Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Bodediagramm(Amp-gang und Phasengang)


von tom12 (Gast)


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Hallo,

ich hab eine Frage zum Bodediagram zeichnen.

Im Zähler sind 2 PD-Elemente, G1 und G2.
Im Nenner sind 2 Tiefpässe, G3 und G4.

Zum Amplitudengang:

Also normalerweise wird ja die Amplitude durch eine Konstante bzw. einen 
Vorfaktor angegeben, der vor einer Funktion steht, in dem Fall: 3*6,6*3 
oder?

Aber der Anfangswert ist hier 6. Wie komme ich auf den? Weil ich kann ja 
net einfach bei 0,1(w2) anfangen, da würde das mit dem dB nicht stimmen.
Also ich meine jetzt jenen Anfangwert, der auf der dB-Skala ist und dann 
einfach eine Gerade nach rechts gezeichnet wird bis zu 0,1 und von da 
steigts dann 20dB/dekade.

Zum Phasengang:
Wie sieht das ganze denn bei einem Phasengang aus? Also wie gehe ich 
hier vor mit dem Zeichnung, ich schätze auch hier die grenfrequenzen 
eintragen... und dann?

PD-Glied:
Bei w=0 bzw. bei niedriger Frequenz ist die Phase 0°, bei der 
Grenzfrequenz wg 45° und bei höheren Frequenzen 90°.

Tiefpass:
Dasselbe wie beim PD-Glied nur hier mit negativen Vorzeichen.

Danke im voraus!

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Noch mal zurück auf Start. Was ist die Frage?

von Kevin K. (nemon) Benutzerseite


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Form die Gleichung mal um,d ass du einen Term hast mit
  (a+s)(b+s)
K*----------
  (c+s)(d+s)

von tom12 (Gast)


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Sorry.

Also: Ich meinte der anfangswert von der Lösung ist 6dB, also von da 
fängt die Funktion an, da ist der Startpunkt der funktion. P(0/6)!

Aber nur wie komme ich auf diese 6, das war meine 1te Frage und die 2te 
halt wie man das mit dem Phasengang zeichnen macht.

von Helmut S. (helmuts)


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3*6.6*0.1=198

20dB*log(1,98) = 6dB

Da kommen die 6 im Bodediagramm her.

Sind das etwa gar keine 6,6 sonder 6,66...?
Also zwei Stellen an Genauigkeit hinter dem Komma würde ich da schon 
erwarten.

von tom12 (Gast)


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Danke!

Ja, ist 6,66 Periodisch. Aber ich versteh den Sinn nicht, warum setzt 
man einfach den Vorfaktor in die dB-Formel ein? Das ist doch nicht mal 
Ansatzweise eine Übertragungsfunktion G(jw), das ist einfach ein 
Zahlenwert.

Wie soll ich das verstehen?

Und kann mir wer beim Phasengang zeichnen Tipps geben bitte?

von Helmut S. (helmuts)


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Im Bodediagramm wird Betrag und Phase von G(jw) eingetragen. Dabei wird 
der Betrag auf der y-Achse in dB angegeben. Die x-Achse ist w oder f. 
Regelungstechniker bevorzugen w, Nachrichtentechniker bevorzugen f.
w=2*pi*f

y-Wert = 20dB*log(|G|)

Die Phase konstruiert man mit einer Gerade von 0,1fg bis 10fg 
(0-->+/-90°). Bei fg hat die dann +/-45°. Alle Phasengeraden addieren.

Im Anhang sind die Bilder.

Im Phasenbild ist der Amplitudengang in rot eingezeichnet, damit man die 
Eckpunkte(0,1*fg und 10*fg) der Phasen besser versteht.

von tom12 (Gast)


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Dankeschön!

Aber G != 1,98, oder? G = die Formel die ich ganz oben hingeschrieben 
habe, warum muss man nicht die ganze übertragungsfunktion hernehmen und 
den Betrag ausrechnen? Warum reicht es den Vorfaktor herzunehmen.

Und das mit dem Phasengang verstehe ich nicht. Ich muss das auf dem 
Papier mit der Hand zeichnen.

Ich hab ja schon die Phasen des PD-Elements und Tiefpass aufgeschrieben, 
was muss ich dann genau machen?

Kann mir das jemand erklären, wie ich hier von Anfang an vorgehen soll?

Du sagtest auch bei Grenzfrequenz ist Phase = 45°. Bei welche 
Grenfrequenz, es gibt 4?

von Thorsten H. (lordvader91)


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tom12 schrieb:
> Dankeschön!
>
> Aber G != 1,98, oder? G = die Formel die ich ganz oben hingeschrieben
> habe, warum muss man nicht die ganze übertragungsfunktion hernehmen und
> den Betrag ausrechnen? Warum reicht es den Vorfaktor herzunehmen.

Um die Verstärkung zu berechnen, muss du auf die Übertragungsfunktion 
den Endwertsatz anwenden. Also lim(s->0) s*G(s).

> Und das mit dem Phasengang verstehe ich nicht. Ich muss das auf dem
> Papier mit der Hand zeichnen.
>
> Ich hab ja schon die Phasen des PD-Elements und Tiefpass aufgeschrieben,
> was muss ich dann genau machen?
>
> Kann mir das jemand erklären, wie ich hier von Anfang an vorgehen soll?
>
> Du sagtest auch bei Grenzfrequenz ist Phase = 45°. Bei welche
> Grenfrequenz, es gibt 4?

Der Phasengang lässt sich ganz wunderbar per Phasenlineal konstruieren. 
Suche einfach mal danach.

von Werner (Gast)


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tom12 schrieb:
> Aber ich versteh den Sinn nicht, warum setzt man einfach den Vorfaktor
> in die dB-Formel ein?

Man setzt nicht einfach einen Vorfaktor in eine Formel ein!

Erstmal muß man verstehen, was man da tut und dann kann man eine Formel 
nehmen, um es zu beschreiben.

Ein Vorfaktor verschiebt im Amplituden-Frequenzgang in logarithmischer 
Darstellung die Kurve einfach nach oben oder unten. Für die Betrachtung 
des Frequenzganges sind die asymptote Steigungen entscheident. Die 
Verstärkung kommt erst später ins Spiel, wenn es z.B. um so Dinge wie 
Phasenreserve in Regelkreisen geht.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Das Geheimnis heißt Logarithmus. Die Rechenregeln sagen, dass Produkte 
bei logarithmischer Darstellung addiert werden (Prinzip des 
Rechenschiebers). Da bei einem Produkt der konstante Teil ausgeklammert 
werden kann (siehe Form von Kevin K.), haben dann alle restlichen 
Vorfaktoren den Wert 1 (0 dB). Der ausgeklammerte Faktor K in dB kann 
dann als Gesamtverstärkung zu den restlichen Kurven addiert werden. Hast 
du dir eigentlich schon mal ein Grundlagenbuch dazu angesehen? Das ist 
doch Trivialstoff der Regelungstechnik.

von tom12 (Gast)


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Danke, ok mit dem Vorfaktor müsste ich verstanden haben.

Aber bitte erklärt mir wie ich den Phasengang nur per Hand auf einem 
Gekachelten Papier zeichnen kann.

Ich hab auch ein Bild zur Lösung eingegfügt, nur vestehe ich das nicht, 
vielleicht könnt ihr mir erklären wie die Asymptoten zu Stande komme?

PS: Im Regelungstechnikbuch(Haager) wird das nicht so wirklich erklärt 
finde ich.

von tom12 (Gast)


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Sorry, hab das Bild vergessen.

von Bernd (Gast)


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tom12 schrieb:
> bodediagramm.png
> 1,1 MB, 0 Downloads

Die Erläuterungen zu Bildformaten hast du gelesen und verstanden?

von tom12 (Gast)


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Sorry, hier ist eins im JPG-Format.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Die Phasengänge sind nicht korrekt. Phasensprünge mit unendlicher 
Steilheit kommen bei allen Gliedern die Widerstände besitzen nicht vor.
1.  Zeichne zu jedem Grundglied einen einzelnen Phasengang
2.  Addiere alle Phasengänge wieder grafisch (Addition der Logarithmen 
siehe oben).

von Helmut S. (helmuts)


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Es gibt zwei Methoden zur Konstruktion des Phasenganges.
Bei beiden natürlich die Phasen aller Faktoren addieren.

die Einfache:
Bei jeder Eckfrequenz ein Sprung von 0 auf +(-)90°. Die hast du in 
deinem letzten Bild gezeigt.

Die Genauere:
Für jede Eckfrequenz einen Gerade von wg=0,1 bis wg=10 von 0 bis 
+(-)90°.
Die habe ich in meinem Bild gezeigt. Die geht dann automatisch bei wg 
durch +(-)45°.

von tom12 (Gast)


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Naja wenn wir das auf die einfache Art gemacht haben, dann reicht es das 
ich nur diese dann kann.

Nun zu einem anderen Bsp:

Zähler:
G1, G2 = PD

Nenner:
G3=Integrator
G4=Tiefpass

Grenzfrequenzen:
wd1=0,2(beim Integrator gibts ja nur eine "durchtrittsfrequenz" bei 0dB)
wg2=2
wg3=0,05
wg4=1

Also der Vorfaktor ist hier 1/5:
dB=20*log(1/5) ~-14dB --> Wegen Betrag: 14dB ist der Startwert.

Ok, stimmt das alles bisher?

Zum Zeichnen(Amplitudengang):

Integrator fällt wie ein Tiefpass um -20dB/Dekade. Aber wie 
unterscheiden sich die 2 beim Zeichnen, wenn sie sich gleich Verhalten?

Ich hätte jetzt wie beim anderen Beispiel bei 14dB angesetzt und eine 
waagrechte Linie nach rechts bis zu der ersten Grenzfrequenz(0.05) 
gezeichnet.

Aber wenn ihr meine Zeichnung anseht, wurde da was anderes gemacht, jaa 
anscheinend irgendwas mit einem Integrator, aber ich dachte man 
Behandelt zuerst die kleinste Grenzfrequenz?

von tom12 (Gast)


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Vielleicht sollte ich mich anmelden^^ um editieren zu können:

wg1=2
wg2=0,05
wd3=0,2(beim Integrator gibts ja nur eine "durchtrittsfrequenz" bei 0dB)
wg4=1

von Helmut S. (helmuts)


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Also der Vorfaktor ist hier 1/5:
dB=20*log(1/5) ~-14dB --> Wegen Betrag: 14dB ist der Startwert.

Nein. So geht das nicht.

Der Integrator 1/s hat 0dB bei w=1.
Zusammen mit dem Vorfaktor 1/5 ergibt das -14dB bei w=1.
Deine Kurve beginnt z. B. bei w=0,01. Da ist der Wert 40dB größer.
Somit hat 1/(5*s) +26dB bei w=0,01. Die Kurve fällt mit 20dB/Dekade.

Bei w=0,05 wird die Kurve flach.

Bei w=1 fällt sie wieder mit 20dB/Dekade

Bei w=2 wird sie wieder flach.

Bei w -> unendlich 0,5*s*20*s/(5*s*s) = 2, also +6dB

von tom12 (Gast)


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Helmut S. schrieb:
>
> Nein. So geht das nicht.
>

>
> Deine Kurve beginnt z. B. bei w=0,01. Da ist der Wert 40dB größer.
>

Ich verstehe es nicht, wo beginnt sie denn jetzt? >40dB wie kommst auf 
das?
Bei meinem vorigen Bsp war es doch sooo einfach mit den 6dB, einfach den 
Vorfaktor in dB umrechnen? Und hier ist auf einmal alles anders, darum 
bin ich jetzt verwirrt.

von Thorsten H. (lordvader91)


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Dein I-Glied ist: G(s) = 0,2 / s, also G(jw) = 0,2 / jw .
Betrag davon ist: |G(jw)| = 0,2 / w .
Das in dB: G,dB(w) = 20*log(0,2) - 20*log(w)
Bei der Frequenz w=1 wird der zweite Teil 0 und du hast deine 
Verstärkung für w=1. Das I-Glied hat die Steigung von -20dB/Dekade, also 
zeichnest du noch deine Gerade durch den Punkt und diese Gerade wir die 
dB-Achse in deinem Fall dann bei -14dB + 2*20dB = +26dB schneiden.

von tom12 (Gast)


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Und wie kommt man auf das das, man das so machen muss?

Wenn ich jetzt nur die Glieder da habe, wie gehe ich jetzt vor das ich 
so einen Amplitudengang zeichne?

Erstmal alle Grenzfrequenzen einzeichen, ok und dann?

Bitte erklärt mir das mal Schritt für Schritt, weil ich versuche immer 
die 2 Beispiele miteinander zuvergleichen.. ,was ich beim 1. gemacht abe 
versuche ich beim 2ten, aber weis nicht recht...

Wenn ihr mir das Schritt für Schritt erklärt bitte, dann check ichs. 
Weil das 2te Bsp ist für mich leicht so wie ich das verstanden habe ca.

Danke!

von Helmut S. (helmuts)


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Wir betrachten hier den Faktor 0,2/s

Der Betrag des Frequenzganges dafür ist 0,2/w.

Wir haben beschlossen das Bodediagramm ab w=0,01 zu zeichnen, damit 
jeder "Knick" drin ist.

w=0,01

0,2/0,01 = 20

G(0,01) in dB = 20dB*log(20) = 26dB

Die Funktion 0,2/w fällt mit mit 20dB/Dekade.

von tom12 (Gast)


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Mh ok schon langsam wirds... - Danke!

Warum gerade diesen Faktor? Und was für einen Faktor muss man beim 1. 
Bsp betrachten z.B.?

von Helmut S. (helmuts)


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Die anderen Faktoren (1+a*s) oder 1/(1+b*s) sind bei kleinem w alle 1. 
Das gilt natürlich nur, wenn für die anderen Faktoren wg >> w (hier 
0,01) gilt.
Das zeigt auch wie wichtig es ist alle anderen Faktoren auf (1+..s) zu 
normieren, damit die zunächst den Betrag 1 haben, wenn wir 0,2/s 
einzeichnen.

von tom12 (Gast)


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Danke!

Also sucht man am Anfang immer jenen Faktor wo bei kleinem w, also unter 
kleines w versteht man 0,01? Bzw. der kleinste Wert den man auf der 
x-Achse hat in dem Fall?

Und da wo der Betrag nicht größer 1 ist, da ist der Anfangswert? Was für 
einen Grund hat das? Weil bei 1 0dB rauskommt? Man könnte das jetzt so 
hinnehmen, aber wo ist der Beweis dazu bzw. der Hintergedanke?

Und warum ist beim 1. Bsp eine gerade bis zur ersten Grenzfrequenz, aber 
beim 2ten Bsp ist gleich eine Schräge vom Integrator da? Mhh... warum? 
Wäre chat dem Integrator ein Tiefpass, dann würds ja mit eine Geraden 
anfangen oder?

Wie würde es bei einem differenzierer aussehn?

von Helmut S. (helmuts)


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Beim ersten Beispiel haben wir kein 1/s bzw. 1/w sondern nur (1+a*s) 
Faktoren. Deshalb geht es dort mit dem konstanten Faktor waagrecht los.

von tom12 (Gast)


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Also, soll das jetzt heißen, dass wenn bei einer Übertragungsfunktion 
ein Integrator, oder Differenzierer vorkommt, das es immer dann schräg 
beginnt?

Aber beim differenzierer steigt das ja, wie würde das dann da aussehen?

Und die Frage mit dem Beweis oben ist noch offen.

von Helmut S. (helmuts)


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> Aber beim differenzierer steigt das ja, wie würde das dann da aussehen?

Ja. +20dB/Dekade


Die untere und obere Grenze für w musst du so wählen, dass alles 
wichtige(unterste und oberste Eckfrequenz) im Bild sind. Das ist jetzt 
ja wirklich trivial. Da gibt es doch nichts zu beweisen.

von tom12 (Gast)


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Danke!

Ich habe jetzt selbsständig folgende Übertragungsfunktion skizzieren:

G(jw)=5jw*\frac{jw0,5}{1+jw0,5}*\frac{jw20}{1+jw20}*(1+\frac{jw}{0,1})

G1=Differenzierer
G2,G3=Hochpass
G4=PD-Element

wd1(durchtrittsfrequenz)=0,2
wg2=2
wg3=0,05
wg4=0,1

|G|=-13-6-26+0=7dB (wurde mit w=0,01 gerechnet)

Kann bitte jemand da drüber schauen und mir sagen obs richtig ist? Wenn 
nicht dann bitte sagen was ich falsch gemacht habe.

Danke :).

von tom12 (Gast)


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Formel:

von Jan K. (jan_k)


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Dir ist klar, dass du drei Differenzierer in der Übertragungsfunktion 
und damit eine Steigung von 60 dB für kleine Kreisfrequenzen (w < 0.05 
rad/s) hast?

Wie kommst du auf die +7dB? Btw, das ist nicht |G|, denn das ist der 
Amplitudengang und der ist abhängig von Omega. Ich würde es anders 
nennen, kA wie ihr den Faktor bei euch bezeichnet habt.

von tom12 (Gast)


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Danke, aber trotzdem sind doch G2 und G3 Hochpässe, oder nicht? Laut 
meinen Buch schon.

Ich hab einfach die Beträge ausgerechnet für w=0,01.

Stimmt |G| wird nicht in dB angegeben ich hab gleich in folgende formel 
eingesetzt: dB=20*log(|G|)

-13-6+26+0 = 7dB

Bei G1 kommt -13dB raus, bei G2 -6dB, bei G3 26dB und bei G4 0dB.

Und wenn ich das alles zusammenzähle kommt 7dB raus.

Ich bin jetzt irgendwie sehr verwirrt, kann mir das einer bitte erklären 
wie ich den die vorgegebene Übertragungsfunktion zeichne?

Danke.

von Irgendjemand (Gast)


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Hallo,

wenn dein Englisch ausreicht, kann ich folgende Seite 
http://lpsa.swarthmore.edu/Bode/Bode.html empfehlen. Dort wird 
schrittweise erklärt, wie sich ein Bode-Diagramm zusammensetzt.

von tom12 (Gast)


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Danke dir für diese Beschreibung!

Naja ich kann das was dort steht nicht auf mein Bsp da übertragen. Kann 
mir doch jemand erklären was jetzt bei meinem überhaupt falsch ist?

Bzw. wie ich vorgehe, es reicht ja in Worten ca. zu beschreiben, denke 
ich.

Weil ich möchte das schon können. - Danke.

von Irgendjemand (Gast)


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Ok, dann noch mal auf dein Beispiel bezogen:

1. Du schaust dir zunächst an, ob es Integratoren oder Differenzierer 
gibt. Diese werden immer als Gerade durch den Ursprung mit -20dB/Dek 
Steigung pro Integrator bzw. +20dB/Dek pro Differenzierer dargestellt. 
In deinem Fall also eine Gerade durch den Ursprung mit +60db/Dek.

2. Dazu addierst du jetzt graphisch die restliche Funktion. D.h. du 
bestimmt wieder die Verstärkung bei Frequenz Null hier 20*lg(50) 
zeichnest sie bei w=0 ein, ermittelst Pole und Nullstelle und zeichnest 
dann abschnittsweise die resultierende Steigung ein.
Also Steigung 60dB/Dek bis 0,05 dann 40dB/Dek dann wieder 60 ab 0,1 
usw...

3. Im Prinzip das gleiche für die Phase, nur noch einfacher, da die 
Differenzierer und Integratoren einfach feste Phasenverschiebungen 
vorgeben. Dazu addierst du wieder graphisch den Rest hinzu.
Also +270° dann ab 0,05 -45°/Dek ab 0,01 wieder +-0/Dek usw.

Ich hoffe ich hab jetzt auf die Schnelle alles richtig gemacht und 
halbwegs verständlich erklärt.

von tom12 (Gast)


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Irgendjemand schrieb:
> Ok, dann noch mal auf dein Beispiel bezogen:
>
> 1. Du schaust dir zunächst an, ob es Integratoren oder Differenzierer
> gibt. Diese werden immer als Gerade durch den Ursprung mit -20dB/Dek
> Steigung pro Integrator bzw. +20dB/Dek pro Differenzierer dargestellt.
> In deinem Fall also eine Gerade durch den Ursprung mit +60db/Dek.

Das verstehe ich nicht, warum kann man einfach die 3 Diff. addieren und 
dann einfach durch den Ursprung ziehen? Diese 3 Differenzeirer, habe ja 
jeweils verschiedene Durchtrittsfrequenz? Ich dachte immer ich muss 
zuerst alle Durchtrittsfrequenzen bzw. Grenzfrequenzen aufzeichnen und 
dann diese auf der frequenz-achse(logarithmisch) auftragen.

> 2. Dazu addierst du jetzt graphisch die restliche Funktion. D.h. du
> bestimmt wieder die Verstärkung bei Frequenz Null hier 20*lg(50)
> zeichnest sie bei w=0 ein, ermittelst Pole und Nullstelle und zeichnest
> dann abschnittsweise die resultierende Steigung ein.
> Also Steigung 60dB/Dek bis 0,05 dann 40dB/Dek dann wieder 60 ab 0,1
> usw...

Die Verstärkung bei Frequenz Null? Du meinst irgendeinen niedriegen 
Wert, also jenen Wert der im Ursprung ist, also z.b. 0,01?

von Helmut S. (helmuts)


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Schreib das als 50*(jw)^3.

Das ist eine Konstante mit 34dB (50) und eine Gerade mit Steigung 
60dB/Dekade die bei w=1 durch 0dB geht. Diese dann um die 34dB nach oben 
verschieben.

von tom12 (Gast)


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Helmut S. schrieb:
> Schreib das als 50*(jw)^3.
>
> Das ist eine Konstante mit 34dB (50) und eine Gerade mit Steigung
> 60dB/Dekade die bei w=1 durch 0dB geht. Diese dann um die 34dB nach oben
> verschieben.

Aso ok, ich weiß jetzt wie man auf diese 34dB etc kommt, aber ich 
verstehe nicht das nicht "gerade geht bei w=1 durch 0dB".

Ich kann mir da gerade nicht vorstellen. Ich dachte ich muss den 
Differenzierer durch den Ursprung zeichnen?

Naja die Durchtrittsfrequenz w ist doch bei 1, richtig? Also fängt die 
Funktion gar nicht mit dem Differenzierer an?

Hmm, ich weiß nicht recht was da gemeint ist.

Bin jetzt verwirrt, weil "Irgendjemand" schrieb, das diese normalerweise 
im Ursprung gezeichnet werden, oder hab ich da was falsch verstanden?

von Helmut S. (helmuts)


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w^3

w=0.01 -> w^3=10^-6 = -120dB

w=0.1 -> w^3=10^-3 = -60dB

w=1 -> w^3=1 = 0dB

w=10 -> w^3=10^3 = 60dB

w=100 -> w^3=10^6 = 120dB

von tom12 (Gast)


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Danke, aber ich verstehe es nicht ganz.

y-Achse = dB und x-Achse = w

y=x^3 --> also wenn x=1 ist dann muss y=1 sein bzw. 0dB. Ja aber ich hab 
das so in der Schule gelernt bzw. bei den vorigen Beispielen haben wir 
doch auch immer die Grenzfrequenz, oder halt beim Differenzierer, oder 
Integrator die Durchtrittsfrequenz aufgezeichnet.

Außerdem ist doch w^3 keine Gerade? Bitte erklär mir was du da genau 
meinst mit Rechnungen, klar das ist einfach x-y-punkte ausrechnen, aber 
ich verstehs nicht.

---------------

Die 3 Differenzierer sehen ja normalweise so aus: 5jw*0,5jw*20jw

Also hier jetzt die jeweiligen Durchtrittsfrequenzen ausrechnen und naja 
auf der w-Achse markieren und dann irgendwie addieren. Ich stehe jetzt 
voll auf der Leitung bitte helft mir weiter.

Die Durchtrittsfrequenz(also jener Wert, wo die Gerade durch die w-Achse 
geht) ist hier bei dem Differenzierer gleich 1.

Durchtrittsfrequenz = 1/T = 1.

von tom12 (Gast)


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> Die 3 Differenzierer sehen ja normalweise so aus: 5jw*0,5jw*20jw
>


Ja ok, wir haben daraus einfach 50*w^3 gemacht und diese 50 ist halt der 
sogenannte "Anfangswert".

Ja und wenn wir w=1 bei w^3 einsetzen, dann kommt 0dB raus. Aber was 
bedeutet das? Geht dann die Kurve durch den Ursprung? Die 
Durchtrittsfrequenz bei w^3 ist ja 1. Dann müsste die Gerade ja durch 
den Punkt w=1 gehen, hab ich das jetzt richtig verstanden?

Oder kann mir einer kurz zeigen wo die Funktion jetzt genau 
eingezeichnet wird bitte?

Die 1ten 2 Beispiele sind einfach finde ich, also ich verstehe sie, nur 
das ist irgendwie so gefinkelt.

Bitte kann mir jemand helfen - Danke!

von Helmut S. (helmuts)


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> Geht dann die Kurve durch den Ursprung?

Beim Bodediagramm gibt es keinen Ursprung! Dort geht es einfach von 
links nach rechts und von unten nach oben.

w^3 geht durch den Punkt w=1,0dB

50*w^3 geht durch den Punkt w=1,34dB

von tom12 (Gast)


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Ist das so gemeint? Und wie kann dann diese Gerade bitte durch w=1 und 
durch dB=34 gehen?

von Helmut S. (helmuts)


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Hier mal ein Bild mit 1*w^3 und 50*w^3.

Die Gerade für 50*w^3 ist um 34dB verschoben gegenüber der Gerade für 
1*w^3.

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