Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Praxis im Beruf


von ich (Gast)


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Hallo,

ich studierte momentan Elektrotechnik und möchte wissen wie es mit 
Praxis im späteren Berufsleben aussieht. Interessieren würde mich 
Entwicklung von Leistungselektronik oder Hochfrequenztechnik (am meisten 
eigentlich analoge Elektronik, mit programmieren habe ich allgemein 
weniger Freude). Wie sieht ein solcher Job ungefähr aus? Sitzt man den 
ganzen Tag am PC und simuliert Schaltungen die man nie zu Gesicht 
bekommt oder wird auch wirklich mit Werkzeug gearbeitet?

Wie oft benötigt man im Entwickleralltag Hammer, Schraubenzieher und 
Lötkolben?

von Obi (Gast)


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ich schrieb:
> Wie oft benötigt man im Entwickleralltag Hammer, Schraubenzieher und
>
> Lötkolben?

Es muss Dir klar sein, dass solche Arbeiten einen geringen Umfang haben 
müssen, weil Du dafür zu teuer bist. Alles grössere Gebastel machen 
Techniker.

In der Analogtechnik benötigt man Werkzeug aber in der Tat ab und an, 
wobei man den Hammer vorwiegend benötigt, um dem Projektleiter eins 
überzuziehen.

von MaWin (Gast)


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Man schreibt aus endlosen Konferenzen hervorgehende Pflichtenhefte die 
dann kluge Chinesen umsetzen dürfen.

Oder so ähnlich.

Je nach Firma.

von Frank M. (aktenasche)


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naja testingenieure machen so was schon. ob ich darauf bock hätte? nein. 
irgendwann wird auch das monoton.

^^

von Wutbürger (Gast)


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Man braucht nur Office und Co. Sämtliche manuellen Tätigkeiten machen 
die Techniker.

von Ich (Gast)


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ich schrieb:
> Wie oft benötigt man im Entwickleralltag Hammer, Schraubenzieher und
> Lötkolben?

Man braucht das regelmäßig, aber nicht "oft".

Ein paar IGBT an den Kühlkörper schrauben, an Treiberplatinen rumlöten, 
um das umzusetzen, was man berechnet hat, einen Hammer, um Kollegen auf 
die Finger zu hauen, ....

von FK (Gast)


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Hängt von der Firma ab würde ich sagen. Bei mir in der Firma baue ich 
die Schaltungen auch noch selbt auf wenn die Zeit es nicht anders 
zulässt und die erste Inbetriebnahme erfolgt dann auch bei mir am Tisch. 
Ist aber denke ich eher die Ausnahme.

von Christian B. (luckyfu)


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Ich würde sagen, das kommt auf die Firmengröße an. Bei einer kleineren 
Entwicklungsabteilung ist es sinnvoller, wenn der Ingenieur, der die 
Schaltung entworfen hat, sie auch im ersten Muster zusammenbaut. 
Nochzumal, gerade bei kleineren FuE Abteilungen, ein Techniker für sowas 
nicht eingestellt wird, allenfalls einen Werksstudenten kann man dann 
nutzen. Aber ob man das will...

Ich löte jedenfalls die ersten Entwürfe immer noch selbst. Der 
Designprozess ist idR folgender:

Es gibt eine Anforderung an eine Schaltung. Die setzt man um in einen 
Schaltplan und eine, ins Gehäuse passende Platine. Diese wiederum wird 
in kleinen Stückzahlen bei einem Prototypenlieferanten geordert. (Kleine 
Stückzahlen sind zwischen 2 und 20, hängt vom Bedarf und der 
Platinengröße ab) ca 1 Woche später sind die Platinen dann da und man 
bestückt sie, nimmt sie in Betrieb, sucht ggf. Fehler und berichtigt 
simultan den Schaltplan.
Anschließend kommt eine Verifizierung um festzustellen, ob die Platine 
das tut, was von ihr erwartet wird. Wenn das alles fertig ist wird eine 
Vorserie beim Bestücker geordert, diese wird ebenfalls mit 
Erstmusterprüfbericht und Verifizierung in Betrieb genommen und dann 
ggf. noch etwas geändert oder die Serienfreigabe erteilt.

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