Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik TL082 verzerrt


von Tobi (Gast)


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Ich habe einen einfachen nichtinvertierenden Verstärker mit einem TL082 
OP-Amp aufgebaut. Der Verstärkungsfaktor sollte mit einem Potentiometer 
eingestellt werden können. Mein Eingangssignal ist eine Wechselspannung 
mit ca. 100mV Amplitude.
Mein Problem ist, dass der Verstärker nicht verstärkt und das Signal 
stark verzerrt.
Den OP-Amp habe ich schon ausgetauscht, dass hat aber leider nichts 
geholfen. Könnte mir jemand sagen ob ein Fehler in meiner Schaltung ist?

von Thomas D. (thomasderbastler)


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Hast schon mal versucht in LTSpice abzubilden ?

von ArnoR (Gast)


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> Könnte mir jemand sagen ob ein Fehler in meiner Schaltung ist?

Ja, das ist der Fall. Mach einen hochohmigen Widerstand vom ni-Eingang 
des OPV zu der virtuellen Masse.

von Ralph B. (rberres)


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ziemlich merkwürdig aufgebaute Schaltung.

Erstens fehlt ein Widerstand vom positiven Eingang gegen Masse. So kann 
es überhaupt nicht funktionieren.

zweitens wenn das Poti mit dem Schleifer an Masse liegt, arbeitet der OP 
nur noch als Komperator. Dürfte ziemlich schauerlich klingen.

Ralph Berres

von Tobi (Gast)


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Welche Funktion hat der Widerstand zwischen ni-Eingang und Masse?

von Ralph B. (rberres)


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Das der NI Eingang ein definiertes Potential hat.

Der OP verstärkt im idealfalle die Differenz der beiden Eingänge 
unendlich hoch.

Wenn ein Eingang kein definiertes Gleichspannungspotential hat , kann 
das nicht funktionieren.

Ralph Berres

von Tobi (Gast)


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Reichen die +-4,5V Versorgungsspannung, da im Datenblatt etwas von +-15V 
steht oder sind die +-15V nur die maximale Versorgungsspannung?

von Ralph B. (rberres)


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+-4.5V könnten knapp reichen. Die maximal zulässige Betriebsspannung des 
TL081 sind +-18V. Normal werden solche ICs mit +-12bis 15V betrieben.

Ralph Berres

von Tobi (Gast)


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Ich werde es mal mit einer höheren Versorgungsspannung probieren.

Vielen Dank für eure Antworten!

von Markus -. (mrmccrash)


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und wenn du von deinem Poti die Masseverbindung wegnimmst, kannst du 
auch die Verstärkung von 1-fach bis x-fach regeln. In der jetzigen 
Schaltung könnte das zum teil zu deinem beobachteten Verzerren führen, 
wie von anderen schon bemerkt wurde:

Ralph Berres schrieb:
> zweitens wenn das Poti mit dem Schleifer an Masse liegt, arbeitet der OP
> nur noch als Komperator. Dürfte ziemlich schauerlich klingen.

_.-=: MFG :=-._

von MaWin (Gast)


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> und wenn du von deinem Poti die Masseverbindung wegnimmst, kannst du
> auch die Verstärkung von 1-fach bis x-fach regeln. In der jetzigen
> Schaltung könnte das zum teil zu deinem beobachteten Verzerren führen,
> wie von anderen schon bemerkt wurde:

Quatsch.

Das eine Ende des Poti liegt ganz zu Recht an der virtuellen Masse.

Das man es nicht auf 0 stellen sollte (=unendliche Verstärkung) hat 
Ralph richtig bemerkt.

Trennt man die Verbindung zur virtuelln Masse, gibt es immer eine 
Verstärkung von 1, egal wie das Poti steht.

von Ralph B. (rberres)


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MaWin schrieb:
> Das eine Ende des Poti liegt ganz zu Recht an der virtuellen Masse.
>
>
>
> Das man es nicht auf 0 stellen sollte (=unendliche Verstärkung) hat
>
> Ralph richtig bemerkt.

Ich würde Masseseitig dem Poti wenigstens ein Festwiderstand in Reihe 
schalten, welches die maximale Verstärkung auf ein sinnvolles und 
gewünschtes Mass begrenzt.

Markus ---- schrieb:
> und wenn du von deinem Poti die Masseverbindung wegnimmst, kannst du
>
> auch die Verstärkung von 1-fach bis x-fach regeln.

Wie Mawin schon richtig bemerkte ist das absoluter Quatsch. Die 
Verstärkung ist dann 1 unabhängig von der Schleiferstellung des Potis.

Ralph Berres

von Markus -. (mrmccrash)


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Ups - Ich war in Gedanken beim invertierenden Verstärker. Bitte meine 
Aussage ignorieren...

_.-=: MFG :=-._

von Georg A. (georga)


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Apropos Masse: Ist die real (d.h. geht da wirklich eine 0V/Masse-Leitung 
zum Netzteil) oder nur virtuell? Falls real, warum dann die 2*100k? 
Falls nicht, werden die 100k gegenüber den 10k der Rückkopplung keine 0V 
mehr schaffen.

von Tobi (Gast)


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Die Masse ist nur virtuell.

von MaWin (Gast)


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Gutes Argument Georg, entweder deutlich niederohmiger, oder mit Elko 
zumindest wechselspannungsmässig bis niedrige Frequenzen abgestützt, 
oder mit zweitem OpAmp aus dem TL082 als Buffer gepuffert.

http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.9.2

von Ralph B. (rberres)


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Tobi schrieb:
> Die Masse ist nur virtuell.

Dann sollte der Spannungsteiler wesentlich niederohmiger sein, und 
obendrein mit Elcos überbrückt sein.

Man kann aber auch hinter den jetztigen Spannungsteiler einen OP 
schalten, dessen -Eingang mit dem Ausgang verbunden ist. ( 
Spannungsfolger ). Der liefert dann eine schön niederohmige vertuelle 
Masse.



GRRRR Mawin war schneller!! :-)


Ralph Berres

von John B. (johnbauer)


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Mein Vorschlag.

Gruß
John

von Tobi (Gast)


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Müsste C2 nicht auch wie R5 an die virtuelle Masse?

von Tobi (Gast)


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So müsste es doch gehen?

von Karli (Gast)


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Normal schon.

von Stefan M. (derwisch)


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Warum nun plötzlich 2 Opamps?

von Tobi (Gast)


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Damit der Spannungsteiler niederohmiger wird.

Ralph Berres schrieb:
> Man kann aber auch hinter den jetztigen Spannungsteiler einen OP
> schalten, dessen -Eingang mit dem Ausgang verbunden ist. (
> Spannungsfolger ). Der liefert dann eine schön niederohmige vertuelle
> Masse.

von MaWin (Gast)


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> Warum nun plötzlich 2 Opamps?

Der erste soll die virtuelle Masse belastbarer machen, damit du dort 
keine kleineren Widerstandswerte brauchst, ist aber mit C1 ungünstig 
belastet und könnte ins Schwingen kommen und dadurch alles versauen, es 
sei denn man nimmt einen OpAmp der bei kapazitiven Lasten noch stabil 
ist wie MC34071.

von Tobi (Gast)


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Ich hoffe damit wäre das Problem mit C1 gelöst.

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