Hallo, ich bin zwar "nur" Facharbeiter habe habe schon selbst festgestellt das die Arbeitgeber eigentlich nur selten an Abschlussnoten interessiert sind - leider aber nicht bei der ersten Arbeitsstelle ( bzw. Ausbildungsstelle) - das wird sich wohl auch nach über 20 jahren nicht geändert haben Auch bei den höheren Berufen (Abschlüssen) scheint das so ähnlich zu sein wenn das stimmt was ich bisher gehört habe. Wäre es nicht fair wenn deshalb Noten (Bewertungen) abgeschafft werden würden und einfach nur "bestanden" und der Abschluss auf den Zeugniss steht. Auch sollte der Name der Schule, Universität, Bildungeinrichtung usw. keine Rolle spielen, und damit unerwähnt bleiben ("Eliteschulen / Universätäten" - sollen ja besonders in Frankreich eine "große" Sache zu sein) "Ein Träumer" (?)
Ein Träumer ? schrieb: > Hallo, > > ich bin zwar "nur" Facharbeiter habe habe schon selbst festgestellt das > die Arbeitgeber eigentlich nur selten an Abschlussnoten interessiert > sind - leider aber nicht bei der ersten Arbeitsstelle ( bzw. > Ausbildungsstelle) - das wird sich wohl auch nach über 20 jahren nicht > geändert haben > Auch bei den höheren Berufen (Abschlüssen) scheint das so ähnlich zu > sein wenn das stimmt was ich bisher gehört habe. > > Wäre es nicht fair wenn deshalb Noten (Bewertungen) abgeschafft werden > würden und einfach nur "bestanden" und der Abschluss auf den Zeugniss > steht. > Auch sollte der Name der Schule, Universität, Bildungeinrichtung usw. > keine Rolle spielen, und damit unerwähnt bleiben ("Eliteschulen / > Universätäten" - sollen ja besonders in Frankreich eine "große" Sache zu > sein) > > "Ein Träumer" (?) echt nur Facharbeiter ? dafür ist aber deine Rechtschreibung sehr gut ! Respekt. Ansonsten ist das Blödsinn was Du sagst. Wenn man sich ein neues Gerät kauft, liest man ja auch Testberichte. Es ist ja ein Unterschied ob jemand mit 4,0 oder 1,0 bestanden hat. Das ist einfach nur linke Träumerei von Gleichmacherei. Ohne Noten würden halt die Arbeitgeber auf andere Dinge zurück greifen, z.B. Tests, die dann auch wieder benotet sind, allerdings ist das dann viel ungerechter und intransparenter.
Hallo, " Wenn man sich ein neues Gerät kauft, liest man ja auch Testberichte. Es ist ja ein Unterschied ob jemand mit 4,0 oder 1,0 bestanden hat. Das ist einfach nur linke Träumerei von Gleichmacherei." na ja - es handelt sich um ein Gerät. Es geht aber beim Beruf und der Bildung um Menschen: Besonders in einen bestimmten Alter (14 bis etwa 18) haben viele Leute (Jugendliche) meist andere interessen und sind einfach "lernfaul" - doch ausgerechnet dort werden oft die entscheidenen Weichen gestellt. Diese "Lernfaulheit" ist tatsächlich oft nicht nur einfach Faulheit sondern tatsächlich auch biologisch bedingt (nein nicht nur die Sache mit den anderen Geschlecht - da gibt es tatsächlich auch noch weiter Faktoren). Soll man so früh schon Chancen verbauen ?
Du sprichst hier von mehrere Themen/Probleme auf einmal. Noten haben einen sinnvollen Nutzen. Es zeigt dem Prüfer/Lehrenden seine Qualität und das Können seiner Schützlinge. Für den Lernenden ist es eine Anregung zu Lernen, etwas für sein Studium/Ausbildung zu tun. Man kann eine Ausbildung/Studium mit wenig Aufwand gerade so schaffen ohne viel davon mitgenommen zu haben und man kann mit viel Eigenarbeit und Leistung es gut bestehen und viel gelernt haben. Das sollte ersichtlich werden, das sollte motiviert werden. Gäbe es einen 'binären' Abschluss, so fehlt die Motivation dafür etwas zu tun. (warum verdient nicht jeder das gleiche? Ist doch egal ob einer ein paar Steine aufeinandersetzt oder einer den Entwurf durchplant, kreativ ist und die Verantwortung dafür übernimmt. /s) Das wirkliche Problem von Noten entsteht erst wenn sie mit Noten anderer Ausbildungen/Studien verglichen werden. Doch das ist bekannt und wird berücksichtigt. Dein eigentliches Problem, so wie ich es raus gelesen habe, ist, dass eine Person die vielleicht schlechter in der Ausbildung abgeschnitten hat (aufgrund von verschiedensten Gründen), sich im Beruf dann aber plötzlich entfalten kann (was aber niemand wissen kann), letztendlich die zu favorisierend Wahl in einem Jobgespräch sein müsste, aufgrund der schlechten Noten aber abgewiesen wird (schließlich ist der Arbeitgeber kein Hellseher) Nun du hast dein Problem selbst gelöst. An den Noten interessiert sind nur die ersten Arbeitgeber. Und warum sollte es dann unfair sein, wenn jemand der sich während seiner Ausbildung ins Zeug gelegt hat und alles gegeben hat nicht einer Person, die währenddessen für die Ausbildung weniger gelernt hat, bevorzugt wird. Die 'faule Person' kann ihr Image aber jederzeit Korrigieren, wie du selbst sagtest, da die wenigsten bei weiteren Stellen noch auf die Note achten, sondern auf die Fähigkeiten.
Ein Träumer ? schrieb: > Soll man so früh schon Chancen verbauen ? Mit der Leistungsbewertung werden den Kindern aus meiner Sicht keine Chancen verbaut, die Kinder bekommen einen (zumindest meistens) relativ objektiven Eindruck ihrer Leistungen. So können z.B. Lernprobleme früh erkannt und korrigiert werden. Natürlich steht es jedem frei, die Hauptschule mit Ziel 4.0 zu bestehen. Man darf sich allerdings dann nicht wundern, wenn potentielle Arbeitgeber die fehlende Motivation in der Schule auf das Arbeitverhalten extrapolieren.
Floh schrieb: > Ein Träumer ? schrieb: >> Soll man so früh schon Chancen verbauen ? > > Mit der Leistungsbewertung werden den Kindern aus meiner Sicht keine > Chancen verbaut, die Kinder bekommen einen (zumindest meistens) relativ > objektiven Eindruck ihrer Leistungen. So können z.B. Lernprobleme früh > erkannt und korrigiert werden. übrigens, Noten abschaffen SCHADET Arbeiterkindern massiv. Warum ? weil dann eben nicht mehr Noten zählen, sondern Auftreten, Herkunft und was jemand "sonst noch so" gemacht hat. Das wiederum stärkt die Chancen von reichen Kindern, deren Eltern viel in Förderung stecken und die richtigen Kontakte haben. Wenn ein Konzern 100 Bewerber auf eine Stelle bekommt, dann nehmen sie einen, der vllt. den richtigen "Stallgeruch" hat sowie entsprechende Zusatzsachen wie Ausland, teure Privatuni usw
Ich denke, es hat interessante Folgen, wenn man nur noch die Bewertung bestanden/nicht bestanden hat. Mit Noten wird gepaukt bis überall eine 1,0 steht und wenn es doch mal eine 1,3 ist, geht gleich die Welt unter. Man kann eigentlich nicht einschätzten, wann Schluss ist. Eigentlich müsste man jede Minute zum Pauken nutzen, um ein bestmögliches Ergebnis zu erzielen. Wenn es nur um das Bestehen geht, dann lohnt es sich zu überlegen, wie man nur so viel lernt, dass man gerade so besteht. Man kann sich nur dadurch herausheben, indem man weitere Kurse erfolgreich abschließt. Man könnte eine Prüfungsleistung auch einfach nach der Hälfte des Semesters ablegen und hoffen, dass man mit dem bereits gelernten Stoff erfolgreich ist. Eigentlich ist die Variante ohne Note doch die praxisrelevante. Erfüllt ein Produkt eine nachgefragte Anforderung, kauft der Kunde, sonst nicht. Eine Ausschreibung gewinnt man oder nicht. Am Ende läuft es meistens auf eine ja/nein-Entscheidung hinaus. Diese Vorgehensweise ist sicher vielen Menschen unangenehm, weil man nicht nach dem Maximalprinzip vorgeht nicht definierter Zeit das Maximum zu erreichen, sondern nach dem Minimalprinzip mit so wenig wie möglich Aufwand ein definiertes Ziel zu schaffen. Am Ende haben alle das Gleiche geleistet. Die Besseren hatten nur weniger Aufwand, aber das sieht man von außen halt nicht. Und gerade beim Lernen einfach mal so 30 % wegzulassen, zu sagen: "Das ist vielleicht interessant, aber nicht notwendig.", da wird man schnell unsicher. Aber wenn man dann einen Studiengang so anlegt, dass er sehr schwer ist und sehr viel Stoff vermittelt wird, dass jeder gezwungen ist, 70 % wegzulassen, zu vielen parallel stattfindenden Veranstaltung nicht hinzugehen, in die Prüfung zu gehen und dort schon aus Zeitgründen nur ca. 50 % der Fragen kurz zu beantworten, wäre das nicht auch mal was? Man wird zum Weglassen gezwungen. Das sind Softskills. Es geht darum zu entscheiden, was wichtig ist, was viele Punkte bringt, was für das Ziel entscheidend ist.
Hallo, danke für eure sachlichen und interessanten Meinungsäußerungen. Besonders das Argument von "Chancengleichheit" hat es "in sich" - so würde es wohl sein. Eventuell wäre es eine Möglichkeit das der erste Schritt einer Bewerbung (vor allem Ausbildungsplatz, erster richtiger Arbeitsplatz )darin besteht nur ein Standardformular anzuwenden wo erstmal nur die absolut notwendigen Grunddaten (als unbewertete Fakten) abgefragt werden. Als zweiten Schritt dann direkt eine Einladung zur einer Eingangsprüfung durch den Betrieb (oder auch nicht, falls die Grundvoraussetzungen nicht vorhanden sind). Je nach Ergebniss wird dann direkt "tschüss" gesagt oder es erfolgt ein persönliches Vorstellungsgespräch und die "normale" weitere Vorgehensweise. Optimal wäre es wenn der Auswerter und "Entscheider" des Standardformulars und der Eingangsprüfung weder den Namen des Bewerbers, den Namen der Bildungseinrichtung noch die genau Adresse des Bewerbers ("schlechter Stadtteil") mitgeteilt bekommt - um eine Vorselektion nach Stallgeruch zu erschweren. Zumindest größere Betriebe sollten sowas auch leisten können. mfg Ein Träumer ?
Den Versuch das Leistungsprinzip abzuschaffen gab es schon mal in der Geschichte und nannte sich Sozialismus. Wie wir alle wissen, hat es nicht funktioniert.
Joe G. schrieb: > gab es schon mal in der > > Geschichte und nannte sich Sozialismus. Wie wir alle wissen, hat es > > nicht funktioniert. Mit Sozialismus hatten die real existierenden Staaten die man sozialistisch nennnt und nannte wenig gemein. Es gab noch kein Land in den Sozialismus "rein" versucht wurde. Das liegt vermutlich daran, dass es entgegen der Natur (vieler) Menschen ist sich mit dem zu bescheiden was auch der Nachbar hat.
> Den Versuch das Leistungsprinzip abzuschaffen gab es schon mal in der > Geschichte und nannte sich Sozialismus. Wie wir alle wissen, hat es > nicht funktioniert. Quark. Natürlich hat das funktioniert, sogar bestens, nämlich in der Finanzindustrie. Nennt sich leistungsloses Einkommen. Sogar die Verluste wurden sozialisiert. Der Finanzsozialismus blüht und gedeiht prächtig und die "Leistungseliten" leben davon.
Claus M. schrieb: > Mit Sozialismus hatten die real existierenden Staaten die man > sozialistisch nennnt und nannte wenig gemein. Damit hast du doch nur meine Aussage bestätigt ;-) Der tatsächliche Sozialismus musste scheitern, weil im realen Sozialismus das Leistungsprinzip eben nicht vollständig abgeschafft werden konnte. Ein soziales Zusammenleben ohne Leistungsprinzip ist in der Natur nicht vorgesehen.
Und weil wir gerade bei den Noten sind, hier mal eine Bewertung zum eben gesagten. http://www.wallstreet-online.de/nachricht/4896334-merkel-treiben-europa-kollektiven-selbstmord Nur werden unsere Führungskräfte nicht (wie schlechte Schüler) benotet, da haben sie Glück. Aber wenigstens werden sie bewertet. Nur machen sie sich nichts draus. "Leg Arsch Methode". Weggucken und weitermachen, bis ...
Ein Träumer ? schrieb: > Eventuell wäre es eine Möglichkeit das der erste Schritt einer Bewerbung > (vor allem Ausbildungsplatz, erster richtiger Arbeitsplatz )darin > besteht nur ein Standardformular anzuwenden wo erstmal nur die absolut > notwendigen Grunddaten (als unbewertete Fakten) abgefragt werden. Gibt's doch: Nennt sich Lebenslauf. Früher sogar noch handgeschrieben. > > Als zweiten Schritt dann direkt eine Einladung zur einer Eingangsprüfung > durch den Betrieb (oder auch nicht, falls die Grundvoraussetzungen nicht > vorhanden sind). Wir auch gemacht. Allerdings mit einer Vorauswahl auf Basis o.g. Dokumente. > > Je nach Ergebniss wird dann direkt "tschüss" gesagt oder es erfolgt ein > persönliches Vorstellungsgespräch und die "normale" weitere > Vorgehensweise. Das "tschüss" kann natürlich schon früher kommen. Warum sollte man jemanden für eine Stelle einladen, für die er/sie gar nicht die richtigen Vorraussetzungen bietet? Ich bin gegen eine Abschaffung von Noten, da ich selber so ein fauler Sack bin, der nur bedarfsorientiert lernt. Wenn man als solcher wenigstens das Ziel einer guten Note hat, dann tut man auch mal was für die Schule. Ich durfte mir immer anhören, dass ich für mich und mein Leben lerne, nicht für den Lehrer. Was interessiert mich "Michael Kohlhaas" oder "Agnes Bernauer"? Brauche ich das in meinem späteren Leben noch mal?
Ein Träumer ? schrieb: > Optimal wäre es wenn der Auswerter und "Entscheider" des > Standardformulars und der Eingangsprüfung weder den Namen des Bewerbers, > den Namen der Bildungseinrichtung noch die genau Adresse des Bewerbers > ("schlechter Stadtteil") mitgeteilt bekommt - um eine Vorselektion nach > Stallgeruch zu erschweren. Wenn alle Menschen gleich geeignet wären, bräuchte man keine Auswahl. Man würde den ersten nehmen, der sich meldet. Ich persönlich finde nun mal eine Diskriminierung (= Unterscheidung) der Menschen wegen der früheren Leistungen (Noten) besser als alles andere. Immerhin muss Rasse, Hautfarbe, Bild, Wohnort, Geschlecht, körperlicher Zustand (solang er nicht gegen die Arbeit spricht) in der Theorie egal sein. Praktisch siehts natürlich anders aus, da der Mensch sich sehr schnell ein Urteil (ob wahr oder falsch) über einen anderen macht. Daher lieber Noten als Entscheidungsgrundlage, daran können Bewerber wenigstens selber mitwirken.
Joe G. schrieb: > Den Versuch das Leistungsprinzip abzuschaffen gab es schon mal in der > Geschichte und nannte sich Sozialismus. Wie wir alle wissen, hat es > nicht funktioniert. Dann nenne mir mal eine Gesellschaftsform, die längere Zeit funktioniert hat.
> Diskriminierung (= Unterscheidung) der > Menschen wegen der früheren Leistungen (Noten) Also wenn Noten generell zu einer Diskriminierung führen würden, sollte man sie besser gleich abschaffen bzw. ganz verbieten. Wenn Benotung aufgrund objektivierbarer Kriterien erfolgt, liegt i.a. keine Diskriminierung vor. Leider gibt es (Schul-)Fächer, die ziemlich immun gegen objektivierbare Kriterien sind, wie z.B. Deutsch. Ob der Aufsatz, die Interpretation oder sonstiges ausführliches Schriftgut gelungen ist und folglich eine gute oder sehr gute Leistungsbewertung verdient, hängt nach der Erfahrung der meisten Schüler allzu sehr am subjektiven Geschmack der lieben Lehrkraft und nicht selten auch an bestehenden Sympathien/Antipathien zwischen Lehrkräften und Schülern. Einzig Fächer bei denen nach konkreten Lösungen gefragt wird - Mathe wäre so ein Beispiel - sind Musterkandidaten für eine objektivierbare Notenvergabe und selbst da gibt es genügend Möglichkeiten der Einflussnahme durch persönliche Flausen des Lehrers (Bewertung der Lösungswege, Schrift, Abgleich des Notenspiegels mit bestimmten Vorgaben, die zu gute oder zu schlechte Noten ausschließen usw. usw.).
Ein Träumer ? schrieb: > Als zweiten Schritt dann direkt eine Einladung zur einer Eingangsprüfung > durch den Betrieb (oder auch nicht, falls die Grundvoraussetzungen nicht > vorhanden sind). Du drehst dich im Kreis. Du willst Noten abschaffen und mit einem Eignungstest ersetzen, dessen Ergebnis doch wieder eine Note ist. Zudem belohnt so ein Test viel stärker die, die darauf gelernt haben. Und eine Person die davor in einer Klausur generell schlecht abgeschnitten hat wird auch hier schlecht abschneiden, nur dass hier der Bereich aus dem sich die Note am Ende zusammensetzt viel schmaler, also viel weniger Aussagekräftig, ist. Also erreichst du dadurch genau das Gegenteil. Zudem ist es unnötige Arbeit für den Arbeitgeber. Am Ende kommt eine Note, eine Bewertung der Person heraus, dann kann er doch gleich die Bewertung durch die 'Schule' als Grundlage wählen. Du könntest nun sagen du willst eine Art IQ-Test zur Bewertung hinzuziehen um das Potential der Person einschätzen zu können. Aber selbst hier kann man durch Lernen/Training besser abschneiden. > Optimal wäre es wenn der Auswerter und "Entscheider" des > Standardformulars und der Eingangsprüfung weder den Namen des Bewerbers, > den Namen der Bildungseinrichtung noch die genau Adresse des Bewerbers > ("schlechter Stadtteil") mitgeteilt bekommt - um eine Vorselektion nach > Stallgeruch zu erschweren. Hier sprichst du nun ein drittes Thema an: Vetterleswirtschaft Noten sollten dem gerade entgegenwirken. (deine Lösung gegen Vetterleswirtschaft war auch den Einbezug einer Eingangsprüfung, also einer Note) Aber selbst mit Noten ist es häufig der Fall, dass eine Person mit schlechten Noten aber guten Beziehungen einer Person mit guten Noten aber keinen Beziehungen bevorzugt wird. Ohne Noten würde dies ausarten. Ein Arbeitgeber muss die Bewerber sortieren können, und wenn er sich auf keine Noten mehr verlassen kann, dann halt auf Mundpropaganda (Beziehungen) oder Statussymbole (Elite-Uni, Auslandsaufenthalt, ...) Ich gebe dir recht, es wäre schön wenn die Bewerbung eines jeden einzelnen neutral betrachtet werden würde, aber wie schon gesagt, das Thema ist ein anderes und benötigt als Grundlage auf jeden Fall neutrale Noten/Bewertungen. (Schulabschluss/dein Eignungstest)
Mir hat ein Abteilungsleiter bei einem Interview gesagt, dass er von Zeugnissen absolut nichts hält. Mitarbeiten mit den besten Zeugnissen und Papieren hätten sich als grosse Nieten herausgestellt.
Paul (Gast) schrieb: Joe G. schrieb: >> Den Versuch das Leistungsprinzip abzuschaffen gab es schon mal in der >> Geschichte und nannte sich Sozialismus. Wie wir alle wissen, hat es >> nicht funktioniert. > Dann nenne mir mal eine Gesellschaftsform, die längere Zeit funktioniert > hat. Ist das römische Reich eigentlich am Sozialismus untergegangen oder wars nicht doch eher der Größenwahn der Leistungseliten im Senat ...
Adler schrieb: > Also wenn Noten generell zu einer Diskriminierung führen würden, sollte > man sie besser gleich abschaffen bzw. ganz verbieten. Ich glaube du hast meine Intention nicht verstanden. Diskrimen ist im Lateinischen der Unterschied. Natürlich führen Noten zu einer Unterscheidung der Bewerber in "gute" und "schlechte". Ich finde nun, dass die "Diskriminierung" der Bewerber anhand von Noten fairer ist als wenn es nach Herkunft, Rasse, Geschlecht, Aussehen... geht. Die Noten sind daher fair, da der Bewerber selbst zum großen Teil auf die Noten einwirken kann. Mal eben die Hautfarbe oder seine Eltern zu wechseln geht halt nicht :-) Daher bin ich für Noten.
> Die Noten sind daher fair
Aber was sagen sie aus?
Wie gut jemand irgendetwas reproduzieren konnte.
Floh (Gast) schrieb: > Ich glaube du hast meine Intention nicht verstanden. > Diskrimen ist im Lateinischen der Unterschied. Nur hättest du den Begriff hier in Anführung schreiben sollen, weil er umgangssprachlich sonst zu Missdeutungen führt. Diskriminierung ist kein Positiv besetzter Begriff. Damit verbindet man nichts erstrebenswertes (im Gegensatz zu guten Noten). Dagegen gibt es sogar Gesetze. ;) Die Diskriminante belassen wir da lieber der Matritzenrechnung. ;)
Floh schrieb: > Die Noten sind daher fair, da der Bewerber selbst zum großen Teil auf > die Noten einwirken kann. Die Anforderungen sind selbst innerhalb einer Schule so stark vom Lehrkörper abhängig, dass ein fairer Vergleich durch Noten nicht möglich ist. Es hängt sehr davon ab, an welchen Lehrer man gerät, selbst wenn der offizielle Lehrplan gleich ist. Das gleiche gilt im Studium.
Jürgen W. (lovos) schrieb: >> Die Noten sind daher fair > Aber was sagen sie aus? > Wie gut jemand irgendetwas reproduzieren konnte. Im Prinzip sagen guten Noten auch nicht mehr aus, als dass sich jemand da kurzzeitig viel Stoff in den Kopf kloppen konnte, von dem er hinterher wahrscheinlich das meiste wieder vergessen hat und den er selbst nie wirklich verstanden haben muss. Noten werden völlig überbewertet.
>Noten werden völlig überbewertet.
Wie sieht denn das alternative Konzept aus?
Praktika! Am besten schon als Student anfangen, dann als Nebenjob und nach dem Studium dann im Unternehmen bleiben. Nach dem ersten Job sind Noten uninteressant. Das größte Problem: Übergang Studium -> Berufsleben kann man so gut bewältigen, auch mit weniger tollen Noten.
>Praktika!
Und die Noten in den Praktika sind selbstverständlich aussagekräftiger
als die im Zeugnis. Statt sich also im Studium reinzuhängen ein bischen
Show in den kurzen Praktika.
Was entscheidet unser Entscheider denn so im täglichen Berufsleben?
Hallo, bezüglich des Eignungstest: Es soll halt um den speziellen Job (Ausbildungsplatz) gehen - manche brauchen z.B. die praktische Nutzung von Mathematik, Sprachen und ähnliches - In der typischen (?) schulischen Ausbildung (egal welche Stufe) wird leider meist sehr theoretisch gelehrt. Ein Beispiel: wenn der Elektrikerlehrling berechnet das bei einer Haushaltsleuchte 1000 A Strom fließt weiß er sofort das irgendwas falsch mit seiner Rechnung gelaufen ist und kann diese selbstständig durch nachdenken und ausprobieren korregieren (und versteht dann auch was er falsch gemacht hat). Bei reiner Schulalgebra wo mit vielen Variablen gerechnet wird, die aber keinen Bezug zu irgendwelchen realen Dingen haben ist mann sehr schnell aufgeschmissen und es ist dann oft sehr schwer den Fehler zu erkennen. Hat mann einmal den Anschluss verloren (egal warum) ist es im typischen schulischen lehrbetrieb sehr schwer wieder aufzuholen = > schlechte Note => nicht für einen Elektriker (Energieelektroniker) geeignet (oder eben doch und er besteht nach 3,5 Jahren seinen Abschluß mit sehr guten Noten). Diese Beispiel kann sicher auch für andere Lehrgebiete (Jobs)so ähnlich angewendet werden. Darum: Der Eignungstest mit den für den den entsprechenden Job/ Ausbildungplatz relevanten Themen (und etwas Allgemeinbildung). Warum wird den im weiteren Berufsleben fast nie nach Noten gefragt ? Weil halt das Wissen , die Erfahrung und das Können im Job zählt. Nur mit Erfahrung kann man weder bei der Lehrstelle noch den ersten Job punkten. Meine Idee setzt natürlich voraus das der Bewerber wirklich Interesse und im besten Fall sogar Begeisterung für den entsprechen Beruf (inbesondere Ausbildung) hat und nicht nur "irgendwas" sucht was Geld bringt. (Davon gehe ich allerdings ab einen bestimmten Niveau des Jobs aus) Ich hoffe das erklärt meine Idee mit den Eignungstest im Gegensatz zur Vorselektion durch (Schul-)noten. Ein Träumer ?
Backflow schrieb: >>Praktika! > > Und die Noten in den Praktika sind selbstverständlich aussagekräftiger > als die im Zeugnis. Natürlich! Ich bezahle die Absolventen nicht für ihre Noten ihm Studium. Da gibt es Sesselpubser, die das ganze Studium zu Hause bei Mutti gelebt haben mit 1,3 abgeschlossen. Dann eigenständige Männer (und keine Jungs!), die mit 2,0 abgeschlossen haben - dafür haben sie ihr Studium selbst finanziert, haben dadurch Arbeitserfahrung, soziale Erfahrung, etc. Die haben viel mehr geleistet als der Sesselpubser-Ing und das zeigt sich JEDES MAL auch so im Praktikum und im Berufsleben. =) > Was entscheidet unser Entscheider denn so im täglichen Berufsleben? Entwicklungsleiter und eine von drei entscheidenden Stimmen bei Neueinstellungen. =)
So, nun wird also noch ein 4. Thema angerissen: Richtiges lehren und lernen. Somit wird hier diskutiert über: - Sinn und Unsinn von Noten - Möglichkeiten nach der Ausbildung sein Lebenslauf zu verbessern - Vetterleswirtschaft - Nutzen von theoretischem Wissen in der späteren Praxis Bleibt mal beim Thema, dem ersten. Um nun auf den letzten Punkt noch einzugehen: Jeder hat hier ein bisschen recht und jeder übertreibt mal wieder maßlos und zieht damit seinen Standpunkt ins Lächerliche. Ein Träumer schrieb: >Bei reiner Schulalgebra wo mit vielen Variablen gerechnet wird, die aber >keinen Bezug zu irgendwelchen realen Dingen haben ist mann sehr schnell >aufgeschmissen und es ist dann oft sehr schwer den Fehler zu erkennen. >Hat mann einmal den Anschluss verloren (egal warum) ist es im typischen >schulischen lehrbetrieb sehr schwer wieder aufzuholen = > schlechte Note >=> nicht für einen Elektriker (Energieelektroniker) geeignet (oder eben >doch und er besteht nach 3,5 Jahren seinen Abschluß mit sehr guten >Noten). Um die Rechnung durchführen zu können braucht er eben theoretisches Wissen in der Mathematik. Dass er nur durch die Mathematik noch nicht in der Lage sein wird den Stromfluss zu berechnen dürfte jedem wohl klar sein, da das in die Physik fällt, die ebenso unterrichtet werden muss, in der dann die Mathematik ihre Anwendung findet. Und hier wird eigentlich auch ein Gefühl zu den Werten die berechnet werden gelernt. Letztendlich wird er aber die Größenordnungen erst so richtig im Berufsleben lernen können, da er dann einen direkten Bezug dazu aufbauen kann und es auch nicht gleich wieder vergisst. Nur es bringt ihm reichlich wenig wenn er zwar weiß, dass 1000A sehr viel sind, aber nicht, dass der Strom aber Abhängig von der Spannung ist und wie genau, etc. was er eben mal theoretisch lernen muss. Das kann er zwar auch nachholen, also er könnte das alles auch erst in einer praxisorientierten Ausbildung lernen, nur dann fehlt die Allgemeinbildung! Zudem fand ich, dass es sehr viele Schnitte in der schulischen Laufbahn bei denen man wieder bei so ziemlich 0 anfängt gibt. Natürlich hat einer, der kein Plan von Mathe hat und keine Motivation darin hat, es schwerer, da die Wiederholung immer kürzer ausfällt, dennoch gibt es sie. Man muss sie halt nutzen. Um zum Thema Noten zurück zu kommen: Sie haben Vor- und Nachteile. Daher verlässt sich, wie du selbst schriebst, auch keiner auf die Note. Sie dienen aber als Grundlage. Der Arbeitgeber wird sicherlich auch einen Einblick in das Zeugniss haben, in dem die einzelnen Fächer aufgeschlüsselt sind und somit er sich ein Bild von den Talenten des Bewerbers machen kann. Wie geeignet er dann wirklich ist, dafür gibt es ja dann die Bewerbungsgespräche.
Ein Träumer ? schrieb: > Ich hoffe das erklärt meine Idee mit den Eignungstest im Gegensatz zur > Vorselektion durch (Schul-)noten. Und wie willst du dich darauf vorbereiten, so das das Ergebnis für den Arbeitgeber annehmbar ist? Bei Azubis wird das nämlich durchaus gemacht, aber oft nichtsdestotrotz mit niederschmetternden Ergebnis für die unterste Bildungsreihe. Dann heißt es dann nämlich von der Wirtschaft gleich, die Jugend wäre nicht Ausbildungsreif. Schuld sind dann nach meiner Einschätzung oft die Lehrer die da das falsche Bildungskonzept hatten und wenn das Kind erst mal in den Brunnen gefallen ist, ist es oft zu spät. Jedenfalls wäre eine Affinität für einen Beruf viel wichtiger als irgendwelche Noten. Wenn ich mich für eine Fach sehr interessiere und Gelegenheit habe das auch praktisch umzusetzen, also Theorie und Praxis gleichermaßen zu lernen dann wird meine Note auch sehr gut sein. Fehlt z.B. nur der Praxisbezug sind es gute Noten. Ist mir allerdings das Fach Wumpe und ohne Praxisbezug, kassiere ich auch mal nur ein befriedigend und wenns mich überhaupt nicht interessiert nehme ich auch mal ein ausreichend in Kauf. Mangelhaft oder Ungenügend hats bei mir aber noch nie gegeben. Auf ganz ohne Noten will und wird die Gesellschaft kaum verzichten wollen auch wenn die nur für die Firmen Relevanz haben. Danach wird dann nämlich auch oft bezahlt und das liest man oft in Stellenanzeigen.
>Da gibt es Sesselpubser, die das ganze Studium zu Hause bei Mutti gelebt >haben mit 1,3 abgeschlossen. Dann eigenständige Männer (und keine >Jungs!), die mit 2,0 abgeschlossen haben Respekt, ganz großes Entscheiderkino! Interessant wäre mal der Anteil an 4er Kandidaten unter deinen gestandenen Männern, die du maßgeblich mit eingestellt hast. Falls du wirklich "Entscheider" sein solltest. Aus deinen polemischen Äußerungen spricht der Typ Chef, der keine Leute einstellt, die besser sein könnten als er selbst
Michael S. schrieb: > Schuld sind dann nach meiner Einschätzung oft die Lehrer die da > das falsche Bildungskonzept hatten und wenn das Kind erst mal in den > Brunnen gefallen ist, ist es oft zu spät. Haben die armen kleinen Kinder keine Eltern? Werden die Kinder von Geburt an von Lehrern betreut?
Backflow schrieb: >>Da gibt es Sesselpubser, die das ganze Studium zu Hause bei Mutti gelebt >>haben mit 1,3 abgeschlossen. Dann eigenständige Männer (und keine >>Jungs!), die mit 2,0 abgeschlossen haben > > Respekt, ganz großes Entscheiderkino! > > Interessant wäre mal der Anteil an 4er Kandidaten unter deinen > gestandenen Männern, die du maßgeblich mit eingestellt hast. > > Falls du wirklich "Entscheider" sein solltest. Aus deinen polemischen > Äußerungen spricht der Typ Chef, der keine Leute einstellt, die besser > sein könnten als er selbst Du bist ja eine richtige Leuchte, was? Was du alles weißt! ;) Ich kann dir zwei Mal sagen: GEIRRT! Wir haben hier eine gute Mischung aus Leuten mit 1,3 und 3,7. Die genaue Anzahl kann ich dir gerade nicht nennen. 4,0er haben sich bisher hier mW nicht beworben. Du bist wohl der Typ: Muttis Bester oder? ;)
>Du bist ja eine richtige Leuchte, was? Was du alles weißt! ;) Der Spruch von einem, der innerhalb eines Threads seine Nicks wechselt. Sehr überzeugend. >Wir haben hier eine gute Mischung aus Leuten mit 1,3 und 3,7. Da hier der Sinn der Noten diskutiert wird, hättest du als erfahrener Entscheider doch einfach das 3,7er Beispiel anführen können, statt igendwelche Unterschiede zwischen 1,3 und 2,0 herauszuarbeiten. >Ich kann dir zwei Mal sagen: GEIRRT! Träum weiter. Morgen ist wieder LEDs einlöten angesagt.
STK500-Besitzer schrieb: > Haben die armen kleinen Kinder keine Eltern? Worauf zielt denn die Frage ab? > Werden die Kinder von Geburt an von Lehrern betreut? Lernen Kinder sonst alles nur von den Eltern?
Backflow schrieb: > >>Ich kann dir zwei Mal sagen: GEIRRT! > > Träum weiter. Morgen ist wieder LEDs einlöten angesagt. Haha, du fühlt sich jemand erwischt! =) Danke für die Bestätigung!
Michael S. schrieb: >> Haben die armen kleinen Kinder keine Eltern? > Worauf zielt denn die Frage ab? Viele Kinder sind gar nicht schulmündig, wenn sie in die erste Klasse kommen. Daran werden wohl kaum die Lehrer schuld sein können. >> Werden die Kinder von Geburt an von Lehrern betreut? > Lernen Kinder sonst alles nur von den Eltern? Die ersten Grundlagen schon.
Ein Träumer ? schrieb: > ("Eliteschulen / > Universätäten" - sollen ja besonders in Frankreich eine "große" Sache zu > sein) Was ist daran so schlimm? Ähnliches würde ich mir für Deutschland auch gerne wünschen.
Frank M. schrieb: > Noten haben einen sinnvollen Nutzen. In der Theorie. Auf dem Papier. Nicht aber in der Realität des westdeutschen dreigliedrigen Schulsystems und erst recht nicht im bundesdeutschen Hochschulsystem. > Es zeigt dem Prüfer/Lehrenden seine Qualität Nein bzw. höchstens unter bestimmten Umständen, wenn die Prüfung pädagogisch sinnvoll gestellt ist. Der Entwurf von Leistungskontrollen und Klassenarbeiten und deren Benotung ist jedoch kein Bestandteil der westdeutshcen Lehrerausbildung. Der Großteil der Professoren hat keine hochschulpädagogische Ausbildung und von Didaktik und Methodik keinen blassen Schimmer. > und das Können seiner Schützlinge. Nein. Die Prüfung zeigt dem Prüfenden wie relativ gut bzw. schlecht der Geprüfte die Prüfungsaufgaben bearbeitet hat. Damit Prüfungen den tatsächlichen Wissensstand und die Methodenkompetenz des Geprüften zeigen, müssen diese pädagogisch sinnvoll gestellt sein. Das findet im Hochschulsystem der BRD in der Regel nicht statt. > Für den Lernenden ist es eine Anregung zu lernen, etwas für > sein Studium zu tun. Nein. Anregung, d.h. Motivation, entsteht hauptsächlich durch Wahrnehmung, Anerkennung und Wertschätzung von Leistung. Wie das dem Geprüften präsentiert wird, ist unerheblich. > Man kann ein Studium mit wenig Aufwand gerade so schaffen > ohne viel davon mitgenommen zu haben Solche Leute gab es bei uns auf der Uni auch. Die haben trotz Noten keinen Handgriff zuviel getan. Des weiteren behaupte ich, daß alle richtigen Studenten solche Phasen im Studium durchlaufen. Niemand, der im Kopf halbwegs geradeaus ist und was kann, paukt permanent bis aufs Blut. > Gäbe es einen 'binären' > Abschluss, so fehlt die Motivation dafür etwas zu tun. Falsch. Die Noteninflation im Hochschulsystem der BRD ist in vollem Gange und Leistungen sind überhaupt nicht vergleichbar. Die Noten kommen, siehe oben, nicht durch einen sinnvollen pädagogischen Prozeß zustande. Der deutsche Notenfetischismus führt zu stupidem Prüfungslernen und exponentiellen Vergessenskurven. Humboldt wollte die Universität als pädagogischen Schonraum, ein Ort an dem man ungestraft notwendige, erkenntnisgewinnende Fehler machen sollte, um später im richtigen Leben keinen Unsinn zu verbocken. Aber das passiert leider in der BRD. Die Ingenieurwissenschaftler fressen und fressen und fressen in sich rein, werden typisch deutsch ("die rechtwinklige Hecke") auf Teufel komm raus benotet, in Prüfungen, die nicht dafür ausgelegt sind, den tatsächlichen Wissensstand zu prüfen, geprüft von Leuten, denen es größtenteils am Arsch vorbeigeht, denn man ist C4-Professor und niemandem Rechenschaft schuldig. Im Hochschulsystem der BRD fehlt vollständig das projekt- und problemorientierte Studieren, die individuelle Begleitung von Studenten und der obengenannte pädagogische Schonraum. Wenn ich weiß, daß ich am Ende eines Faches benotet werde, und ich sehe, daß der Stoff interessant aber anspruchsvoll ist, werde ich den Teufel tun und bestimmt weder links noch rechts vom Gelben Ziegelsteinweg abweichen. Denn ich muß schließlich eine vernichtende, unpädagogische Benotung fürchten, obschon mir ein konstruktives Gespräch ohne Note wichtiger wäre. Über diese Tatsachen diskutiere ich auch nicht, denn es ist leider so im bundesdeutschen Studentenalltag. Wir saßen im Studium häufig zusammen und beklagten dieses System, weil Eigeninitiative, Lehrplanübererfüllung, Neugierde und Erkenntnissgewinn bestraft werden. Wie gesagt, typisch deutsch. Was nicht der vorgegebenen Norm entspricht, wird mit aller Härte bestraft. Kein Raum für Irrwege, Fehler und Zickzacklinien mehr - kein Raum mehr für das, was die deutsche Forschung vor 1933 international Spitze sein ließ. Die wiederkehrenden Diskussionen um die Noten für Diplomarbeiten sagt alles. > An den Noten interessiert sind nur die ersten Arbeitgeber. In einem Land wie der BRD, das sozial relativ undurchlässig ist und in dem kein flexibler Arbeitsmarkt existiert, sind die ersten Arbeitgeber der Schlüssel für die Karriere. Die BRD ist nicht Nordamerika, wo man Jobs häufig wechseln kann und einem dafür Sachverstand und Erfahrung unterstellt wird. Berufswechsel sind schwer bis unmöglich, denn in der BRD kann man nichts, wenn man kein Schriftstück mit Unterschriften und Stempeln darüber in den Händen hält. Deutscher Zeugnis- und Urkundenfetischismus. > Und warum sollte es dann unfair sein, wenn jemand der sich während > seines Studiums ins Zeug gelegt hat und alles gegeben hat Wer garntiert denn, daß diese Person tatsächlich die höheren Noten bekommt? Das Gegenteil ist doch häufig der Fall. Und jeder kennt aus seinem Studium solche Verwerfungen. Meine Diplomarbeitsnote wurde bspw. wesentlich durch engstirnige und bevormundende persönliche Ansichten meines Professors festgelegt. Now what pal? Ahoi
Dipl.- Gott schrieb: > Humboldt wollte die Universität als pädagogischen Schonraum, ein Ort an > dem man ungestraft notwendige, erkenntnisgewinnende Fehler machen > sollte, um später im richtigen Leben keinen Unsinn zu verbocken. Insgesamt sehr guter Beitrag! Mir ist letztens erst ein Fauxpas in einem Vortrag passiert. Es war kein schwerwiegender Fehler, aber eine "sinnfreie" Lösung, die ich vor Monaten mal aufgeschrieben haben - und vor der Präsi nicht erneut geprüft habe. Der eigentlich Fehler lag in der Vorbereitung der Präsi. Ich hatte ziemlich viele Folien und eine davon nicht ordentlich gegengeprüft. Den Augen des Profs ist aber nichts entgangen. Passiert mir sicher nicht wieder. War mir ziemlich peinlich! Ich werde nach Möglichkeit ab jetzt auch eine zweite Person drüber schauen lassen. Da gab es bei der Präsentation eine kurze Bemerkung vom Prof. inkl. Richtigstellung dann ging es problemlos weiter. Am Ende gab es noch Lob, dass ich souverän weitergemacht habe. Der "Schonraum" existiert teilw. schon noch und das ist gut so. Nichts lähmt mehr, als die Angst vor möglichen Fehlern. Ich habe aber auch Profs erlebt, die sogar hämisch auftreten.
Dipl.- Gott schrieb: > Der Entwurf von Leistungskontrollen > und Klassenarbeiten und deren Benotung ist jedoch kein Bestandteil der > westdeutshcen Lehrerausbildung. Quelle?
Dipl.-Gott ist ein linker Ossi, der angeblich in den USA arbeitet. Humbold in allen Ehren, aber sein Ideal wäre nicht für diese Masse an Studenten umsetzbar ! ein Ort ohne Druck wo man vor sich hin lernen kann, das ist bei 2 Mio Studenten nicht zu machen !
Ein Träumer ? schrieb: > Hallo, > Besonders das Argument von "Chancengleichheit" hat es "in sich" - Tut es nicht. Es ist ein Schwachsinnsargument. Entscheidend sind die pädagogischen Rahmenbedingungen der Prüfung. Ich war talentiertes und ambitioniertes Arbeiterkind und Noten stellten in der Schule nie ein Problem dar. Zugegeben, ich komme aus Ostdeutschland. Dort wurden zu DDR-Zeiten die Lehrer besser ausgebildet, es wurde gefordert und gefördert und das Leistungsprinzip wurde wesentlich schärfer umgesetzt. Im dreigliedrigen Schulsystem existiert eigentlich kein Leistungsprinzip. Die Wessis nennen das nur so, um nicht ständig "Frühauslese", "Trennung", "Selektion", "Separation" sagen zu müssen. Manche dieser Wörter bringen nicht selten einen nationalsozialistischen Beigeschmack mit, den der Deutsche keinesfalls hören möchte. Deswegen nennt man die "Selektionsrampe" nach der 4. Klasse Leistungsprinzip, obschon das Quatsch ist, und zudem jeder weiß, daß das dreigliedrige Schulsystem nicht nach Leistungs selektiert. In der Hochschule erwiesen sich die willkürlich erteilten Noten als demotivierend. Nichts ist schlimmer für den persönlichen drive wie fehlende Anerkennung und Wertschätzung von Leistung. Das ist im Berufsleben später die Konstellation, die zur "inneren Kündigung" oder zum "Dienst nach Vorschrift" führt. "Ihr gebt mir nicht, was mir zusteht? Dann mache ich keinen Handschlag mehr zuviel." Ein enormes Problem der deutschen Ingenieurausbildung ist die fehlende Qualitätskontrolle am Ende des Studiums. Von mir aus könnten einige wenige Hauptfächer im Hauptstudium auf Note geprüft werden. Kein Problem wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Es ist allerings höchste Eisenbahn, daß endlich eine anspruchvolle und umfangreiche Prüfung stattfindet, vergleichbar mit dem Rigorosum der Promotion, in der sämtlicher Stoff abgeprüft wird, den ein Ingenieurwissenschafter beherrschen sollte. In Nordamerika existiert z.B. der lizensierte Ingenieur (professional engineer, P.E., P.Eng.), ein prestigeträchtiger Status, der den deutschen Studenten ohne Qualitätskontrolle geschenkt wird/wurde (mit der Berufsbezeichung Diplom-Ingenieur). Das Verfahren zur Erlangung der Ingenieurlizenz umfaßt zwei anspruchsvolle Prüfungen und den Nachweis mehrjähriger einschlägiger Berufserfahrung. Die erste Prüfung entspricht größtenteils dem Wissen des bundesdeutschen Grundstudiums, abgefragt an einem einzigen Tag in zwei vierstündigen "sessions". Es werden 70% zum Bestehen benötigt und eine statistische Bewertungsmethode berücksichtigt den Schwierigkeitsgrad, so daß keiner benachteiligt wird, weil auf seinem Prüfungsbogen zufällig schwierigere Aufgaben standen. Das Verfahren ist nicht perfekt, aber es garantiert eine gewisse Qualität unter den Leuten, die sich ín Nordamerika Ingenieur nennen möchten. > Eventuell wäre es eine Möglichkeit das der erste Schritt einer Bewerbung Wiesen die Zeugnisse nur bestanden/nicht bestanden aus, würde das helfen, den deutschen Arbeitsmarkt zu modernisieren. Auf der einen Seite wären die Unternehmen gezwungen, sich mit dem Bewerber tatsächlich auseinanderzusetzen. Man muß einen Blick hinter das Blatt Papier werfen, um mehr zu erfahren. Auf der anderen Seite müßten sich die Arbeitnehmer anders präsentieren und Dinge hervorheben, die für den Berufsalltag nicht weniger wichtig sind wie reine Fachkompetenz. Erst die passende Einstellung, Motivation, drive, Lernwille usw. verwandeln talentierte Absolventen in potentielle high performer. Leute, die etwas von ihrem Fach verstehen, gibt es wie Sand am Meer. Wissen hilft aber nicht, wenn man sich stattdessen im Büro den Arsch plattsitzt und Dienst nach Vorschrift macht. (deutsche Konzerne) Ahoi
STK500-Besitzer schrieb: > Daran werden wohl kaum die Lehrer schuld sein können. Die Schüler bleiben ja nicht in der ersten Klasse. Ein Kind in meiner Verwandtschaft war zu Beginn in einer katholischen Schule mit gutem Ruf. Leider zeigte sich das man auf so einem Ruf nicht viel geben kann. Da hier pädagogisch kein Fortschritt zu erkennen war wurde das Kind von ihrer Mutter dann in eine normale Schule eingeschult wo es bedeutend besser läuft. >>> Werden die Kinder von Geburt an von Lehrern betreut? >> Lernen Kinder sonst alles nur von den Eltern? > Die ersten Grundlagen schon. Die lernen von den Eltern das was ihnen die Eltern auch beibringen können. Ist eben davon abhängig wie gebildet die Eltern schon sind und ob sie sich auch darum kümmern können und wollen. Das färbt dann auch auf die Kinder ab. Heißt ja nicht umsonst: "Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm". Eine Garantie ist das natürlich nie, aber schon mal ein vorteilhafter Ansatz.
Michael S. schrieb: > Heißt ja nicht umsonst: "Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm". Mutter: Ungelernte Arbeitskraft am Band (Volksschule) Vater: Migrant, ungelernter Koch (ähnlich Volksschule) Ich: M. Sc. (univ.)
Michael S. schrieb: > Die lernen von den Eltern das was ihnen die Eltern auch > beibringen können. genau, ob sie aber von Ihnen das ABC lernen oder nicht ist egal, wichtig ist was ganz anderes. Wenn die Kinder nur bespaßt werden und eine typische Konsumentenhaltung haben, kann die Schule daran nicht mehr viel ändern.
Sepp schrieb: > Dipl.-Gott ist ein linker Ossi, der angeblich in den USA arbeitet. Angeblich? > Humbold in allen Ehren, aber sein Ideal wäre nicht für diese Masse an > Studenten umsetzbar! Dann wird es Zeit, die Abiturientenquote wieder auf gutes, altes DDR-Niveau zu senken, 7-10%, oder den Zugang zu den Ingenieurwissenschaften dermaßen zu sanktionieren, daß die Seminargruppen nicht erst im Hauptstudium auf ertragbares Niveau schrumpfen. Was ich in meinem Bekanntenkreis erlebe, spottet jeder Beschreibung. Ich bin fast der einzige, der tatsächlich einen anspruchsvollen Ingenieurjob hat und das Wissen vom Universitätsdiplom gebrauchen kann (ok, zugegeben, dafür werde ich entsprechend bezahlt). Die Mehrheit aber tut Dinge, für die es nichtmal eines akademischen Abschlusses bedarf, sondern wofür qualifizierte Techniker geeignet wären. Selbst die, die den Absprung in die Konzerne geschafft haben, machen größtenteils irgendwelchen Blödsinn. Ein Vorteil des US-amerikanischen Ingenieurstudiums ist übrigens die Projektarbeit und die enge Betreuung durch Professoren und Assistenten. Ahoi
Michael S. schrieb: > STK500-Besitzer schrieb: >> Daran werden wohl kaum die Lehrer schuld sein können. > Die Schüler bleiben ja nicht in der ersten Klasse. > Ein Kind in meiner Verwandtschaft war zu Beginn in einer > katholischen Schule mit gutem Ruf. Leider zeigte sich > das man auf so einem Ruf nicht viel geben kann. > Da hier pädagogisch kein Fortschritt zu erkennen war > wurde das Kind von ihrer Mutter dann in eine normale > Schule eingeschult wo es bedeutend besser läuft. >>>> Werden die Kinder von Geburt an von Lehrern betreut? >>> Lernen Kinder sonst alles nur von den Eltern? >> Die ersten Grundlagen schon. > Die lernen von den Eltern das was ihnen die Eltern auch > beibringen können. Ist eben davon abhängig wie gebildet > die Eltern schon sind und ob sie sich auch darum kümmern > können und wollen. Das färbt dann auch auf die Kinder ab. > Heißt ja nicht umsonst: "Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm". > Eine Garantie ist das natürlich nie, aber schon mal ein > vorteilhafter Ansatz. Ach, weil die Eltern "dumm" sind, sind die Lehrer schuld, dass aus den Kindern nichts wird? Komische Logik.
Dipl.- Gott schrieb: > Auf der einen Seite > wären die Unternehmen gezwungen, sich mit dem Bewerber tatsächlich > auseinanderzusetzen. Man muß einen Blick hinter das Blatt Papier werfen, > um mehr zu erfahren. Oder anders ausgedrückt: Die Firmen müssten mehr Verantwortung übernehmen als weiterhin ihre bequeme bedingungsfeindliche Handverlese zu betreiben. Ohne die Verantwortung hat man nämlich keine Möglichkeit die eigene Bildung in die entsprechenden vorteilhaften Bahnen zu lenken. Außerdem gibts nicht für alles und jedes eine Fortbildung von der man sowieso nie erfährt ob die auch von Firmen anerkannt wird. Hat man erst mal diese Erkenntnis gehabt, kündigt man innerlich wegen Perspektivlosigkeit und zieht sich vom Arbeitsmarkt zurück. Das einige das als Jammerei verspotten hilft einen dann auch nicht weiter, eher bewirkt es das Gegenteil. Wenn dann der Fachkräftemangel mal so richtig zuschlägt haben sich die Firmen das Problem selbst zuzuschreiben. Aufgrund alter Gewohnheiten im Umgang mit ausreichend verfügbaren Bewerbern ist man dann auch nicht in der Lage das Problem zu lösen, mal abgesehen davon das meist ohnehin keine existenswichtigen Mitarbeiter gesucht werden, so der Eindruck. Ergo macht man weiter so wie gehabt oder verschärft das Problem noch indem man auf Personaldienstleister hofft die es oft auch nicht packen, wie ich kürzlich beobachten konnte. Für den Bewerber sind das dann die Looser und nicht die Macher. Wenn die Verantwortlichen in den Firmen nicht völlig betriebsblind sind müssten sie das ja eigentlich auch irgendwann mal bemerken nur dann wird es vermutlich zu spät sein.
>Ich bin fast der einzige, der tatsächlich einen anspruchsvollen >Ingenieurjob hat und das Wissen vom Universitätsdiplom gebrauchen kann >(ok, zugegeben, dafür werde ich entsprechend bezahlt). Sieh es doch so, durch die vielen nichtswürdigen Ingenieure strahlt dein Stern doch um so heller als einer der größten Ings aller Zeiten. Bei gnadenloser Prüfungsselektion wärst du nur einer von vielen genialen Ings.
Für den deitschen Standort ist das gar nicht nötig. Hier findet doch nur noch wenig statt. Für Sesselpubser ist der aktuelle Prozess doch gerade richtig. Musst schon auswandern, Digger!
Dipl.- Gott schrieb: > Dann wird es Zeit, die Abiturientenquote wieder auf gutes, altes > DDR-Niveau zu senken, 7-10%, oder den Zugang zu den > Ingenieurwissenschaften dermaßen zu sanktionieren, daß die > Seminargruppen nicht erst im Hauptstudium auf ertragbares Niveau > schrumpfen. > > > Was ich in meinem Bekanntenkreis erlebe, spottet jeder Beschreibung. Ich > bin fast der einzige, der tatsächlich einen anspruchsvollen Ingenieurjob > hat und das Wissen vom Universitätsdiplom gebrauchen kann (ok, > zugegeben, dafür werde ich entsprechend bezahlt). Die Mehrheit aber tut > Dinge, für die es nichtmal eines akademischen Abschlusses bedarf, > sondern wofür qualifizierte Techniker geeignet wären. Selbst die, die > den Absprung in die Konzerne geschafft haben, machen größtenteils > irgendwelchen Blödsinn. ok das halte ich auch für Sinnvoll und das was Du schrieben hast bezüglich Ingenieurjobs ohne Anspruch sehe ich genauso. Aber gerade eine Erhöhung der Abiturientenquote ist ja etwas was die linken Parteien hier bei uns ja so toll finden. Wer dagegen ist, gilt gleich als konservativ. Dipl.- Gott schrieb: > Ein Vorteil des US-amerikanischen Ingenieurstudiums ist übrigens die > Projektarbeit und die enge Betreuung durch Professoren und Assistenten. DAS hatte ich im FH Studium aber auch !
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