Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Analogschalter für DC-Signale


von Gerd (Gast)


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Hallo Freunde,

ich muss analoge DC-Signale schalten. Dafür wären ja zunächst mal Relais 
eine mögliche Idee, aber die ziehen mir etwas zu viel Strom.

Ich dachte an niederohmige Analogschalter. Herausgesucht habe ich mir 
den ADG819: 
http://de.farnell.com/analog-devices/adg819brmz/analog-schalter-quad-spdt-8msop/dp/1661038

Meine Signale sind zum Beispiel 3,3V groß oder 2V oder 0,5V. Es fließt 
jeweils ein Strom von etwa 1mA bis 2mA.

Jetzt lese ich, dass es diesen Ron gibt, also den Innenwiderstand, an 
welchem ja auch Spannung abfallen würde. Der Analogschalter hat also so 
eine Art Dropout, wenn ich mich jetzt nicht völlig falsch informiert 
habe.

Der ADG819 hat einen Ron von 0,5 Ohm bis maximal 0,8 Ohm. Bei max 2mA 
Stromfluss habe ich dort doch einen "Dropout" von gerade mal 1mV bis 
1,6mV.
Das beißt, bei 3,3V kommen am Ende nur noch 3,299V oder 3,2984V heraus.
Das wäre von meiner Seite eigentlich zu verkraften.

Habe ich mich denn an irgendeiner Stelle vertan oder habe etwas falsch 
verstanden?
Falls nicht, würde ich das eigentlich gerne so machen wollen.

Viele liebe Grüße,
euer Gerd.

von MaWin (Gast)


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Passt schon.

Ron ist wie ein einfacher Widerstand zu verstehen.

Bei geringem Strom also egal.

Der ADG ist allerdings ein besonders niederohmiger
und teurer Chip.

Wenn 125 Ohm auch reichen, wäre ein CD4053/74HC4053
billiger.

von Gerd (Gast)


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Juhu. Geld spielt hier erstmal keine Rolle :)

125 Ohm wären mir zu groß, da bin ich ja direkt in Bereichen von 100mV 
und mehr, was mir dann doch zu große Sprünge sind. 0,5 Ohm sind weitaus 
angenehmer.

Ich wollte auch nur sicher gehen, ob meine Überlegungen soweit korrekt 
waren :)

Liebe Grüße,
dein Gerd.

von Wusel D. (stefanfrings_de)


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Ich hatte mal einen Fall, wo 50 Ohm maximal erlaubt waren, da hatte ich 
einfach drei IC's huckepack übereinander gelötet.

von nicht "Gast" (Gast)


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Geile Idee. Sehr naheliegend, aber bei Bedarf wäre es mir dann doch 
nicht eingefallen...

von Gerd (Gast)


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Stefan Frings schrieb:
> da hatte ich
> einfach drei IC's huckepack übereinander gelötet.

Haha. Das ist mir bei dem SOT-23- oder MSOP-Gehäuse nicht gerade eine 
adäquate Lösung :) Ich bleibe mal bei meinen "teuren" ADR-819.

von Dietrich L. (dietrichl)


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Gerd schrieb:
> 125 Ohm wären mir zu groß

Du könntest dann aber an den Ausgang einen OP als Impedanzwandler 
hängen.

Das kommt natürlich darauf, was Du genau wie schalten willst. Wenn es 
"nur" analoge Eingangssignale sind, von denen Du einen auswählen willst, 
dann geht das.

Gruß Dietrich

von Reinhard Kern (Gast)


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Hallo,

verglichen mit einem Relais für Messzwecke (meistens Reed) hat ein 
Analogschalter halt weit weniger ideale Werte: Ron ist meistens im 
Bereich 10..200 Ohm, nur teuere sind besser, beim Relais sind es mOhm. 
Und Roff ist beim Relais im GOhm-Bereich, beim Analogmux eher MOhm. 
Beide (!) Fälle muss man für den konkreten Fall durchrechnen.

Gruss Reinhard

von Gerd (Gast)


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Reinhard Kern schrieb:
> nur teuere sind besser

Hallo Herr Reinhard,
ja wie gesagt, Geld spielt gar keine große Rolle. Ich schalte außerdem 
insgesamt sieben Signale. Das sind mir dann zu viele Relais, auch wenn 
die Reed-Relais sicherlich weniger Strom ziehen als normale Relais.

Dietrich L. schrieb:
> Du könntest dann aber an den Ausgang einen OP als Impedanzwandler
> hängen.

Das stimmt, aber an den 125 Ohm abgefallene Spannung bekomme ich dadurch 
auch nicht zurück. Alles in Allem werde ich mich jetzt mit dem teurer 
Teil begnügen.

Vielen Dank für alle Antworten

von Dietrich L. (dietrichl)


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Gerd schrieb:
> Das stimmt, aber an den 125 Ohm abgefallene Spannung bekomme ich dadurch
> auch nicht zurück.

Wenn über den Schalter nur der Eingangsstrom des OPs fließt, fällt auch 
nichts ab.
Aber wie schon gesagt: ich kenne Deine ganze Schaltung nicht. Und was 
das Ganze tun soll, hast Du ja auch nicht verraten :-(

Gruß Dietrich

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