Hallo, ich studierte momentan Elektrotechnik und möchte wissen wie es mit Praxis im späteren Berufsleben aussieht. Interessieren würde mich Entwicklung von Leistungselektronik oder Hochfrequenztechnik (am meisten eigentlich analoge Elektronik, mit programmieren habe ich allgemein weniger Freude). Wie sieht ein solcher Job ungefähr aus? Sitzt man den ganzen Tag am PC und simuliert Schaltungen die man nie zu Gesicht bekommt oder wird auch wirklich mit Werkzeug gearbeitet? Wie oft benötigt man im Entwickleralltag Hammer, Schraubenzieher und Lötkolben?
ich schrieb: > Wie oft benötigt man im Entwickleralltag Hammer, Schraubenzieher und > > Lötkolben? Es muss Dir klar sein, dass solche Arbeiten einen geringen Umfang haben müssen, weil Du dafür zu teuer bist. Alles grössere Gebastel machen Techniker. In der Analogtechnik benötigt man Werkzeug aber in der Tat ab und an, wobei man den Hammer vorwiegend benötigt, um dem Projektleiter eins überzuziehen.
Man schreibt aus endlosen Konferenzen hervorgehende Pflichtenhefte die dann kluge Chinesen umsetzen dürfen. Oder so ähnlich. Je nach Firma.
naja testingenieure machen so was schon. ob ich darauf bock hätte? nein. irgendwann wird auch das monoton. ^^
Man braucht nur Office und Co. Sämtliche manuellen Tätigkeiten machen die Techniker.
ich schrieb: > Wie oft benötigt man im Entwickleralltag Hammer, Schraubenzieher und > Lötkolben? Man braucht das regelmäßig, aber nicht "oft". Ein paar IGBT an den Kühlkörper schrauben, an Treiberplatinen rumlöten, um das umzusetzen, was man berechnet hat, einen Hammer, um Kollegen auf die Finger zu hauen, ....
Hängt von der Firma ab würde ich sagen. Bei mir in der Firma baue ich die Schaltungen auch noch selbt auf wenn die Zeit es nicht anders zulässt und die erste Inbetriebnahme erfolgt dann auch bei mir am Tisch. Ist aber denke ich eher die Ausnahme.
Ich würde sagen, das kommt auf die Firmengröße an. Bei einer kleineren Entwicklungsabteilung ist es sinnvoller, wenn der Ingenieur, der die Schaltung entworfen hat, sie auch im ersten Muster zusammenbaut. Nochzumal, gerade bei kleineren FuE Abteilungen, ein Techniker für sowas nicht eingestellt wird, allenfalls einen Werksstudenten kann man dann nutzen. Aber ob man das will... Ich löte jedenfalls die ersten Entwürfe immer noch selbst. Der Designprozess ist idR folgender: Es gibt eine Anforderung an eine Schaltung. Die setzt man um in einen Schaltplan und eine, ins Gehäuse passende Platine. Diese wiederum wird in kleinen Stückzahlen bei einem Prototypenlieferanten geordert. (Kleine Stückzahlen sind zwischen 2 und 20, hängt vom Bedarf und der Platinengröße ab) ca 1 Woche später sind die Platinen dann da und man bestückt sie, nimmt sie in Betrieb, sucht ggf. Fehler und berichtigt simultan den Schaltplan. Anschließend kommt eine Verifizierung um festzustellen, ob die Platine das tut, was von ihr erwartet wird. Wenn das alles fertig ist wird eine Vorserie beim Bestücker geordert, diese wird ebenfalls mit Erstmusterprüfbericht und Verifizierung in Betrieb genommen und dann ggf. noch etwas geändert oder die Serienfreigabe erteilt.
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