Forum: Offtopic Grundsatzfragen Gebäudenotstromversorgung!


von Newman A. (newman)


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Die anderen Foren waren alle irgendwie "unpassend", aber da ich denke, 
das auch hier einige Leute vertreten sind, die mit der Materie vertraut 
sind, wollte ich die Frage dennoch hier stellen...daher also das 
OT-Forum.

Als Besitzer einer Immobilie strebe ich derzeit nach dem Wunsch, mein 
Haus im E-Fall mögl. weitestgehen autark zu betreiben.

Sprich, ich will auf ne alternative Heizungs-, Wasser- und Stromquelle 
zurückgreifen können. Kaminofen und Brunnen machen einen das ganze schon 
recht einfach. Anders siehts beim Strom aus, und da mache ich mir im 
Moment Gedanken, und bin derzeit am Lesen.

Da ich kein Freund von Selbstmörderkabeln bin, sollte das ganze schon 
der VDE entsprechen. Mir gehts jetzt einfach mal ums grundsätzliche....

Ich lese immer, das sich die Leute Stromaggregate zulegen....(2-3KW) und 
diese mittels Notstromeinspeisungsanschluss (Spezielle Anschlussdose mit 
Netztrennschalter) auf die Hauselektrik legen. Den Anschluss der Erdung 
usw. will ich jetzt mal bewusst außer Acht lassen. Gehen wir mal davon 
aus, das das von nem Elektrofachbetrieb installiert und abgenommen 
wurde, und auch nach Vorschrift funktioniert...

Was mich interessiert: Ich kenne solche Notströmer von Arbeit her, und 
ich kenne deren Probleme...

Beim Anlaufen haben sie meist ne Überspannung, bei Lastwechsel bricht 
die Spannung ein.... Wie schützt man seine Elektrik vor sowas? Nirgends 
findet man Infos über event. Überspannungs-/Überstromfilter oder 
ähnlich?!?! Ich meine, wer mal nen normalen lumpigen 500W 
Halogenscheinwerfer ans laufende Agg. gesteckt hat, sieht, wie hell die 
erstmal aufleuchtet. Was sagt den die heute in modernen Heizungsanlagen 
verbaute Elektronik dazu? Ich meine, Überspannung is nicht gut, aber 
Unterspannung und dadurch steigende Ströme erst recht nicht.

Was nützt mir ne Notstromversorgung, wenn ich nach dem Stromausfall den 
ganzen Elektronikschrott entsorgen kann, weils Agg. nicht "rund" 
gelaufen ist?!?!

Wer hat den Diesbezüglich Erfahrungen sammeln können, und ggf. 
Hintergrundinfos oder Quellen, wo man sich mal einlesen könnte.
Mich würde schon vorher interessieren, worauf ich mich da ggf. einlasse.

MFG Andy

von Ben _. (burning_silicon)


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Kauf halt ein besseres Aggregat und kein Heimwerker-Baumarktspielzeug. 
Kostet halt ein wenig mehr, aber Du hast ja schließlich auch ein Haus 
kaufen können, da kann die Armut nicht so groß sein.

von Kurt B. (kurt-b)


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Ben _ schrieb:

> Kauf halt ein besseres Aggregat und kein Heimwerker-Baumarktspielzeug.

Gegen kurzfristige Transienten sollte sowieso eine Barriere vorhanden 
sein:
Gegen die Spannungsschwanken wird kein Kraut gewachsen sein (oder man 
hat ein "riesiges" Aggregat), Moderne Verbraucher sind da eh toleranter 
(Schaltnetzteile usw.).

Hersteller fragen, die kennen meisst die Probleme.


Kurt

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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Es gibt nur eine funktionierende Alternative:

Akku (>1000Ah, besser 2KAh) + Wechselrichter (>=5KW, besser 8KW)

Notstrom > Ladegerät > Akkus. Wenn Akku voll, Notstrom aus (und kein 
Krach mehr). Zudem wird der Notstrom auch mit der vollen Leistung 
betrieben und die Akkus nehmen die Energie auf, es reichen somit 
3..4h/Tag für das Laden aus (je nach Stärke vom Ladegerät).

Dazu können die Akkus auch per Netz Ladegerät, Solar oder Windkraft 
aufgeladen werden.

oder willst Du ernsthaft 24/7 das Notstrom laufen lassen?

von Ben _. (burning_silicon)


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Kommt drauf an. Es gibt schon sehr gute Aggregate um 10kW, die auch 
starke Lastwechsel gut wegstecken. Es geht halt nichts über eine gute 
Spannungsregelung und viel rotierende Masse.

Aber sowas will der TE ja nicht, er will seinen Holzschuppen ja gerne 
für 'nen Fuffi atomkriegsresistent machen.

von Newman A. (newman)


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Ben _ schrieb:
> Aber sowas will der TE ja nicht, er will seinen STEINschuppen ja gerne
> für 'nen Fuffi atomkriegsresistent machen.

Dicht dran... ;)

@ Markus, die Sache mit den Akkus hört sich erstmal gut an, zumal das 
Agg. nicht im "Leerlauf" Spritt verschwendet. Hab vor einiger Zeit mal 
den Grundbedarf des Hauses messen lassen, rein aus Interesse halber, und 
weil ich dem alten Stromzähler nicht über den Weg traute.

Grundbedarf liegt in der Spitze (Höchstwert beim einschalten) bei ~0,75 
KW. (Laufende Heizung, Warmwasseraufbereitung, Kühlschrank, Tiefkühler, 
Uhren, StandBy,...alles was eben so läuft, wenn keiner da ist) I.d.R. 
liegts so bei 0,5 KW. Sicherlich ließe sich der Wert bei gelegentlichen 
Wechsel auf A+++-Geräte noch weiter senken. Wird auch passieren, 
Beleuchtung ist schon zu 95% auf LED umgestellt.

Was für mich derzeit gegen die Verwendung von Akkus als Puffer spricht, 
ist der Platzverbrauch, die Ladetechnik, die Wartung, und die nicht 
unwesentlichen Kosten. Wenn ich das zusammen rechne, kann ich mir auch n 
gutes schallgedämmtes 3-5KW-Agg. zulegen, und für den Falle eines Falles 
24/7 laufen lassen.
Schön wäre n kleines Blockheizkraftwerk, aber das geht nun wirklich zu 
weit, da es ja nur als Netzausfallsicherung dienen soll. Und sein wir 
doch mal ehrlich, wie oft kommt das vor?

Deshalb soll hier n mögl. einfacher Weg gefunden werden, um zum Ziel zu 
kommen. Ich brauch kein 100KVA-Generator, der wie im 
Krankenhaus/Flugplatz 3 x die Woche getestet werden muss! ;)

MFG Andy

von Ben _. (burning_silicon)


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0,75kW? Na das glaub ich ja mal nicht. 'Ne Waschmaschine heizt ja allein 
schon mit 2kW. Und so ein Einphasen-Wechselstrommotor wie ein 
Kühlschrank ist so ziemlich das Übelste, was man einem kleinen Generator 
oder Wechselrichter antun kann. Ein 2kW Generator fängt ganz schön das 
Husten an, wenn so ein 120W-Motörchen vom Kühlschrank daran startet...

von Newman A. (newman)


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@ Ben... GRUNDBEDARF!!! Nur das, was du eingeschaltet lässt, wenn du weg 
gehst. Da ist kein laufender TV bei, kein Geschirrspüler, kein 
Wasserkocher und keine Waschmaschine.

Wirklich nur die Heizung inkl. aller Pumpen, Kühlschränke, bissl Standby 
der Geräte, und n paar Radiowecker.

Bsp. Heizung (Gas / Brennwert) zieht im WW-Betrieb 120 Watt. Im 
Heizbetrieb inkl. Pumpe <100W. Dazu nochmal 40W für die Umwälzpumpe der 
FuBo-Heizung....das ist nicht so sehr viel...
Und wenn man später davon ausgeht, das man noch mit nem wasserführenden 
Kamin heizen kann, spart man da bestimmt nochmal 50% von.

MFG Andy

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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Die Antwort auf die zu kalkulierende Leistung ist ganz einfach:

Familien    Mit Herd   ohne Herd (mit Gas kochen)
   1           8KW        5KW
   2          8..10KW     5KW
   3           10KW       8KW

Und genau so sollte der Wechselrichter ausgelegt sein. Ein Generator 
<10KW funktioniert nicht mit Elektronik. Ich habe einen Diesel-Generator 
(5KW), der hat sich beim Test-Waschen mit der Waschmaschine zerlegt 
(zumindest die Regelelektronik).
Ein Generator sollte die doppelte Leistung wie obige Tabelle haben.

Entweder Klotzen oder vergessen. Alles was nicht Alltagstauglich ist, 
wird einem in einem Fall der Fälle auch nicht retten, im Gegenteil, man 
verliert nur kostbare Zeit mit dem Schrott zum laufen zu bekommen.

Habt Ihr kein Föhn  Staubsauger  Wasserkocher / Mikrowelle ??
Und gerade in einem "Notfall" wird auch mal Werkzeug wie z.B. Kompressor 
oder bei Überschwemmung eine Wasserpumpe oder sonst was benötigt.

Spare noch ein paar Monate und kaufe was richtiges.

von Timm T. (Gast)


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Ben _ schrieb:
> Ne Waschmaschine heizt ja allein
> schon mit 2kW.

Er wollte das aber, wenn er ausser Haus ist. Wenn er da ist, kann er die 
WaMa auch ausschalten, bevor er das Aggregat startet. Wobei noch die 
Frage ist, wie er das Aggregat startet, wenn er nicht da ist.

Newman Andy schrieb:
> Sicherlich ließe sich der Wert bei gelegentlichen
> Wechsel auf A+++-Geräte noch weiter senken.

Vergiss es. Wenn Du nicht gerade uralte Geräte hast, holst Du da nichts 
mehr raus. Und Kühlschränke z.B. erreichen A+++ durch bessere 
Isolierung, das ändert an Motorleistung und Anlaufstrom nichts.

Du müsstest erstmal zwei getrennte Kreise im Haus aufbauen:

Einen nur Netz für die Geräte, die auch ausgehen dürfen. Einer WaMa z.B. 
schadet es gar nichts, wenn der Strom weg ist. Dann bleibt die einfach 
stehen. Ein Kühlschrank hält auch bis zu 24 Stunden seine Temperatur, 
wenn er nicht geöffnet wird.

Einen zweiten Kreis für die Geräte, die am Netz bleiben müssen. Und da 
fällt mir nur die Heizung ein. Selbst wenn Uhren stehenbleiben, was 
solls, musst Du sie halt neu stellen.

Es gibt sehr gute Aggregate - ich glaub von Honda - mit 
Inverter-Technologie. Quasi ein Wechselrichter am Generator. Allerdings 
so um die 2-3k - nein, nicht Watt, Euro.

Bei der Heizung musst Du halt sehen, was die verbraucht. 
Zirkulationspumpe muss vielleicht nicht laufen, die Steuerung und die 
Umwälzpumpe schon, der Brenner natürlich auch.

von (prx) A. K. (prx)


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Dran denken, dass das Equipment nicht bloss gekauft, sondern auch 
gewartet werden muss, und nicht ewig hält. Man versenkt summarum doch 
recht viel Geld darin. Als Massnahme für den Notfall könnte ein 
(Kachel-)Ofen auch eine Idee wert sein, zumal der auch im Normalfall 
recht angenehm ist.

von Purzel H. (hacky)


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>Beim Anlaufen haben sie meist ne Überspannung, bei Lastwechsel bricht
die Spannung ein.... Wie schützt man seine Elektrik vor sowas?

Ein Notstromaggregat ist ein Notstromaggregat. Um das Noetige zu 
versorgen. Und irgendwelche Elektronik ist nicht dabei. Fuer elektronik 
wuerd ich eine  UPS verwenden.

von Newman A. (newman)


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Ja gut, wie schon geschrieben...Heizung ist eh ein wasserführender 
Kaminofen geplant. Solange da die Umwälzpumpe läuft, bekomme ich damit 
das ganze Haus warm. Das Problem aus meiner Sicht ist die Elektronik der 
Regeltechnik.

>Du müsstest erstmal zwei getrennte Kreise im Haus aufbauen:
>Einen nur Netz für die Geräte, die auch ausgehen dürfen.

Hm...Ja gut...obere Etage ist zwar bereits frisch verkabelt und 
eigentlich fertig, aber im EG sollte es kein Problem sein, ne Ader mehr 
im Kabel zu verlegen.

PS: Nur ums mal zu erwähnen.... es muss keine Unterbrechungsfreie 
Stromversorgung sein. Wenn der Strom mal ausfallen sollte, und ich reiß 
das Agg. von Hand an, dann kann ich damit auch leben. Es geht mir nur 
darum, das man im E-Fall ne Alternative hätte, auf die man zurück 
greifen kann, um das nötigste am laufen zu halten.

von P. W. (deneriel)


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Da hast du zwei paar Schuhe:
1. Wie schließt man eine Notstromversorgung an?
2. Wie dimensioniert man eine Notstromversorgung?

zu 1)
Die Kandidaten für den Darwin-Award nehmen eine Leitung mit zwei 
Steckern. Denkende Menschen sehen lieber eine entsprechende Einspeisung 
vor. Das Stichwort lautet hier "Geräteanbaustecker". Das schaltet man 
dann mit einem 1-0-2 Schalter, also Umschalter mit Mittelstellung "Aus", 
an das zu versorgende Netz. Die Umschaltung ist dabei allpolig, also 
incl. N vorzusehen. PE wird natürlich nicht geschaltet.
(Ja, im TN-Netz ist bei einem Generator mit geerdetem Sternpunkt dann 
der Generator-N über den PE mit dem Netz-N leitend verbunden)

Die Umschaltung kann komplett erfolgen oder auch nur für einen Teil der 
Installation - das muss dann natürlich an zentraler Stelle aufgeteilt 
werden.
Inwieweit das möglich ist hängt davon ab wie die Bude verkabelt ist. 
Hängen jeweils 3 Räume mit allem an einer Leitung kann man nicht für 
einzelne Geräte darin Notstrom vorsehen. Laufen Heizung, Kühlschrank 
Licht separat, kann man den entsprechenden Sicherungen einfach den 
Umschalter vorschalten.

Eine Ader einer Leitung für Ersatznetzberechtigte Geräte zu benutzen ist 
technisch möglich, aber nicht ganz ungefährlich. Gerade wenn das Moppel 
automatisch anspringt und umschaltet - da haste extra abgeschaltet um an 
der Strippe zu arbeiten, und dann kommt der Generator und speist ein 
weil er das für einen Netzausfall hält...


Übrigens reicht es bei AUsfällen meist, Heizung ODER Kühlschrank zu 
betreiben ;-)

zu 2)
Wenn du Probleme mit Überschwingern hast ist der Generator zu klein. Ein 
größerer Generator kann Lastschwankungen besser ausregeln, einfach weil 
sie im Verhältnis weniger ins Gewicht fallen. Bewegte Masse und 
Leistungsreserve sind hier die Stichworte.
Gerade Anlaufströme von Motoren sind nicht zu unterschätzen.
Interessant wird es für echten Notbetrieb so ab 6-8kW aufwärts und 
Drehstromanschluss. Diese Geräte sind dann auch groß genug eine 
Lastschwankung auszuregeln. Gibts auch rollbar, als Diesel und mit 
Elektrostarter... also mit hohem WAF.
Wenn es ein kleiner Generator sein muss, hilft oftmals eine Grundlast. 
500W Halogenlicht sorgen dafür dass das 2kW-Möppelchen nicht im Leerlauf 
vor sich hin dümpelt und federn Lastschwankungen etwas ab.
In jedem Fall musst du sicherstellen dass die Verbraucher im Gebäude den 
Generator nicht abwürgen, ggf. durch Abschalten der Stromkreise vor dem 
Umschalten (das ist dann wieder geringer WAF).

Wenn es drauf ankommt empfiehlt sich ein Gerät mit AVR - das meint hier 
die Austomatische SPannungsregelung und nicht den Mikrocontroller. Die 
steuert die Erregerleistung passend nach, und dir rennt bei Lastwechseln 
allenfalls die Frequenz ein bisschen weg.
Dann hast du auch das Problem mit Überschwingern beim Einschalten nicht.
Vor 40 Jahren hat man einfach ein Verzögerungsrelais genommen, und dem 
Moppel 10-15 Sekunden Zeit zum hochlaufen gegeben.


zu 3) Was muß man noch bedenken?

Die Variante mit Akku und Wandler nennt man Online-USV. Hier läuft die 
Versorgung immr über den Gleichspannungszwischenkreis und den Wandler, 
damit werden Netzstörungen von deinem Moppel praktisch weg gebügelt. 
Sowas ist aber auch nicht ganz billig, und der Eigenverbrauch ist dabei 
nicht zu unterschätzen! Selbst mit >90% Wirkungsgrad läppert sich das!
Interessant wird es, wenn der Akku aus Photovoltaik geladen wird. Die 
Wandler nennt man dann "inselfähige Wechselrichter". Im Normalfall 
speisen sie Strom ins Netz ein - wenn kein Netz da ist schalten die die 
Verbindung weg und können das lokale Inselnetz versorgen. Ist aber 
ebenfalls kein billiger Spaß.


Ein weiteres Problem könnten die Schutzmaßnahmen werden. Damit 
Sicherungen im Überlastfall schnell auslösen können braucht es 
vergleichsweise hohe Ströme - B-Automaten können ab 3x Inenn und müssen 
bei 5xInenn im Fall eines Kurzschlusses schnellauslösen. Diesen Strom 
muß der Generator erstmal liefern.
Der Personenschutz mit moderner Nullung und/oder FI erfordert zudem 
einen geerdeten Generatorsternpunkt. Das ist bei kleinen Geräten gar 
nicht so einfach weil der erstmal herausgeführt sein muß. Beim 
Wechselströmer gibt es den ja nichtmal.
Viele kleine Generatoren sind nur für den Betrieb eines direkt 
angeschlossenen Verbrauchers ausgelegt.


Es gibt dazu Richtlinien der Energieversorger im Netz. Ich hab das PDF 
gerade nicht zur Hand, aber Google findet das schon.

von Newman A. (newman)


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Danke für die ausführliche Äußerung zum Thema. Zeigt es doch, wie 
komplex das ganze werden kann.

>Die Kandidaten für den Darwin-Award nehmen eine Leitung mit zwei
>Steckern. Denkende Menschen sehen lieber eine entsprechende Einspeisung >vor.

Ich schrieb ja schon, das ich kein Freund von Selbstmörderkabeln bin. Es 
sollte schon der VDE entsprechen.

>Inwieweit das möglich ist hängt davon ab wie die Bude verkabelt ist.
>Hängen jeweils 3 Räume mit allem an einer Leitung kann man nicht für
>einzelne Geräte darin Notstrom vorsehen. Laufen Heizung, Kühlschrank
>Licht separat, kann man den entsprechenden Sicherungen einfach den
>Umschalter vorschalten.

In der oberen, bereits modernisierten Etage (Mit drei Zimmern 
ausgebautes Dach) hats der Elektriker so gehandhabt, das pro Raum Licht 
und Steckdosen getrennt zur Hausverteilung im Keller gezogen worden 
sind, wobei jeweils eine Steckdose (Die unterm Lichtschalter) im Raum 
mit auf dem Lichtkreis geschalten ist.

Erdgeschoss ist ab diesem Jahr an der Reihe, von da her besteht hier 
noch Planungsfreiheit.

>...aber nicht ganz ungefährlich. Gerade wenn das Moppel
>automatisch anspringt und umschaltet...

Der Aufwand ist mir zu groß. Entweder anreißen, oder per Knopf...Aber 
definitiv von Hand. Allerdings stellt sich mir grad wieder ne andere 
Frage...
Wenn ich ne extra "Notstromader" mit zu den Dosen ziehe, wer rückt dann 
im V-Fall den Kühlschrank von der Wand, und klemmt dahinter die 
Steckdose auf die andere Ader um?!?! (Irgenndwie war der Gedanke damals 
nicht zu Ende "gesponnen".) :(

Zum Aggregat:
Im Prinzip, nur um jetzt mal ein Beispiel zu nennen, wäre also sowas 
hier das richtige, und hätte optimaler Weise noch ne 
Spannungsreglung...??

http://www.miet24.de/mieten/baumaschinen/stromerzeuger/stromerzeuger/stromaggregat-stromerzeuger-stromgenerator-notstromaggregat-geko-61-kva-984958

Zu 3: Diese Variante schließe ich eigentlich zu 100% aus. (Gut, man soll 
nie nie sagen...) Ne aber es ist ein wasserführender Kamin geplant, der 
nen Pufferspeicher braucht. Wenn überhaupt, kommen also Solarpanele aufs 
Dach. Da ist der Aufwand geringer. Beides gibts nicht!

>Diesen Strom muß der Generator erstmal liefern.
>Der Personenschutz mit moderner Nullung und/oder FI erfordert zudem
>einen geerdeten Generatorsternpunkt.

Dafür sollte doch der oben gezeigte Stromerzeuger als Drehstrom-agg. in 
der Lage sein...

MFG Andy

von Timm T. (Gast)


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Newman Andy schrieb:
> Es geht mir nur
> darum, das man im E-Fall ne Alternative hätte, auf die man zurück
> greifen kann, um das nötigste am laufen zu halten.

Dann reicht es auch, vor Anwerfen mal rumzugehen und alle nennenswerten 
Verbraucher, die nicht notstromversorgt werden müssen (Herd, WaMa, auch 
erstmal Kühlschrank), von Hand abzuschalten.

Newman Andy schrieb:
> Wenn ich ne extra "Notstromader" mit zu den Dosen ziehe, wer rückt dann
> im V-Fall den Kühlschrank von der Wand, und klemmt dahinter die
> Steckdose auf die andere Ader um?

Niemand. Die Geräte hängen immer an der Notstrom-Leitung, diese wird 
regulär aus dem Netz gespeist und bei Stromausfall automatisch 
(gefährlich bei Arbeiten an der Leitung) oder von Hand auf den Generator 
geschaltet.

Btw: Für den Herd hab ich einen kleinen Campingkocher und ein paar 
Kartuschen, die sowieso für "outdoor" da sind, im Haus. Damit kann man 
bei Stromausfall auch mal ne Dose Bohnen warmmachen.

von Newman A. (newman)


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>Btw: Für den Herd hab ich einen kleinen Campingkocher und ein paar
>Kartuschen...

Meine Küche wird mit nem Gasherd ausgerüstet, der nur Strom für die 
Backofenlampe braucht... Entweder, es ist Gas da, oder nicht. Wenn 
nicht, muss erstmal der Holzkohlegrill herhalten. :D
Aber nen Campingkocher ist da in der Tat auch ne gute Idee.

MFG Andy

von Michael S. (mikel_x)


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Hab nen 5kW-3Ph-N-Diesel und ne Suizide-Line in der Garage. Testlauf ca. 
alle 4-6 Wochen. Startakku an Erhaltungsladegerät. Bislang Problemlos.

Vor Anschluss werden die 3 Hauptautomaten (je 60A) vom Netzt getrennt 
und dann 3-Phasig über Kraftstromsteckdose ins normale Hausnetz 
eingespeist. Die Einzelphasen verkraften eine Waschmaschine, Fön, o.Ä., 
wenn die anderen Phasen solange etwas "geschont" werden. Gekocht werden 
muss auch nicht unbedingt mit Herd, oder 4 Platten zugleich.

Hatte noch nie ein Problem. Das Haus funktioniert samt Heizung und 
Kühlgeräte und Elektronik (SNT) relativ normal, wenn man auf einige 
Punkte, wie Gesamtleistung und addierte Anlaufströme achtet. Kühlgeräte 
und Wasch- und/oder Heizungsmotoren (Brenner, Pumpen) werden sukkzessive 
nacheinander zugeschaltet, bzw. je nach momentaner Priorität alternativ.

Eine Hand(!)pumpe für den Heizöltank gehört auch dazu, falls mal (bes. 
im Winter) die Tankstellen ohne Strom sein sollten...  :-)

Das ist die rohe Notfall-Lösung, mit für mich akzeptablem 
Preis-Leistung-Verhältnis Schlicht, per Kopf, Fuß und Hand und ohne 
ausfallgefärdeten HighTech-Schnickschnack..
Eine tabellarische, großgedruckte Anleitung für die Abfolge der 
Handgriffe für die Umschaltung, incl. aller Warnungen(!), liegt immer 
obenauf am Aggregat. Ebenso ist das Anschaltkabel unübersehbar mit 
Warnungen vollgetextet.

Notzeiten sind Notzeiten, da darf der 1.-Welt-Schaukelstuhl-Komfort auch 
mal spürbar geringer sein.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Newman Andy schrieb:
> Meine Küche wird mit nem Gasherd ausgerüstet, der nur Strom für die
> Backofenlampe braucht...

Wenn der Backofen was taugen soll, muss der aber sehr teuer werden. 
Ich bin ja ein Freund vom Mit-Gas-Kochen, aber ich habe noch keinen 
Gasbackofen kennengelernt, der es auch nur mit dem allerbilligsten 
Elektrobackofen aufnehmen könnte.

Nur so am Rande gefragt: In welcher krisen-, erdbeben- und 
katastrophengeschüttelten Region lebst Du, daß Du Dir über solche 
Notstromversorgungskonzepte Gedanken machst?

von Newman A. (newman)


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So wie du das schreibst, wäre das auch für mich ne völlig ausreichende 
Lösung.
Das muss nicht schön sein, sondern unter einfachsten Bedingungen SICHER 
und ZUVERLÄSSIG funktionieren.

Und so wie du schreibst, hast du auch keine weiteren 
Überstrom/-spannungsfilter...

Was mir jetzt noch n bissl Gedanken bereitet, ist die Frage, wie man von 
3Phasen-Drehstrom auf 1Phasen-Wechselstrom kommt. (Hab nur eine Phase 
hier, bzw. "Billigstrom" mit 2 x 115V!!) Umstellung auf Phase/0 ist für 
die nächsten 4-5 Jahre laut Netzbetreiber noch nicht vorgesehn.
Aber wie dem auch sei...da soll sich der Strippenzieher drum kümmern. :)

MFG Andy

von (prx) A. K. (prx)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Wenn der Backofen was taugen soll, muss der aber sehr teuer werden.

Oder es wird ein sowieso zu installierender Heizofen für den Wohnraum 
mit einem entsprechenden Fach ausgerüstet.

> Nur so am Rande gefragt: In welcher krisen-, erdbeben- und
> katastrophengeschüttelten Region lebst Du, daß Du Dir über solche
> Notstromversorgungskonzepte Gedanken machst?

Als ab den 70ern die Ölkrisen den Eindruck erweckten, dass man 
möglicherweise eines Winters im Kalten sitzen könnte, haben manche einen 
Kachelofen ins Haus gesetzt. Das war eine Generation, die teils noch den 
Krieg erlebt hatte - sowas prägt. Im Unterschied zu Notstromaggregaten 
sind solche Öfen auch in normalen Zeiten sehr angenehm.

Der Ofen treibt natürlich keinen PC und keine Waschmaschine an, braucht 
aber keine Gaskartuschen, nur einen Wald. Ist hat eine Frage, welche 
Ansprüche man in den Notzeiten hat. Will man allen gewohnten Luxus 
durchziehen, dann muss eben geklotzt werden. Mit ziemlich viel Geld 
drin, das im Normalfall nichts bringt.

von Newman A. (newman)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Wenn der Backofen was taugen soll, muss der aber sehr teuer werden.
> Ich bin ja ein Freund vom Mit-Gas-Kochen, aber ich habe noch keinen
> Gasbackofen kennengelernt, der es auch nur mit dem allerbilligsten
> Elektrobackofen aufnehmen könnte.

Ist nen Juno JGH2010 Einbauherd mit Zanussi Kochfeld.... War bei der 
Bosch Einbauküche mit bei. Gasanschluss vorhanden...von da her wird das 
Material erstmal genutzt. Wie gut das später funktioniert, wird sich 
zeigen...Und für den E-Fall liegt nen Herdanschlusskabel bereit. Es sind 
also fast alle Möglichkeiten beachtet.

> Nur so am Rande gefragt: In welcher krisen-, erdbeben- und
> katastrophengeschüttelten Region lebst Du, daß Du Dir über solche
> Notstromversorgungskonzepte Gedanken machst?

Hauptstadt, Randgebiet!!!  ;) Klar ist die Chance hier äußerst gering, 
bzw. man wird (hier viell. schneller als auf dem Dorf) versuchen, solche 
Probleme, wenn sie denn da sind, zu beheben. Aber weest ja selber.... 
Hätte, könnte, wäre, wenn und aber....Wer nich vorsorgt, steht später 
dumm da.

Und ja!! Ich habe schon bei Stromausfall meinen Router aus nem 
LiPo-Modellflugakku gespeist, um mitn Laptop ins Netz zu kommen. ;) Gut, 
heute gibts Smartphones, die das auch können... aber es hat damals 
funktioniert!!! :D

@ A.K.
Ich bekomme bei Bedarf mehr als genug Brennholz kostenlos von meinem 
Arbeitgeber spendiert... warum soll ichs nicht nutzen?

MFG Andy

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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Bei meinem letzten größeren Stromausfall, konnte ich 2 Tage lang noch 
ins Internet. Danach waren wohl die Akkus der Telekom leer >> kein 
Internet mehr.
(kleines Dorf in der Pamba)

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Newman Andy schrieb:
>> Nur so am Rande gefragt: In welcher krisen-, erdbeben- und
>> katastrophengeschüttelten Region lebst Du, daß Du Dir über solche
>> Notstromversorgungskonzepte Gedanken machst?
>
> Hauptstadt, Randgebiet

Ohne Dir zu nahe treten zu wollen, aber von einem kompletten 
Zusammenbruch der Zivilisation in diesem Gebiet auszugehen halte ich 
für, äh, etwas weltfremd.

Gewiss, um vorübergehende Stromaussetzer zu kompensieren, die 
Kommunikationsinfrastruktur stören können, kann eine USV sinnvoll sein 
-- da, wo ich wohne (von Dir vermutlich keine 30 km weit weg) hat es in 
den letzten 18 Jahren keinen einzigen Stromausfall gegeben (den hätte 
ich auch bei Abwesenheit von zu Hause mitbekommen, die tolle Uhr im 
Backofen ist da ein sehr zuverlässiger Indikator). Wann davor mal einer 
war, weiß ich schlichtweg nicht, weil ich davor woanders gewohnt habe.

In dem Gewerbehof, in dem ich arbeite, da gibt es durchschnittlich ein 
bis zwei kurze Ausfälle im kleinen einstelligen Sekundenbereich pro 
Jahr, deswegen hängt mein Krempel auch an 'ner USV.

Aber vom von Dir herbeigeahnten kompletten Zivilisationszusammenbruch 
ist das so weit entfernt wie ... irgendwas, Deutschland von der 
Vollbeschäftigung?

von Timm T. (Gast)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Ohne Dir zu nahe treten zu wollen, aber von einem kompletten
> Zusammenbruch der Zivilisation in diesem Gebiet auszugehen halte ich
> für, äh, etwas weltfremd.

Ja, das haben die Leute im Rheinland auch gedacht, bis dort mal ein paar 
marode Masten umfielen und die 14 Tage keinen Strom hatten.

Hier ist schon mal für 6 Stunden der Strom weg, wenn der Netzbetreiber 
im Nachbardorf was an der Leitung fummeln muss. Hatte ich letztes Jahr 3 
mal, Vorwarnzeit 1 Tag bis 2 Stunden. Klasse, wenn man eigentlich 
arbeiten müsste...

von Robert L. (lrlr)


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>Als Besitzer einer Immobilie strebe ich derzeit nach dem Wunsch, mein
>Haus im E-Fall mögl. weitestgehen autark zu betreiben.

>Sprich, ich will auf ne alternative Heizungs-, Wasser- und Stromquelle
>zurückgreifen können.

in dem "Ernstfall" wo dann alle deine Nachbarn KEINE Heizung, KEIN 
Wasser und KEINEN Strom haben, ....

willst du das wirklich?

was glaubst was deine Nachbarn mir dir machen ;-)



das was du willst ist vielleicht in Sibirien Sinnvoll, aber bei uns 
überflüssig..

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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> was glaubst was deine Nachbarn mir dir machen ;-)

... nach 2 Tagen Hunger werden die netten Nachbarn zu Bestien. 
Revolution beginnt.
... nach 7 Tagen Hunger sind sicher schon 20% tot. Aber nicht verhungert 
sondern ermordet (bis auf Kleinkinder).
... nach 14 Tagen gibt es die keine Hunden und Katzen mehr und die 
ersten verhungern tatsächlich.
... nach 30 Tagen Hunger gibt es nur noch die erleuchteten.

Und das alles wegen Stromausfall. Kein Strom, kein Geldautomat, kein 
Benzin, keine gefüllten Supermärkte.
Um so mehr Leute autark denken und umsetzen um so mehr kann das obige 
Szenario abgemildert werden. Höfe und Bauern habe sicher die meisten ein 
Aggregat in der Garage stehen, damit zumindest die Melkmaschine noch 
funktioniert.

Dank der Grünen-Öko Politik der aktuellen Parteien werden sich 
Stromausfälle zukünftig häufen.

von (prx) A. K. (prx)


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Robert L. schrieb:
> in dem "Ernstfall" wo dann alle deine Nachbarn KEINE Heizung, KEIN
> Wasser und KEINEN Strom haben, ....

Um das Minenfeld im Vorgarten geht es hier nicht. Auch der Waffenschrank 
braucht keinen Strom.

von Newman A. (newman)


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Also Rufus... wie ich den anderen Beiträgen hier entnehme, verstehen die 
anderen User meine Bedenken. ;) :D

Ne, keine Frage....sicherlich ist die Chance gering, das das ganze 
jeeeeeemals zum Einsatz kommen wird, aber du kennst es ja viell. selber. 
Es beruhigt ungemein, wenn mans hat.

MFG Andy

PS: was die Nachbarn angeht....die kennen meine Gatling schon. ggggg

von Kara B. (Firma: ...) (karabenemsi)


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>Dank der Grünen-Öko Politik der aktuellen Parteien werden sich
>Stromausfälle zukünftig häufen.

Stimmt genau, die waren ja schon für diesen Winter vorhergesagt.

http://www.welt.de/wirtschaft/energie/article109124840/Selbst-Stromnetzbetreiber-fuerchten-den-Blackout.html

Nur gut, daß du dich von der Panikmache nicht anstecken lässt.

von (prx) A. K. (prx)


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Kara Benemsi schrieb:
> Stimmt genau, die waren ja schon für diesen Winter vorhergesagt.

Für den letzten auch schon.

von Daniel V. (danvet)


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Newman Andy schrieb:
> Beim Anlaufen haben sie meist ne Überspannung, bei Lastwechsel bricht
> die Spannung ein.... Wie schützt man seine Elektrik vor sowas? Nirgends
> findet man Infos über event. Überspannungs-/Überstromfilter oder
> ähnlich?!?! Ich meine, wer mal nen normalen lumpigen 500W
> Halogenscheinwerfer ans laufende Agg. gesteckt hat, sieht, wie hell die
> erstmal aufleuchtet. Was sagt den die heute in modernen Heizungsanlagen
> verbaute Elektronik dazu? Ich meine, Überspannung is nicht gut, aber
> Unterspannung und dadurch steigende Ströme erst recht nicht.
>
> Was nützt mir ne Notstromversorgung, wenn ich nach dem Stromausfall den
> ganzen Elektronikschrott entsorgen kann, weils Agg. nicht "rund"
> gelaufen ist?!?!
>
> Wer hat den Diesbezüglich Erfahrungen sammeln können, und ggf.
> Hintergrundinfos oder Quellen, wo man sich mal einlesen könnte.
> Mich würde schon vorher interessieren, worauf ich mich da ggf. einlasse.
>
> MFG Andy

Wir haben in der Firma die hier (20i)
http://www.honda.de/industrie/geraete_stromerzeuger_uebersicht.php

Kommt ausgezeichnet mit wechselnder Last zurecht, angeschlossen waren 2 
PCs incl. Monitore etc.
Auch beim Ausschalten/Einschalten kein Problem.

von Kara B. (Firma: ...) (karabenemsi)


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>Für den letzten auch schon.

Schon toll, was man so ohne Notversorgung überlebt. Gar nicht 
auszudenken wie das erst mit Notstromaggregat verlaufen wäre.

von (prx) A. K. (prx)


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Die französische Variante wäre dann wohl ein recht grosses Moppel in der 
Garage, mit dem man die dort gängige Stromheizung versorgt. ;-)

von Michael S. (mikel_x)


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Man bedenke:

Jedes Zinsgeldsystem bildet mathematisch eine Exponentialfunktion in 
Sachen Schulden- und Geldmengenwachstum. Die zeitliche Entwicklung einer 
Exp.-Funktion dürfte bekannt sein.

x * 1,04 * 1,04 * 1,04... (= 4% Zins)  entspricht x *(1,04^n)..!

Wir sind schon vor Jahren in jenen Steigungsbereichen der Funktion 
angekommen, denen das weltweite Realprodukt nicht mehr folgen kann.
Weder die sog. Globalisierung und Liebraliserung der Märkte, noch 
Innovationen, noch Rationalisierungen und Kürzungen können vom Prinzip 
her helfen, dem mathematischen Supergau entkommen. Sie können den 
Konkurs des Weltfinanzsystems nur verschleppen, indem sie das Letzte 
rausquetschen. Das erleben wir aktuell.

Es sind weder politische, noch wirtschaftliche, noch soziale, noch 
ideologische Gründe, die innerhalb weniger Jahrzehnte immer wieder zum 
Systemkollaps führen müssen! Das Zinssystem wird ohne jeglichen Zweifel, 
mit mathematischer Unbestechlichkeit, zum Finanzgau führen... immmer 
wieder...
Unruhen, bis hin zum Krieg, sind nicht die Ursache, sondern die Folge 
von gesellschaftlich schmerzlichen Umbrüchen, Einschnitten und 
verzweifelten, systemisch-politischen Rettungsversuchen, am Ende einer 
jeden Zinseszinsepoche. Exponentielles Wachstum ist das 
Wachstumsverhalten eines Tumors, der am Ende die endlichen Resourcen 
seines Wirtes überfordert.

Wer das begriffen hat, sieht die wiederkehrenden, destruktiven Zyklen 
der weltpolitischen Geschichte unter einem anderen Blickwinkel!

von (prx) A. K. (prx)


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Mit der Begründung nützt dir keine Notstromversorgung, sondern ein 
altertümlicher, ohne Strom funktionsfähiger Bauernhof.

von Christian B. (luckyfu)


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Und was hat das mit dem Notstromaggregat zu tun?

Ich selbst verstehe den Nutzen des ganzen jedoch auch nicht. Soweit ich 
mich erinnern kann gab es in den letzten 6 Jahren gerade mal einen 
Stromausfall der dafür dann ca 2,5h anhielt. Für derartig seltene 
Vorkommnisse unglaublich viel Technik vorhalten zu wollen halte ich für 
absolut übertrieben. Ein Kühlschrank schafft diese Zeit zu überbrücken 
locker, wenn man nicht permanent die Tür öffnet. Bei Tiefkühlern sieht 
es noch besser aus wegen der niedrigeren Temperatur.
Eine Heizung überlebt 2h ohne Strom auch, so schnell kühlt kein Haus 
aus, daß das ein Problem währe (Sofern man die Fenster geschlossen 
lässt).

Ich hätte nach einem derartigen Stromausfall zwar jetzt auch Probleme, 
da ich mein Paludarium wieder neu anfahren müsste (Das gab es beim 
letzten Stromausfall noch nicht) aber das ist auch nicht soo schlimm.

von (prx) A. K. (prx)


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Christian B. schrieb:
> Für derartig seltene
> Vorkommnisse unglaublich viel Technik vorhalten zu wollen halte ich für
> absolut übertrieben.

Wer ein ordentlicher Apokalyptiker ist, der sieht nicht in die 
Vergangenheit, sondern in die von ihm prophezeite (erhoffte?) Zukunft.

von Michael S. (mikel_x)


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Es stimmt... man kann sich solchen Epochen nicht wirklich entziehen, 
weil deren Verlauf unberechenbar ist. Aber hier und da etwas 
Blauäugigkeit ablegen und die Wolken am Horizont im Auge zu behalten und 
versuchen, sie richtig zu deuten, hat noch nie geschadet.

Die einzelnen Massnahmen sind im Voraus schlecht einzuschätzen und auch 
abhängig vom geografischen und sozialen Umfeld. Für mich allein hätte 
ich sowas nicht gemacht. Nur im Hinblick auf nahestehende Mitmenschen. 
Ob es am Ende was nützt, muss ich einfach mal offen lassen.

Im Unwetter das Haus unwetterfest zu machen, ist immer schwieriger, als 
bei Sonnenschein. Das ist der Sinn der begrenzten Vorsorge, die man als 
Einzelner machen kann... :-)

von Christian B. (luckyfu)


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Nur ist das doch nur sinnvoll, wenn man tagelange Stromausfälle 
befürchten muss. Und wie häufig waren die denn seit dem 2. WK? Das lässt 
sich doch an einer halben Hand abzählen.

Naja, wer das Geld und den Platz hat, warum nicht. Mir währ beides zu 
schade um es in eine Kiste zu investieren die dann, wenn sie vielleicht 
doch mal gebraucht wird, mangels zu teurer Wartung nicht mehr 
funktioniert.

Der Mensch ist von Natur aus faul, oder sagen wir: bequem. D.h. man 
wird, solange die Anlage noch neu ist freilich recht oft einen Test 
machen. Aber mit der Zeit merkt man: sie funktioniert immer und ich 
brauch sie nie. Daher werden die Test- und Wartungsintervalle immer 
länger. Irgendwann kommt dann ein Stromausfall. Man geht 
stolzgeschwellter Brust in den Keller, schaltet die Netzeinspeisung um 
und drückt auf den Startknopf. Und was dann: es gibt ein leichtes Plopp 
oder Zisch und nichts passiert.

So könnt ich mir das durchaus vorstellen.
Und für alle, die Meinen: So einer bin ich nicht: Wann habt ihr das 
letzte mal eure FI's getestet?
Wann eure Rauchmelder?
Seit wann habt ihr sie?

Diese beiden Teile können im Zweifel Leben retten, sind also sogar 
wichtiger als ein Notstromaggregat, welches nur etwas Luxus bringt.
Der Test verursacht keine Kosten, macht nur etwas Mühe und dennoch wird 
auch dieser Test sträflichst vernachlässigt. Wieso sollte das bei einem 
Aufwändigen Test der auch noch Geld kostet anders sein?

von Robert L. (lrlr)


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>Wir sind schon vor Jahren in jenen Steigungsbereichen der Funktion
>angekommen, denen das weltweite Realprodukt nicht mehr folgen kann.

???
der Steigungsbereichen??

selten so einen "sch.." gelesen

es sind jedes jahr 4%
ziemlich linear ...

ob am Geldschein 100 oder 1000 steht ist doch...

von M. S. (bugles)


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Die Idee ist sicher Klasse im Falle wie gewohnt Strom zu haben.

Aber ich finde auch das es eher eine Spielerei ist als wirklich 
notwendig.

1. Stromausfall kommt fast nie vor.
2. Wenn ist das Problem nach wenigen Stunden gelöst


Ich glaube die Investition in einen Campinggasgrill, eine Warme Decke 
und eine Taschenlampe ist wesentlich günstiger.

von Vn N. (wefwef_s)


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Markus Müller schrieb:
> Dank der Grünen-Öko Politik der aktuellen Parteien werden sich
> Stromausfälle zukünftig häufen.

Aber klar doch.

Robert L. schrieb:
> selten so einen "sch.." gelesen
>
> es sind jedes jahr 4%
> ziemlich linear ...

Jedes Jahr 4% auf das vorherige Jahr ist alles, nur nicht linear.
Siehe Zinsen und Zinseszins, Unterstudenmathematik.

Michael Sch. schrieb:
> Das ist die rohe Notfall-Lösung, mit für mich akzeptablem
> Preis-Leistung-Verhältnis Schlicht, per Kopf, Fuß und Hand und ohne
> ausfallgefärdeten HighTech-Schnickschnack..
> Eine tabellarische, großgedruckte Anleitung für die Abfolge der
> Handgriffe für die Umschaltung, incl. aller Warnungen(!), liegt immer
> obenauf am Aggregat. Ebenso ist das Anschaltkabel unübersehbar mit
> Warnungen vollgetextet.

Und für eine ordentliche Dose nebst Umschalter hat es nicht mehr 
gereicht?

von P. W. (deneriel)


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Der kleine, dezente Hinweis mit den 2x 115V ist sehr wichtig.
Wenn ich dich richtig verstanden habe ist das die Form deines 
Hausanschlusses im Berliner Umland?! In diesem Fall hast du vermutlich 
eines der letzten Dreiecksnetze mit 3x120V, was dann zwischen den Phasen 
230V ergibt.
Da hätte ich rein interessahalber gerne mal Bilder von.

Das bedeutet aber auch einen grundsätzlich anderen Verteilungsaufbau, 
und wenn man bei dir dann wirklich mal auf "normalen" Strom umstellt 
kommt da eh ein bisschen was auf dich zu. In dieser Situation hilft dir 
der Drehstromgenerator natürlich nicht die Bohne weiter.

Der einfache Weg, der keine Suicide Cord beinhaltet ist der schon 
erwähnte Geräteanbaustecker. Die gibts z.b. als Schuko oder auch CEE 
blau. SIeht aus wie eine Steckdose, aber es schauen die Kontaktstifte 
raus. Am Elektrorasenmäher hat man sowas üblicherweise auch.
Geeignete Umschalter für Wechselstrom wirst du vermutlich kaum bekommen, 
da kannst du aber auch einfach einen Drehstromschalter her nehmen und 
nicht benötigte Anschlüsse (vorerst) frei lassen.
Die Lastregulierung erfolgt manuell:
- Einspeiseschalter von 1 auf 0 stellen
- Alle Sicherungsautomaten abschalten (bei alten Diazed 
Schraubsicherungen nicht wirklich praktikabel)
- Generator anwerfen
- Einspeiseschalter von 0 auf 2 stellen
- Einzelne Stromkreise am Sicherungskasten nach Bedarf und Möglichkeiten 
zuschalten. Da darf dann natürlich nicht zu viel dran hängen.

Hilfreich wäre ein Amperemeter in der Zuleitung vom Notstromer. Sowas 
gibts klassisch analog zum Schalttafeleinbau, aber auch mit Strom und 
Spannungsüberwachung für 3 Phasen als fertiges Gerät (AFAIK ~200Euro). 
Bei bekannter Erzeugerleistung kann man damit abschätzen wieviel noch 
geht. Die Dauerlast sollte etwa 3/4 der Leistung des Erzeugers nicht 
überschreiten. Darüber steigen Verbrauch und Verschleiß deutlich.
Die Überwachung sollte natürlich dort sitzen wo weitere Last 
zugeschaltet wird.

Separate Leitungen für Licht und Steckdosen pro Raum sind dabei 
eigentlich schon gute Voraussetzungen. So kann man viele Verbraucher weg 
lassen und hat dennoch in den wichtigen Räumen eine Beleuchtung und auch 
eine Radiosteckdose.

Das Versorgungsnetz hier wird zunehmend auf Kante und Verschleiß 
gefahren. Wie immer halt wenn Infrastruktur plötzlich Gewinn abwerfen 
soll. Das ist auch der Grund warum Infrastruktur jedweder Art (Strom, 
Gas, Wasser, Straßen, Schienen,...) IMHO für den Betrieb in Staatshand 
gehört. Dort können Anbieter sich dann ggf. entsprechende Kapazitäten 
gleichberechtigt anmieten. Das ist aber kein technisches, sondern ein 
politisches Problem.
Die Ausfallwahrscheinlichkeit steigt jedenfalls und das Ansinnen einer 
gewissen Autonomie ist durchaus berechtigt.

Zu den Folgen und Paranoia:
Es gibt übrigens vom wissenschaftlichen Dienst der Bundesregierung eine 
Studie dazu was bei längeren Netzausfällen passieren könnte und 
wahrscheinlich wird. Plünderungen gehören dazu. Da bekommt die 
Verteidigung gegen Übergriffe einen ganz anderen Stellenwert. Dass du 
Strom hast, werden Andere sehen und hören. Gerade im Umland der 
Hauptstadt wird es viel Bedarf an Ressourcen geben.
Mach dir in diesem Fall auch Gedanken um dein Wasser und 
Nahrungsmittelversorgung - die Pumpen im Wasserwerk und auch im 
Klärwerk(!) werden elektrisch betrieben. Meist haben die zwar Notstrom, 
der puffert aber nur kurzfristige Ausfälle ab, und dem Diesel geht dann 
irgendwann der Saft aus.
Die Lieferkette für Supermärkte bricht mit fehlendem Strom sofort 
zusammen, und auch die Lagerhaltung ist in jedem mittleren Laden voll 
elektronisch organisiert.
Be(un)ruhigenderweise kann ich aber hinzufügen dass auch die meisten 
Verwaltungen, die das Chaos eigentlich koordinieren müssten, nicht 
notstromversorgt sind. Die Argumentation "wir hatten doch die letzten 
Jahre praktisch keine Ausfälle" greift auch da, immerhin kostet es bares 
Geld sowas vor zu halten. Landes- und Bundesbehörden (Polizei, THW, 
KatSchutz) sind da etwas besser dran weil die Entscheidung nicht den 
Lokalpolitikhanseln obliegt.
Selbst wenn die lokalen Behörden Notstrom haben, wird vielen nach 
Stunden bis Tagen der Sprit ausgehen. 6-48h ist ein realistischer 
Zeitraum. Rechenzentren sind da besser abgesichert, die können meist ein 
paar Tage überstehen. Und wenn ein RZ eine Woche auf Notstrom ist und 
keine Nachlieferung bekommt, dann ist das was da gemacht wird für die 
meisten Menschen vermutlich auch nicht mehr so wichtig...
Nach 1-2 Tagen bricht das öffentliche Kommunikationsnetz eh zum Großteil 
zusammen. Bei den meisten gibt es dank VoIP und DECT-Telefon ja jetzt 
schon keine Fernspeisung mehr vom Amt. Telefonanlagen mit Akkupufferung 
schaffen 1/2 bis 1 Tag. Die Stationen für den BOS-Funk sind auf Stunden 
ausgelegt.



Ich verbitte mir im Übrigen die Bezeichnung "Rheinland" - der 
Stromausfall 2005 war im (West)Münsterland, und hier war es wirklich 
zappenduster, während der Rheinländer als solcher schon längst dabei war 
die 5. Jahreszeit zu begießen.
Die meisten Ortschaften waren von Freitag nachmittag bis Montag 
stromlos, in Ochtrup waren es zwischen ein und zwei Wochen bis zur 
Wiederherstellung der Versorgung. Solange erfolgte das provisorisch 
durch Dieselaggregate.  Besten Dank dafür an THW und Co.
Im Kreis Borken wurde der Notstand Freitag Abend ausgerufen und bis 
SOnntag aufrecht erhalten, im Nachbarkreis Coesfeld war es nur der 
Samstag Nachmittag, für Steinfurt weiß ich es nicht.

In der Folge waren Generatoren auf Wochen hinweg praktisch nicht zu 
bekommen. Ich gehe davon aus, dass ein Großteil davon seither in 
irgendwelchen Kellern verstaubt. Einspeisemöglichkeiten gibt es 
praktisch nicht, sowas läuft ggf. provisorisch oder es fällt den Leuten 
ein wenns so weit ist.

von Newman A. (newman)


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>Wenn ich dich richtig verstanden habe ist das die Form deines
>Hausanschlusses im Berliner Umland?! In diesem Fall hast du vermutlich
>eines der letzten Dreiecksnetze mit 3x120V, was dann zwischen den Phasen
>230V ergibt.
>Da hätte ich rein interessahalber gerne mal Bilder von.

So siehts aus!!!! Nur das es nicht das Umland ist... Es ist wirklich 
Berlin!!!

Wenn du mir sagst, wovon ich dir ein Bild machen könnte...viel ist nicht 
zu sehen.

Mein Vorbesitzer hatte mal nen Kabelbrand in der Hausanschlussleitung 
außerhalb des Hauses.
Dabei wurde diese inkl. HAK komplett erneuert. Von draußen kommen 
"geschätze" 5x25mm², wovon (glaube) nur zwei Kabel genutzt sind. Eine 
35A-Hauptsicherung ist drin. (Konnte ich damals erkennen, als der 
Vattenfall-Mitarbeiter da war, und die Hausanschlüsse bezüglich 
kommender Umstellung auf Phase/0 zu begutachten.) Vom HAK gehts derzeit 
mit 3x6 oder 3x8mm² weiter zum Zähler. Zur neuen Verteilung sind jetzt 5 
x 16mm² gelegt, und müssen nurnoch verschalten werden. Ab Verteilung 
sind alle Kreise derzeit doppelt abgesichert.
Das später die Hälfte der Sicherungen raus fliegt, und alles "blaue" auf 
0 geklemmt werden muss, ist mir bekannt. Laut Vattenfall wird das aber 
die nächsten 4-5 Jahre nicht passieren!!

>Die gibts z.b. als Schuko oder auch CEE blau.

Ja, sind mir von Camping oder Baucontainern bekannt.

>In dieser Situation hilft dir der Drehstromgenerator natürlich nicht die >Bohne 
weiter.

Das sagt mir jetzt was????

MFG Andy

von P. W. (deneriel)


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Wegen der Bilder schick ich dir ne PM

Ein Drehstromgenerator hilft dir derzeit noch nicht, wenn du 2 oder 3x 
120V bekommst, denn dieser erzeugt 400V zwischen den Phasen, bzw. 230V 
Phase gegen Neutralleiter.
Die Erzeugerleistung bezieht sich aber auf alle Phasen zusammen. Ein 
6kW-Drehströmer leistet pro Phase daher gerade mal 2kW - und wenn du nur 
eine Phase belastest wird ihm das auch nicht schmecken weil das zu einer 
sogenannten Schieflast führt. Das können die nur zu einem gewissen Grad 
ab.
"Zusammenmischen" funktioniert aber nicht so einfach. Der Aufwand steht 
in keinem Verhältnis zum Nutzen.

In der Praxis heißt das: Fang mit einem Wechselstromgenerator an, das 
kannst du jetzt schon einspeisen. Wenn dein Haus dann mal umgestellt 
worden sein wird, kannste immer noch auf nen Drehstromerzeuger 
aufrüsten. Die Leitungen und Umschalter würde ich halt ebenfalls schon 
5adrig bzw. 4polig vorsehen.

von Timm T. (Gast)


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P. W. schrieb:
> Ich verbitte mir im Übrigen die Bezeichnung "Rheinland" - der

Tschuldigung, ist alles "Westen". ;-)

> Die meisten Ortschaften waren von Freitag nachmittag bis Montag
> stromlos, in Ochtrup waren es zwischen ein und zwei Wochen bis zur
> Wiederherstellung der Versorgung. Solange erfolgte das provisorisch
> durch Dieselaggregate.

Echt jetzt? So wie da rumgejammert wurde, konnte man meinen, die haben 2 
Wochen bei Kerzen und ohne Fernsehen ausharren müssen.

von P. W. (deneriel)


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Also ich hab nur einen Teil miterlebt:
Freitags gegen 15 Uhr bin ich von der Arbeit heimgefahren mit 20-30 
Sachen durch Schneeverwehungen und 15cm Schneedecke. Den Berg (Hügel) 
zum Haus rauf habe ich nicht geschafft, aber ein Nachbar hat mir 
geholfen mich wieder auszugraben.
Hab dann Sachen gepackt und bin zu Freunden nach Köln gefahren. 180km in 
6 Stunden. Ab Düsseldorf hat es aufgehört zu schneien.
Auf der Autobahn eine geschlossene Schneedecke mit vereinzelten 
Fahrspuren. Die Polizei ist hinter mir rückwärts wieder runter gefahren. 
Vor und nach mir kein Fahrzeug, dafür Stau auf der Gegenrichtung über 
locker 20km. Unterwegs habe ich 10kV-Leitungen mit einem 
Oberschenkeldicken Eispanzer gesehen.
Montags bin ich dann direkt zur Arbeit gefahren und abend eine 
Viertelstunde nach dem Strom wieder daheim angekommen.
Der Kollege wurde am Samstag als Techniker zum Krisenstab einberufen, 
die Ecke war aber nicht so stark betroffen.
Nach diesen Ereignissen wurde das Bürogebäude dann mit einer 
Einspeisungsmöglichkeit für einen mobilen Stromerzeuger ausgestattet. 
Für eine stationäre Anlage war kein Platz.

Meine Nachbarn haben Kamine, das war recht unproblematisch für die. 
Sowohl Heizen wie auch Kochen. Die noch vorhandenen Kids hatten dabei 
sogar sowas wie Spaß.
Ausgefallene Kühlschränke sind bei Temperaturen um Null Grad herum zu 
verschmerzen - das Zeug hat man einfach auf die Terasse bzw. den Balkon 
geräumt.

Insbesondere Ochtrup hat es halt extrem stark erwischt, weil die 
umgeknickten 220kV-Masten die gesamte Ortschaft von der 
Hochspannungsebene weiträumig abgeschnitten hatten. Innerorts ist hier 
in der Gegend ohnehin alles mit Erdkabeln gelöst. Das provisorisch zu 
reparieren hat tatsächlich über eine Woche gedauert, und in der Zeit 
musste man sich seine Stromration praktisch mittels Verlängerungskabel 
vom Generator holen. Das ist dann natürlich schon eine Einschränkung.
In der Zeit danach wurde sehr viel auf Erdverkabelung umgestellt was bis 
dahin über Land lief. 2006 wurde da an jeder Ecke gebuddelt.

Meine Oma war ein paar Orte weiter für 3 Tage weg vom Strom. Da hat es 
die Betonmasten der 10kV Mittelspannungsleitungen zerbrochen! Am Montag 
bin ich daran vorbeigekommen, da hingen die Querträger auf Halb Acht an 
der Stahlarmierung, und die Leitungen lagen am Boden neben der Straße.
Oma selbst hat es gut überstanden - sie meinte ganz cool "das kenn ich 
ja noch von früher, wo Krieg war..." Die Frau hat da mit Kerzen und nem 
Backofenrost ein Stöfchen zum kochen improvisiert und sich ansonsten mit 
Decken warm gehalten.
Und mehrmals täglich kamen irgendwelche Nachbarn vorbei zum 
telefonieren, denn sie ist die Letzte im Reihenhausblock mit einem 
analogen Anschluss.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Michael Sch. schrieb:
> Hab nen 5kW-3Ph-N-Diesel und ne Suizide-Line in der Garage. ....
> Vor Anschluss werden die 3 Hauptautomaten (je 60A) vom Netzt getrennt
> und dann 3-Phasig über Kraftstromsteckdose ins normale Hausnetz
> eingespeist.

Diese gefährlich Methode ließe sich mit geringem Aufwand (Umschalter und 
Einspeiseleitung mit korrekter Stecker-Buchse anordnung)leicht sicherer 
Machen u n d Verienfachen.

> Das ist die rohe Notfall-Lösung, mit für mich akzeptablem
> Preis-Leistung-Verhältnis Schlicht, per Kopf, Fuß und Hand und ohne
> ausfallgefärdeten HighTech-Schnickschnack..
> Eine tabellarische, großgedruckte Anleitung für die Abfolge der
> Handgriffe für die Umschaltung, incl. aller Warnungen(!), liegt immer
> obenauf am Aggregat. Ebenso ist das Anschaltkabel unübersehbar mit
> Warnungen vollgetextet.
>
> Notzeiten sind Notzeiten, da darf der 1.-Welt-Schaukelstuhl-Komfort auch
> mal spürbar geringer sein.

Das mag alles in deinen Augen good will zeigen. Juristisch ist es 
Vorsatz.
Du bist Dir der Gefahren und Vorschriften bewusst und projektierst und 
murkst trotzdem und ohne Not ein im Vershensfall lebensgefährliches 
Equipment. Der Kadi wird nicht erfreut sein sollte je damit etwas 
passieren.

Wenn du schon vorsorgst dann richtig!

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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Die kleinen Notstromer muss man per Kabel/Stecker/Sicherung oder 
Umschalter steckbar an ein Haus anschließen. Denn wenn man das Aggregat 
laufen lässt, so muss das draußen irgendwo stehen.
Wenn man eine "Innenlösung" haben will ist das viel teurer, da auch die 
Abgase irgendwie per Auspuffrohr ins freie gehen müssen.

Daher sehe ich jetzt an der Verkabelung per Stecker jetzt nicht das 
Problem. Wenn der Kabelquerschnitt dick genug ist und die Kabel auch 
ordentlich verlegt sind.
Auch das Ausschalten der Sicherung vom EVU ist doch auch genehmigt und 
man kann da ein "STOPP" Schild "Nicht einschalten" anbringen. Und somit 
ist das VDE Konform.

Und wen interessieren die Juristen wenn die Welt zusammen bricht?
Derjenige, der gerade verhungert sicher nicht (außer er ist deutscher).

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Newman Andy schrieb:
> So siehts aus!!!! Nur das es nicht das Umland ist... Es ist wirklich
>
> Berlin!!!

Klingt nach Südosten, Köpenick, Stadtrandlage, Altglinicke - Müggelheim 
-Rahnsdorf.
Irgendwo die Kante wo seit 2WK nichts mehr passiert ist und Erichs Arm 
nicht mehr hinreichte. Nach dem war dann nur mehr Geiz geil, "weil die 
Einheit soviel kostet"  In der Gegend würd ich mich auch Autark machen.

Die Schleuse im Nordostseekanal, die Autobahnbrücken, das 
Energieversorgungsnetz sind erst der Anfang.
Es wird noch wesentlich mehr Infrastruktur zusammenbrechen welche unsere 
Vorfahren für ca einhundert Jahre dimensioniert hatten. und welche in 
ganz D. seither auf Verschleis gefahren wurde.

Bei den Fernnetzen sieht es ja noch halbwegs aus. Aber ihr solltet mal 
in die Mittelspannungsnetze schauen. Es gibt Trafostationen, gerade in 
dort wo recht zeitig versorgt wurde, da stehen noch heute Schaltanlagen 
aus der Zwischenkriegszeit, teilweise sogar schon über achtzig Jahre, 
fast Hundertjärige darunter. .... Gerade dort wo seit dieser Zeit wenig 
neu gebaut wurde. Der Berliner Stadtrand gehört dazu.

Namaste

von Newman A. (newman)


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>Klingt nach Südosten, Köpenick, Stadtrandlage, Altglinicke - Müggelheim
>-Rahnsdorf.
>Irgendwo die Kante wo seit 2WK nichts mehr passiert ist und Erichs Arm
>nicht mehr hinreichte. Nach dem war dann nur mehr Geiz geil, "weil die
>Einheit soviel kostet"  In der Gegend würd ich mich auch Autark machen.

Noch n bissl weiter Richtung Norden ;)
Danke für den Zuspruch!

Eigentlich isses ja schon fast so, das man dankbar sein könnte.
Dankbar, das man damals vor 80-100 Jahre nicht so viel gerechnet, 
sondern eher noch ne "Schippe" draufgelegt hat, damits stabiler wird, 
und länger hällt. Somit blieben einem bis heute wirklich erstaunlicher 
Weise Zwischenfälle erspart.

Fakt ist aber, das Netz ist marode, und besser wirds nicht mehr werden.

Vor rund 2 Monaten gingen hier im Dreh die Vattenfallmitarbeiter umher, 
um ne Bestandsaufnahme zu machen, wer noch nen alten HAK hat, der 
umgerüstet werden müsste. (Auf die Frage, wanns denn entlich soweit sein 
würde, kam nur ein..."Das dauert noch mind. 4-5 Jahre...")
Diese Mitarbeiter haben auch den Gußeisernen HAK meiner Eltern gesehn. 
Steht im gemauerten Häuschen. Sein erster Satz zu seinem Kollegen 
war..."Fass das Ding bloß nicht an. Der zerfällt sofort!!!"
Dazu sollte man noch sagen, das Vatern noch vom "alten Schuss" ist, der 
noch alles hegt und Pflegt. Der Kasten wurde an den neuralgischen 
Stellen gerade wegen dem Kondenswasser im Häuschen mit Elaskon vor Rost 
jeglicher Art geschützt. Das Ding klebt zwar von außen wie die Pest, ist 
aber an sich in gutem Zustand. Ich will nicht wissen, wie andere Kästen 
aussehen, die nicht so behandelt wurden.

Um nochmal zum eigentlichen Thema zurück zu kommen....
Die Aussage war, das mit nem Drehstromnötströmer nicht eingespeist 
werden könne. Wenn ich jetzt von den "GEKO" hier...

http://www.werkzeug-anders.de/Stromerzeuger/Die_Superleisen/Geko_Super_Silent_6602/geko_super_silent_6602.html

...ausgehe, der hat ja auch normale Wechselstromausgänge, und ist laut 
Beschreibung dort mit 16A belastbar. Könnt man nicht "erstmal" den 
Wechselstromausgang nutzen, und nach Netzumstellung auf den anderen 
Stecker wechseln?

Klar wäre hier jetzt ein Drehstromtrafo 1:1 zu Wechselstrom schöner. 
Aber sowas für 4-6KW zu bekommen, grenzt schon an nem Wunder. Das Ding 
wegen dem Anlaufstrom überhaut erstmal in Gange zu bekommen, ist fast 
unmöglich. (Hab hier nen 2,5KW 12V-Trafo, der beim einschalten ne 16er 
Sicherung kommen lies.) Und das Teil nach Netzumstellung außer für nen 
Schrottpreis wieder loszuwerden, ist definitiv unmöglich!!!

MFG Andy

von Vn N. (wefwef_s)


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Markus Müller schrieb:
> Die kleinen Notstromer muss man per Kabel/Stecker/Sicherung oder
> Umschalter steckbar an ein Haus anschließen. Denn wenn man das Aggregat
> laufen lässt, so muss das draußen irgendwo stehen.
> Wenn man eine "Innenlösung" haben will ist das viel teurer, da auch die
> Abgase irgendwie per Auspuffrohr ins freie gehen müssen.
>
> Daher sehe ich jetzt an der Verkabelung per Stecker jetzt nicht das
> Problem. Wenn der Kabelquerschnitt dick genug ist und die Kabel auch
> ordentlich verlegt sind.
> Auch das Ausschalten der Sicherung vom EVU ist doch auch genehmigt und
> man kann da ein "STOPP" Schild "Nicht einschalten" anbringen. Und somit
> ist das VDE Konform.
>
> Und wen interessieren die Juristen wenn die Welt zusammen bricht?
> Derjenige, der gerade verhungert sicher nicht (außer er ist deutscher).

Du hast es ganz einfach nicht verstanden.

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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Ich habe damit praktische Erfahrung, und Du?

von Newman A. (newman)


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Jungs....Streiten könnt ihr euch woanders!!! Tragt das nicht hier aus.

von Michael S. (mikel_x)


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@Markus Müller 7:46

...genau so sieht's aus. Besonders deine letzte Bemerkung oben in 
Klammern... Ich denke du hast's verstanden... ;-)

von Michael S. (mikel_x)


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Ich sehe das bzgl. Gefahren und Vorschriften so:

Solange man sich der Gefahr bewusst ist, weiß was man tut und es auch 
selbst kontrollieren kann, ist daran nix fatalistisch. Und nur weil 
etwas lebensgefährlich ist, ist es nicht automatisch illegal. Sonst 
müssten auch Risikosportarten längst verboten sein...

Zur Sache:
Der Kraftstromanschluss zur Garage ist 5_polig und vorschriftsmässig 
dimensioniert und installiert. Der Generator hat nen 3-poligen 
Sicherungsautomaten, der auch erstmal offen ist... Das Verbindungskabel 
wird dort aufbewahrt, wo kein Fremder oder Unbefugter einfach so 
hinkommt.

+++Die elektrische Anlage des Hauses an sich, wurde nicht 
verändert.(!)+++

 So what..?

Was ich als Privatmann in meinen 4 Wänden an elektrischen 'Experimenten' 
mache, __solange ich dabei vom öffentlichen Netz getrennt bin(!)__, und 
darüber hinaus die Öffentlichkeit davon unbeeinträchtigt bleibt, hat von 
Behördenseite niemanden zu interessieren. Punkt.

Zumindest solange weder Personen- noch Sachschaden entsteht, der 
diesbezüglich versicherungrechtliche Ansprüche begründet. Aber so 
gesehen bin ich ohnehin bei allem(!) was ich bei erhöhtem Risiko tue, 
über die verschiedenen Fahrlässigkeitsdefinitionen (mit-)verantwortlich.

Im Hobbykeller private Hochspannungsexperimente zu machen, ist auch 
gefährlich... aber was hat das mit Vorschriften, Behörden und Juristen 
zu tun?  Tsts...


Selbst im Bett liegen und garnix machen, ist anscheinend gefährlich: 
...über 90% der Menschen sterben laut Statistik nämlich in einem Bett... 
;-)

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Michael Sch. schrieb:
> Und nur weil
> etwas lebensgefährlich ist, ist es nicht automatisch illegal. Sonst
> müssten auch Risikosportarten längst verboten sein...

Im Gegensatz zu Risikosportarten ist hier aber eine Fremdgefährdung mehr 
als wahrscheinlich. Es ist schließlich nicht auszuschließen, daß auch 
andere Personen als der Bastler, der sich das zurechtfrickelt, damit in 
Kontakt kommen.

Sei es, weil der Bastler Verwandte/Bekannte hat, die für ihn sein Haus 
betreuen, weil er z.B. nach einem Unfall im Krankenhaus landet ... oder 
auch etwaige Erben, die des Bastlers Werk nach dessen Ableben 
übernehmen.

Und es gibt noch weitere Varianten, wo "betriebsfremde" Personen mit der 
Haustechnik konfrontiert werden, so z.B. auch die Feuerwehr.

von Michael S. (mikel_x)


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@ Rufus

Wenn du obigen Beitrag ganz gelesen hättest und nicht nur den plakativen 
Anfang, dann hättest du bemerkt, dass an der elektr. Hausanlage an sich 
nix verändert, sondern alles Bürokratenkonform ist.

Dort wo im Betriebsfall besondere Vorsicht nötig ist, wird unübersehbar 
darauf hingewiesen...

von Ben _. (burning_silicon)


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Also in Berlin direkt dürfte es keine 120V-Anschlüsse mehr geben. 
Abgesehen von alten Industrienetzen, dort war das recht verbreitet.

Höchstens noch im direkten Umland, da hab ich schon einige 
abenteuerliche Konstruktionen gesehen. Komplette Bauernhöfe, die an 
einer einzelnen Phase hängen, Lichtanlagen mit werksmäßig stromführenden 
Erdleiter ...

Ansonsten ist es durchaus möglich, auf einen 230V Drehstromanschluß 
einzuspeisen, man braucht halt nur den passenden Trafo.

Rechenzentren arbeiten bei extrem langfristigen und großflächigen 
Stromausfällen auf zwei Ebenen. Ein großer Teil der Rechner wird 
heruntergefahren sowie die externen Netzwerkverbindungen ausfallen sind 
und mit einer schnellen Wiederherstellung nicht zu rechnen ist. 
Kritische Systeme wie Datenbanken können dann mit deutlich weniger 
Verbrauch viel länger am Laufen gehalten werden. Erst wenn das 
Notstromsystem kurz vor dem Ausfall steht, werden auch diese Rechner 
heruntergefahren.

Das hat übrigens nichts mit dem Militär zu tun, das Militär betreibt 
eigene Rechenzentren. Diese können sich im Ernstfall zwischen zwei und 
maximal vier Wochen autark versorgen, danach sind Maschinensysteme mit 
ihren Vorräten am Ende.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Michael Sch. schrieb:
> Wenn du obigen Beitrag ganz gelesen hättest und nicht nur den plakativen
> Anfang,

Du, hier wurde derartig viel über alle möglichen Frickeltechniken hin- 
und herdiskutiert, daß ich mir wirklich nicht die Mühe mache, die alle 
bis aufs kleinste hin zu untersuchen.

Der Hinweis auf Fremdgefährdung ist auch dann angebracht, wenn Deine 
Bastelidee sie berücksichtigt, dann trifft er halt nicht Dich, sondern 
den nächsten Zeitgenossen, der den dringenden Weltuntergang erwartet und 
sich deswegen einen Generator in die Garage stellt.

von Newman A. (newman)


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>Also in Berlin direkt dürfte es keine 120V-Anschlüsse mehr geben.
>Abgesehen von alten Industrienetzen, dort war das recht verbreitet.

Ausnahmen bestätigen die Regel. ;)

von P. W. (deneriel)


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Also die Leitung mit Stecker-Stecker geht mal gar nicht. Das sollte 
einem schon der gesunde Menschenverstand sagen. Zumal es dafür 
brauchbare Lösungen gibt!
Generelle Ansage: Da wo Laien rumrennen (Frau und Kind gehören meist 
dazu!) haben offene Leitungen und Verteilungen nix verloren. Zumindest 
in Deutschland, wo man erwartet, dass alles sicher und geschützt ist. In 
Ländern der 3. Welt, wo man froh ist elektrischen Strom zu haben (also 
sowas wie Kongo, Sudan, USA, Äthiopien, Südchile) sieht man darüber 
vielleicht gerne mal hinweg.
Im Notfall eines mehrtägigen Ausfalles würde ich ein per Schuko-Stecker 
am Moppel angeschlossenes NYM auch tolerieren, aber wenn man das nicht 
auf die Schnelle improvisieren muß, dann doch bitte gescheit.


@Newman: Mit einem einfachen Trafo bekommst du Drehstrom gar nicht auf 
50Hz Wechselstrom umgesetzt. Der hier übliche Wechselstrom ist ja nur 
einer von drei Außenleitern des Drehstromsystems.
Um aus Drehstrom Wechselstrom zu machen müsstest du einen Umrichter 
benutzen. Früher hat man dafür einen Umrichtersatz hergenommen: Ein 
Drehstrommotor mit einem Wechsel- oder Gleichstromgenerator verbunden.
Heute würde man das mit Elektronik machen. Ein FU macht im Prinzip 
nichts Anderes, bei Aggregaten ist das halt als Inverter-Technik 
bekannt.

Die Leistungsdaten des Geko-Aggregates erreicht man mit konventionellen 
Synchrongeneratoren nicht. Aber der Hinweis "Asynchronmaschine" zeigt 
schon dass da auch noch etwas mehr drin steckt. Von den ANschlusswerden 
her ist es für dein Vorhaben auch durchaus geeignet.

Du solltest aber berücksichtigen, dass Ottokraftstoff bei längerer 
Lagerung (ca. 1 Jahr) schlecht wird, weil sich Additive verflüchtigen. 
Das resultiert einfach in schlechtem Motorlauf. Bei E10 geht das noch 
schneller, da reden wir von Wochen.
Für Notversorgung greift man daher in der Regel zu Diesel-Maschinen. Das 
zeug ist nahezu unbegrenzt lagerfähig wenn nicht gerade der Tank 
verkeimt und man sich eine Dieselpest einfängt. Bei stationären Geräten 
ist auch der Betrieb mit Heizöl zulässig (wenn sie es denn vertragen).
Der Vorteil von Diesel ist neben dem geringen Verbrauch gleich großer 
Dieselmaschinen, dass man keine zündfähigen Dämpfe hat. Bei 10l im 
Kanister mag das vernachlässigbar sein, aber wenn du halbwegs Autark 
sein willst bist du eher bei einem 200l-Fass.
Außerdem sind Vorschriften zur Lagerung zu berücksichtigen. Ab 1000l 
bist du dann bei der Besorgung auch gleich ein Gefahrguttransport ;-)

Im Autarken Fall kannst du dich jedenfalls nicht auf die Verfügbarkeit 
von Tankstellen verlassen. Da zählt nur noch was du auch wirklich 
eingelagert hast.
Neben Kraftstoff gehören dazu auch haltbare Lebensmittel, Dinge des 
täglichen Bedarfs und Verbrauchsmaterialien (Klopapier!).
Die Dimensionierung erfolgt vorher nach einer zu erwartenden 
Autonomiezeit.
Ab ca. 48h musst du dir auch um eine autonome Wasserversorgung Gedanken 
machen.

von Vn N. (wefwef_s)


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Markus Müller schrieb:
> Ich habe damit praktische Erfahrung, und Du?

Du hast schlicht nicht verstanden, wo das Problem lag. Das Problem ist 
nicht der allgemein übliche Anschluss per Kabel, was kritisiert wurde 
war vielmehr die Tatsache, dass er ein Kabel mit Steckern (männlich) 
verwenden will.
Mit lesen hast du offensichtlich also keine praktischen Erfahrungen.
Und ja.

Michael Sch. schrieb:
> Wenn du obigen Beitrag ganz gelesen hättest und nicht nur den plakativen
> Anfang, dann hättest du bemerkt, dass an der elektr. Hausanlage an sich
> nix verändert, sondern alles Bürokratenkonform ist.
>
> Dort wo im Betriebsfall besondere Vorsicht nötig ist, wird unübersehbar
> darauf hingewiesen...

Und doch postest du es in einem Forum, wo der nächstbeste Depp auf die 
Idee kommen könnte, es einfach mal genau so zu machen. Bis sich einer 
wehtut.

Ben _ schrieb:
> Diese können sich im Ernstfall zwischen zwei und
> maximal vier Wochen autark versorgen, danach sind Maschinensysteme mit
> ihren Vorräten am Ende.

Wobei selbst zivile Krankenhäuser so lange durchhalten.
P. W. schrieb:
> Zumindest
> in Deutschland, wo man erwartet, dass alles sicher und geschützt ist. In
> Ländern der 3. Welt, wo man froh ist elektrischen Strom zu haben (also
> sowas wie Kongo, Sudan, USA, Äthiopien, Südchile) sieht man darüber
> vielleicht gerne mal hinweg.
> Im Notfall eines mehrtägigen Ausfalles würde ich ein per Schuko-Stecker
> am Moppel angeschlossenes NYM auch tolerieren, aber wenn man das nicht
> auf die Schnelle improvisieren muß, dann doch bitte gescheit.

Eben. Manchmal geht es halt nicht anders, aber ohne Not muss sowas 
einfach nicht sein.

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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Es gibt Spezial Benzin, das die Waldarbeiter für Motorsägen verwenden. 
Das stinkt nicht und ist unbegrenzt lagerfähig. Kostet allerdings ca. 
2,50 je Liter.

Alternativ kann man Benzin auch im Metallkanister deutlich länger lagern 
als im Plastikkanister.

Besser ist dennoch Diesel, denn Benzin darf nur eine relativ geringe 
Menge zu hause gelagert werden. Bei Diesel ist es je Gebäude irgendwas 
zwischen 300l und 1000l. Ich bin mir jetzt auch nicht sicher ob das 
jetzt nur für Landwirte gilt oder generell.

von Newman A. (newman)


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Da gilt das sogenannte Punktesystem. Es dürfen ohne besondere 
Vorkehrungen/Kennzeichnugen 1000 Punkte gelagert werden. 
(Umweltschutzrichtlinien sind Einzuhalten!!!)

Diesel: 1 Liter = 1 Punkt
Benzin: 1 Liter = 3 Punkte
Gase: 1 Liter/Kg = 3 Punkte

Leere Gefäße sind wie volle zu behandeln!

Das der Spritt vergammelt, ist mir bekannt. Diesel/Heizöl stinkt aber 
pervers. Benzin auch, aber irgendwie ist mir das bisher noch nicht 
vorgekommen. Wenn ich an die Leute mit Ölheizung denke, und den Gestank 
im Keller, da kommt mir alles hoch. Bei meinen Sprittkanistern hab ich 
bisher noch nix gerochen.
Gegen nen Diesel spricht für mich weiterhin, das ich keine weitere 
Verwendungsmöglichkeit hätte. Benzin könnt ich "Kanisterweise" auch im 
Möpp oder Auto "entsorgen".

Dumm ist nur, ich hab mein Auto auf Gas umrüsten lassen. Ne Tankfüllung 
Benzin reicht bei mir n gutes halbes Jahr...

@ deneriel,

Ich will kein Atomsicheren Bunker bauen. :D Das Essen, was im 
Kühlschrank/Tiefkühler ist, sollte bis zum aufbrauchen der 
Sprittreserven reichen. ;) Danach hätt ich nurnoch gute 400m² Rasen, die 
ich abfressen könnte. ggggggg

Fürs Wasser gibts dann nen Brunnen, das ist nicht das Problem. Dumm ist, 
das der Wasserstand bei mir bei gute 48m liegt!!! ERGO: Tiefbrunnenpumpe 
= Strombetrieben! :( Nachbar hat bei 12m Schichtenwasser. Das läuft aber 
um mein Grundstück ganz geschickt drum rum!

MFG Andy

von Axel L. (axel_5)


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vn nn schrieb:
> Markus Müller schrieb:
>> Ich habe damit praktische Erfahrung, und Du?
>
> Du hast schlicht nicht verstanden, wo das Problem lag. Das Problem ist
> nicht der allgemein übliche Anschluss per Kabel, was kritisiert wurde
> war vielmehr die Tatsache, dass er ein Kabel mit Steckern (männlich)
> verwenden will.
> Mit lesen hast du offensichtlich also keine praktischen Erfahrungen.
> Und ja.
>
> Michael Sch. schrieb:
>> Wenn du obigen Beitrag ganz gelesen hättest und nicht nur den plakativen
>> Anfang, dann hättest du bemerkt, dass an der elektr. Hausanlage an sich
>> nix verändert, sondern alles Bürokratenkonform ist.
>>
>> Dort wo im Betriebsfall besondere Vorsicht nötig ist, wird unübersehbar
>> darauf hingewiesen...
>
> Und doch postest du es in einem Forum, wo der nächstbeste Depp auf die
> Idee kommen könnte, es einfach mal genau so zu machen. Bis sich einer
> wehtut.

Vielleicht sollte man mal die Kirche im Dorf lassen. Es gibt in jedem 
Haushalt dutzende Geräte, die, wenn man sie in die Steckdose steckt, 
lebensgefährlich sind. Wenn dann in einem verschlossenen Schrank so ein 
Doppelmännchenkabel liegt, ist das weniger gefährlich als eine 
Haarspange auf dem Nachttisch, die man ja auch in eine Steckdose stecken 
kann.

Dieses übertriebene Sicherheitsgetue finde ich zunehmend nur noch 
nervend. Das führt lediglich dazu, dass die Leute die Hirne abschalten.

Gruss
Axel

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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Newman Andy schrieb:
> Fürs Wasser gibts dann nen Brunnen, das ist nicht das Problem. Dumm ist,
> das der Wasserstand bei mir bei gute 48m liegt!!! ERGO: Tiefbrunnenpumpe
> = Strombetrieben! :( Nachbar hat bei 12m Schichtenwasser. Das läuft aber
> um mein Grundstück ganz geschickt drum rum!

Bei den 48m hat man vielleicht auch eine bessere Wasserqualität. 
Jedenfalls sollte Dein Generator problemlos die Pumpe betreiben und vor 
allem Starten können, sonst sitzt Du bald auf dem trockenen.
Zu Hause dann ein paar Fässer mit 100l und man kann sich so einen Vorrat 
an Brauchwasser schaffen um die Pumpe nicht so oft laufen zu lassen.
Trinkwasser gibt es in 5l Kanister fertig abgepackt und Keimfrei günstig 
im Supermarkt um die Ecke (außer im E-Fall).
Eine Tiefbrunnenpumpe kostet im Vergleich zu den 5l Kanister doch recht 
viel.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Axel Laufenberg schrieb:
> Vielleicht sollte man mal die Kirche im Dorf lassen.

Die meisten Leute sind in der Lage, zwischen Dingen zu unterscheiden, 
die in Steckdosen gesteckt werden dürfen, und welchen, die da nicht 
reingehören.

Dein Vergleich mit Haarspangen ist insofern daneben.

Und nicht jeder Zeitgenosse wundert sich über ein Kabel mit 
Schukosteckern an beiden Enden ...

von P. W. (deneriel)


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48m Tiefbrunnen ist doch super. Mit so einer Pumpe bist du dann 
natürlich wieder bei Drehstrom. Für den autonomen Betrieb kannste dir so 
nen 1000l-Bottich in die Garage stellen und fertig.
Was in die obersten Wasserschichten einsickert braucht noch eine ganze 
Weile bis es auch da unten angekommen ist. Bei Bunkeranlagen wird das 
genau so gemacht, da sind es halt eher um die 100m oder mehr, aber 
Tiefbrunnen ist da genau das Stichwort.

Super stinkt auch rum, nicht besser als Diesel. Nur das das mit der Zeit 
"verduftet" - der Diesel braucht da länger für.
Ja, Gasauto ist ein Problem wenn du alten Sprit entsorgen willst - der 
wird da drin ja erst alt. (Meiner ist von November und auch noch gut was 
drin...)
Möff ist dafür besser - das bekommt bei mir auch Reste vom Moppel, wenn 
mal welche anfallen. Aber das ist eher selten.

Für Autonomie braucht man natürlich Nahrungsmittel die nicht auf einen 
laufenden Gefrierer angewiesen sind. Zumindest im Sommer. Konserven sind 
da klassisch, ebenfalls sehr gut halten sich eingeweckte/eingemachte 
Nahrungsmittel. Wenn es ordentlich gemacht wurde eher noch besser als 
Konserven. Nudeln, Reis, Bohnen, Mehl und dergleichen wird eh trocken 
gelagert.
Der Speiseplan wird ohnehin davon bestimmt was weg muss bevor es 
schlecht wird. Wegwerfen kann man sich in dem Fall nicht erlauben.


Wie weit man das treibt ist einzig und allein abhängig von der 
persönlichen Paranoia.

von Newman A. (newman)


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>48m Tiefbrunnen ist doch super. Mit so einer Pumpe bist du dann
>natürlich wieder bei Drehstrom.

Nicht wirklich. Gibts auch für Lichtstrom....
http://www.bewaesserungswelt.de/product_info.php/info/p1209_EBARA-Brunnenpumpe-WINNER-4N-4-9.html/XTCsid/m25g7872q1gci508ibjrrgpt54

Wie schon in der PM geschrieben....es gibt für mich eigentlich keinen 
Grund, Versorgerseitig auf Drehstrom umrüsten zu lassen. Mein 
Verbrauch/Bedarf ist relativ gering.

>Wie weit man das treibt ist einzig und allein abhängig von der
>persönlichen Paranoia.

Naja, und die ist nicht so groß, das ich mehr als ne Woche überbrücken 
wollen würde. (Was eigentlich auch schon sehr hoch gegriffen ist)

Wenn ichs jetzt auf die Spitze treiben und mal weiter Spinnen 
würde...mein Haus ist derzeit zu 95% auf LED-Beleuchtung umgerüstet. 
Wenn ich die fehlenden 5% auch noch hab, könnt ich die ganze 
Hausbeleuchtung durchaus aus nem Akku speisen. Dann bräuchte man das 
Agg. nur "Halbtags" arbeiten lassen, und die Laufzeit noch länger 
ausdehnen.

MFG Andy

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