Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Inrusheffekt Transformator


von Daniel (Gast)


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Hallo zusammen,

es geht um den Inrush-Strom beim leerlaufenden Transformator.
Mir ist bekannt das es ihn gibt und wo er herkommt. Nur wo sind die 
Grenzen? In der Literatur sind diese mit dem Dauerkurzschlussstrom 
angegeben. Also abhängig von der Impedanz, dem u_k usw...
Wenn ich mir das ESB eines Trafo anschaue, würde ich sagen, dass der 
Strom doppelt so hoch wie der Dauerkurzschlussstrom wird. Es wirkt nur 
die Streuinduktivität auf der Primärseite und nicht zusätzlich die der 
Sekundärseite. Ich komm leider nicht weiter und hoffe jemand kann den 
Knoten aus meinem Kopf lösen???
Beste Grüße Daniel

: Verschoben durch User
von Falk B. (falk)


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@  Daniel (Gast)

>es geht um den Inrush-Strom beim leerlaufenden Transformator.
>Mir ist bekannt das es ihn gibt und wo er herkommt.

Wirklich? Woher kommt er?

>Nur wo sind die Grenzen?

Wenn du weißt, woher er kommt, kennst du auch die Grenzen.

> In der Literatur sind diese mit dem Dauerkurzschlussstrom
>angegeben.

Unsinn.

> Also abhängig von der Impedanz, dem u_k usw...
>Wenn ich mir das ESB eines Trafo anschaue, würde ich sagen, dass der
>Strom doppelt so hoch wie der Dauerkurzschlussstrom wird.

Nö, denn der Einschaltstromstoß ist im normalen Ersatzschaltbild in 
KEINSTER Weise abgebildet.

> Es wirkt nur
>die Streuinduktivität auf der Primärseite und nicht zusätzlich die der
>Sekundärseite.

Die begrenzt den Strom kaum.

> Ich komm leider nicht weiter und hoffe jemand kann den
>Knoten aus meinem Kopf lösen???

Lies, wie es wirklich ist.

http://www.mikrocontroller.net/articles/Transformatoren_und_Spulen#Siehe_auch

http://www.mikrocontroller.net/wikifiles/5/5d/Verlustarme_trafos.pdf

von Daniel (Gast)


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Hallo,
danke für die Antwort. Deine Links geben nur oberflächliche Antworten. 
Nicht nur der Kupferwiderstand und das Netz begrenzen den Strom sondern 
auch die Streureaktanz.
Ich kenne die Ursachen für den Inrush sehr gut, denn dieser kommt ganz 
einfach von der Sättigung des Materials, ausgelöst durch Remanenz oder 
einem ungünstigen Einschaltmoment (Wort Case 0°)--> Spannungszeitfläche, 
elektromagnetischer Einschwingvorgang.

Warum kann der Dauerkurzschlussstrom nicht als maximaler Strom 
angenommen werden?? Es sind dort nur noch die Streuinduktivitäten und 
die Wicklungswiderstände vorhanden, also wie beim kompletten sekundären 
Kurzschluss, oder?

Meine Frage ist immer noch wie hoch kann der Inrush werden, die 
Literatur gibt hier immer Werte zwischen dem 15-20-fachen 
Bemessungsstrom an.
Gruß
Daniel

von oszi40 (Gast)


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Daniel schrieb:

> Meine Frage ist immer noch wie hoch kann der Inrush werden, die
> Literatur gibt hier immer Werte zwischen dem 15-20-fachen

Das wird auch von der konkreten Bauform abhängen. Vergleiche Ringkern 
mit hochohmigem Klingeltrafo.

von 13579 (Gast)


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Daniel schrieb:
> Warum kann der Dauerkurzschlussstrom nicht als maximaler Strom
>
> angenommen werden??

Weil der Anlaufstrom ab der zweiten Halbwelle noch höher sein kann. Der 
Kern wird während des unbekannt langen Teils der ersten Halbwelle bis 
auf Punkt X aufmagnetisiert, was aber noch lange nicht den Effekt hat, 
daß er ab der nächsten Halbwelle schon mit der Netzspannung 
synchronisieren möchte. Ganz im Gegenteil, der Strom kann bis nahezu 
doppelt so hoch ausfallen.

Trafoschaltrelais z.B. bringen einen großen Kern erst nach mehreren 
Halbwellen in Sättigung (per DC), um ihn dann beim Scheitelwert ans Netz 
zu legen. Der gesättigte Kern schwingt dann näherungsweise von selbst 
synchron mit der Netzspannung mit, der Anlaufstrom liegt nur etwa beim 
Leerlaufstrom.

von Arno H. (arno_h)


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M. Konstanzer verdient sein Geld mit der Bekämpfung des Inrush-Current 
und hat auch etliches dazu veröffentlicht:
http://www.emeko.de/index.php?id=11&L=0

Arno

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