Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Reed Relais mit gemultiplextem LED-Treiber schalten


von Alexander D. (lespocky)


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Ich hab da mal ein Problem, wo ich ein wenig unsicher in der Beschaltung 
bin, folgende Gegebenheiten. Ich habe einen SAA1064 (I²C LED Treiber, 
5V), der ausgangsseitig eine Konstantstromquelle mit 20 mA darstellt und 
mit irgendwas zwischen 100 Hz und 200 Hz multiplexed, d.h. der gibt mir 
gar nichts aus oder 20 mA an aus an aus mit 5 bis 10 ms Periode und ca. 
50% Duty Cycle.

Jetzt soll dahinter ein Reed-Relais, im Moment schwebt mir SIL 7271-D 5V 
vor. Das soll dauerhaft durchschalten, sobald eingangsseitig dieses 
Rechtecksignal kommt und offen bleiben, wenn eingangsseitig nichts komm. 
Das Relais schaltet ein in 0.5ms und aus in 0.1ms, d.h. ich müsste das 
Eingangssignal da noch erheblich glätten, damit das Relais nicht ständig 
schaltet. Mir schwebt im Moment vor an den Ausgang des LED-Treibers noch 
einen Transistor zu hängen, wo der SAA1064 dann mit seinen 20 mA den 
Transistor durchschalten kann, damit der als Schalter dient. Wenn ich 
jetzt zwischen 5V und Kollektor ein RC-Glied hänge und da dann das 
Relais dran, baue ich mir ja einen Schwingkreis und das ist 
logischerweise nicht gewollt.

Hier mal als Schaltung:

               VCC
                +
                |  _             \
                o-|___|--o---o-._ o o
                |        |   |   )|
                |       ---  -   )|
                |       ---  ^   )|
                |        |   |  '
                o--------o---o-'
                |
              |/
  SAA1064 o---|
              |>
                |
                |
               ===
               GND
(created by AACircuit v1.28.6 beta 04/19/05 www.tech-chat.de)

Hab leider keine sinnvolle Idee grad, wie ich das aufbauen soll. Ideen 
anyone?

von MaWin (Gast)


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> Jetzt soll dahinter ein Reed-Relais

Also es ist eine weitgehend bescheuerte Idee, an einem multiplexenden 
LED_Treier nun Reed-Relais anschliessen zu wollen, aber das ist dir 
sicher auch klar.

Da der Treiber 20mA liefert für 50% der Zeit (1:2 Multiplex) brauchst du 
Relais die weniger als 10mA benötigen, sonst müsste man verstärken.

Die übliechen Reed-Relais
http://www.reichelt.de/Reedrelais-Magnete/SIL-7271-D-5V/3/index.html?ACTION=3&GROUPID=3291&ARTICLE=27672&SHOW=1&START=0&OFFSET=16&;
brauchen auch 10mA.

Nun muß man nur noch dafür sorgen, daß der Strom in den Pausen auch 
weiterfliessne kann, man braucht also eine Freilaufiode

Dann bleibt das Relais nach dem es kurze Zeiot von 20mA durchflossen 
wurde auch einige Zeit noch an (länger als die zeit zuvor, reicht also).

ABER: In der Multiplexschaltung sind mehrere Bauteile parallel, es kann 
also nötig sein, die voneinander zu trennen so wie es sonst die LEDs 
getan hätten. Man braucht noch eine Diode in Reihe, damit sich das ganze 
so wie zuvor die LED verhält:

              LED-Ersatz
--+-Relais-+--|<|--
  |        |
  +--|>|---+ 1N4148

Das Relais bekommt übrigens nciht ganz 5V, sondern eher 3V. Da ein 5V 
Relais bei 3V nicht sicher anzieht, sollte man besser ein 3V Relais 
kaufen.
Die sind nicht ganz so handelsüblich, und dürfen trotzdem nicht mehr als 
10mA benötigen.

von Alexander D. (lespocky)


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Moin,

MaWin schrieb:
> Also es ist eine weitgehend bescheuerte Idee, an einem multiplexenden
> LED_Treier nun Reed-Relais anschliessen zu wollen, aber das ist dir
> sicher auch klar.

Natürlich. :-D

(Alternative: Relais direkt mit uC schalten und dann nur zwei statt drei 
Ports am uC für das anderweitig nötig 74xx165 übrig haben, da müsste ich 
dann irgendwie Clock und Datenübernahme über einen Port machen und da 
hab ich nichts zu gefunden und das ist hier ja jetzt nich Thema.)

(Alternative 2: uC mit mehr Ports. Unsportlich.)

> Da der Treiber 20mA liefert für 50% der Zeit (1:2 Multiplex) brauchst du
> Relais die weniger als 10mA benötigen, sonst müsste man verstärken.

Dazu hatte ich ja u.a. den Transistor im Auge. Auch weil der für den 
Treiber ja eine ähnliche Last darstellt wie die sonst angeschlossene 
LED.

> Nun muß man nur noch dafür sorgen, daß der Strom in den Pausen auch
> weiterfliessne kann, man braucht also eine Freilaufiode

Die man ja sowieso haben will.

> Dann bleibt das Relais nach dem es kurze Zeiot von 20mA durchflossen
> wurde auch einige Zeit noch an (länger als die zeit zuvor, reicht also).

Moment: wieso bleibt das Relais mit Freilaufdiode jetzt länger an als 
ohne? Und reicht das um die Pausenzeit zu überbrücken?

von oszi40 (Gast)


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Alexander Dahl schrieb:
> zwischen 100 Hz und 200 Hz multiplexed

Es wäre noch zu verraten wozu das Relais gut sein soll. Evtl. zittern 
die Relais durch den Multiplexer? Wahrscheinlich wären Optokoppler auch 
eine Lösung??

von Klaus2 (Gast)


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...eigentlich braucht er vermtl nur ein schnödes schieberegister, oder?

Klaus.

von MaWin (Gast)


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> Moment: wieso bleibt das Relais mit Freilaufdiode jetzt länger an als
> ohne?

Weil die Spannung zum Abbau des Stromes mit nur 0.7V an der Freilaufidoe 
geringer ist als die Spannung die zum Aufbau des Stromes verwendet wurde 
(ca. 3V) und die ohne Freilaufiode auftreten würde (100V). Grundlagen 
der Induktivitäten.

von Alexander D. (lespocky)


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oszi40 schrieb:
> Es wäre noch zu verraten wozu das Relais gut sein soll. Evtl. zittern
> die Relais durch den Multiplexer? Wahrscheinlich wären Optokoppler auch
> eine Lösung??

Leider nicht, da hab ich ja ausgangsseitig wieder 'nen Spannungsabfall 
über den PN-Übergang im Optokoppler, ich brauche aber ausgangsseitig die 
volle Spannung.

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