Forum: PC Hard- und Software Ethernet Switch als Hub umbauen


von Martin B. (statler)


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Hallo Leute,

hat einer von euch schon mal versucht, einen kleinen Switch als Hub 
umzubauen?
Den Hub brauche ich um mit dem wireshark eine bugy connection zu loggen

von (prx) A. K. (prx)


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Kein Problem. Du musst nur praktisch das ganze Innenleben des Switches 
wegwerfen und durch entsprechende Technik eines Hubs ersetzen. ;-)

Heutige Switches bestehen auf fertigen Fabric-ICs, die zumindestens das 
direkte Frame-Fowarding komplett selbst erledigen. Es liesse sich 
allenfalls die Firmware von Switches mit separatem Betriebsprogramm so 
anpassen, dass das Hardware-Forwarding nicht genutzt wird.

Einfacher: Managebaren Switch verwenden, der Port-Mirroring unterstützt. 
Damit werden alle Frames an Port A auf Port B gespiegelt.

von Tap (Gast)


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von Matthias L. (Gast)


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>Heutige Switches bestehen auf fertigen Fabric-ICs, die zumindestens das
>direkte Frame-Fowarding komplett selbst erledigen.

Genau. JEder Switch merkt sich, welche MAC-Adresse(n) an welchen 
Ausgängen angeschlossen sind, und leitet die Frames nur so entsprechend 
weiter.

Ich hab aber mal gelesen, wenn du jetzt einen Port mit verschiedenen 
MAC-Adressen flutest, dann läuft irgendwann der interne Speicher für 
diesen Port über und der Switch arbeitet (zumindest auf dem Port) als 
Hub.

Einfacher und empfehlenswerter ist das Nutzen eines echten Hubs oder 
eines managed Switch.

von gpc (Gast)


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Es gibt eigentlich nur zwei sinnvolle Möglichkeiten:

1. Kauf dir nen alten spottbilligen 10 MBit Hub. Ja, bitte 10 MBit, denn 
die 10/100 MBit Hubs sind meistens keine reinen Hubs mehr und du siehst 
nicht den gesamten Traffic.
http://wiki.wireshark.org/HubReference

2. Wenn du es öfters brauchst, dann nimm einen managed Switch mit Port 
Mirroring, vorzugsweise Gigabit. Ich hatte schon mehrfach den Fall, dass 
Probleme durch einen einfachen Hub verschwanden (gerade wenn es 
Hardwareprobleme sind), also besser mit der Bandbreite testen, mit der 
auch die Probleme auftreten.

von Peter II (Gast)


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Matthias Lipinsky schrieb:
> Einfacher und empfehlenswerter ist das Nutzen eines echten Hubs oder
> eines managed Switch.

auch eine managed Switch arbeitet nicht auf alles Ports als HUBs. Die 
Frage ist also erstmal wozu er das braucht.

Am anfang arbeitet auch jeder Switch als Hub, wenn er die ziel-MAC nicht 
kennt leitet er es doch auf jeden Port weiter.

von 900ss (900ss)


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A. K. schrieb:
> Einfacher: Managebaren Switch verwenden, der Port-Mirroring unterstützt

Der Netgear GS105E kann genau das. Hab einen hier. Das 'E' am Ende ist 
wichtig, gibt auch andere, die das nicht können. Kostet ca. 33€. Auf dem 
Gehäuse bei mir steht allerdings "unmanaged switch". Aber Port mirroring 
beherrscht er. Hab es benutzt für Wireshark.

von (prx) A. K. (prx)


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Matthias Lipinsky schrieb:
> Ich hab aber mal gelesen, wenn du jetzt einen Port mit verschiedenen
> MAC-Adressen flutest, dann läuft irgendwann der interne Speicher für
> diesen Port über und der Switch arbeitet (zumindest auf dem Port) als
> Hub.

Wahrscheinlicher: Wenn ein Switch in der Tabelle keine Alterskennung 
pflegt und sie überlauft, dann schmeisst er sie komplett weg und lernt 
sie neu.

von Malte S. (maltest)


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A. K. schrieb:
> Wahrscheinlicher: Wenn ein Switch in der Tabelle keine Alterskennung
> pflegt und sie überlauft, dann schmeisst er sie komplett weg und lernt
> sie neu.

Nee stimmt schon, die meisten dummen Switche forwarden dann halt alles 
nach überall. Für ne einmalige bzw. seltene Aktion tut's auch ARP 
Poisoning am sniffenden Port. GIDF.

von (prx) A. K. (prx)


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Bloss würde ich solche Spielchen nicht machen, wenn ich grad auf der 
Suche nach Netzwerkproblemen bin. Weil ich schon gerne wüsste, dass ich 
damit nicht noch neue Unwägbarkeiten mit einbringe.

von Rolf M. (rmagnus)


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Peter II schrieb:
> auch eine managed Switch arbeitet nicht auf alles Ports als HUBs. Die
> Frage ist also erstmal wozu er das braucht.

Hat er doch gleich am Anfang geschrieben:

Martin B. aus E. schrieb:
> Den Hub brauche ich um mit dem wireshark eine bugy connection zu loggen

Das gesuchte Gerät muß also auf einem Port den kompletten Transfer eines 
anderen Ports spiegeln können.

von Frank (Gast)


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Wenn's nur mal fürs Mitlesen ist ... da gibts auch irgendwo im Web einen 
Schaltplan für einen passiven Hub, hier:

http://www.eeweb.com/blog/circuit_projects/building-a-passive-ethernet-hub

von Frank (Gast)


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Nachtrag: Das Original stammt von dieser Seite:

http://www.zen22142.zen.co.uk/Circuits/Interface/pethhub.htm

von Martin B. (statler)


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Sorry Leute,

ich war länger nicht online.
Die Lösung mit den Dioden sieht simpel und gut aus.

Warum frage ich das ganze:

wie haben Kommunikation von Maschinensteuerungen via Ethernet zur 
Steuerrechnern die von anderen Gewerken geliefert werden. Als Protokoll 
läuft ModBus bzw. BACnet. Immer mal wieder kommt es vor, dass die 
Kommunikation nicht funktioniert oder ohne erkennbaren Grund 
zusammenbricht. Um herauszufinden wer die Korrekturen machen muss, 
braucht es den Wireshark als Diagnosehilfsmittel. Da unsere Monteure vor 
Ort sich hauptsächlich mit der Maschine auskennen und den PC und das 
Netzwerk nur als Werkzeug nutzen, muss ich eine Anordnung bereitstellen, 
die einfach und selbsterklärend ist, damit der Monteur die Kommunikation 
mitschneiden kann und zur Analyse ins Werk schickt. Mehr als eine 
Telfonische Hilfestellung bzw. ein remoteDesktop ist nicht drin. also 
muss die Hardware stabil funktionieren.
Da das ganze aber selten passiert, es aber ca. 100 geografisch geschickt 
platzierte Monteure sind, muss sich der Invest für die Zusatzhardware im 
Rahmen halten.

von Martin P. (billx)


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Beachtet dabei bitte noch folgendes:

GBit Ethernet ist Fullduplex um das komplett Mitscheiden zu können müsst 
ihr also irgendwie 2 GBit zu der Maschiene die Capturen soll bekommen. 
Es wird von den Geräten unterschiedlich gehandhabt wie damit verfahren 
wird.


100 MBit kann Full oder Halfduplex sein ... da tuts nen Mirror auf nen 
GBit Port.

von Gerd E. (robberknight)


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Martin B. aus E. schrieb:
> Da unsere Monteure vor
> Ort sich hauptsächlich mit der Maschine auskennen und den PC und das
> Netzwerk nur als Werkzeug nutzen, muss ich eine Anordnung bereitstellen,
> die einfach und selbsterklärend ist, damit der Monteur die Kommunikation
> mitschneiden kann und zur Analyse ins Werk schickt. Mehr als eine
> Telfonische Hilfestellung bzw. ein remoteDesktop ist nicht drin. also
> muss die Hardware stabil funktionieren.

Gerade dann würde ich den oben vorgeschlagenen GS105E verwenden. Den 
konfigurierst Du vor und machst Aufkleber drauf in welche Buchse was 
kommt.

> Da das ganze aber selten passiert, es aber ca. 100 geografisch geschickt
> platzierte Monteure sind, muss sich der Invest für die Zusatzhardware im
> Rahmen halten.

So etwas über 30 EUR pro Monteur für nen Diagnosewerkzeug halte ich 
jetzt für günstig. Wenn Du mal überlegst was gescheite Multimeter, 
handheld-Oszis, Sensoreingangs-Kalibratoren etc. kosten sind die 30 EUR 
echt ein Taschengeld.

von (prx) A. K. (prx)


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Gerade in einer betrieblichem Umgebung würde ich unbedingt managebare 
Switches einsetzen. Die haben nämlich Fehlerzähler für die einzelnen 
Ports und isolieren Ports von unabhängigen Produktiongeräten 
voneinander. Ein Hub oder ein solcher Diodenswitch hingegen koppelt 
Probleme zusammen.

Vorbildlich ist die Weboberfläche, die ich beispielsweise vom HP 
Procurve 2524 kenne. Die liefert gleich auf der Einstiegseite eine gut 
verständliche Heuristik über potentielle Probleme an bestimmten Ports. 
Wenn es sich um Netzwerkprobleme handelt und nicht um Softwareprobleme, 
dann macht das Wireshark meist überflüssig.

Solches Management kann bei entsprechender Netz-Infrastruktur auch aus 
der Ferne erfolgen. Auch proaktiv, also nicht erst wenn die Anwender 
Probleme melden. Also wenn die Lokationen netzmässig verbunden sind, 
oder zumindest Wartungszugang erlauben. Das erspart so manche 
Autobahnstunde.

von hbl999 (Gast)


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Diese Art von TAPs sind doch einfach Dreck. Total Fehlanpassung oder?

von Mikel M. (mikelm)


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gpc schrieb:
> 1. Kauf dir nen alten spottbilligen 10 MBit Hub. Ja, bitte 10 MBit, denn
> die 10/100 MBit Hubs sind meistens keine reinen Hubs mehr und du siehst
> nicht den gesamten Traffic.
 Bei den 10/100 gibt es zwei Sorten, die einen switchen all ports, die 
anderen sind zwei HUBs einer 10 einer 100 die dann geswitched werden.

 Die passiven Ethernet Hubs gibt es fertig zu kaufen.

z.B.:
 http://www.amazon.de/Belkin-RJ45-Cat5-Passiv-HUB/dp/B0002AF8VO


Für ne Messanordnung ok, aber im Dauerbetrieb weniger zu Empfehlen. Die 
funktionieren nur wenn alle drei angeschlossenen Geräte aktiv sind.

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