2 H2O

ist das Sulfat in einem entladenen Akku immer vorhanden. Der Unterschied 
zwischen einer entladenen und einer sulfatierten Batterie ist nur die 
Größe der Sulfatkristalle: wird der Akku nicht nachgeladen, verbinden 
sich die kleinen Sulfatkristalle zu großflächigen Kristallen. Da das 
Sulfat nichtleitend ist, werden somit Kanäle zur aktiven Masse (Pb + 
PbO2) verschlossen und der Innenwiderstand des Akkus steigt. Um einen 
solchen Akku zu reaktivieren hilft es nur die Sulfatkristalle zu 
zerbrechen -> man muss den Isolator (Sulfat) knacken. Das kann man z.B. 
durch steile Stromflanken und hohe Stromdichten  erreichen (dI/dt) -> 
das regt die Kristalle mechanisch an. Oder einfach in dem man die 
Spannung am Isolator so weit erhöht, dass der Isolator durchbricht und 
leitend wird - dies ist bei ca. 3V Zellspannung der Fall. Das wird nur 
ungern gemacht - da man dann z.B. die angeschlossene Elektronik 
abklemmen muss und evtl. nicht sulfatierte Zellen stark überladen 
werden. Aber da würde ich sagen, bevor ich den Akku entsorge, weil er 
nicht mehr belastbar ist, kann man kurzzeitig auch mal mit hoher 
Spannung ran. Im schlimmsten Fall ist ein defekter Akku danach defekt.

> Die Schaltungen die mit hohen Entladestromimpulsen arbeiten scheinen
> nicht zu desulfatieren.
Die sollen ja eigentlich verhindern, dass sich die großflächigen 
Sulfatkristalle ausbilden, indem sie quasi die vorhandene Kanäle offen 
halten.

von Rilo N. (paddy_67)


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Sorry, dass ich hier diesen alten Thread nochmal hervorkrame, bin gerade 
darauf gestossen. Ich hatte vor etlichen Jahren schon mal einen Test 
verschiedener Batteriepulser und DIY-Schaltungen gemacht, auch Geräte 
von Novitec (Megapulser) waren dabei. Habe alle Modelle und Schaltungen 
an mehreren Blei-Starterbatterien in unterschiedlichem Zustand getestet. 
Der Erfolg war auch nach wochenlanger Behandlung eher mässig bis zu 
vernachlässigen. Vor allem bleibt der Beweis offen, ob tatsächlich die 
Pulsfrequenz einen wesentlichen Einfluß auf den Erfolg der 
Desulfatierung hat - was ich bezweifle.

M.E. kann es keine einheitliche 'Resosanzfrequenz' von 
Bleisulfatkristallen geben, weil diese - wie hier schon gesagt - 
natürlich von Größe und Form der Kristalle abhängt. Und ein mechanisches 
Aufbrechen der Kristalle ist nur über eine mechanische Resonanzfrequenz 
möglich, wohl kaum über Schwingungen auf der Molekülebene - es sei denn 
man würde die Moleküle selbst aufbrechen können (das ist hier aber nicht 
gemeint). Hatte auch ein Gerät gebaut, bei dem die Pulsfrequenz und die 
Pulsdauer über einen NE555-IC in Grenzen steuerbar ist, von einigen Hz 
bis hin zu einigen 100 kHz. Konnte auch keine Frequenz ermitteln, bei 
der ein besonderer Effekt eintrat.
Richtig scheint mir hingegen, das ein Pulsen mit hoher Spannung (und 
entsprechend Innenwiderstand der Zellen) hoher Strom eher zum Erfolg 
führt, als Geräte, die ohne gleichzeitige externe Ladung auskommen und 
somit den Ladezustand der Batterie herunterziehen. Bei stark 
sulfatierten Batterien hilft tatsächlich eine 'Initialisierung' mit 
deutlich überhöhter Spannung (kann durchaus über 100 V gehen), damit 
überhaupt ein nennenswerter Strom fließt. Der Strom muß dann aber 
laufend überwacht und am besten am Ladegerät begrenzt werden 
(Labornetzteil etc.). Kurze Pulse verhindern ein Überhitzen des 
Elektrolyten und können so helfen überhaupt eine Ladefähigkeit wieder 
herzustellen. Eine nennenswerte Kapazitätssteigerung konnte ich jedoch 
nicht feststellen.

Das Ganze ist auch nur sinnvoll, wenn die Batterie intern noch intakt 
ist, d.h. der Bleischwamm darf noch nicht aus dem Zellengitter fallen 
oder sich Zellenschlüsse (z.B. durch Bleischlamm oder gebrochene 
Zellengitter) eingestellt haben. Wenn Bleibatterien über Jahre ohne 
Nachladen gestanden haben, ist meist nicht mehr viel zu retten.

Gegen die Säureschichtung hilft auch gelegentliches kurzes aber 
kräftiges Überladen! Dabei gast die Batterie aus (Achtung: Knallgas) - 
aber die aufsteigenden Bläschen wirken der Säureschichtung entgegen! 
Dies sollte man m.E. mind. 1 mal im Monat für ca. 30 sec. - 1 min. 
machen. Dabei sollte ein Strom von mind. 5, max. 10 A fließen - das 
reicht um den Elektrolyten zu durchmischen. Längeres und häufigeres 
Überladen ist aber schädlich und kann die Bleistruktur schädigen.

von MaWin O. (mawin_original)


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Ja, dieser Puls-Unsinn wird der 11 Jahre alten Batterie sicher helfen.

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