Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik mit 3.3V Signal Nixie Tube schalten


von Peter_k (Gast)


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Hallo!

Ich möchte eine Nixie Röhre mit einem Mikrocontroller ansteuern. Er 
liefert mir einen Pegel von 3.3V. Das Problem ist nun die Galvanische 
Trennung. Ich wollte das ganze mit einem Optokoppler und Transistor 
machen. Wird das so funktionieren? Die Nixie Tube läuft mit 170V (Im 
Schaltplan 120V).

Die alternative wäre noch Relais zu nutzen (9 Stück). Wobei das aber 
unschön, teuer und Platzverschwendung wäre :-/

von Falk B. (falk)


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@  Peter_k (Gast)

>Ich möchte eine Nixie Röhre mit einem Mikrocontroller ansteuern.

Dann tu das.

> Er
>liefert mir einen Pegel von 3.3V. Das Problem ist nun die Galvanische
>Trennung.

Nö, die ist nicht nötig.

> Ich wollte das ganze mit einem Optokoppler und Transistor
>machen. Wird das so funktionieren? Die Nixie Tube läuft mit 170V (Im
>Schaltplan 120V).

Du brauchst nur einen passenden Transistor, der die Spannung verträgt.

>Die alternative wäre noch Relais zu nutzen (9 Stück). Wobei das aber
>unschön, teuer und Platzverschwendung wäre :-/

Eben.

von kopfkratzer (Gast)


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Kopfkratz
Warum galvanische Trennung ?
Du kannst Dir MOSFET-Treiber als ICs suchen die 200V und mit 3,3V 
durchgesteuert werden können, klein und fein ;-)

von Peter R. (pnu)


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Die 3,3V des Kontrollers reichen, um die LED des Optokopplers 
anzusteuern.
Die Nixie interessiert nur, ob der Transistor des Optokopplers aufgeht 
oder nicht.

Üblicherweise werden Nixies so angesteuert, dass immer eine der zehn 
Kathoden auf Masse geschaltet ist. Diese zündet dann zuerst, sodass die 
anderen Elektroden nicht die vollen 170 V abbekommen sondern nur die 
Brennspannung der einen bereits gezündeten Elektrode. Man müsste das 
Datenblatt eines Nixie-Decoders/Treibers (1 aus 10, 74141?) anschauen, 
da stellt man fest, dass dort die Ausgangstransistoren nur für 60V 
ausgelegt sind. Also müssten Optokoppler ausreichen, deren 
Ausgangstransistoren für 60V ausgelegt sind.
Das ist aber eine etwas ungewöhnliche Spannung, meistens stehen 30V im 
Datenblatt der Optokoppler.

Zusätzlich muss man aber noch im Programm des Kontrollers sicherstellen, 
dass immer mindestens eine der zehn Kathoden eingeschaltet ist.

von Peter_k (Gast)


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Hallo,
Danke für die Zahlreichen Antworten. Ich muss die Schaltungen galvanisch 
trennen da es sonst Probleme gibt (es geht um eine Verstärkerschaltung).

@Peter
Das hört sich ja gut an, wusste nicht das ich es auch direkt mit einem 
Optokoppler machen kann.

Das jedoch eine Kathode immer geschaltet werden sollte ist schlecht, da 
die Nixie Tube auch blinken sollte.

Wie wäre es denn bspw mit dem MOC 3021 SMD als Optokoppler. Dieser 
reicht bis 400V und  die 10mA sollte mein SAM3 auch noch schaffen.
http://www.reichelt.de/Optokoppler/MOC-3021-SMD/3/index.html?;ACTION=3;LA=446;ARTICLE=114335;GROUPID=3046;artnr=MOC+3021+SMD

Grüße

Peter

von Harald W. (wilhelms)


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Peter_k schrieb:

> Wie wäre es denn bspw mit dem MOC 3021 SMD als Optokoppler.

Und wie willst Du den wieder ausschalten?
Gruss
Harald

von Falk B. (falk)


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@  Peter_k (Gast)

>Danke für die Zahlreichen Antworten. Ich muss die Schaltungen galvanisch
>trennen da es sonst Probleme gibt (es geht um eine Verstärkerschaltung).

Was denn für Probleme?

>Das hört sich ja gut an, wusste nicht das ich es auch direkt mit einem
>Optokoppler machen kann.

Sehr unorthodox, wenn gleich möglich.

>Das jedoch eine Kathode immer geschaltet werden sollte ist schlecht, da
>die Nixie Tube auch blinken sollte.

??? Das ist immer so. Einschalten, Ziffer leuchten, ausschalten, Ziffer 
ist dunkel. Aber man muss die Optokoppler mit einer passenden, 
parallelen Z-Diode schützen, die etwas weniger Z-Spannung hat als der 
Optokoppler verträgt.

>Wie wäre es denn bspw mit dem MOC 3021 SMD als Optokoppler.

Geht nicht, das ist ein TRIAC, der schaltet nicht wieder aus, weil er 
für Wechselspannung gedacht ist.

Wenn, dann Photomos-Relais, siehe Optokoppler, die kosten aber 2-3 
Euro pro Stück.

von Peter R. (pnu)


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Das Blinken könnte man mit einem PNP-Transistor in der 170V-Leitung 
(BF423 plus Optokoppler) machen.

von Peter_k (Gast)


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Okay. Ich werde wohl ein  S26M D02 Solidstate Relais verwenden. Kostet 
1€, ist klein (DIP Gehäuse) und sollte so funktionieren :).

Danke trotzdem.

von Malte S. (maltest)


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Peter_k schrieb:
> Ich werde wohl ein  S26M D02 Solidstate Relais verwenden. [...] sollte so 
funktionieren

Das hat auch wieder einen TRIAC-Ausgang. Das Blinken wird damit 
schwierig

von Peter_k (Gast)


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Danke für den Hinweis, habe mir nun mal ein paar Artikel zum Thema Triac 
durchgelesen, dabei ist mir dann (endlich) ein Licht aufgegangen.

Nun werde ich also zum Reed Relais wechseln, die sind auch schön schmal 
:)

http://www.reichelt.de/Reedrelais-Magnete/MS-7175-L-5V/3/index.html?;ACTION=3;LA=2;ARTICLE=27674;GROUPID=3291;artnr=MS+7175-L+5V

von Tom K. (ez81)


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Peter R. schrieb:
> st, dass dort die Ausgangstransistoren nur für 60V
> ausgelegt sind. Also müssten Optokoppler ausreichen, deren
> Ausgangstransistoren für 60V ausgelegt sind.
> Das ist aber eine etwas ungewöhnliche Spannung, meistens stehen 30V im
> Datenblatt der Optokoppler.

LTV356T-SMD und LTV816 vertragen 80V am Ausgang.

Edith sagt: Der 74141 hat zusätzliche Z-Dioden am Ausgang.

von nixdrv (Gast)


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Reedrelais direkt am Portpin gefallen mir nicht.
MS05-1A87-75LHR - Pull-In Voltage max 3.5V
http://www.meder.com/fileadmin/meder/pdf/en/Products/Reed_Relays/Relay_MS_Series_E.pdf

Da liegst du mit 3,3V (bei 500 Ohm Last düften es eher 2,8V sein) 
darunter. d.h. es kann funktionieren, muß aber nicht.

Ich hätte deinem Darlington noch einen Transistor spendiert. Ist dann im 
Prinzip eine Kaskodenschaltung in der Q1 die volle Spannung abkriegt, 
während Q2 bzw. der Phototransistor maximal die durch R2A/R3A geteilte 
Spannung sieht.
Vorteile: funktioniert sicher ab ~2V, Kosten 30 cent (*)
Nachteil: ca. 70 mW werden verbraten (wenn man keine Hilfsspannung zur 
Verfügung hat)


(*) Reichelt
KB 817 :: OPTOKOPPLER 0,190 €
MPSA 42 :: Transistor NPN TO-92 300V 0,5A 0,625W 0,040 €
BC 337-40 :: Transistor NPN TO-92 45V 0,5A 0,625W 0,040 €

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Peter_k schrieb:
> Danke für den Hinweis, habe mir nun mal ein paar Artikel zum Thema Triac
> durchgelesen, dabei ist mir dann (endlich) ein Licht aufgegangen.

Wohl kaum.

> Nun werde ich also zum Reed Relais wechseln, die sind auch schön schmal
> :)

Aua. AUA. AUA!

Ein Relais (vollkommen schnurz ob Reed- oder nicht) um eine Nixie 
anzusteuern? Wo man das doch schon vor Dekaden mit Transistoren 
konnte? Der andere will gar zum Blinken einen extra Transistor auf der 
Anodenseite verwenden. Herr, wirf Hirn!

So langsam glaube ich daß was dran ist an der Feststellung, daß die 
Intelligenz auf dem Planeten Erde in Summe konstant ist. Dummerweise 
wächst die Bevölkerungszahl...

Bis jetzt habe ich kein Argument für eine galvanische Trennung gesehen. 
Und MPSA42 & Co. sind (wie gesagt seit Dekaden) handelsüblich und kommen 
spielend mit den geforderten Spannungen/Strömen zurecht.


XL

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