Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik ADUM4160 - USB Geräte werden nach kurzer Zeit inaktiv


von Tobi H. (t0b1) Benutzerseite


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Hallo Zusammen,

Für ein Projekt möchte ich die USB-Schnittstelle galvanisch trennen, 
dazu benutze ich den ADUM4160.
Ich habe mir zu erst eine Testplatine aufgebaut um das ganze einmal so 
auszuprobieren, bevor ich Gesamtpacket layoute.
Der Aufbau funktioniert insoweit, dass Geräte wie Maus, Hub oder 
Floppy-Laufwerk erkannt werden und auch funktionieren (Mauszeiger lässt 
sich bewegen), allerdings nach ein par Sekunden inaktive oder 
ausgeschaltet werden. Floppy-Laufwerk springt sobald man auf die 
Diskette Zugreifen möchte oder auch schon vorher, Überstromwarnungne 
gibt es keine und alles bleibt auch unter 500mA.

Hab hier im Forum auch schon ein Projekt gefunden und mich auch soweit 
an den Schaltplan gehalten (Schaltplan im Anhang). Es sind nicht alle 
Bauteile bestückt, die C's an D+/D-, C1,C2,R1,R2 sowie  C9,C10,C11,C14.
Bei der Minimalbeschaltung hab ich mich an die AppNotes von AD gehalten.

Ich hab auch mal was von Pull-Ups an den D+/D- Leitungen gelesen, 
allerdings hat das auch keine Veränderung gebracht.

Hat irgendjemand eine Idee was ich falsch mache oder anderstweitig 
Erfahrung damit? Oder liegt das Problem vielleicht doch bei Windows, 
Geräte werden aber ohne ADUM erkannt und funktionieren dauerhaft!

mfg
Tobi

von Frank K. (fchk)


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Die Kondensatoren zwischen GND und GNDA sind Unsinn, weil sie die 
Isolation zwischen den beiden Seiten schwächen. Der Baustein kann ja 5kV 
ab, die Kondensatoren aber niemals. Auch die erforderlichen 
Isolationsabstände wirst Du Dir damit kaputt machen.

Bei mir funktioniert das ganze einwandfrei soweit - ich habe allerdings 
auch den günstigeren 3160 gewählt, weil mir 2.5kV reichen.

fchk

von Tobi H. (t0b1) Benutzerseite


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Gut die Isolationsabstände sind Momentan egal, aber ich stimme dir zu, 
die C's zwischen den beiden GND-Flächen lasse ich dann weg. Nur momentan 
ist mein problem, dass die Geräte nur kurzzeitig im Betrieb sind und 
dann nicht mehr. Oder kann es durch die zu kurzen Abstände, bei den 
Kondensatoren, zu Störungen kommen, dir mir das versauen?

Ist bei deinem Aufbau sonst alles gleich wie bei meinem, abgesehen von 
den Koppelkondensatoren?

von Jasch (Gast)


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Tobi H. schrieb:
> Hallo Zusammen,
>
> Für ein Projekt möchte ich die USB-Schnittstelle galvanisch trennen,
> dazu benutze ich den ADUM4160.
> Ich habe mir zu erst eine Testplatine aufgebaut um das ganze einmal so
> auszuprobieren, bevor ich Gesamtpacket layoute.
> Der Aufbau funktioniert insoweit, dass Geräte wie Maus, Hub oder
> Floppy-Laufwerk erkannt werden und auch funktionieren (Mauszeiger lässt
> sich bewegen), allerdings nach ein par Sekunden inaktive oder
> ausgeschaltet werden. Floppy-Laufwerk springt sobald man auf die
> Diskette Zugreifen möchte oder auch schon vorher, Überstromwarnungne
> gibt es keine und alles bleibt auch unter 500mA.
>
> Hab hier im Forum auch schon ein Projekt gefunden und mich auch soweit
> an den Schaltplan gehalten (Schaltplan im Anhang). Es sind nicht alle
> Bauteile bestückt, die C's an D+/D-,

Die scheinen mir generell eher unsinnig zu sein, wozu will man die 
haben? Um die Signalflanken noch mehr zu verschleifen?

> C1,C2,R1,R2 sowie  C9,C10,C11,C14.
> Bei der Minimalbeschaltung hab ich mich an die AppNotes von AD gehalten.

Hmm, hmm...

Warum R7, R9, R10, R11? SPU/SPD kannst Du ruhig direkt auf VDD* legen. 
Das Datenblatt hat zwar keine vollständige Schaltung, aber da steht auch 
nix von Dutzenden von KOhms zwischen VDD* und SP* sondern etwas von 
direkten Verbindungen mit Masse oder VDD*.

R8, R12 dito.

> Ich hab auch mal was von Pull-Ups an den D+/D- Leitungen gelesen,
> allerdings hat das auch keine Veränderung gebracht.

Braucht man beim ADUM[34]160 nicht, macht der intern, kontrolliert per 
Pin PIN (ehh, grins).

> Hat irgendjemand eine Idee was ich falsch mache oder anderstweitig
> Erfahrung damit? Oder liegt das Problem vielleicht doch bei Windows,
> Geräte werden aber ohne ADUM erkannt und funktionieren dauerhaft!

Windows hat ziemlich sicher nichts damit zu tun.

Ich gehe davon aus dass Du an JP1 saubere 5V gegen GNDA für die 
Versorgung der Downstream-Seite anliegen hast? Ein C mit einigen µF wäre 
an der Stelle auch gut. Wozu L2, welchen Wert hat das Ding? Eine 
Common-Mode-Drossel würde ich ja verstehen.

Dein Schaltplan ist verwirrend, das hättest Du leicht alles in ein Bild 
zeichnen können, ohne die vielen verwirrenden Einzelteile.

Wieso sind bei JP1 und JP2 die beiden Pins miteinander verbunden, so 
kann das doch nicht funktionieren wenn Du da etwas dransteckst?

In einer Variante mit nur den Widerständen in D+/D- und den notwendigen 
Abblockkondensatoren funktioniert es bei mir jedenfalls klaglos.

von Tobi H. (t0b1) Benutzerseite


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>> Hab hier im Forum auch schon ein Projekt gefunden und mich auch soweit
>> an den Schaltplan gehalten (Schaltplan im Anhang). Es sind nicht alle
>> Bauteile bestückt, die C's an D+/D-,
>
> Die scheinen mir generell eher unsinnig zu sein, wozu will man die
> haben? Um die Signalflanken noch mehr zu verschleifen?

Im grossen und ganzen funktionieren Low-Speed Geräte problemlos, nur 
High-Speed Geräte zicken rum, ich tippe also auf eine Störung o.ä.

>
>> C1,C2,R1,R2 sowie  C9,C10,C11,C14.
>> Bei der Minimalbeschaltung hab ich mich an die AppNotes von AD gehalten.

Ich hatte gestern noch einen recht merkwürdigen Effekt bemerkt, auf der 
Upstream und Downstreamseite sind keine Kondensatoren an D+/D-, aber 
sobald ich mit amdem Oszi eine  D-Leitung auf der Downstreseite gegen 
Masse (GNDA) gemessen habe, hat die Kommunikation komischerweise 
funktioniert. aber auch nur solange ich gemessen habe, danach waren die 
Geräte sofort wieder weg. War ein USB-Hub mit einer Maus und einem 
Stick.

Die Kapazität im Tastkopf könnte etwas damit zu tun haben.


> Hmm, hmm...
>
> Warum R7, R9, R10, R11? SPU/SPD kannst Du ruhig direkt auf VDD* legen.
> Das Datenblatt hat zwar keine vollständige Schaltung, aber da steht auch
> nix von Dutzenden von KOhms zwischen VDD* und SP* sondern etwas von
> direkten Verbindungen mit Masse oder VDD*.
>
> R8, R12 dito.

Wie gesagt ist nur eine Testplatine, deshalb sind Bauteile im Schaltplan 
die nicht zwingend bestückt werden, z.b. ist nur der R9 und R7 bestückt, 
R10 und R11 nicht, war nur die Überlegung wenn der die 1MegOhm doch zu 
viel wäre, mittels Parallelschaltung den Widerstand herunterzusetzen 
oder zu brücken.


>> Ich hab auch mal was von Pull-Ups an den D+/D- Leitungen gelesen,
>> allerdings hat das auch keine Veränderung gebracht.
>
> Braucht man beim ADUM[34]160 nicht, macht der intern, kontrolliert per
> Pin PIN (ehh, grins).
>

Jou komischerweise hatte das sogar ein AD-Mitarbeiter in deren Forum 
geschrieben^^ --> no effect


> Windows hat ziemlich sicher nichts damit zu tun.
>
> Ich gehe davon aus dass Du an JP1 saubere 5V gegen GNDA für die
> Versorgung der Downstream-Seite anliegen hast? Ein C mit einigen µF wäre
> an der Stelle auch gut. Wozu L2, welchen Wert hat das Ding? Eine
> Common-Mode-Drossel würde ich ja verstehen.

Jap 5V gegen GNDA. L1/L2 10µH Ferritbarrel, sollen auch bei der 
Stabilisierung der Versorgung helfen, zu dem hab ich da einige AppNotes 
gelesen in denen so etwas Vorgeschlagen wird und selbst AD tut das 
Gleiche.

> Dein Schaltplan ist verwirrend, das hättest Du leicht alles in ein Bild
> zeichnen können, ohne die vielen verwirrenden Einzelteile.

Was verwirrt dich, wenn da Leitungen wild verbunden werden wirds 
unübersichtlich, da gebe ich den Leitungen lieber Namen ;) ?? Aber kommt 
vll daher dass ich oft Schaltpläne in der Hand habe die mich selber 
verwirren und ich deswegen ähnlich vorgehe.

> Wieso sind bei JP1 und JP2 die beiden Pins miteinander verbunden, so
> kann das doch nicht funktionieren wenn Du da etwas dransteckst?

Kommt daher das ein einzelner Pin-Header nicht so toll sitzt und gerne 
dazu neigen das Kupfer abzulösen (sind gewinkelt eingebaut), wenn man da 
ein par mal mit der Klemme dran war, soll also nix zum Jumpern sein ;)


> In einer Variante mit nur den Widerständen in D+/D- und den notwendigen
> Abblockkondensatoren funktioniert es bei mir jedenfalls klaglos.

Dann werd ich das einfach nochmal Versuchen.....
Mit den Abblockkondensatoren gehen ich davon aus du meinst die an 
Vcc/Vdd

von Frank K. (fchk)


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Schau Dir auch mal die Circuit Notes CN-0158, CN-0159 und CN-0160 an.

fchk

von Jasch (Gast)


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Tobi H. schrieb:
>>> Hab hier im Forum auch schon ein Projekt gefunden und mich auch soweit
>>> an den Schaltplan gehalten (Schaltplan im Anhang). Es sind nicht alle
>>> Bauteile bestückt, die C's an D+/D-,
>>
>> Die scheinen mir generell eher unsinnig zu sein, wozu will man die
>> haben? Um die Signalflanken noch mehr zu verschleifen?
>
> Im grossen und ganzen funktionieren Low-Speed Geräte problemlos, nur
> High-Speed Geräte zicken rum, ich tippe also auf eine Störung o.ä.

Hmm, Low Speed 1.5 Mbit/s, High Speed 12 Mbps - da könnten so 
Kondensatoren schon eher stören bei High. Aber weiss ich auch nicht 
genau, 33pF sind ja nicht so viel. Die USB-Spec sollte etwas zu 
erlaubten Kapazitäten sagen, niedrig 3-stellig wenn ich mich richtig 
erinnere. Die Kabel haben aber sowieso schon genug davon.

[Snip]

>> Warum R7, R9, R10, R11? SPU/SPD kannst Du ruhig direkt auf VDD* legen.
>> Das Datenblatt hat zwar keine vollständige Schaltung, aber da steht auch
>> nix von Dutzenden von KOhms zwischen VDD* und SP* sondern etwas von
>> direkten Verbindungen mit Masse oder VDD*.
>>
>> R8, R12 dito.
>
> Wie gesagt ist nur eine Testplatine, deshalb sind Bauteile im Schaltplan
> die nicht zwingend bestückt werden, z.b. ist nur der R9 und R7 bestückt,
> R10 und R11 nicht, war nur die Überlegung wenn der die 1MegOhm doch zu
> viel wäre, mittels Parallelschaltung den Widerstand herunterzusetzen
> oder zu brücken.

Aber 1MOhm sind doch in jedem Fall viel zu viel wenn ein Digital-Pin 
definiert auf Masse oder VDD gelegt werden soll. Selbst bei CMOS würde 
ich das für dubios halten - unnötig ist es sowieso.

[Snip]

> Jap 5V gegen GNDA. L1/L2 10µH Ferritbarrel, sollen auch bei der
> Stabilisierung der Versorgung helfen, zu dem hab ich da einige AppNotes
> gelesen in denen so etwas Vorgeschlagen wird und selbst AD tut das
> Gleiche.

Hmm, aber die haben bestimmt hinter der Drossel einen Elko? Sonst gibt 
das Ärger wenn das Gerät mal kurz eine Stromspitze haben will.

[Snip]

>> In einer Variante mit nur den Widerständen in D+/D- und den notwendigen
>> Abblockkondensatoren funktioniert es bei mir jedenfalls klaglos.
>
> Dann werd ich das einfach nochmal Versuchen.....
> Mit den Abblockkondensatoren gehen ich davon aus du meinst die an
> Vcc/Vdd

Jeweils 100nF von VBUS* und VDD* gegen das passende GND*, und an den 5 
Volt für das Gerät einen kleinen Elko oder so, an den 5V von Upstream 
habe ich nix, hätte ich vielleicht auch noch einen kleinen Elko 
dranmachen können. Was ich verpennt habe ist jeweils eine 
Rückstellsicherung für die beiden VBUS*, doof wenn es einem den USB-Port 
im PC oder das Steckernetzteil zerschiesst wegen sowas...

Ach ja, was mir noch einfällt: Du kannst, soweit ich das verstehe 
jedenfalls, nicht das Gerät abziehen und wieder anstecken (oder ein 
anderes), Du musst immer am PC ausstecken, USB-Gerät am ADUM4160 
wechseln, dann wieder an den PC anstecken, so funktioniert der ADUM4160 
halt.

von Tobi H. (t0b1) Benutzerseite


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So irgendwie hab ichs jetzt doch geschafft dass er auch auf High-Speed 
läuft, die Kondensator in D+/D- hab ich weggelassen die 1MOhm sind noch 
dran. Ich habe auch so das Gefühl das bei meinem Testaufbau die 
Anbindung, Downstream-seitig, an die Versorgung nicht so toll war. 
Abhilfe: nen Kabel anlöten statt Prüfklemmen ;)
Hab nen USB-Hub drangehängt mit ner Maus, Stick, Floppy-Laufwerk, alles 
ohne Probleme funktioniert


> Schau Dir auch mal die Circuit Notes CN-0158, CN-0159 und CN-0160 an.

Die hatte ich mir anfangs angeschaut und war deswegen auch ziemlich 
verwirrt warum es nicht funktioniert, da es ja eigentlich nicht viel zu 
tun gibt.


> Hmm, Low Speed 1.5 Mbit/s, High Speed 12 Mbps - da könnten so
> Kondensatoren schon eher stören bei High. Aber weiss ich auch nicht
> genau, 33pF sind ja nicht so viel. Die USB-Spec sollte etwas zu
> erlaubten Kapazitäten sagen, niedrig 3-stellig wenn ich mich richtig
> erinnere. Die Kabel haben aber sowieso schon genug davon.

Hatte ich mir angesehen und mir verschiede AppNotes angesehen und in 
einem war auch 33pF an D+/D- geschaltet.

> Ach ja, was mir noch einfällt: Du kannst, soweit ich das verstehe
> jedenfalls, nicht das Gerät abziehen und wieder anstecken (oder ein
> anderes), Du musst immer am PC ausstecken, USB-Gerät am ADUM4160
> wechseln, dann wieder an den PC anstecken, so funktioniert der ADUM4160
> halt.

Jap darauf muss man achten.


Danke nochmal für eure Hilfe ;)

von Osche R. (Gast)


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Als ich mich mal bei einem der ADI-FAE beschwert hatte, dass man die 
Umschaltung zwischen lowspeed und fullspeed manuell per Jumper erledigen 
muss, meinte dieser, das wäre gar nicht erforderlich. Man könne mit der 
slew rate-Einstellung für 12 Mbit/s auch lowspeed-Devices betreiben, 
bzgl des Handshakes und der Pullups sei der Baustein transparent.

Kann das jemand bestätigen?

Bei mir liegen die Käfer noch originalverschweisst im Regal, so dass ich 
noch keinen Versuchsaufbau zur Verfügung habe.

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