Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik ultra simpler Li-ion Lader


von Hubert R. (las2sel)


Lesenswert?

ja, ja ich weiß, es gibt so viele, so einfache und so preiswerte IC für 
den Zweck. Und es gibt die Teile auch fix und fertig aufgebaut für 
kleines Geld.

Aber es geht mir bewusst um eine analoge Schaltung.
Es reicht mir, wenn man damit dann den Li-ion Akku nur bis 70 oder 90% 
voll bekommt.

Als Hintergrund vielleicht folgende Diskussion aus einem 
englischsprachigen Forum:
http://www.candlepowerforums.com/vb/showthread.php?172401-SUPER-simple-Li-ion-charger-USB-or-Computer-power-supply-driven

Besonders fasziniert hat mich da die Dioden-Lösung (Beiträge 
#5,#6,#7,#10)


Hat das hier schon mal jemand versucht?


Ich habe mal einen 1N4004, einen 1N5817 und einen Wiederstand an einen 
USB-Steckernetzeil probiert. Es liefert ohne Last gemessene 5.2V.

Zum Laden habe ich mir einen Handy-Akku rausgesucht.
BTW: was ist eigentlich dran an der Behauptung, die man im Internet 
finden kann, dass diese Teile normalerweise eine 
Überladungsschutzschaltung mit verbaut haben?

Irgendwie ging da nichts vorwärts. Das Netzteil zog immer nur so 0,7-0,9 
W gemessen von so einem Wattmeter(?) was man zwischen Gerät und 
Steckdose steckt. (Handy Original benötigt übrigens zum Laden anfangs 3 
oder 7 W.)

Nachdem die Spannung am Akku nur 3,9 V war, wurde ich dann mutiger und 
habe ein Bauteil nach dem anderen Weg gelassen. Erst als nur noch der 
1N5817 dran war, ging es mit 3 W vorwärts, erst bei ca. 4,0(0) V , 
etliche Minuten oder gar einige 1/4 Stunden später bei 4,05 V war mir 
dann die Geschichte nicht mehr ganz geheuer. Die Orginalschaltung zog 
dann nur noch 0,3 W und ich habe das Experiment hier erst mal beendet.

Im Handy hatte dann der Akku 3,91 V.

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

> Zum Laden habe ich mir einen Handy-Akku rausgesucht.
> BTW: was ist eigentlich dran an der Behauptung, die man im Internet
> finden kann, dass diese Teile normalerweise eine
> Überladungsschutzschaltung mit verbaut haben?

Ja, das ist so, die LiIon Akkupacks haben eine Schaltung drin, die 
abschaltet wenn sie voll sind, abschaltet wenn sie leer sind, abschaltet 
wenn zu viel Strom hinein oder hinaus fliesst.

Die kannst du zum Laden einfach an eine strombegrenzte 56V 
Spannungsquelle hängen, also z.B. an ein 5V Netzteil mit einem 
Vorwiderstand.

     +--Vorwiderstand---+  (ausgelegt für maximal 1C bei leerem Akku)
     o                  | +
 4.5..6.5V       LiIon Akku mit Schutzschaltung
     o                  | -
     +------------------+

Ist der Akku voll, springt die Spannung auf 5V.

Aber wehe, der Akku enthält keine Schutzschaltung, wie Modellbauakkus 
oder ganz ganz billige chinesische Replikate. Dann gibt's Feuer in der 
Wohnung.

 http://www.liposack.com/video.htm

von Martin H. (martinhaag)


Lesenswert?

Hallo Hubert
>Aber es geht mir bewusst um eine analoge Schaltung.
Auch mit Analogtechnik lässt sich ein Li-ion Akku sauber laden. Was du 
suchst ist eine billigst/einfachst Möglichkeit zum Laden.

>so einem Wattmeter(?) was man zwischen Gerät und Steckdose steckt.
So ein günstig Teil? -In diesem Wattbereich mit dieser Last misst du 
Mist.

Quelle Wikipedia "USB":
Am Ausgang des USB-Host muss die Spannung zwischen 4,65 V und 5,25 V 
liegen, allerdings ist ein Abfall bis auf 4,40 V am Ende eines 
USB-Kabels zulässig, hinter einem passiven USB-Hub sind gar 4,00 V 
erlaubt...

Diese Spezifikation verhindert eine "simple" Ladeschaltung mit USB 
Speisung wie du sie dir vorstellst. Klar kannst du in mühevoller 
Messarbeit eine Zusammenstellung von Komponenten finden mit der zu 
einzelne Li-ion Zellen unter Aufsicht gerade mal so aufladen kannst.

Grüsse  Martin

von Christian S. (christianstr)


Lesenswert?

Um sicher zu gehen würde ich das folgendermaßen aufbauen:
1
+---Vorwiderstand---+------+
2
o                   |      o+
3
SpgQuelle    4.1V Z-Diode  LiIon-Akku
4
o                   |      o-
5
+-------------------+------+

Dann bleibt die Spannung über dem Akku konstant und man muss sich wenig 
Sorgen wegen Überladung machen. Das wäre die einfachste Schaltung, die 
mir einfallen würde, wenn man einen Akku ohne Schutzbeschaltung hat.

Gruß Christian

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

Christian Str schrieb:

> Um sicher zu gehen würde ich das folgendermaßen aufbauen:
>
>
1
> +---Vorwiderstand---+------+
2
> o                   |      o+
3
> SpgQuelle    4.1V Z-Diode  LiIon-Akku
4
> o                   |      o-
5
> +-------------------+------+
6
>
>
> Dann bleibt die Spannung über dem Akku konstant und man muss sich wenig
> Sorgen wegen Überladung machen. Das wäre die einfachste Schaltung, die
> mir einfallen würde, wenn man einen Akku ohne Schutzbeschaltung hat.

Eine Z-Diode an dieser Stelle ist wegen der grossen Toleranzen
völlig ungeeignet. Es sollte wenigsten ein TL431 verbaut werden.
Gruss
Harald

von Udo S. (urschmitt)


Lesenswert?

Meine Güte um 1 Euro zu sparen gibt es anscheined Leute die einen 
Wohnungsbrand riskieren.
Blödmarkt wohin hat uns dein Geiz ist Geil Slogan gebracht?

Verzweifelte Grüße
Udo

von Christian S. (christianstr)


Lesenswert?

Harald Wilhelms schrieb:
> Eine Z-Diode an dieser Stelle ist wegen der grossen Toleranzen
>
> völlig ungeeignet. Es sollte wenigsten ein TL431 verbaut werden.
>
> Gruss
>
> Harald

Da hast du recht, aber es sollte ja eine Lösung sein, die mit möglichst 
wenig Aufwand und Bauteilen aufgebaut werden kann...oben wurde immerhin 
nur ein Vorwiderstand empfohlen, da ist die Z-Diode doch schon eine 
Verbesserung ;)
Vorschlag von mir wäre der LTC4070, ist ein Shunt Battery Charger und 
hat über einen einigermaßen großen Temperaturbereich 1% Toleranz. 
Außerdem kann der noch einen zusätzlichen FET durchschalten, um den 
Ladestrom um die Zelle zu leiten. Ist stackbar für mehrere Zellen, wenn 
Bedarf besteht und kann eingestellt werden auf 4.2V, 4.1V und 4V für die 
ganz Ängstlichen :)

Gruß Christian

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.