Wenn man nur Strom aus USB Ports ziehen will, was sollte man mit den Datenleitungen machen? Muss man diese terminieren? Kann man durch eine passende Beschaltung auch mehr als 100 / 500 mA beim Host anfordern? Und zwar mit nur durch eine einfache Beschaltung mit standardbauelementen und "ohne Protokoll". Früher ging das ja nur auf Protokollebene, rein passiv war da nix zu machen. Man konnte aber fast immer mehr ziehen, und hat den Standard einfach ignoriert. Vielleicht wurde der USB Standard aber schon dahingehend erweitert, dass es mittlerweile auch mit einfachen und billigen passiven Bauteilen geht? Habe ja mal was vom USB Charging Standard gelesen. Da gehts mit simplen Widerständen. Dort ist auch die Rede von "Standard Datenports", "Charging Ports" und "Kombi-Ports". Und mein Notebook / PC hat auch einen extra Charging Port. Der bis zu 1800 mA liefern kann laut Beschreibung, und auch im Standby an ist. Man kann aber auch ganz normale USB Geräte anschließen. Diesen Port müsste man dann doch "rein passiv" auch in den Charge mode bringen können? Also, wie sollte man die Datenleitungen bei einem reinen "USB Stromkabel" beschalten, um möglichst viel Strom ziehen zu können? (1200 mA werden benötigt)
Bastelmax schrieb: > Kann man durch eine passende Beschaltung auch mehr als 100 / 500 mA beim > Host anfordern? Und zwar mit nur durch eine einfache Beschaltung mit > standardbauelementen und "ohne Protokoll". Nein, kann man nicht. Spezifikationsgemäß ist USB überhaupt nicht dafür gedacht, als Versorgungsspannungsquelle für nicht-USB-Geräte zu dienen. Da aber die meisten sich eh' einen feuchten Dreck um die Spezifikation scheren, kannst Du einfach so viel Strom fließen lassen, wie Du für richtig hältst; irgendwann wird halt eine Sicherung im Host ansprechen. Eine aktive Stromüberwachung und -Steuerung haben leider die wenigsten USB-Hosts, deswegen funktioniert ja der ganze spezifikationsferne Ramsch wie per USB versorgte 2.5"-Festplatten, Kaffeewärmer etc. meistens doch wenigstens ein bisschen.
Rufus Τ. Firefly schrieb: > Nein, kann man nicht. Spezifikationsgemäß ist USB überhaupt nicht > dafür gedacht, als Versorgungsspannungsquelle für nicht-USB-Geräte zu > dienen. doch ist sie mittlerweile. Es gibt auch einen Standard das z.b. mainboard die ausgeschaltet sind USB geräte laden können, da gibt es auch keine Protokolle zum datenaustausch. eventuell steht es hier drin: USB Battery Charging 1.2 http://www.usb.org/developers/devclass_docs/USB_Battery_Charging_1.2.pdf
500mA sind das Maximum was ein normaler USB Port hergibt. Brauchst du mehr, musst du dein Produkt ändern. Natürlich kannst du versuchen durch drei USB Ports jeweils 500mA zu ziehen, das ist aber Riskant und Schwachsinn, da du nicht weiß wie die USB Ports des Hosts intern verschalten sind und wieviel alle USB Ports zusammen maximal liefern können. Auch gibt es diese spezial USB Ports, die aber Spezial sind und weder die Regel sind noch garantiert ist, dass deren Funktion aktiviert ist. Ein Gerät kann aufgrund der Datenleitungsverschaltung passiv erkennen ob es an einen Computer angeschlossen ist oder an ein Netzteil. Daher lädt ein Smartphone angeschlossen am Computer auch mit ca. 500mA den Akku (oder wenn der PC aus ist und es sich strikt innerhalb der USB Spezifikationen bewegt gar nicht (Sony eReader)), wenn es an ein geeignetes Netzteil angeschlossen ist mit 1A. Aber das bringt dir nichts. Bist du dir sicher, dass du 1.2A brauchst? Das sind bei 5V letztendlich 6 Watt die du benötigst. Was wäre das denn das soviel Leistung an einem PC benötigt?
oder noch ein wenig warten: http://www.zdnet.de/88115878/neue-usb-spezifikation-sieht-bis-zu-100-watt-stromzufuhr-vor/
Peter II schrieb: > doch ist sie mittlerweile. Es gibt auch einen Standard ... Das ist die "USB Battery Charging"-Spezifikation. Die wird von Ladegeräten eingehalten, ist aber nicht für USB-Hosts da. Frank M. schrieb: > 500mA sind das Maximum was ein normaler USB Port hergibt. Nach erfolgreicher Enumeration und Bedarfsanmeldung und -Bestätigung durch den Host. Sonst sind es nur 100 mA. (Bei USB3 sind maximal 900 mA möglich, auch erst nach Enumeration & Co.).
Rufus Τ. Firefly schrieb: > Peter II schrieb: >> doch ist sie mittlerweile. Es gibt auch einen Standard ... > > Das ist die "USB Battery Charging"-Spezifikation. Die wird von > Ladegeräten eingehalten, ist aber nicht für USB-Hosts da. und wo ist der unterschied wenn ein PC als Ladegerät dient? Dann wird der Host zum Ladegerät. Bei mir kann ich im Bios soetwas einstellen.
Hallo. Mein PC hat genau so eine Lade USB buchse. Beim Laptop ist sie sogar als Kombibuchse esatap/USB High Power/Charge ausgeführt und kann bis zu 1,8 A liefern. Daher fragte ich mich, wie der PC den Lademodus erkennt und wie man ihn mit dem Device freischaltet. Die nötigen Bauteile wollte ich in das USB Stromkabel integrieren, viel mehr als "Passende Widerstände" sollten ja nicht benötigt werden. (Bei Anschlüssen ohne den Charge Modus wird dann halt einfach out-of-spec gezogen, so wie es viele machen) Wenn mir nix besseres einfällt, terminiere ich die unbenutzen Datenleitungen einfach mal mit 150 Ohm oder lasse sie ganz offen. Das Ganze ist für ein Gerät, was normalerweise eigentlich gar nicht direkt an den Rechner angeschlossen werden soll. USB Kabel wird in erster Linie deswegen rangebaut, weil USB "Ladeadapter" derzeit sehr verbreitet und billig sind -> Bietet sich also als Netzteil für eigene Projekte an. Und wenn keins Griffbereit ist, nimmt man halt den PC. Ich spendier dem ganzen dann auch noch ne SMD Sicherung.
Du solltest den Strom überwachen und nicht out-of-spec Strom ziehen (d.h. über 500mA, oder wenn du genau sein willst, nicht mehr als 100mA) Mein Laptop schaltet den USB port dann ab und ich bekomme ein Warnung in Windows dass zu viel Strom gezogen wurde, d.h. dein Gerät würde nicht funktionieren. Eine kurze Google suche nach 'usb charge port' liefert einen Treffer zu einem IC von TI: http://www.ti.com/product/tps2511 In seinem Datenblatt ab Seite 11 steht so ziemlich ALLES was man zum USB Laden wissen muss, welche Ströme erlaubt sind, wie man die Ströme freischalten kann, etc.
Interessanter Chip. Dieser Chip ist ja dazu gedacht, ein Device in den Lademodus zu bringen. Er unterstützt D+ und D- Pegel für viele gängige Geräte. Gibts auch das Gegenstück dazu? also ein Chip, welcher die Enumeration am Rechner macht und am Rechner den größtmöglichen Strom anmeldet? (500 mA bzw 900 mA) Am Besten auch noch mit Support vom Lademodus (d.H. z.B. 2,5 V auf D-/D- geben wenn kein USB Protokoll vorhanden ist) Einfach zu verwenden, mit möglichst wenig Außenbeschaltung, und klein, so dass man ihn in den USB Lötstecker mit unterbringen könnte.
Soetwas in der Art: http://www.smsc.com/Products/USB/Power_Over_USB_Controllers/UCS1001 Musst aber genauer selber danach suchen. im TI Datenblatt stehen ja die Fachbegriffe nach denen zu suchen ist
Wenns noch von Interesse sein sollte, ich hab gerade bei Kickstarter ein Projekt mit dem TPS2511 gefunden. http://www.kickstarter.com/projects/1137339450/lockedusb-adapter-usb-charger-firewall-and-power-o Auf der Herstellerseite steht dann noch eine Prinzipskizze http://lockedusb.com/ Finde ich so ganz interessant wobei ich das eher mit einem X-beliebigen Ladegerät probieren würde als an der Laptop USB Buchse... Zumindest klappt dann immer das Laden mit max. Strom Werner
Frank M. schrieb: > 500mA sind das Maximum was ein normaler USB Port hergibt. Brauchst du > mehr, musst du dein Produkt ändern. Oder den USB-Port, siehe Apple-Geräte. AFAIK kann jeder Intel-Mac ab 2007/2008 ganz legal 1A am USB-Port liefern, entsprechende Beschaltung vorausgesetzt. Rufus Τ. Firefly schrieb: > deswegen funktioniert ja der ganze spezifikationsferne Ramsch > wie per USB versorgte 2.5"-Festplatten Halbwegs vernüftige USB-2.5" Festplatten ziehen maximal 500 mA, idR sogar weniger. Daher ist das eigentlich kein Ramsch sondern es funktioniert wie vorgesehen ;) Bastelmax schrieb: > Daher fragte ich mich, wie der PC den Lademodus erkennt und wie man ihn > mit dem Device freischaltet. Über eine entsprechende Widerstandsbeschaltung. Die Datenleitungen müssen dazu auf ganz bestimmte Spannungspegel gezogen werden. Beim Mac ist das, ich glaub, 2.8V um den High-Power-Mode zu aktivieren (müsste jetzt genau nachschaun, hab aber keinen Bock dazu, Google hilft sicher ;))
Michael Köhler schrieb: > Halbwegs vernüftige USB-2.5" Festplatten ziehen maximal 500 mA Tun sie eben nicht; der Anlaufstrom, der zwar nur kurze Zeit fließt, beträgt bei bislang jeder 2.5"-Festplatte, deren Datenblatt ich in die Hände bekommen habe, über 1000 mA.
Rufus Τ. Firefly schrieb: > Tun sie eben nicht; der Anlaufstrom, der zwar nur kurze Zeit fließt, > beträgt bei bislang jeder 2.5"-Festplatte, deren Datenblatt ich in die > Hände bekommen habe, über 1000 mA. Ich schrieb "vernüftige USB-2.5" Festplatten" und nicht nur "2.5" Festplatten". Die begrenzen den Anlaufstrom der Festplatte ;)
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.