Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Gehaltsaussichten mit Master in Elektrotechnik


von Abiturient (Gast)


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Liebes Forum,

ich mache jetzt gerade mein Abitur und plane danach Elektrotechnik an 
einer Uni zu studieren. Mein Ziel ist dabei der Master und eine 
anschließende Promotion.
Jetzt interessiert mich allerdings auch, wie die Gehaltsaussichten im 
Beruf in etwa aussehen. Wie groß ist da z.B. der Unterschied zwischen 
nur Master und Doktor? Laut dem, was ich so bisher im Internet gelesen 
habe ist wohl in der Automobilbranche am meisten zu holen. Stimmt das, 
oder gibt es noch besser bezahlte Branchen? Einstiegsgehalt liegt wohl 
so um die 50 - 60k. Wie sieht's denn dann mit 5, 10, 20 Jahren 
Berufserfahrung aus? Kommt man da über 90k?
Achja, was ich vielleicht noch dazu sagen sollte, ich befinde mich in 
Süddeutschland, Baden-Würrtemberg. Ist ja wohl von Bundesland zu 
Bundesland auch verschieden.
Die Zahlen gehen teilweise so weit auseinander... Hoffe ihr könnt mir 
hier ein paar realistische Beispiele nennen :-)

Viele Grüße,
Abiturient

von ing. (Gast)


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Abiturient schrieb:
> Stimmt das,
> oder gibt es noch besser bezahlte Branchen? Einstiegsgehalt liegt wohl
> so um die 50 - 60k. Wie sieht's denn dann mit 5, 10, 20 Jahren
> Berufserfahrung aus? Kommt man da über 90k?

Wenn das deine einzige Motivation ist, wird sowieso nix.

von lass es (Gast)


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Vor kurzem war ich auf einem Seminar über Gehalt und son Krempel. Es 
wurde deutlich gesagt, dass ein Doktortitel in der Regel finanziell 
nicht besser gestellt ist. Außer du wirst Vorstandsvorsitzender.

Weil: Eine Promotion dauert zwischen 3 und 5 Jahren. In der Zeit kannst 
du als Master Berufserfahrung sammeln und wirst besser bezahlt, so dass 
du sogar teilweise mehr Gehalt bekommst, als ein frischer Doktor von der 
Uni. Gehalt sollte, so der Vortragende, für einen Doktortitel keine 
Rolle spielen.

von genervt (Gast)


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Abiturient schrieb:
> Einstiegsgehalt liegt wohl
> so um die 50 - 60k. Wie sieht's denn dann mit 5, 10, 20 Jahren
> Berufserfahrung aus? Kommt man da über 90k?

Mit Promotion zum Einstieg >60k mit entsprechender BE sind dann 80k+ 
drin, aber nur wenn du was taugst.

Wie die Sache in ca. 10 Jahren aussieht, kann dir aber noch keiner 
sagen.

Falls du deine Studienentscheidung nur unter finanziellen 
Gesichtspunkten siehst: Finger weg von Ing-Studium, dass muss man 
wollen. Man muss schon ordentlich Einsatz zeigen.

von Ich (Gast)


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genervt schrieb:
> Falls du deine Studienentscheidung nur unter finanziellen
> Gesichtspunkten siehst: Finger weg von Ing-Studium, dass muss man
> wollen.

Ingenieur wird man nicht wegen des Gehaltes, sondern zu 99%, weil es 
Spass macht.
Daher auch der Erfolg der Ingenieur-Dienstleister.

Wenn Du in 10 Jahren für 40ke/a anfangen würdest, fange an zu studieren, 
sonst lass es sein.

von Schorsch (Gast)


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Ich schrieb:
> Wenn Du in 10 Jahren für 40ke/a anfangen würdest, fange an zu studieren,
>
> sonst lass es sein.


...und programmier 'ne App, welche Du für 35 Millionen verkaufst.

von Marx W. (Gast)


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Schorsch schrieb:
> ...und programmier 'ne App, welche Du für 35 Millionen verkaufst.

Ob da wohl echter Schotter (Bargeld) geflossen ist, oder nur Aktien?

von Abiturient (Gast)


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Danke für eure Antworten! Also das sollte jetzt nicht so rüber kommen, 
als ginge es mir nur um Geld. Ich will das in erster Linie studieren 
weil es mir Spaß macht. Ich bastele schon mit Elektronik seit ich denken 
kann und interessiere mich sehr für Physik und Mathe. Mit Branche meinte 
ich in welcher Art von Firma ich als E-Techniker dann arbeite, 
Automobilindustrie, erneuerbare Energien, usw.
Also Elektro- und Informationstechnik ist wirklich etwas, von dem ich 
behaupten kann mit Leib und Seele dabei zu sein ;-)

LG

von Hendrik L. (lbd)


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Hallo Abiturient,

erst einmal Herzlichen Glückwunsch zu Deiner Entscheidung zum Master 
E-Technik!

Aus mehreren Gründen eine sehr zukunftssichere Entscheidung:

1) Man kann wohl sehr sicher sagen, dass der Elektrische Strom wie keine 
andere Energietechnik die Zukunft und die Geschicke der Menschen 
bestimmen wird - da werden noch sehr, sehr viele E-Ingenieure gebraucht 
werden!

2) Die Unis sorgen durch ihre Studienordnung für eine rigorose, 
"natürliche Auslese"! Das wiederum schafft eine "natürliche 
Verknappung"! E-Technik (=Mathe) kann man nicht pauken, das muss man 
können! Entsprechend hoch wird die lebenslange Nachfrage sein!

Ich selbst habe lange Zeit gezweifelt (vor dem Studium), ob ich ein 
einmal guter Ingenieuer werden würde. Heute weiß ich, nicht diejenigen 
die am besten löten können, bilden die Elite unter den Ingenieuren, 
sondern diejenigen, die (platt gesagt) am besten die Mathematik und 
Theoretische E-Technik absolvieren.
Wer das an einer UNI mit GUT in der Endnote absolviert, der ist in der 
Industrie gefragt. Löten tun übrigends andere - mittlerweile meist in 
China!

Mehr noch: Ein gut absolviertes E-Technik Studium (in endlicher Zeit!!) 
ist nur die notwendige Bedingung - aber nicht die hinreichende, um 
"VIEL" Geld zu verdienen.
Persönliche Skills (Softskills wie Leadership, Rhetorik, ..., oder 
Hardskills wie Zusatzwissen in Wirtschaftswissen, Juristiches Wissen, 
etc. ...) eignet man sich erst in den nachfolgenden Stationen an 
(entweder durch ein Zweitstudium oder im Job - beides sind gleichwertige 
Möglichkeiten).
Das ist dann die hinreichende Bedingung, um auch ein Leben in "gehobenem 
Wohlstand" zu führen.
Ich stamme aus bescheidensten Verhältnissen ... mittlerweile fahre ich 
seit 15 Jahren Achtzylinder, lebe mit meiner Familie in einem schönen 
Haus mit Swimmingpool.
Reich sind wir keinesfalls - aber ich habe mein persönliches 
Wohlstandsziel erreicht - allen Widrigkeiten zum Trotz.
Das Ingenieurstudium war die (bequeme) Startrampe. (Bequem deshalb, weil 
es auch andere Möglichkeiten gibt, zu Wohlstand zu kommen - evtl. aber 
unbequemer).

Lasse Dich nicht durch die Miesmacher verwirren, die auf die hohen 
Zahlen von arbeitssuchenden Ingenieure in den Statistiken hinweisen.
Die gibt es sehr wohl - aber die gibt es auch in allen anderen 
Fachrichtungen - auch bei den Medizinern oder Juristen. Alles ist eben 
relativ.

Wie in jeder Fachrichtung gibt es halt auch bei den Ingenieuren 
Kolleg(inn)en, die zu lange studiert haben und zu schlechte Abschlüsse 
erzielt haben.
Ob diese dann die schlechteren Ingenieure sind, sei dahingestellt.
Aber ein guter (schneller) Abschluß garantiert lebenslange Beschäftigung 
- auch in Führungspositionen - so wird halt von "oben" entschieden.

Mir hat einmal ein Headhunter vor 20 Jahren gesagt - "... Sie werden mit 
ihren Abschlüssen immer wieder einen Job finden - egal in welcher 
Situation, Sie brauchen sich nie Sorgen zu machen ...".
Damals wusste ich noch nicht, welche Bedeutung in diesem Satz steckt:
Recht hatte er - bin ich sogar schon einmal aus einer GF-Position 
fristlos gefeuert worden .... und hatte sogar ohne Zeugnis wieder einen 
adäquaten Job. Den Rest hat das Gericht (aber erst später - nach 
Jahren!) erledigt!

Auch einen solch brutalen Einschnitt habe ich mit einem soliden 
Ingenieurstudium unbeschadet überstanden. Es ist wie ein betoniertes 
Fundament - es schützt auch bei "Erdbeben"! Und eine fristlose 
Entlassung ist ein Erdbeben- auch für die Familie, für die man 
Verantwortung mit trägt, das kann man mir ohne Widerspruch glauben!

Ach ja - mit einem "guten" Master in E-Technik kann man auch in 
Großkonzernstrukturen starten und lernen. Nach dem Wechsel in den 
Mittelstand ist man dann gefragt für die Spitze.

Viel Erfolg!

P.S.
Mein Sohn hat sich auch vor wenigen Tagen für E-Technik entschieden - 
völlig unbeeinflusst von mir.

Er hätte auch alles andere studieren können (z.B. Jura oder Medizin, der 
Abi-Schnitt wird es hergeben).
Er ist absoluter Theoretiker, hat noch nichts gelötet ... aber er wird 
es schaffen - ihn interessiert das Management und der pure Wille, es zu 
schaffen.
E-Technik ist nur das Mittel zum Zweck (ist ihm natürlich keinesfalls 
zuwider, nur eben eins von vielen Interessen!)
Früher hätte ich ihn für verrückt erklärt, sogar zum Scheitern 
verurteilt.
Heute weiss ich, so muss man an die Sache rangehen. Berufung kommt 
später - erst einmal ist Durchbeissen angesagt - erst recht an der UNI!

von Projektablauf (Gast)


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Ich schrieb:
> Ingenieur wird man nicht wegen des Gehaltes, sondern zu 99%, weil es
> Spass macht.

ing. schrieb:
> Wenn das deine einzige Motivation ist, wird sowieso nix.



Erstaunlich. In seinem Text hat er garnicht gesagt das er nur Ingenieur 
des Geldes wegen werden möchte oder das es seine einzige Motivation ist.

Er hatte nur eine Frage ...

Die Frage was möglich ist ist zu 100% berechtigt. Gar im Gegenteil ist 
es notwendig diese Frage zu diskutieren von dem Gehalt hängt heute 
soviel ab...kann ich mir ein Haus leisten--> Macht mein Bausparvertrag 
dann noch Sinn ? Kann ich etwas für das Alter zurücklegen ? etc.. etc.. 
etc..


Abiturient schrieb:
> ich mache jetzt gerade mein Abitur und plane danach Elektrotechnik an
> einer Uni zu studieren. Mein Ziel ist dabei der Master und eine
> anschließende Promotion.
> Jetzt interessiert mich allerdings auch, wie die Gehaltsaussichten im
> Beruf in etwa aussehen. Wie groß ist da z.B. der Unterschied zwischen
> nur Master und Doktor? Laut dem, was ich so bisher im Internet gelesen
> habe ist wohl in der Automobilbranche am meisten zu holen. Stimmt das,
> oder gibt es noch besser bezahlte Branchen?

Nun zu Deiner Frage. Eine Antwort zu geben ist sehr schwer. Du bist 
gerade im ABI ! Wenn du danach direkt studierst werden noch einige Jahre 
vergehen in denen sich viel ändern kann. Siehe nur den Bereich Solar & 
Co. in den letzten Jahren ein wahrer Boom heute fallen die Aktien. 
Welchen Tipp hätten wir dir vor 5 Jahren nur geben können?

Es stimmt, die Automobilindustrie ist gerade als Arbeitgeber attraktiv. 
Nicht nur wegen den Gehälten sondern gerade wo viele Arbeitnehmer 
zusammenkommen gibt es viele Angebote z.b. eine Kantine, Fitnessräume, 
Altersvorsorge etc..

Aber eben auch nicht alle Firmen zahlen so gute Gehälter sondern bei 
einigen läuft es derzeit ganz besonders gut während es bei anderen nicht 
wirklich so gut ausschaut.

Aber Autos wird es wohl immer geben...

von Jo S. (Gast)


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Abiturient schrieb:
> Liebes Forum,
>
> ich mache jetzt gerade mein Abitur und plane danach Elektrotechnik an
> einer Uni zu studieren. Mein Ziel ist dabei der Master und eine
> anschließende Promotion.
> Jetzt interessiert mich allerdings auch, wie die Gehaltsaussichten im
> Beruf in etwa aussehen. Wie groß ist da z.B. der Unterschied zwischen
> nur Master und Doktor? Laut dem, was ich so bisher im Internet gelesen
> habe ist wohl in der Automobilbranche am meisten zu holen. Stimmt das,
> oder gibt es noch besser bezahlte Branchen? Einstiegsgehalt liegt wohl
> so um die 50 - 60k. Wie sieht's denn dann mit 5, 10, 20 Jahren
> Berufserfahrung aus? Kommt man da über 90k?


Die 128.000 angestellten Elektroingenieure verdienen im Durchschnitt:

Alter   Brutto  Brutto   Netto (St-Kl. I)
                 p.a.     p.a.
25-29   4.000   52.000   31.000 (eine Grundschullehrerin A12 verdient 
mehr)
30-34   4.900   65.000
35-39   5.400   72.000   47.000 (St-Kl. III mit 2 Kind.)
40-44   5.900   78.000   (ein Lehrer A14 an Gym., FOS, Berufsschule ver-
45-49   6.000   80.000    dient gleich viel)
50-54   6.000   80.000   (ein Lehrer A15 an o.g. Schulen verdient ca. 
1.000
55-59   6.000   80.000    monatl. mehr)

Die Nettopension des Lehrers ist etwa doppelt so hoch wie die Rente des 
Ing.

Mein gut gemeinter Rat: Werde Lehrer! Elektronikbasteln kannst Du 
privat, solange Du Lust dazu hast.

von Arschgesicht (Gast)


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Abiturient schrieb:
> Liebes Forum,
>
> so um die 50 - 60k. Wie sieht's denn dann mit 5, 10, 20 Jahren
> Berufserfahrung aus? Kommt man da über 90k?


Niemals, das sind "Propagandergehälter", jedenfalls im ET-Bereich. Der 
VDI und andere Vereine verbreiten gerne Phantasiegehälter. Bei ET biste 
als Anfänger so bei 25k in Berlin und bis 35k in München dabei. Bei 
richtiger Spezialisierung und viel Glück bist du nach ein paar Jahren 
55h-Wochen so bei 40k in Berlin und 50k in München. Und das auch nur 
wenn du eine Anstellung bekommst! Alleine das ist schwierig, da es 
ET-Ings wie Sand am Meer gibt, die werden entgegen der Medien nicht 
gesucht. Die braucht man um die Lohnkosten auf unter Busfahrer-Niveau zu 
senken. Und um längerfristig Arbeit zu bekommen, muss man was können!!! 
Das können aber nur 5% der Absolventen. Du willst Geld verdienen? Werde 
Jurist oder VWLer und arbeite dich hoch, die Berufschancen sind 
allerdings ähnlich beschissen.

von MaWin (Gast)


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> Wie groß ist da z.B. der Unterschied zwischen nur Master und Doktor?

Kleiner als zwischen Gutem und Schlechten (Ingenieur/Gelingen am 
Arbeitsmarkt/Glück bei der Jobsuche/Ort der Arbeitsstätte).

Entscheide dich lieber:
Willst du Ingenieur werden (also auf dem Stand der Technik Dinge 
entwickeln)
oder Wissenschaftler (also der gesellschaft neues Wissen bringen, in dem 
du Dinge eforscht, die vorher unbekannt waren, und zwar nicht nur dir 
unbekannt waren, sondern der Menschheit).

Danach entscheidet scih eigentlich, wie du studieren solltest. Denn eine 
Promotion ist entweder für eine Unternehmensführung interessant (dann 
wenig Kontakt zur technik) oder eben als Sprung ind die Wissenschaft.

Unter 1 Prozent eines Jahrgangs werden Wissenschaftler, weit mehr 
Ingeniuer werden gebraucht, daher ist als Wissenschaftler meist auch 
weniger zu verdienen (Professor, Fraunhofer zahlen alle schlecht).

Du klingst derzeit nach Ingenieur. Dafür reicht im Endeffekt ein 
Bachelor. Natürlich schadet der Master nicht, kostet aber Geld.

von Ferkulator (Gast)


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Jo S. schrieb:
> Mein gut gemeinter Rat: Werde Lehrer! Elektronikbasteln kannst Du
> privat, solange Du Lust dazu hast.

Biste frustriert? Hast du deine fette Alte schon ewig nicht mehr 
gevögelt?

von Claus M. (energy)


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Abiturient schrieb:
> Wie sieht's denn dann mit 5, 10, 20 Jahren
>
> Berufserfahrung aus? Kommt man da über 90k?

Geht. Aber nicht "man" und nicht jeder. Schafft vielleicht einer von 
100. Dafür muss man schon Abteilungsleiter werden in einem Konzern.


Und das ist Stand heute. Ich denke die Löhne werden in 10 Jahren eher 
gesunken sein wegen des Überangebots an Ingenieuren und dem Trend zu 
schlechterer Bezahlung um global Wettbewerbsfähig zu sein. Alternativlos 
eben.

von Abiturient (Gast)


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Nochmals vielen Dank für die weiteren Einblicke! In der Forschung und 
Wissenschaft zu arbeiten könnte ich mir durchaus vorstellen, deswegen 
würde ich auch eine Promotion anstreben.
Der Beruf Lehrer ist natürlich sehr interessant, weil es sich um eine 
Beamtenposition handelt und eben sehr gut gezahlt wird. Allerdings wäre 
es nicht 100% das, was ich gerne machen/studieren würde. Was mich noch 
interessieren würde, hat man mit einem E-Technik Studium noch die 
Möglichkeit Lehrer zu werden in irgend einer Form?

LG

von Ferkulator (Gast)


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Abiturient schrieb:
> Der Beruf Lehrer ist natürlich sehr interessant, weil es sich um eine
> Beamtenposition handelt und eben sehr gut gezahlt wird.

Lehrer werden gut bezahlt aber nicht "sehr gut".

von Noch so'n Spießer (Gast)


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Abiturient schrieb:

> Der Beruf Lehrer ist natürlich sehr interessant, weil es sich um eine
> Beamtenposition handelt und eben sehr gut gezahlt wird.

An alles gedacht?

- Abi
- Studium
- Auto
- Promotion
- Heiraten
- Haus
- Kind 1 male
- Kind 2 female
- Hund
- Rente
- Beerdigung

von Marx W. (Gast)


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Abiturient schrieb:
> hat man mit einem E-Technik Studium noch die
> Möglichkeit Lehrer zu werden in irgend einer Form?

Ja.

von Heiner (Gast)


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also in diesem Forum wirst Du zu der Frage meist 2 polarisierende 
Antworten bekommen.

Die einen sagen : 60 k zum Einstieg kein Problem und nach 3 Jahren mind. 
90 tsd wenn es schlecht läuft und wer auch noch blöd fragt kriegt nen 
Firmenwagen der Oberklasse, selbstverständlich alles bei 35 h Woche.

Die anderen werden sagen : zu 90 % landest Du bei Hartz4 und wenn Du zu 
den 10 % gehörst die nicht da landen, dann bei einem Sklavenhalter für 
25 k, wovon Du noch Reisekosten tragen musst und 2 Hausstände ....

die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen :-) wem ET oder IT Spaß macht 
sollte das studieren, im Schnitt und im Vergleich zur restlichen 
Bevölkerung verdient man immer noch recht solide.

Wer das nur des Geldes wegen macht, sollte lieber was anderes machen.

von Hundt (Gast)


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Junge, mach erst mal deinen Abschluss.

So wie Du redest, könnte man denken, das Studium sei nur noch eine 
kleine Formalität.

Nachdem Studium wirst Du ein völlig anderer Mensch als der, der sich 
eingeschrieben hat vor einer ganzen Ewigkeit.

Deine Ansichten, Einstellungen und Prioritäten werden sich nicht nur 
graduell ändern.
Wer weiß, ob die Wirtschaft überhaupt noch Entwickler brauchen wird in 5 
Jahren.

Wer weiß, ob Du nicht zu der Hälfte der Aussortierten gehören wirst oder 
selbst frustriert das Handtuch werfen wirst.

Man muss vor dem Studium gehörigen Respekt haben und sich auf 50 bis 60 
h/Woche Arbeit fürs Studium einrichten.

Jetzt sich Gedanken übers Gehalt zu machen und über Master oder 
Promotion nachzudenken, ist fehl am Platze und kommt dem Aufteilen des 
Fells des Bären gleich, bevor man den erlegt hat.

Denn ans Gehalt nach dem Studium wirst Du nicht mehr denken, wenn Du 
erst mal angefangen hast. Das wird Dein allergeringstes Problem werden.

Du wirst schon genug mit anderen Dingen ausgelastet sein, wie Dich 
zusammen zu reißen und dich nach dem Erlösenden Ende zu sehnen.

Dann kannst Du dich wieder dich daran erinnern, dass Geld nicht alles im 
Leben ist.

von Dipl.- G. (hipot)


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Abiturient schrieb:

> Abitur
> danach Elektrotechnik an einer Uni zu studieren
> Mein Ziel ist dabei der Master und eine
> anschließende Promotion.

Wenn Du fünf oder sechs Jahre an der Uni studiert hast, wird Dir der 
Laden normalerweise dermaßen zum Hals raushängen, daß Du keine Promotion 
mehr willst. Ich wollte es ursprünglich auch, mir wurde es mehrfach 
angeboten, am Ende habe ich das u.a. wegen einsetzender Akademikermacke 
und Spannungen mit dem Prof sein lassen. Ende 30 kann man das immer noch 
machen, wenn man sich noch einmal zusammenreißt.



> Jetzt interessiert mich allerdings auch, wie die Gehaltsaussichten im
> Beruf in etwa aussehen.

Innerhalb der MNT-Berufe: mittelmäßig und monoton fallend.



> in der Automobilbranche

Der deutsche Automobilsektor ist aufgeblasen ohne Ende und kein Maßstab 
für das weite Feld ingenieurwissenschaftlicher Tätigkeiten. Der 
Eindruck, daß in der BRD außer Automobil nichts groß abgeht, wird 
vielleicht in den Hochschulen vermittelt und besteht vielleicht in der 
gesellschaftlichen Wahrnehmung, entspricht aber nicht der Realität.

Wirklich zukunftssichere Arbeitplätze existieren eigentlich nur in der 
Energietechnik. Alle anderen sind im Fluß.


> Einstiegsgehalt so um die 50-60k.

Von einem meiner Kommilitonen weiß ich: 50k, Automobil, BaWü, in die 
Branche reinkommen mußt Du vorher irgendwie trotzdem. ;-)

Ein anderer hat vor einiger Zeit (nicht in der Automobilindustrie) in 
einem deutschen, international arbeitenden Großkonzern in Bayern ERA9a 
zum Einstieg bekommen, also 48k max. O-Ton des Konzerns: Mehr geht 
nicht, mehr geben sie Absolventen nicht mehr, also nehmen oder Leine 
ziehen.

Wenn Du im Beruf des Ingenieurs Geld verdienen willst, mußt Du ins 
Ausland gehen, z.B. Nordamerika. Von den dortigen Gehältern träumen 
deutsche 08/15-Konzern-Ingenieure.



> Berufserfahrung?
> Kommt man über 90k?

Nein. Nicht durch technische Karriere als 08/15-Ingenieur. In diese 
Gefilde schaffst Du es in deutschen Konzernen nur mittels 
Personalführung, d.h. Du mußt die reine technischen Karriere aufgeben 
und Leitender/Manager werden.

Wenn Du jemals solche hohen Gehälter lesen solltest, bezieht sich das 
niemals auf ERA, sondern so etwas ist ein Vor-ERA-Produkt (L, M, K, T, 
ÜT) bzw. die andere Möglichkeit ist, daß es sich entweder um 
VDI-Propaganda oder ein statistisches Artefakt handelt, d.h. jemand 
verdient statistisch signifikant mehr, denn Ausnahmen gibt es 
schließlich immer und überall. Entscheidend für Deine Überlegungen kann 
jedoch kein Best-case-Szenario sein, sondern was Du im Mittel erwarten 
kannst. Und hier liegt auf dem deutschen Arbeitsmarkt für Ingenieure 
nicht wenig im Argen.

Es ist durchaus zutreffend, daß sich Elektrotechnikabsolventen keine 
großen Sorgen machen müssen und eigentlich immer irgendwas finden. Meine 
Kommilitonen haben alle irgendwas gefunden. Allerdings ist "irgendwas" 
nicht das, was ich mir z.B. unter ordentlicher Arbeit vorstelle, zumal 
wenn man wie ich ein intensives forderndes Unistudium, ausgesprochen 
solide Noten, ausgezeichnete Erfahrungen und Eindrücke von den 
(Auslands-)Praktikta und generell Potential mitbrachte.

Meine ehemaligen Kommilitonen sind ebenfalls typisch deutsch 
obrigkeitsstaatlich verdreht im Kopf; sie schwärmen und erzählen mir 
immer, wieviel Spaß ihnen ihre Arbeit macht und daß es nicht ums Geld 
gehen sollte. Zunächst: So reden nur Leute, die nie Geldsorgen hatten 
und wo die Familie immer irgendwie über finanzielle Mittel verfügte. Ich 
hingegen komme ursprünglich aus der Arbeiterklasse und bildete an der 
Uni ein statistisches Artefakt. Leute wie mich existieren statistisch 
gesehen im Bildungssystem der BRD so gut wie nicht. Nahezu alle meine 
Kommmilitonen hatten den heutzutage typischen bürgerlichen 
Akademikerhintergrund bzw. Mittelklasse. Wie man das eben nennen möchte. 
Es geht über jedwedes Begriffsvermögen dieser Menschen, daß Geld 
unglaublich relevant im Leben ist bzw. sein kann, wenn man nie welches 
hatte. Man kann sagen: Wer Geld nicht wichtig findet, hat schlichtweg 
zuviel.
Abgesehen von diesen psychologischen Unterschieden zwischen 
Arbeiterklasse und Akdemikerwelt ist in den Gesprächen meine 
Standarderwiderung allerings: "Ich habe gewiß einen interessanteren Job 
als Du, die Arbeit macht mir ebenfalls unglaublich viel Spaß und für 
eure deutschen Verhältnisse werde ich astronomisch gut bezahlt.". Daß es 
entweder "Geld" oder "schöne Arbeit" sein muß, ist extremstes und 
primitivstes Dogma, aber bestimmt nichts, dem man kritiklos zustimmen 
kann. Derjenige, der auch nur ein wenig out-of-the-box handelt und 
sieht, daß solche Zustände nicht notwendigerweise die Norm sind (s. 
Nordamerika), derjenige entwickelt sehr schnell eine gesunde Distanz zum 
Arbeitsmarkt der BRD und sieht zu, wie er woanders sinnvoller zu Stuhle 
kommt.

Danach sind meine Kommilitonen normalerweise still und geknickt. Das tut 
mir dann immer leid, aber ich habe nicht angefangen, anderen von meinem 
Beruf zu schwärmen und wie super es sein soll, der Idiot und Sklave vom 
Dienst zu sein, der sich hemmungslos ausbeuten läßt.
Es ist das altbekannte Phänomen: Alles ist in Butter, wenn man keine 
Vergleichsmöglichkeiten hat. Man lullt sich ein in die autosuggestive 
Wahnvorstellung "Die Arbeit macht Spaß". Kommt jetzt ein Spielverderber 
wie ich ;-) und sagt, "Mir macht die Arbeit Spaß und ich bekomme ein 
Gehalt, das Du nie erreichen kannst.", ist die Harmonie verflogen.

Ändern tut sich allerdings nichts; ich bin sozusagen eine vereinzelte 
Störung des Regelkreises. In dem Moment, in dem ich Skype ausmache, gilt 
"Aus den Augen, aus dem Sinn." und werde ich ausgeregelt und die 
Wahnvorstellung von Spaß vs. Geld wird sogleich wiederaufgebaut - bis 
zum nächsten Anruf. ;-)



Wenn Du zu Stuhle kommen willst, solltest Du Auslandsaufenthalte machen. 
Soviele wie möglich. Du wirst schließlich intellektuell nicht dünner 
davon. Wenn Du ausreichend Kontakte knüpfen kannst, geh eine Weile ins 
Ausland, sofern Du in anderen Kulturen und Ländern zu Fache kommst. Mit 
der typisch deutschen Engstirnigkeit und Arroganz kommst Du allerdings 
nicht weit, das gleich als Warnung.

Laß Dich nicht zu deutsch indoktrinieren, was den Arbeitsmarkt und das 
Verhältnis Unternehmen-Angestellter anbelangt. The world is big! Take a 
look.




Tschüß und hau rein

von LinkerGrüner (Gast)


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Dipl.- Gott schrieb:
> Der deutsche Automobilsektor ist aufgeblasen ohne Ende und kein Maßstab
> für das weite Feld ingenieurwissenschaftlicher Tätigkeiten. Der
> Eindruck, daß in der BRD außer Automobil nichts groß abgeht, wird
> vielleicht in den Hochschulen vermittelt und besteht vielleicht in der
> gesellschaftlichen Wahrnehmung, entspricht aber nicht der Realität.

ja das ist so. Darum habe ich mich gefreut, dass die Grünen in BW die 
Wahlen gewonnen haben. Hoffentlich geht es mit der Autobranche Berg ab, 
dann ist Schluss mit Umweltverschmutzung und Rechtsradikalismus. Viele 
einfache Arbeiter sind nämlich sehr rechts und außerdem ist die ganze 
Autobranche sehr kapitalistisch und extrem überbezahlt ( war da als 
Student selbst 4 Wochen). Kein Mensch braucht alle 5 oder 10 Jahre ein 
neues Auto, den meisten Deutschen würde Rad fahren sowieso 
gesundheitlich mal gut tun. Ich fahre täglich 30 km zur Arbeit, bin top 
fit, nie krank, während viele Fettsäcke sogar 5 km zur Arbeit mit dem 
Auto fahren und ewig im Stau stehen.

von Abiturient (Gast)


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Meine Güte, "Hundt" und "Noch so'n Spießer" kriegt euch ein. Ich werde 
mich doch hier wohl noch erkundigen dürfen. Wenn ich jede Frage im 
Konditional und ganz vorsichtig formuliere, werden meine Beiträge nur 
anstrengender zu lesen sein. Dass ein Studium keine "kleine Formalität" 
ist, ist mir durchaus bewusst und ich kann versichern, dass ich nicht zu 
der Sorte von Leuten gehöre, die es nicht auf die Reihe kriegt mal was 
durchzuziehen und dann nach den ersten drei Semestern abbrechen.
Dass es mir hier nicht primär ums Geld geht, hab ich bereits klar 
gestellt.
Viele Beiträge hier sind sehr hilfreich für mich und ich bin mir nochmal 
ein Stück sicherer, denke ich, dass ein ET-Studium für mich das Richtige 
ist.
Ich würde mich selbstverständlich noch über weitere Beiträge freuen :-)

LG

von egal (Gast)


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Abiturient schrieb:
> Der Beruf Lehrer ist natürlich sehr interessant, weil es sich um eine
> Beamtenposition handelt und eben sehr gut gezahlt wird.

Lehrer werden nur noch im Ausnahmefall verbeamtet. Als Anreiz, wenn du 
in eine Gegend mit Lehrermangel gehst oder als Schulleiter. Doch 
überlege dir, ob du dein Leben lang der Arsch sein willst. Wenn du nicht 
gerade am Vorzeige-Gymnasium bist, haben die Schüler ein klares 
Feindbild: DICH. Von Zuständen wie an der Berliner Rütli-Schule will ich 
da noch gar nich reden.

Überlege es dir gut. Lehrer kannst du nach einem Ing.-Studium in den 
meisten Bundesländern auch als Quereinsteiger werden. Betrachte es als 
Option, wenn sich nichts anderes findet.

von Wilhelm F. (Gast)


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egal schrieb:

> Wenn du nicht
> gerade am Vorzeige-Gymnasium bist, haben die Schüler ein klares
> Feindbild: DICH.

Nicht so starke Gemüter bekommen mit 40 den ersten Herzinfarkt. Ein 
Fachoberschullehrer hörte nach einem Hörsturz, den er in einer Klasse 
Randalen gering Qualifizierte bekam, nur noch auf einem Ohr. Sie werden 
oft lange vor dem eigentlichen Pensionsalter pensioniert.

Meine Englischlehrerin ist tot, lange vor dem Pensionsalter. Sie hatte 
nur noch ein Auge, ein Bengel schoß das andere mit einem Gummi und 
spitzem Bleistift kaputt. Sie starb an einem Folgeunfall auf der Straße, 
weil die Wahrnehmung mit nur einem Auge ja beeinträchtigt war.

Das kostet den Staat natürlich sehr lange sehr hohe Pensionsgelder. 
Vielleicht hat man mit aus diesem Grund lieber Personal, was nicht so 
fest angestellt ist.

von Marx W. (Gast)


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egal schrieb:
> Lehrer werden nur noch im Ausnahmefall verbeamtet.

Du darfst deine Ostzone ned als Maßstab für die BRD nehmen!
In Bayern wird jeder Lehrer verbeamtet!

von Marx W. (Gast)


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sf schrieb im Beitrag #3110135:
> Längst nicht jeder. Viele Lehramtsstudenten schauen nach ihrem Studium
> in die Röhre.

Bildschirm meinst du?

von Schwarzmaler (Gast)


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sf schrieb im Beitrag #3110249:
> Marx W. schrieb:
>> Bildschirm meinst du?
>
> Nein, arbeitslos halt.

Quelle?

von Oli (Gast)


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Jo S. schrieb:
> Mein gut gemeinter Rat: Werde Lehrer! Elektronikbasteln kannst Du
>
> privat, solange Du Lust dazu hast.

Vor 10 Jahren hätte ich das bestritten, heute gebe ich Dir Recht!

von KT (Gast)


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Dipl.- Gott schrieb:
> Meine ehemaligen Kommilitonen sind ebenfalls typisch deutsch
> obrigkeitsstaatlich verdreht im Kopf; sie schwärmen und erzählen mir
> immer, wieviel Spaß ihnen ihre Arbeit macht und daß es nicht ums Geld
> gehen sollte.

Warum muss man "obrigkeitsstaatlich verdreht im Kopf" sein, wenn einem 
die Arbeit Spaß macht und das Geld nicht an allererster Stelle steht? So 
ein Unsinn.

> Zunächst: So reden nur Leute, die nie Geldsorgen hatten
> und wo die Familie immer irgendwie über finanzielle Mittel verfügte.
> [...]
> Es geht über jedwedes Begriffsvermögen dieser Menschen, daß Geld
> unglaublich relevant im Leben ist bzw. sein kann, wenn man nie welches
> hatte. Man kann sagen: Wer Geld nicht wichtig findet, hat schlichtweg
> zuviel.

Ich passe in Dein Raster, denn ich hatte noch nie Geldsorgen und meine 
Familie verfügte immer irgendwie über finanzielle Mittel, wenn auch 
nicht über Reichtum (sozusagen die stinknormale Generation Golf der 
BRD). Trotzdem geht es nicht über mein Begriffsvermögen, dass Geld umso 
wichtiger ist, je weniger man davon hat. Das sagt einem schon der 
gesunde Menschenverstand.

Allerdings ist es ja nun nicht so, dass man hier in Deutschland als 
Ingenieur am Hungertuch nagt. Im Gegenteil lässt es sich prima davon 
leben, und vor allem als Angestellter im Konzern gibt es (im Gensatz zu 
den USA) viel angenehmere Arbeitszeiten mit 35h-Woche und 30 Tagen 
Urlaub im Jahr. Das ist mir zum Beispiel sehr wichtig, um Zeit für die 
schönen Dinge des Lebens zu haben. Ich bin sehr froh, nicht in den USA 
arbeiten zu müssen. Ich lebe und arbeite sehr gerne in good old Germany.

Dipl.- Gott schrieb:
> Man lullt sich ein in die autosuggestive
> Wahnvorstellung "Die Arbeit macht Spaß". Kommt jetzt ein Spielverderber
> wie ich ;-) und sagt, "Mir macht die Arbeit Spaß und ich bekomme ein
> Gehalt, das Du nie erreichen kannst.", ist die Harmonie verflogen.

So hoch ist Dein Gehalt (nachzulesen in anderen Threads) nun auch wieder 
nicht, dass Dich darum in Deutschland alle Ingenieure beneiden. 
Vielleicht hättest Du das gerne, um Dein Ego zu stärken? Hast Du es 
wirklich nötig, vor Deinen ehemaligen Kommilitonen anzugeben, dass Du es 
angeblich viel besser getroffen hast als sie? Das ist echt armselig.

Dipl.- Gott schrieb:
> Mit
> der typisch deutschen Engstirnigkeit und Arroganz kommst Du allerdings
> nicht weit, das gleich als Warnung.

Die Arroganz lese ich aber eher aus Deinen Zeilen heraus, vielleicht 
solltest Du Deine deutschen Wurzeln noch besser verleugnen.

von Dipl.- G. (hipot)


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KT schrieb:

> Warum muss man "obrigkeitsstaatlich verdreht im Kopf" sein, wenn einem
> die Arbeit Spaß macht und das Geld nicht an allererster Stelle steht? So
> ein Unsinn.

Der gesamte deutsche Arbeitsmarkt pflegt implizit noch den Habitus des 
Kaiserreichs. Herrschende und Beherrschte, hohe Asymmetrie, Hierarchien 
und das typische nach oben buckeln, nach unten treten. Im Forum hier 
sieht man das exemplarisch immer wieder, wenn z.B. über jemanden 
hergefallen wird, weil derjenige als Ingenieur entsprechend bezahlt 
werden möchte. (Das war das Thema.) Persönlich treffe ich auf diese 
geistigen Limitierungen auch, z.B. wenn deutsche Kunden vorbeikommen und 
man sich mit denen ein wenig unterhält. Da geht schnell eine dreiviertel 
Stunde in Land, ohne daß ich alle Unterschiede zum deutschen 
Arbeitsmarkt plastisch erklären könnte.



> Allerdings ist es ja nun nicht so, dass man hier in Deutschland als
> Ingenieur am Hungertuch nagt.

Das ist relativ. Wer nicht in den Südwesten abwandern will und zu den 
80% oder meinetwegen 90% gehört, die nicht in Tarifunternehmen arbeiten, 
für den sieht es sehr schnell sehr duster aus. Des weiteren werden die 
Verwerfungen im Ingenieurarbeitsmarkt in anderen MNT-Berufen nicht 
beobachtet, Physiker, Mathematiker usw.
Würde ich meinen Kommilitonenkreis (unzulässigerweise) als statistische 
Stichprobe benutzen, wäre die Tendenz eindeutig.



> Im Gegenteil lässt es sich prima davon leben

Das ist relativ. Der Weg im westdeutschen Bildungssystem war für 
jemanden wie mich ein großes Verlustgeschäft und die Anhäufung von 
Schulden. Ich würde in Deutschland mit deutschen Magergehältern doppelt 
solange abzahlen wie ich in den USA dafür brauchen werde, um im Leben 
das 1. Mal seit der Wende break even zu erreichen.



> So hoch ist Dein Gehalt (nachzulesen in anderen Threads) nun auch wieder
> nicht, dass Dich darum in Deutschland alle Ingenieure beneiden.

Doch, doch. Das ist schon sehr hoch, vor allem in Anbetracht der 
Firmengröße und der Abzüge, die ich habe. Wie gesagt, mehr haben in der 
BRD nur Ingenieure, die Personal führen und weil ich 3,5 Jahre und noch 
keine 10-15 Jahre Berufserfahrung habe. Die durchschnittlichen Gehälter 
für Ingenieure in Nordamerika, wenn sie über solide Berufserfahrung 
verfügen, sind astronomisch im Vergleich zu dem, was der deutsche 
Arbeitsmarkt im Mittel hergibt. Einfach mal Fünfe gerade sein lassen und 
akzeptieren, daß die BRD keineswegs das Land auf dem Globus ist, wo 
Milch und Honig fließen und wo alles supertoll gelöst ist. Die Wahrheit 
ist, daß die Gesamtheit der Ingenieure (nicht die privilegierte 
Minderheit) in Deutschland nicht adäquat bezahlt wird. Mehr sage ich 
überhaupt nicht.

Ich hätte selbstverständlich die Option in einen Großkonzern zu wechseln 
und schon jetzt über 100k zu verdienen, anstatt noch 8 Jahre dafür zu 
arbeiten, aber würde mir die Arbeit Spaß machen? ;-) Will ich umziehen? 
(Vor allem angesichts der unvorstellbaren Distanzen in diesem Land.) 
Will ich auf die vorübergehend notwendige Stabilität verzichten, bis die 
Immigration endgültig abgeschlossen ist und ich mich angekommen fühle?

Ich habe u.a. Angebote aus Kanada, wann immer ich das Projekt eines 
kanadischen Kunden betreue. Verlockend und immer über 100k (US), doch 
dann wäre ich nach über 3 Jahren wieder mittendrin in der Immigration.


Außerdem sprach ich die Unterschiede zwischen den alten T-Verträgen und 
ERA an, die sich die nächsten Jahre signifikant auf die Gehälter und die 
langfristige Gehaltsentwicklung niederschlagen werden. ERA ist noch 
keine 10 Jahre alt. Durch meine ehemaligen Kommilitonen habe ich zudem 
Einblicke, was mit der Karriere passiert, insbesondere bei 
Berufsanfängern, wenn ein ERA-Unternehmen von Sonntag auf Montag 
beschließt, 6 Milliarden einsparen zu müssen. Die deutschen Kunden 
plaudern bisweilen ebenfalls erstaunlich freigiebig über ihre T- oder 
ERA-Gehälter und was einem da langgediente Konzerningenieure mitunter 
erzählen... oh je.



> Vielleicht hättest Du das gerne, um Dein Ego zu stärken?

Nein. In solchen Kategorien denke ich nicht. Umgekehrt wird ein Schuh 
draus. Ich sehe mir die Fakten sachlich an und springe dann glücklich 
und zufrieden wie ein Flummi in meiner Bude herum, daß ich es supergut 
getroffen habe. Von den Amerikanern schlägt mir quasi nie Neid entgegen, 
z.B. eine Bemerkung wie die Deine. Es gehört scheinbar tatsächlich zur 
Psychologie des Deutschen, daß er konstruktive Kritik, hier: der 
Hinweis, daß der Arbeitsmarkt der BRD schiefgewickelt ist, unmittelbar 
in ätzenden Neid umsetzt und anfängt, Dinge niederzumachen, 
schlechtzureden etc.

Ich habe mich hier im Forum noch nie hingestellt und ohne Veranlassung 
von meinem Gehalt schwadroniert. Entweder wurde von mir eine Diskussion 
richtiggestellt, in der Falschheiten über die USA verbreitet wurden, 
oder ich habe mich selber als anschauliches Beispiel zur Erkläerung 
benutzt. Mein Punkt ist: Diese typischen Allgemeinplätzchen, die hier 
manche quasi wie politisch indoktriniert und unreflektiert verbreiten, 
sind nicht zwangsläufig korrekt, denn auf dem Globus existieren 
Gegenbeispiele. Es gibt immer mehrere Standpunkte und meiner ist nicht 
der eines deutschen Konzerningenieurs, sondern zeigt Alternativen.

Ein Beispiel ist dieses entweder Spaß oder Geld, oder "Ingenieur wird 
man nicht wegen der Bezahlung." - ein Amerikaner würde fragen: "Warum 
denn bitte schön nicht?" oder  "Seid ihr doof? Warum soll ausgerechnet 
diese verantwortungsvolle, fordernde Aufgabe nicht exzellent bezahlt 
werden?".



> Hast Du es wirklich nötig, vor Deinen ehemaligen Kommilitonen anzugeben,
> dass Du es angeblich viel besser getroffen hast als sie?
> Das ist echt armselig.

Wenn Du richtig gelesen hättest, wäre Dir sicherlich aufgefallen, daß 
ich das nie vom Zaun breche. Ich bin nämlich ein von der Persönlichkeit 
her ausgesprochen bescheidener Mensch, der es nicht nötig hat wie 
soviele im Mikocontroller-Forum seine Mitmenschen niederzumachen, um 
sich besser zu fühlen.
Ich gebe auch nicht an, sondern ich gebe zu bedenken.
Das ist ein großer Unterschied. Ich warte beim Skype-Telefonat nicht auf 
die Gelegenheit zum großen Auftritt, wo ich wie bei einem 
Broadway-Musical auf die Bühne gesprungen komme, sondern wenn mir meine 
Kommilitonen und Freunde von ihrem Ingenieurjob (!) vorschwärmen (s.o.) 
und mich ständig fragen, warum ich denn ausgewandert bin, lasse ich sie 
ironisch abtropfen: "Die Arbeit macht Spaß? Super. Und wann wanderst Du 
endlich aus? In anderen Ländern wirst Du für die gleiche Arbeit 
wesentlich besser bezahlt.".



> Die Arroganz lese ich aber eher aus Deinen Zeilen heraus, vielleicht
> solltest Du Deine deutschen Wurzeln noch besser verleugnen.

Du findest in meinen Zeilen nur die Arroganz, die Du selber mitbringst 
und hineinliest. Die große Mehrheit meiner Beiträge ist staubtrocken 
geschrieben und sachlich grundsätzlich gut begründet. Daß das manche 
nicht mögen und die damit verbundene Dírektheit der Argumentation zu 
einer angeblichen Arroganz verdrehen, soll mich nicht weiter kümmern. 
Das ist das Problem des 1400 g schweren, grauen Erkenntnisapparates der 
Informationssenke. Als kleine ironische Zugabe meinerseits: Dafür, daß 
sich das halbe Forum häufig einer Selbstbeweihräucherung par excellence 
hingibt und jeder zweite kotzig arrogant von sich schreibt, wie fachlich 
kompetent, analytisch oder unpersönlich-kritikfähig er sei, stoßen sich 
auffällig viele dieser Gestalten an qualitativen out-of-the-box 
Kommentaren, wie z.B. meinen. Ich jedenfalls kann sagen, daß ich den 
Absprung geschafft habe, von dem andere immer behaupten, daß sie ihn 
schaffen könnten, wenn sie denn wöllten. Natürlich wollen sie nie, is 
klar. ;-)




Tschüß! :-)

von leser (Gast)


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Dipl.- Gott schrieb:
> "Die Arbeit macht Spaß? Super. Und wann wanderst Du
> endlich aus? In anderen Ländern wirst Du für die gleiche Arbeit
> wesentlich besser bezahlt.".

Warum muss man denn gleich auswandern? Stell dir vor, es gibt Leute 
denen gefällts hier in Deutschland.
Kann sein das ich woanders mehr verdienen würde, aber ich lebe gerne in 
Deutschland, klingt komisch is aber so.

Tschüß! :-)

von Marx W. (Gast)


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Hemm, gibt die die schon immer hatten, und die die deswegen unten 
bleiben sollen!

von N. N. (clancy688)


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Warum endet eigentlich jede Gehaltsdiskussion hier in einer Lästerorgie 
über Lehrer?

Mal ernsthaft - wer keine Ahnung hat, sollte einfach mal die Fr.... 
halten.

Meine Mutter ist Lehrerin (Haupt- und Realschule). Ich krieg das hautnah 
mit, was bei der abgeht.

Um's mal mit den Worten von Pispers zu sagen: Wer stellt sich denn schon 
jeden Tag stundenlang freiwillig vor 30 Kinder, mit denen nicht mal die 
eigenen Eltern was zu tun haben wollen? ;)

Das ist ein Knochenjob. Als ich noch als Schüler daheim gewohnt hab, 
durfte ich mir jeden Nachmittag die Horrorstories des jeweiligen Tages 
anhören. Und damit ist's ja noch nicht vorbei. Gut, sie war nachmittags 
daheim, aber trotzdem hockte sie noch jeden Abend stundenlang, oftmals 
bis nach 22 Uhr, am Schreibtisch und durfte Vorbereiten, Nachbereiten, 
Korrigieren, etc. Und all das auch in den Schulferien.
40-Stunden-Woche? Am Arsch. Nur den halben Tag arbeiten? Am Arsch. Drei 
Monate Urlaub im Jahr? AM ARSCH. Oft genug ist sie mit Riesenstapeln an 
Arbeitsheften mit in den Familienurlaub gefahren.

Sorry, aber das musste jetzt einfach nur raus. Dieses ganze Geheule 
darüber wie toll es doch die Lehrer hätten geht mir einfach nur noch auf 
den Sack.

von Rosa-Kleidchen (Gast)


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>Sorry, aber das musste jetzt einfach nur raus. Dieses ganze Geheule
>darüber wie toll es doch die Lehrer hätten geht mir einfach nur noch auf
>den Sack.
Es kommt auch darauf an, welche Schulform man unterrichtet. Primar- oder 
Sekundarstufe I ist meißtens haarig, weil da der ein oder andere nicht 
freiwillig herumsitzt. Die werden auch nicht mit A13 bezahlt. 
Sekundarstufe II ist schon deutlich besser. Die Berufsschule hat scharm, 
da in der Form Eltern außen vor sind und der Lehrbetrieb ein wunderbares 
Druckmittel ist.
Rosa

von SoD (Gast)


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Arschgesicht schrieb:
> Bei ET biste
> als Anfänger so bei 25k in Berlin und bis 35k in München dabei. Bei
> richtiger Spezialisierung und viel Glück bist du nach ein paar Jahren
> 55h-Wochen so bei 40k in Berlin und 50k in München.

Glaubst du den Mist den du da schreibst eigentlich selber?
Oder ist es deine Wunschvorstellung, damit dir dein eigenes Gehalt nicht 
so mickrig vor kommt?

von Marx W. (Gast)


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SoD schrieb:
> Glaubst du den Mist den du da schreibst eigentlich selber?
> Oder ist es deine Wunschvorstellung, damit dir dein eigenes Gehalt nicht
> so mickrig vor kommt?

Also, beim dem Fachkräftemangel den wir haben kann jeder Absolvent froh 
sein überhaupt eine Stelle zu bekommen.

von abs (Gast)


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Ferkulator schrieb:
> Abiturient schrieb:
>> Der Beruf Lehrer ist natürlich sehr interessant, weil es sich um eine
>> Beamtenposition handelt und eben sehr gut gezahlt wird.
>
> Lehrer werden gut bezahlt aber nicht "sehr gut".
Aber garantiert bis sehr gut, bei Ings nur durch Glück, es gibt einfach 
zu viele vor allem Dienstleister bei denen immer mehr (vermutlich mehr 
als 2/3 der Jungings) heute anfangen und die zahlen schlecht, miese 
Position (Schleudersitz) alles Nachteile die ein Lehrer nicht hat.

Lehrer hat schon was, alleine schon die vielen Urlaubstage, Ausflüge, 
Landschulheim, Abschlussfahrt ... Ein Kumpel von mir ist an einem Gym 
Lehrer, der hat eine drei-Tage-Woche seit zwei Jahren!

Und zur Pension: Stirbt der Beamte  bekommt der Ehepartner die volle 
Pension weiter bezahlt, bei der Rente wird sie auf 50% gekürzt. Daran 
denkt der junge Mensch nicht aber was da im Alter an Schotter 
zusammenkommt schlägt jeden Ing, vor allem die die heute beginnen, nicht 
von AltIngs blenden lassen, die haben noch Altverträge und selbst davon 
sind viele unter Lehrerniveau.

Als Beamter bekommst du problemlos üppige Kredite, als Ing. biste heute 
ein Riskikokandidat bei den Banken.

=> WERDE LEHRER!

von Garden (Gast)


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von ing (Gast)


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abs schrieb:
> Aber garantiert bis sehr gut, bei Ings nur durch Glück, es gibt einfach
> zu viele vor allem Dienstleister bei denen immer mehr (vermutlich mehr
> als 2/3 der Jungings) heute anfangen und die zahlen schlecht, miese
> Position (Schleudersitz) alles Nachteile die ein Lehrer nicht hat.

Du verallgemeinerst. Es gibt einige schwarze Schafe bei den 
Dienstleistern, aber es gibt auch ganz gute.
Vermutlich? Woher hast du diese Zahl? An den Haaren herbeigezogen? Ich 
kenne keinen einzigen der bei nem Dienstleister angefangen hat.

abs schrieb:
> Als Beamter bekommst du problemlos üppige Kredite, als Ing. biste heute
> ein Riskikokandidat bei den Banken.

Wer sagt das, du? Ein Microcontroller Forenwirrkopf?

von hi H. (Firma: ...) (ella)


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Ihre Antwort hat mir etwa Mut gegeben.
Ich habe auch schnell mit Master absolviert, mit gutem Noten, und bin 
seit 1 Jahr beschäftigt. Aber damit nicht sehr zufrieden. Nicht nur 
Aufgabe, Atmosphäre, sondern auch Gehalt(unter 52000). Vielleicht mein 
Chef hat auch kein gutes Gefühl mit mir.
Ich denke, es legt an Softskill und Nervosität und Sorge. Manchmal sehe 
ich sogar die  Situation als end of the World.
Anders als in der Uni, gibt es mehr in der Gesellschaft zu lernen.

Hendrik L. schrieb:
> Hallo Abiturient,
>
> erst einmal Herzlichen Glückwunsch zu Deiner Entscheidung zum Master
> E-Technik!
>
> Aus mehreren Gründen eine sehr zukunftssichere Entscheidung:
>
> 1) Man kann wohl sehr sicher sagen, dass der Elektrische Strom wie keine
> andere Energietechnik die Zukunft und die Geschicke der Menschen
> bestimmen wird - da werden noch sehr, sehr viele E-Ingenieure gebraucht
> werden!
>
> 2) Die Unis sorgen durch ihre Studienordnung für eine rigorose,
> "natürliche Auslese"! Das wiederum schafft eine "natürliche
> Verknappung"! E-Technik (=Mathe) kann man nicht pauken, das muss man
> können! Entsprechend hoch wird die lebenslange Nachfrage sein!

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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von Arschgesicht (Gast)


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SoD schrieb:
> Arschgesicht schrieb:
>> Bei ET biste
>> als Anfänger so bei 25k in Berlin und bis 35k in München dabei. Bei
>> richtiger Spezialisierung und viel Glück bist du nach ein paar Jahren
>> 55h-Wochen so bei 40k in Berlin und 50k in München.
>
> Glaubst du den Mist den du da schreibst eigentlich selber?
> Oder ist es deine Wunschvorstellung, damit dir dein eigenes Gehalt nicht
> so mickrig vor kommt?

Nö, das ist einfach die Realität, ganz ohne Wunschvorstellung.

von Ing. (Gast)


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Arschgesicht schrieb:
>>> Bei ET biste
>>> als Anfänger so bei 25k in Berlin und bis 35k in München dabei. Bei
>>> richtiger Spezialisierung und viel Glück bist du nach ein paar Jahren
>>> 55h-Wochen so bei 40k in Berlin und 50k in München.

> Nö, das ist einfach die Realität, ganz ohne Wunschvorstellung.

Also ich habe auch ET studiert und hatte für das Jahr 2012 eine Summe 
von 70k brutto auf der Jahreslohnabrechnung, und zwar bei einer 35h 
Woche. Das ist auch die Realität.

von Markus F. (Gast)


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Ing. schrieb:
> Also ich habe auch ET studiert und hatte für das Jahr 2012 eine Summe
>
> von 70k brutto auf der Jahreslohnabrechnung, und zwar bei einer 35h
>
> Woche. Das ist auch die Realität.

Wo bekommt man das?

von Ing. (Gast)


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Markus F. schrieb:
> Wo bekommt man das?

Siemens.

von Ing. (Gast)


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Ing. schrieb:
> Markus F. schrieb:
>> Wo bekommt man das?
>
> Siemens.

Genauer: als Entwickler bei Siemens Healthcare

von Günter (Gast)


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Hier steigen Informatiker (M.Sc. (univ.) mit Gehältern zw. 34k und 38k 
ein.

Strukturschwache Region im Norden, sehr heimatverbundene Leute, konstant 
gute Anzahl an Absolventen.

Da können die Preise natürlich gedrückt werden.

von Heiner (Gast)


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Günter schrieb:
> Hier steigen Informatiker (M.Sc. (univ.) mit Gehältern zw. 34k und 38k
> ein.
>
> Strukturschwache Region im Norden, sehr heimatverbundene Leute, konstant
> gute Anzahl an Absolventen.
>
> Da können die Preise natürlich gedrückt werden.

für eine strukturschwache Region doch echt in Ordnung. Damit gehört man 
wohl schon zum Einstieg zu den Gutverdienern. Mieten und Immopreise sind 
dort auch meist erheblich geringer ( kenne ja die Stories von MaWin ) da 
kann man sich auch mit einem optisch kleinerem Gehalt noch was aufbauen.

Ein Nachteil ist halt, dass es in solchen Gegenden ggf. nur wenig 
Auswahl an Jobs gibt, falls man den Job mal verlieren sollte.

Jedenfalls Stories von 35 k in München seien normal, sind einfach 
falsch. Das ganze toppen kann immer nur Willy mit angeblich 25 k in 
München als Leiher und nicht mal Unterkunft wird bezahlt.

Wobei : hab in der Zeitung gelesen, dass die ARGE härter gegen kranke 
Hartzer vorgehen will, vllt. muss der Willy dann doch bald arbeiten 
gehen ;-)

von Günter (Gast)


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Heiner schrieb:
> Günter schrieb:
>> Hier steigen Informatiker (M.Sc. (univ.) mit Gehältern zw. 34k und 38k
>> ein.
>>
>> Strukturschwache Region im Norden, sehr heimatverbundene Leute, konstant
>> gute Anzahl an Absolventen.
>>
>> Da können die Preise natürlich gedrückt werden.
>
> für eine strukturschwache Region doch echt in Ordnung. Damit gehört man
> wohl schon zum Einstieg zu den Gutverdienern. Mieten und Immopreise sind
> dort auch meist erheblich geringer ( kenne ja die Stories von MaWin ) da
> kann man sich auch mit einem optisch kleinerem Gehalt noch was aufbauen.
>
> Ein Nachteil ist halt, dass es in solchen Gegenden ggf. nur wenig
> Auswahl an Jobs gibt, falls man den Job mal verlieren sollte.
>
> Jedenfalls Stories von 35 k in München seien normal, sind einfach
> falsch. Das ganze toppen kann immer nur Willy mit angeblich 25 k in
> München als Leiher und nicht mal Unterkunft wird bezahlt.
>
> Wobei : hab in der Zeitung gelesen, dass die ARGE härter gegen kranke
> Hartzer vorgehen will, vllt. muss der Willy dann doch bald arbeiten
> gehen ;-)

Die meisten Leute sind mit dem Gehalt auch zufrieden. Dafür haben sie 
halt auch Lebensqualität. Die Leute hier sind generell ziemlich 
entspannt, sozial hier verwurzelt. Viele kennen sich aus Vereinen etc.

Man ist halt in der Region verwurzelt.

Häuser und Grundstücke sind entsprechend günstig zu haben. Hier bleiben 
viele ältere Leute auf ihren Häusern inkl. Grundstück sitzen, weil es 
einfach so viele Häuser gibt. Die Region hier hat deutschlandweit eine 
sehr hoche Eigenheimquote. Das Eigenheim gehört einfach zum guten Ton. 
Auch Leute mit normaler Ausbildung bauen sich ein Haus oder kaufen sich 
eins.

Ich persönlich will auch gar nicht in einer Metropolregion leben. Ich 
kann mit dem Rad zur Arbeit, danach in Ruhe ins Freibad und dann in den 
Garten grillen. Jeden Tag mit dem Auto zur Arbeit pendeln etc. würde ich 
mir gar nicht antun wollen.

Muss halt jeder wissen, was für ihn richtig ist.

von Realist (Gast)


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Ing. schrieb:
> Also ich habe auch ET studiert und hatte für das Jahr 2012 eine Summe
> von 70k brutto auf der Jahreslohnabrechnung, und zwar bei einer 35h
> Woche. Das ist auch die Realität.

Ja das ist eine mögliche Realität.

von Michael (Gast)


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ein Berliner Prof. hat gesagt 3k im Monat wären für einen Bachelor 
realistisch.
Das ist das glaubwürdigste was Ich bisher gefunden habe.
Der hat leider nichts über Master gesagt.
Und ich würde auch nicht den spaßigsten Job der Welt machen wenn er 
schlecht bezahlt wird.
Deshalb denke Ich sich übers Gehalt zu Informieren gehört dazu.
Das eigene Leben soll ja wirtschaftlich so laufen wie ich mir dass
vorstelle sonst bin ich am Schluss ja auch nicht zufrieden.
Man kann sich ja Alles mal ansehen.
Sehr interessantes Forum aber kein Plan was ich glauben soll.
Manches scheint mir übertrieben und alles andere als Sachlich.
Ich werde auf jeden Fall auf der Suche nach einem geeigneten Studium 
immer auch das mögliche Gehalt im Auge behalten.

von Michael (Gast)


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Sorry der Prof. hat auch gesagt !"nur"! die Leute von der 
Wirtschaftskommunikation hätten mehr als Elektrotechnik absolventen
Ich nehme an in beiden Fällen die Bachelor

von Ratsuchend (Gast)


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Wenn man wegen Geld studiert empfehle ich BWL mit Steuerfachwirt. Ich 
kenne jemand der hat das gemacht und verdient nun mit 31 Jahren knapp 
85k. Den Wirtschaftsprüfer macht er nun nicht mehr da sich das nicht 
unbedingt rechnet und nur noch mehr Arbeit bedeuten würde.

von Seano L. (Gast)


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egal schrieb:
> Abiturient schrieb:
>> Der Beruf Lehrer ist natürlich sehr interessant, weil es sich um eine
>> Beamtenposition handelt und eben sehr gut gezahlt wird.
>
> Lehrer werden nur noch im Ausnahmefall verbeamtet.
Auch so ein Märchen. Hier war vor ein paar Tagen im benachbarten Kreis 
die feierliche Verbeamtung mit "Eid", knapp 100 neue Lehrer.

11 Wochen Urlaub, 4000-6000/Monat, Kinder hüten, fachlich total 
anspruchsloser Job (Jedes Jahr der selbe Stoff). Die Pension ist auch 
sehr üppig und vor allem ist es ein bombensicherer Job, die meisten 
gehen auch noch früher in Rente, jedenfalls alle Lehrer die ich kenne. 
Nein nicht wegen Psychstress durch die Blagen sondern wegen 
vorgeschobener Zipperlein, offizielle nat. alles 'schwere' 
Gesundheitliche Probleme.
Ein Schulfreund von mir ist an einem Gynasium, der hat jetzt schon 2 
Jahre eine 3-Tage Woche. Der baut sich in seiner Freizeit einen 
Bauernhof um.

Der deutsche Durschschnittsing (Dienstleistersklave) wird hingegen jeden 
Tag mehrfach in jeder Hinsicht in den ... gef*.

Fazit: Werdet Lehrer!

von Tom (Gast)


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>Wenn man wegen Geld studiert empfehle ich BWL mit Steuerfachwirt. Ich
>kenne jemand der hat das gemacht und verdient nun mit 31 Jahren knapp
>85k. Den Wirtschaftsprüfer macht er nun nicht mehr da sich das nicht
>unbedingt rechnet und nur noch mehr Arbeit bedeuten würde.

Da gibt es auch Ingenieure die z.T. mit weniger Lebensjahren das Gehalt 
haben.

von Otto (Gast)


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Sean L. schrieb:
> Auch so ein Märchen. Hier war vor ein paar Tagen im benachbarten Kreis
> die feierliche Verbeamtung mit "Eid", knapp 100 neue Lehrer.
>
> 11 Wochen Urlaub, 4000-6000/Monat, Kinder hüten, fachlich total
> anspruchsloser Job (Jedes Jahr der selbe Stoff). Die Pension ist auch
> sehr üppig und vor allem ist es ein bombensicherer Job, die meisten
> gehen auch noch früher in Rente, jedenfalls alle Lehrer die ich kenne.
> Nein nicht wegen Psychstress durch die Blagen sondern wegen
> vorgeschobener Zipperlein, offizielle nat. alles 'schwere'
> Gesundheitliche Probleme.

in Bayern wird noch sehr großzügig verbeamtet. Ohne Beamtentum ist der 
Lehrerjob wenig interessant. Am Besten man wird Lehrer an einer 
gemütlichen, dörflichen Schule in Bayern, wo ein Lehrer noch eine 
Respektsperson ist. Auch kann man sich dort mit einem üppigen 
Beamtennetto sehr bequem ein schönes Haus leisten und sich bis zur 
Pension verschulden ohne Sorge, da der Job sicher ist. Auch Banken sehen 
das so und verlangen von einem weniger Zinsen.

In einer Großstadt könnte ich kein Lehrer sein, da braucht man schon 
Schmerzensgeld. Süleymann, Igor und Plattenbau Ronney was beizubringen 
ist sicher schlimmer als ein Ing. Dienstleisterjob, auch wenn das 
typisch links-grüne Gutmenschenklientel, von dem es im Forum viele gibt, 
das nicht so sehen würde.

von Otto (Gast)


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Wilhelm F. schrieb im Beitrag #3318660:
> Nein, das ist es heute nicht mehr. Die kleinen Zwerge drohen heute schon
> mit dem Papa seinem Anwalt. Eine alte Lehrerin kurz vor der Rente
> erläuterte den Unterschied zwischen uns und heute noch auf dem letzten
> Klassentreffen. Es würde keinen Spaß mehr machen, und bis zur Rente
> einfach nur noch durch halten.

kann vorkommen, findet man aber eher in der Stadt, meist so links-grüne 
Bildungsbürger, die meinen ihr Kind sei der neue Einstein und nur wegen 
dem schlechten Lehrer sei es noch nicht für den Nobelpreis nominiert.

Auf dem Land gibt es sowas seltener, da sind die Menschen eher noch 
bodenständig. In Brennpunktschulen in der Stadt kriegst eher Drohung von 
"Hassan mit seine Brüder" oder "Igor mit seine Brüder" oder alternativ 
von Plattenbau Ronny und seinen Brüdern.

Wilhelm F. schrieb im Beitrag #3318660:
> 1966 mußten wir vor dem Hauptlehrer an der Volksschule noch still stehen
> bzw. stramm stehen, wie beim Militär. Es gab bei Mißachtung eine
> richtige schallende Ohrfeige, und im schlimmeren Fall Prügeln mit dem
> Stock. Das war noch erlaubt.

das war noch Erziehung, ich finde das gut. Sollte man mal an Rütli 
Schulen einführen.

von Ratsuchend (Gast)


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Tom schrieb:
>>Wenn man wegen Geld studiert empfehle ich BWL mit Steuerfachwirt. Ich
>>kenne jemand der hat das gemacht und verdient nun mit 31 Jahren knapp
>>85k. Den Wirtschaftsprüfer macht er nun nicht mehr da sich das nicht
>>unbedingt rechnet und nur noch mehr Arbeit bedeuten würde.
>
> Da gibt es auch Ingenieure die z.T. mit weniger Lebensjahren das Gehalt
> haben.

Wirklich? Aber sein Werdegang war ganz normal und seine BWL Abschlußnote 
war nur 2,5. Ich kann mir nicht vorstellen das man dies als Ingenieur 
dann so schafft vorallem wo wird soviel gezahlt? BMW? Da muss man 
erstmal reinkommen ohne vorher Praktika etc dort gemacht zu haben.

von Marx W. (Gast)


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Abiturient schrieb:
> Wie sieht's denn dann mit 5, 10, 20 Jahren
> Berufserfahrung aus? Kommt man da über 90k?
Hängt in erster Linie von der Inflation ab und wie weit sie in die 
Gehaltserhöhung einfließt.


Wilhelm F. schrieb im Beitrag #3318660:
> An einer Dorfvolksschule gab es 3-4 Lehrer, und einen Hauptlehrer, der
> da die Leitfunktion hatte. Nur zwei Hierarchieebenen. Mehr nicht.

Genau, untere Ebene Lehrer, dann Hauptlehrer und dann Dorfpfarrer!

von Inder statt Heiner (Gast)


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Otto schrieb:
> Auf dem Land gibt es sowas seltener, da sind die Menschen eher noch
> bodenständig. In Brennpunktschulen in der Stadt kriegst eher Drohung von
> "Hassan mit seine Brüder" oder "Igor mit seine Brüder" oder alternativ
> von Plattenbau Ronny und seinen Brüdern.

Heiner, schaue doch nicht so viel RTL!

von Otto (Gast)


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Inder statt Heiner schrieb:
> Heiner, schaue doch nicht so viel RTL!

was erwartest Du den? ich bin Arbeiterkind und Fast 
Hochschulabsolvent^^. Spaß beiseite, jedenfalls rede mal mit Lehrern von 
Brennpunkt Schulen oder schaue alternativ dazu Dokus von ARD und ZDF an. 
Dann frag ich dich nochmal ob du tauschen willst.

von Inder statt Heiner (Gast)


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Otto schrieb:
> ich bin Arbeiterkind und Fast
> Hochschulabsolvent^^.

Das ist ja i.d.R. immanent, von daher bist du normal. ;)

Mir soll es egal sein, was die machen. Ich habe eine gute Schul- und 
Hochschulbildung genossen in einer Kleinstadt.

Lehrer waren bei uns noch Respektspersonen und bei den strengsten 
Lehreren habe ich am Meisten gelernt und für´s Leben mitgenommen.

Aber sollen se ruhig die Kinder versauen, ich hänge nicht am Standort 
Deutschland. Ich bin eine gefragte Fachkraft und kann mir aussuchen, wo 
ich arbeiten möchte. Wenn es mir hier zu bunt wird und ich keine Lust 
mehr habe, die ganzen Lowperformer mit durchzufüttern, mache ich halt 
die Biege.

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