Hallo liebe Freunde der Elektronik! Ich bin ganz neu hier und möchte mich mal informieren, was man so zu beachten hat, wenn man sich einen Datenlogger selbst baut. Folgendes soll aufgezeichnet werden: 3x Temperatur, davon 1x bis 1250°C mittels Thermoelement 2x bis 450°C ebenfalls mit Thermoelement 2x Überdruck bis 6bar. Speicherung als CSV oder TXT auf SD-Karte Microcontroller gerne Arduino Due Loggingzeit pro Messung 15-30 Sec. Start-Stopp mittels Taster Abtastrate min. 100Hz bei 10-12bit Auflösung. Kosten max 150-200€ Ist sowas möglich? Später evt. Datenübertragung per Funk auf Smartphone oder Laptop. Display am Fahrzeug mit den Peakwerten....;-) das aber später... Vielen Dank schon mal an alle die mich Unterstützen...
Jan-Christoph Mach schrieb: > Folgendes soll aufgezeichnet werden: > 3x Temperatur, > davon 1x bis 1250°C mittels Thermoelement > 2x bis 450°C ebenfalls mit Thermoelement > 2x Überdruck bis 6bar. > was man so zu > beachten hat, wenn man sich einen Datenlogger selbst baut. Das deine Sensoren die Messparameter auch aushalten und dass du sie per Programm auslesen kannst. > Ist sowas möglich? Nein, hat noch nie wer vor dir gemacht. :-) Die Frage ist nicht, ob ES möglich ist. Die Frage ist, ob DU das hinkriegst. Das kannst aber nur du selber wissen, weil hier keiner weiß, wie gut du programmieren kannst.
Die Sensorik ist nicht das Problem...Thermoelente sind bereits erfolgreich im Einsatz...Abgastemperatur messen ist kein Geheimnis... Meine Frage ist mehr in die Richtung der Hardware nach der Sensorik...
Jan-Christoph Mach schrieb: > Die Sensorik ist nicht das Problem...Thermoelente sind bereits > erfolgreich im Einsatz...Abgastemperatur messen ist kein Geheimnis... > Meine Frage ist mehr in die Richtung der Hardware nach der Sensorik... Na ja. So schwer ist das jetzt aber auch wieder nicht, wie es da jetzt weiter geht. Du hast den Arduino schon erwähnt. Welche Eingänge hat der? Was liefern deine Sensoren? +--------+ +----------+ | Sensor |------ ? -----| | +--------+ ^ ^ | Arduino | | | +----------+ | | der liefert was? | welcher Eingang passt am besten zu dem, was der Sensor liefert. | | +--------+--------+ | je nachdem, wie gut die beiden Teile zusammenstimmen, entscheidet sich ob und wenn ja was, an die Stelle des ? zwischen Sensor und Arduino geschaltet werden muss. Und wenn das geklärt ist gehts ans Programm schreiben.
Wenn deine Frage lautet: Kann ich den Arduino dafür nehmen? Ja, sicher. Warum denn nicht? Wenn du mit ihm umgehen kannst und du mit ihm glücklich bist gibt es doch keinen Grund, da etwas neues zu erfinden. 3 Sensoren 100 mal in der Sekunde auszulesen, schafft jeder Nasenpopel-Rechner aus den 70-er Jahren des letzten Jahrhunderts. Die Amerikaner sind mit schwächerer Hardware zum Mond geflogen. Die Hardware ist nicht das 'Problem'. Die langweilt sich. Die Frage ist, ob du sie auch programmieren kannst! Wobei dir auf dem Arduino ja eh schon fast alles Schwierige von fertigen Libs abgenommen wird. Und der Rest (CSV schreiben) ist vom Schwierigkeitsgrad her ungefähr auf dem Level wie die ersten grundlegenden Übungen im Kapitel 'Arbeiten mit Files' in jedem C-Lehrbuch.
Das hört sich ja schon mal positiv an. Die Thermoelemente geben je nach Typ je eine analoge Spannung je Kelvin aus. Die Drucksensoren 0-10V oder 4-20mA. Da brauch ich ja nur eine Skalierung...mx+b. Ob der Arduino empfindlich genug für die Thermoelemente ist weis ich nicht. Ich würde ja gern den Messbereich einschränken, um einen bessere Auflösung zu bekommen. Der Arduino hat 12 Analog Eingänge... bis 12V. Das schwierigste wird wohl die Programierung, aber das sagtest du ja schon...
Ein Arduino(MegaXX) kann keine Thermoelemente lesen. Den Bereich einschraenken geht nicht, da das untere Limit das Eigenrauschen des Wandlers ist. Da wird's also noch was Externes brauchen.
Ein Themoelement Typ K bringt um die 40uV pro Kelvin. Ein Bit des internen Wandler wird bei 3..5mV sein, sonst versinkt es im Rauschen. Dh eine Versaterkung von 100 ist das Minimum, das gebracht werden muss fuer ein Kelvin Aufloesung. Allerdings kriegt man keine 1280 Grad mit eine Grad Aufloesung durch den Wandler...
Viktor N. schrieb: > ein Kelvin Aufloesung. Allerdings kriegt man keine 1280 Grad mit eine > Grad Aufloesung durch den Wandler... Jau. Wobei ich als Entwickler an dieser Stelle gleich mal meinen Auftraggeber fragen würde, ob er es wirklich auf das Grad genau braucht, oder ob er bei 1200 Grad auch mit 10-Grad Sprüngen leben kann, wenn das die Kosten drückt (wichtig: Kosten drücken ist immer ein gutes Argument, mit dem man dem generischen 'so genau wie möglich' entgegentreten kann)
> Der Arduino hat 12 Analog Eingänge... bis 12V.
Ich kenn zwar nicht alle Arduinos und ihre Spezifikationen. Aber das
halte ich für ein Gerücht.
>Allerdings kriegt man keine 1280 Grad mit eine Grad Aufloesung durch den >Wandler... wieso nicht? Ein 12Bit-Wandler hat 4096 Stufen --> ~0,3K, wenn ich nicht falsch liege.
Arduino hat eine Eingangsspannung von 3,3V Sorry, mein Fehler aber bereits 12bit Auflösung. Arduino Due war meine Wahl. Also benötige ich für die Thermoelemente quasi Spannungsverstärker!!?? Bei den 1250°C kommt es nicht auf 10°C an. Es ist nur eine Abgastemperatur. Wir möchten nur wissen, ob wir 1050°C überschreiten, da uns sonst die Laderwelle abdreht. Die Abgastemperatur wir über die Dieselmenge geregelt. In unserem Fall weniger Menge mehr Leistung, weil wir total überfettet laufen müssen, um nicht zu überhitzen.Wir haben mal bei Racepak geschaut, da kostet so ein Datenlogger mehrere Kilo€...
Viktor N. schrieb: > Da wird's also noch was Externes brauchen. Ja, da bietet sich z.B. der AD595 an, der ist für Thermoelemente vorgesehen, oder der MAX31855. Da gibt's für jeden Geschmack was, um die kleine Spannung des Thermoelements aufzubereiten. Die Kennlinie wird auch gleich mit linearisiert. Schau mal in diese Richtung...
Was mir gerade einfällt: sind die Thermoelemente(vermutlich in einer Schutzhülse) und die Druckmessung für min. 100Hz schnell genug?
Jan-Christoph Mach schrieb: > Arduino hat eine Eingangsspannung von 3,3V Sorry, mein Fehler aber > bereits 12bit Auflösung. > Arduino Due war meine Wahl. Oha. Den hab ich mir noch gar nicht näher angesehen. Du meinst diesen hier http://arduino.cc/en/Main/ArduinoBoardDue 32-Bit ARM 84Mhz Taktfrequenz 96kB SRAM 512KB Flash Ich muss mich korrigieren. Das Teil ist leistungsstärker als die komplette Rechenpower weltweit zusammengenommen, die zu Zeiten der Mondflüge auf diesem Planeten existiert hat. OK, Ich steh dazu. Wenn du ihn schon hast, dann nimm ihn. Aber im Grunde ist das ein Schwerlasttransporter um beim Einkauf eine einzelne kleine Flasche Mineralwasser 200 Meter weit nach Hause zu fahren. Völlig überpowert.
Karl Heinz Buchegger schrieb: > Völlig > überpowert. Auf der anderen Seite sind 39€ ein gutes Argument. Da sollte man sich fragen, was man mit diesem Boliden sonst noch so anstellen kann. Ein Graphik-LCD zur parallelen Anzeige der Daten in Diagrammform drängt sich da ja förmlich auf. Aber ok. Eins nach dem anderen.
Wolfgang-G schrieb: > sind die Thermoelemente(vermutlich in einer > Schutzhülse) und die Druckmessung für min. 100Hz schnell genug? Bei der Druckmessung könnte das sein, muss aber im Datenblatt stehen. Bei Temperaturmessungen allgemein ist die Reaktionsgeschwindigkeit gering und ein Rate von 100 Hz völlig überzogen - ich denke auch Miniaturausführungen kommen da nicht hin und eine Umhüllung sowie ein Betrieb in Gas verschlechtern die Verzögerungszeit weiter. Bei einem handelsüblichen Fühler würde ich eher 1 Hz erwarten. Gruss Reinhard
Ja,genau den meine ich...da ich später gern noch ein Display und Taster für Start-Stop, W-Lan Übertragung haben möchte,dachte ich an den, weil viele Bauteile mit dem Controller kompatibel sind. Das man hier so schnell Kommentare und Tip´s bekommt ist schon Toll! Ich wollte mir erstmal eine Einkaufsliste erstellen, bevor ich blind etwas kaufe! Da bin ich hier anscheinend ja richtig!
Zur Abtastrate 100Hz: Die waren nur so in den Raum gestellt. Das Temperatur sich im Normalfall so schnell nicht ändert ist mir klar. Aber unser Motor läuft nur 10-15 sec unter Last und in der Zeit steigt die Abgastemperatur auf über 1000°C... da wir nur 20sec aufzeichnen, spielt die Datenmenge nicht so die Rolle... Wir wollen ja kein Wetter aufzeichnen..:-)
Jan-Christoph Mach schrieb: > da wir nur 20sec aufzeichnen, > spielt die Datenmenge nicht so die Rolle... Überabtastung schadet ja nicht, es stehen eben nur längere Zeit dieselben Werte drin. Realisiere was dir leicht fällt, dann kannst du später immer noch mit verschiedenen Fühlern experimentieren (Backofen aufmachen und den Fühler reinlegen, Sprungantwort auswerten). Gruss Reinhard
wegen K-Fühler (Thermoelement), wenns nur plus Temperatur zu messen sind, schlage ich folgende Bauteil vor: MAX6675 hth, PICfan
Jan-Christoph Mach schrieb: > Aber unser Motor läuft nur 10-15 sec unter Last und in der Zeit steigt > die Abgastemperatur auf über 1000°C. ich kenne zwar deinen Sensors nicht, aber ich kann mir nicht vorstellen das er so schnell ist dass er in 10s auf 1000 Grad ist
Hallo, wenns schnell gehen soll, sind Pyrometer geeignet, es gibt welche mit 10 µs! Allerdings für die Messung von Oberflächen. Es gibt auch spezielle für Abgasmessungen, aber ich weiss nicht wie schnell die reagieren: http://www.brannan.co.uk/products/mar_exhaust.html Ist aber vielleicht besser zuerst nach dem Preis zu fragen... Gruss Reinhard
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