Hallo, ich arbeite seit ca. 2 Jahren in der Elektronik-Entwicklung in einer mittelständischen Firma und komme ganz gut zurecht. Nur mit den Kostenstellen für die Verbuchung der Arbeitszeit komme ich nicht zurecht: Offiziell gibt es für jedes Projekt und für jede Tätigkeit Kostenstellen, auf die man seine Arbeitszeit buchen kann, auch minutengenau. Selbst Projekte, die noch in der Aquise sind, haben solche Kostenstellen. Wenn mir jemand eine neue Aufgabe gibt, frage ich also immer nach der richtigen Kostenstelle, selbst wenn der Aufwand nur ein oder zwei Stunden beträgt. Nun habe ich aber schon oft erlebt, daß ich auf diese Frage keine Antwort kriege. Manchmal werden die Leute sogar richtig pampig, wenn ich nach der richtigen Kostenstelle frage. Als ob die Kostenstelle geheim wäre. Häufig hat sich die Aufgabe danach auch plötzlich erledigt, das Arbeitspaket gibt es also plötzlich nicht mehr. Selbst bei meinem direkten Vorgesetzten ist mir das schon passiert. Andeutungsweise habe ich erfahren, daß manche Kollegen sehr viel Zeit auf ein bestimmtes Großprojekt buchen, selbst wenn sie kaum für dieses Projekt arbeiten. Ich arbeite die meiste Zeit für genau dieses Großprojekt. Ich kann also ganz "legal" meine Zeit in dieses Projekt verbuchen. Wenn ich für andere Projekte arbeite, möchte ich diese Zeit aber trotzdem korrekt verbuchen. Welche Gründe kann es haben, wenn sich Vorgesetzte und andere Leute so verhalten? Mir kommt es vor, als würde ich den Hintergrund zur Stundenverbuchung in der Firma nicht verstehen... Vielen Dank und viele Grüße!
Logisch: Keiner will Kosten haben und schon garniemand will Allkgemeinkosten auf seinem Konto haben. Einzige Lösung: Du schreibst Dir selber alle Zeiten auf und fragst dann den Vorgesetzen, wie Du sie verbuchen sollst. Auch die allgemeinen Sachen wie Rechner plfege, Installation, Putzen, Warten, Reisen - ALLES AUFSCHREIBEN!!!! Allerdings dosiert weitergeben und niemals entgegen der Stratgie des Vorgesetzten. Der muss sich mit den Projektleitern prügeln, wie er seine Zeiten unterbekommt.
> Mir kommt es vor, als würde ich den Hintergrund zur > Stundenverbuchung in der Firma nicht verstehen... Manchmal braucht Buchhaltung mehr Zeit als sie Nutzen bringt. Deshalb scheint es Leute zu geben die das nicht so genau nehmen? Es ist aber keine Schande ehrlich zu arbeiten.
Wir habe auch eine Kostenstelle für Allgemeinkosten, und Rechnerpflege usw. buche ich natürlich auch dorthin! Komischerweise rücken auch mein Gruppenleiter und mein Abteilungsleiter nur widerwillig, wenn überhaupt, mit Projektnummern raus...
Phil R. schrieb: > Komischerweise rücken auch mein Gruppenleiter und mein Abteilungsleiter > nur widerwillig, wenn überhaupt, mit Projektnummern raus... Vermutlich ist denen das auch zuwider und zusammen mit Phil R. schrieb: > verhalten? Mir kommt es vor, als würde ich den Hintergrund zur > Stundenverbuchung in der Firma nicht verstehen... wird es eben kompliziert. Versuch deinen Chef in einer guenstigen Minute unter vier Augen danach zu fragen, vielleicht noch ganz am Anfang sagen, dass Dir klar ist, dass dieses Gespraech vertraulich ist. fonsana
Das System der Kostenstellen ist extrem unübersichtlich. Das resultiert u. A. daraus das sich jeder der die Nummer kennt sich darauf Einbuchen DARF. Insbesondere bei Projekten, die über eine längere Zeit laufen ist eine nachträgliche Kontrolle nicht möglich. Aus Sicht der Verursacher liegt die Sache noch einfacher: Jeder möchte glänzen. "Chef: Ich habe den Kostenrahmen sogar unterschritten". Klingt gut, vor allem wenn ich das Maximum an möglicher Zeit auf die Allgemeinkonten abwälzen konnte, oder sogar auf Dein Konto. Unterm Strich läuft das Ganze darauf hinaus, wer sich am Besten auskennt - nicht bei der Arbeit sondern bei der Zeitverteilung - steht am Ende auch am Besten da. Das Stichwort hierzu lautet ganz einfach: Egoismus. "Hier hast Du 'ne Kostenstelle von dem Doofen Neuen". Also mach's wie die Anderen: Halte Dein Passwort und deine Kostenstelle geheim. Und noch was: Frage bei jedem unklaren Scheiß deinen Vorgesetzten "Wohin mit dem Mist".
ich arbeite in einem Konzern und bin sowas gewöhnt. Da kommt zum Monatsende der Chef und sagt einem ob man nicht 40 h von diesem Monat von Projekt X auf Projekt Y umbuchen kann, weil dieses Projekt noch mehr Budget für diesen Monat hat und so das Budget für Projekt X etwas geschont wird. Bei uns ist das vermutlich so, dass die Abteilungsleiter ihre Ziele ( für den Bonus ) auch darauf haben, wie profitabel die Mitarbeiter gearbeitet haben.
Marx W. schrieb im Beitrag #3083355: > KostenSchieben schrieb: >> ich arbeite in einem Konzern und bin sowas gewöhnt. Da kommt zum >> Monatsende der Chef und sagt einem ob man nicht 40 h von diesem Monat >> von Projekt X auf Projekt Y umbuchen kann, weil dieses Projekt noch mehr >> Budget für diesen Monat hat und so das Budget für Projekt X etwas >> geschont wird. > > Was mal wieder das Controlling ins Absurde führt! Richtig. Das ist Konzernsozialismus. Viele Entscheider, die z.B. Projektbudgets aushandeln, arbeiten nicht mit ihrem Geld bzw. haben fachlich wenig Ahnung und lassen sich von manchem findigen Projektleiter über den Tisch ziehen so dass für ein Projekt viel zu viel Budget fließt. Damit werden dann andere Projekte querfinanziert, wo es z.B. zu einem Budgetstop kam, aber wo dennoch weiter entwickelt werden muss. Wenn nun das Projekt mit dem zu hohen Budget dennoch sich wirtschaftlich lohnt, fällt es nicht so sehr auf. Aber das Controlling ist dann dennoch wenig aussagekräftig.
Man kann's auch anders sehen. Es gibt kunden die werden durch ueberhoehte Rechnungen abgezockt. Und andere, die am Stunk machen sind werden gschont.
amateur schrieb: > Das resultiert u. A. daraus das sich jeder der die Nummer kennt sich > darauf Einbuchen DARF. Ich habe mich falsch ausgedrückt: Die Kostenstellen sind nicht geheim, die Leute tun aber so, als ob sie geheim wären. Nur manchmal läßt sich von Arbeitspaketen nicht direkt auf die Kostenstelle schließen. Ich frage aber der Vorsicht halber immer, wo ich die Zeit hinbuchen soll.
Ganz genau, es ist doch einfach so.. jeder Projektleiter hat ein Budget mit dem er nicht auskommt, verschiebt da und dort Budgets von anderen ihm zugeteilten Projekten das dann unterm Strich er gut dasteht.. Die Controller verschiebens dann nochmal irgendwie.. einfach ein Verschieben von Zahlen.. mit ein Grund warum ich nicht Bwler geworden bin sondern Ingenieur (promoviert). Euer Dr Tech
Ich arbeite auch im Konzern und bei uns ist genau so. Am Anfang des Jahres werden mehrere Projekte genehmigt, am meisten wird Budget sehr willkürlich zwischen Projekten aufgeteilt. Dann sagt der Chef jedem wie viel er im Laufe des Jahres für bestimmte Kostenstelle buchen darf. Und dabei ist es fast egal für welchen Projekt du tatsächlich was gemacht hast. Am Ende des Jahres werden die Summen noch ein Mal abgeglichen und ggf. korregiert/umgebucht, damit alles am Ende schön stimmt und die Gelder für nächstes Jahr wieder ungekürzt genehmigt werden. Mann muss sich nicht viel Gedanken darüber machen. Ich habe am Anfang auch gewundert, weil es alles total sinnlos und nur Zeitverschwendung ist. Aber jetzt wundere ich mich nicht mehr und frage einfach den Chef, was ich mit den Stunden machen soll.
Marx W. schrieb im Beitrag #3083588: > Artem U. schrieb: >> damit alles am Ende schön stimmt und die >> Gelder für nächstes Jahr wieder ungekürzt genehmigt werden. > > Nennt sich dann Zielerreichung "100%"! genau ! in einigen Konzern gibt es sogar ganz krasse Dinge, die man ansonsten als "sozialistische Misswirtschaft" bezeichnen würde. Nämlich wenn das Budget nicht zu 100 % genutzt wurde, dann wird es gekürzt. Darum kann es auch sein, das der Chef sagt, man soll ja vor Jahresende schön auf Projekt X buchen statt Y weil sonst im nächsten Jahr bei Projekt X gekürzt wird, da man ja mit weniger ausgekommen ist
Herzlichen Glückwunsch, Sie habe sich mit Ihrer Buchhaltermentalität bei den Kollegen unbeliebt gemacht. Vermutlich sehen die die Angelegenheit pragmatisch und lassen auch mal 5e gerade sein. Normalerweise hat man eh besseres zu tun als dem unnützen Controller-Volk ihre Datenbasis möglichst genau zu leifern.
Dies ganze Gelumpe ist so mies, das man dabei leicht seinen Job riskiert, wenn man nicht schlüssig nachweisen kann, ob man überhaupt für das eine oder andere Projekt tatsächlich tätig war wofür man Stunden aufschreibt und für viele Aktionen gibts einfach keine Kostenstellen, selbst wenn man nach fragt. Da mogeln sogar die Vorgesetzten, nur das deren Stuhl nicht so schnell wackelt, als wie bei einem Projektmitarbeiter. Der letzte Sch..ß.
Auf diese Weise werden Dumme gesucht welche Arbeiten ausführen aber nicht das Projekt belasten sollen für welches die Auftrageber mutmaßlich verantwortlich zeichnen. Bei soetwas wird gern gemauschelt. Wenn man das mit den eigenen Konten macht nennt man das Mischkalulation. Wenn man die Konten anderer belastet um die eigenen zu entlasten geht das in Ordnung solange eine Hand die Andere wäscht, ansonsten zieht man den Betroffenen über den Tisch, in der Hoffnung dass der das nicht merkt. In dem du sie auflaufen lässt (mit deiner Nachfrage) sinkt der Kreis derer mit denen du eventuell koalieren kannst .... Schlau wäre es, wenn du eine Gegenleistung forderst, die zu erbringen den Betroffen leicht fällt, mindestens aber ein Guthaben bei ihnen als moralischen Kredit in Anrechnung stellst. "Klar kann ich machen, ich hab was gut bei dir. ;)" "Ja kein Problem, könntest du mir im Gegenzug bei "dem und dem" Problem helfen wenn du etwas luft hast? So bildet man Koalitionen mit dem organisieren von WinWin-Effekten. Du willst "alles richtig machen" und mauserst dich dadurch zum Tüpfelescheißer. Das hält zwar Belästigungen fern, macht dich aber nicht gerade teamfähig. Toll ein Anderer machts. Namaste
Konzern_Mitarbeiter schrieb: > wenn das Budget nicht zu 100 % genutzt wurde, dann wird es gekürzt. Das ist ja wie bei der Bundeswehr. Da durfte auch keine Munition von der Übung zurückgebracht werden, weil ansonsten bei der nächsten weniger ausgegeben wird. Also steht man dann am letzten Tag wie Rambo im Wald und siebt die Platzpatronen Magazinweise in die Luft bis der Lauf glüht.
Jedem Auftrag ist eine Kostenstelle zugeordnet. Je nach Vertragsform zahlt der Kunde die Kostenstelle. Mitarbeiter müssen über diese Zuordnung von Kostenstellen nicht informiert sein. Alles klar!
amateur schrieb: > Und noch was: Frage bei jedem unklaren Scheiß deinen Vorgesetzten "Wohin > mit dem Mist". Nicht fragen, schreiben!!! Immer alles und jedes schriftlich und mit nach Hause nehmen.
@Winfried und genau solche Machenschaften habe ich in früheren Firmen erlebt und bin gegangen. Vor allem in solchen kleinen/KMU Firmen. Da wird nicht auf Professionalität und Können geachtet, sondern nur auf "Freunderlwirtschaften" und ob deinem Chef deine Nase passt. Für mich ein No Go bin gegangen nach 2 Jahren, die wollten mich hier behalten habe aber dankend abgelehnt, bin jetzt wieder in einem Konzern, fühl mich da einfach wohler.
Sowas kommt immer von Leuten, die Defizite im Bereich der zwischenmenschlichen Beziehung haben. Gute Besserung!
Jaja schrieb: > Sowas kommt immer von Leuten, die Defizite im Bereich der > zwischenmenschlichen Beziehung haben. > > Gute Besserung! Ich hoffe du meinst nicht mich. Ich hasse nämlich Arschkriecher, Schleimer, sogenannte "Kollegen", und Chefs die dich nur mögen weil du denen in den A.. kriechst oder die Nase passt. Ich bin Ing. (promoviert) und stehe dazu. Ich hasse solche, fast "kreinkriminelle" Machenschaften. Ich argumentiere rational, mit Fakten, stehe dazu wenn etwas nicht läuft und rede es nicht schön. Dabei versuche ich mich immer emotional zu distanzieren (so weit wie möglich auf Sachebene). Dann sage ich auch ehrliche Sachen über die eigene Firma, zB beim Kunden, was natürlich die Chefs missbilligen. Ich wäre zu "ehrlich" für den Job.. (War mal in der IBN und da ist eine Anlage fast 2 Jahre lang nicht gelaufen und da lasst man natürlich schon mal seinen Aerger oft freie Luft).. die Firma wirds auch bald nicht mehr geben.. bin bis in die Geschäftsleitung gegangen..
>Ich bin Ing. (promoviert) und stehe dazu.
Du mußt dich nicht dafür entschuldigen, jeder hat seine Macke.
Dr Tech ist ein emotionaler Krüppel und natürlich gesellschaftlich nicht erfolgreich. Er lebt die meiste Zeit in seinem Zimmer, ganz allein.
Heiko schrieb: >>Ich bin Ing. (promoviert) und stehe dazu. > > Du mußt dich nicht dafür entschuldigen, jeder hat seine Macke. Ja, eine Macke, auf die man stolz sein kann :) Dr Tech schrieb: > Dr Tech ist ein emotionaler Krüppel und natürlich gesellschaftlich nicht > erfolgreich. > > Er lebt die meiste Zeit in seinem Zimmer, ganz allein. emotional Krüppel - ist falsch, weiters eine Beleidigung und eine subjektive Einschätzung deinerseits. Im Zimmer alleine? Ja, freiwillig und auch gerne um mal einfach zu entspannen, abzuschalten und das kann ich am besten alleine, und ja ich bin introvertiert. Etwas Xbox zocken schadet ja auch nicht und kann ganz schön spannend und entspannend sein :)
Du: Chef, wohin mit den Stunden Chef: Auf dieses Konto Du: Ich habe aber nicht für dieses Projekt gearbeitet Chef: Aha Du: Wohin mit diesen Stunden Chef: Grmbl.. auf dieses Konto. Das Gespräch sollte so laufen: Du: Chef wohin mit den Stunden Chef: Auf dieses Konto Du: Ok Dann hast du 1. nichts zu befürchten und 2. deinen Chef nicht genervt.
Electronics'nStuff schrieb: > Du: Chef, wohin mit den Stunden > Chef: Auf dieses Konto > Du: Ich habe aber nicht für dieses Projekt gearbeitet > Chef: Aha > Du: Wohin mit diesen Stunden > Chef: Grmbl.. auf dieses Konto. > > Das Gespräch sollte so laufen: > > Du: Chef wohin mit den Stunden > Chef: Auf dieses Konto > Du: Ok > > Dann hast du 1. nichts zu befürchten und 2. deinen Chef nicht genervt. Jein! Du hast natürlich recht, du musst es so machen wie angeordnet. Ich habe auch so meine Probleme damit und fühle mich schon immer Unwohl damit, "gegen die Regeln" zu handeln. Oft ändern sich diese "nur im Sprachgebrauch aufgestellten Regeln" wieder ganz schnell (gerade noch erlebt) und mit dem Papier kann man dich fest nageln. Den Fragesteller kann ich deshalb sehr gut verstehen, aber er wird damit leben müssen einen Mittelweg für sich zu finden. @Dr Tech Lass dich nicht provozieren, das machen die hier immer so. Sobald du eine Fläche bietest, springen alle drauf. Früher war es doch so in den Firmen: "Achtung, der Chef kommt!" Heute ist es eher so: "Achtung, da kommt gerade ein Kollege!" Man muss schon vorsichtig sein und auf der Hut. Selbst die besten Kollegen fallen einem im Zweifel in den Rücken. Nochmal an den Threadsteller: Bisher geben sie dir ja immer ein Konto und wenn du das bei behältst, dann werden sie sich sicher irgendwann daran gewöhnt habe. Allerdings entstehen so nie "Seilschaften" und du wirst dich dann nicht wundern müssen, dass der andere, nicht du, diese oder jene Aufgabe bekommt. Man kann nur einen Tod sterben.
Aus der Sicht eines Projektcontrollers: Ganz allgemein: Niemand von euch bucht Stunden auf irgendeine Kostenstelle, sondern immer nur auf einen Kostenträger. Der Kostenträger kann Auftrag, Projekt oder sonst wie heißen. Über die Kostenträger werden dann Leistungen zwischen den einzelnen Kostenstellen verrechnet. Jeder Projektleiter ist ergebnisverantwortlich. Also hat er ein großes Interesse daran, dass möglichst wenig Stunden auf sein Projekt gebucht werden. Gerade bei kleinen Projekten oder bei Projekten deren Budget überzogen wurde, wird sehr genau darauf geachtet, dass da nicht Hans und Franz darauf rumbucht. Auch wenn ich u.a. dafür verantwortlich bin, dass alle Aufwände korrekt verrechnet werden und somit eine vernünftige Projektsteuerung möglich ist, kann ich es absolut verstehen, wenn in diesem Punkt zum Teil massiv gemauschelt wird. Es turnen zum Teil Leute in der Firma rum, die jeden noch so kleinen Handschlag zurück melden (inkl. der Zeit am Kaffeeautomaten und den persönlichen Verteilzeiten). Die versucht man natürlich vom Projekt fern zu halten. Auf der anderen Seite steht der Kostenstellenverantwortliche der Leistungserbringer (Entwicklung, Konstruktion o.ä.) der für eine hohe Auslastung (=hohe Rückmeldequote) seiner Leute verantwortlich ist. Sollten allerdings seine Leute Projekte durch zu hohe Stundenrückmeldungen ergebnistechnisch absaufen lassen, gibt es ebenfalls Druck von oben. Also hält er den Ball bei Projekten deren Kennzahlen nicht prickelnd sind auch eher flach. ALSO, die Lösung des Problems ist schlicht und ein einfach gesunder Menschenverstand: Nicht mehr oder weniger zurückmelden als die Kollegen und auf keinen Fall zu viel auf irgendwelche Grundlastkostenträger (wird nicht an andere Kostenstellen verrechnet). Und einfach mal umhören, wie die Kollegen das ganze so handhaben. Wenn es da einen Tanker gibt, dessen Kennzahlen durch ein paar Stunden mehr oder weniger nicht beeinflusst werden, und alle darauf rumbuchen, dann sollte man vielleicht auch einen Teil(!) der Stunden für notleidende Projekte daraufhin umbuchen. Alle sind happy: Projektleiter, Chef, Kollegen. Wichtig ist nur, dass man es nicht anders macht als die Kollegen. Wer es anders macht, fällt bei den regelmäßigen Projektstundenauswertung auf.
Phil R. schrieb: > Welche Gründe kann es haben, wenn sich Vorgesetzte und andere Leute so > verhalten? Mir kommt es vor, als würde ich den Hintergrund zur > Stundenverbuchung in der Firma nicht verstehen... Vielleicht haben die auch einfach keine Lust für jeden kleinen Furz eine Kostenstelle anzulegen/zu beantragen. Deswegen der Unmut.
KostenSchieben schrieb: > ich arbeite in einem Konzern und bin sowas gewöhnt. Da kommt zum > Monatsende der Chef und sagt einem ob man nicht 40 h von diesem Monat > von Projekt X auf Projekt Y umbuchen kann, weil dieses Projekt noch mehr > Budget für diesen Monat hat und so das Budget für Projekt X etwas > geschont wird. So kenne ich den Sch... auch. Erst wird wild gefuchtelt, dass alles 1000% genau erfasst und controllered wird - und dann wird geschoben wie bei Müllers beim Umzug. Der ganze Buchhaltungskram verschlingt so mehr Zeit und Kosten als er eigentlich einsparen sollte. > > Bei uns ist das vermutlich so, dass die Abteilungsleiter ihre Ziele ( > für den Bonus ) auch darauf haben, wie profitabel die Mitarbeiter > gearbeitet haben. Genau, drum ist jeder darauf bedacht, dass die MA ihre Stunden beim Projekt des Kollegen aufs Projekt schreiben und nicht aufs eigene. Dass mit solchen gefremdländerten Daten kein Mensch irgendetwas conrollern oder steuern kann dürfte selbstverständlich sein.
Projektcontroller schrieb: > Ganz allgemein: Niemand von euch bucht Stunden auf irgendeine > Kostenstelle, sondern immer nur auf einen Kostenträger. Der Kostenträger > kann Auftrag, Projekt oder sonst wie heißen. Über die Kostenträger > werden dann Leistungen zwischen den einzelnen Kostenstellen verrechnet. ????? Ist das nicht doch eher umgekehrt: Ich buche zunächst auf Kostenstellen und am Ende wird dies auf einzelne Kostenträger verteilt. War zumindest in unserer Vorlesung über Kosten- und Leistungsrechnung so.
Matthias schrieb: > ????? Ist das nicht doch eher umgekehrt: Ich buche zunächst auf > Kostenstellen und am Ende wird dies auf einzelne Kostenträger verteilt. > War zumindest in unserer Vorlesung über Kosten- und Leistungsrechnung > so. beides ist möglich, da muss man differenzieren um welche Art der Kosten es sich handelt. Wenn man was direkt auf ein Kundenprojekt abrechnet, dann bucht man es direkt darauf. Wenn das aber nicht möglich ist, dann bucht man auf eine Kostenstelle, die später dann z.B. über einen Verteilerschlüssel, auf einzelne Kostenträger verteilt wird. Zum Schluss muss ja alles auf einen Kostenträger. Klassisches Beispiel : Putzkosten. Werden z.B. erstmal auf eine Kostenstelle gebucht, dann z.B. nach QM Anzahl auf einen bestimmen Kostenträger.
konservativer_Geschäftemacher schrieb: > beides ist möglich, da muss man differenzieren um welche Art der Kosten > es sich handelt. Klar kann man jedes Haar noch mal spalten. Tatsache ist doch, dass die irgendwohin geschriebenen Stunden in der Regel in keinster Weise dem tatsächlichen Zeitaufwand entsprechen. Es ist "doppelte" Buchführung im wahrsten Sinne des Wortes. Gewinner ist der, der so grantig ist, dass sich keiner traut, auf dessen Projekt was zu schreiben.
Matthias schrieb: > ????? Ist das nicht doch eher umgekehrt: Ich buche zunächst auf > Kostenstellen und am Ende wird dies auf einzelne Kostenträger verteilt. Gibt ja verschiedene Systeme der Kostenstellenrechnung. Aber ganz allgemein: Kostenstellen bilden die organisatorische Struktur des Betriebes ab, Kostenträger Projekte oder ähnliches. Jedem Kostenträger ist immer eine Kostenstelle zu geordnet. Die ganzen Aufwände müssen ja am Ende des Tages für die Gewinn- und Verlustrechnung auch irgendwie saldiert werden und dazu werden eben die Kostenstellen aufsummiert und nicht die Kostenträger. Es gibt Kostenstellen die sich zum Monatsende per Verteilungsschlüssel komplett auf Null abrechnen z.B Reinigungskräfte, Gebäudeabschreibungen, Verwaltung u.ä. Mir fällt ehrlich gesagt kein Grund ein warum sich eine Gemeinkostenstelle auf einen Kostenträger abrechnen sollte, da die Kosten eh auf der dem Kostenträger zugeordneten Kostenstelle landen. Dann kann man auch gleich direkt auf die Kostenstelle buchen. Hat aber alles nichts mit mehr Ausgangsfrage zu tun. Grüße Jan
>Der ganze Buchhaltungskram verschlingt so mehr Zeit und Kosten als er >eigentlich einsparen sollte. Ja ist mir letztens so gegangen. Ein Lösungsvorschlag für ein technisches Problem gebracht. Das PRoblem war, es hat mehr Zeit gekostet in diversen Meetings die nötigen Leute zu überzeugen, als die Lösung eigentlich dauert...
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