Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Lötkolben reinigen


von Simon N. (ardi)


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Hi,
ich muss unbedingt meinen Lötkolben mal wieder reinigen. Er ist ganz 
schwarz
und dreckig obwohl ich während dem Löten den Kolben mit einem Schwamm 
geputzt habe.
Gibt es da ein paar Tipps und Tricks also vlt. in Essig baden oder so???

Danke und Gruß

von flip (Gast)


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Holz oder salmiakstein. oder stanniol tippy. dann immer viel Zinn und 
flussmittel und nicht so heiss stellen

von Löter (Gast)


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vorallem lass das mit dem Schwamm.
Durch die Nässe im Schwamm schreckst du deine Lötspitze jedes mal ab. 
dadurch wird sie spröde und nimmt irgendwann kein zinn mehr auf.

Es gibt besondere Messingsschwämme zum Abwischen. Da diese aber nicht so 
billig sind, nehme ich einen Edelstahlpfannenreiniger.
(Lötspitze einfach abwischen, wie mit dem schwamm)


http://www.ktiv.de/bild4/06058.JPG

Die gibts immer von sehr wenig geld im Discounter.

Ich habe seit dem noch keinen salmiakstein oder so gebraucht.

von Stephan G. (loethonigesser)


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oder z.B. von Reichelt Artikel "CLEANER 460A" für knapp 5 Euro

von Daniel S. (ds1982)


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http://www.reichelt.de/Loetspitzenreingung/CLEANER-460A/3/index.html?;ACTION=3;LA=446;ARTICLE=87381;GROUPID=4133;artnr=CLEANER+460A

Sooo teuer find ich den Messingschwamm jetzt nicht, zumal es ja auch nur 
eine mehr oder weniger einmalige Anschaffung ist.

Diese Schwämme sind aber nur geeignet wenn die Kolbenspitze noch 
funktioniert um das überschüssige Lötzinn abzustreifen.

Von dem nassen Schwamm rate ich auch ab.
Falls doch Schwamm ist zu beachten:
- kein kalkhaltiges Leitungswasser verwenden (den Kalk findest du 
nachher an der Lötpitze wieder -> dest. Wasser
- Schwamm am besten wöchentlich (wenn du oft lötest) gründlich 
ausspülen. Hier sammelt sich sonst Säure aus dem Flussmittel von deinem 
Lötzinn und greift die Lötspitze an.

Wenn die Lötspitze einmal stumpf ist und kein Lötzinn mehr annimmt 
helfen keine Schwämme mehr. Besonders schnell passiert das bei zu hohen 
Temperaturen und bleifreiem Lötzinn. Zu den Temperaturen ist zu sagen, 
dass du >350°C vermeiden solltest. Außerdem bei langen Lötpausen den 
Lötkolben ausschalten oder die Termperatur <100°C senken.
Nach dem Löten gebe ich Zur Lagerung immer einen großen Tropfen Lötzinn 
vorne an die Spitze, dies bildet dann eine Art Schutzschicht, wenn der 
Lötkolben ausgeschaltet im Regal steht.

Ich habe für den Fall der oxidierten Spitze immer ein Stück altes, 
bleihaltiges Lötzinn (mit viel Flussmittel) neben der Lötstation liegen, 
wenn du das an die Lötspitze schmilzt löst es die Oxidschicht und die 
Spitze wird wieder schön glänzend. Mit dieser Methode bekomme ich 
bessere Ergebnisse als mit speziellen Reinigungsmittelchen, die habe ich 
mittlerweile alle vom Tisch verbannt ;)

von Harald W. (wilhelms)


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Daniel S. schrieb:
> 
http://www.reichelt.de/Loetspitzenreingung/CLEANER-460A/3/index.html?;ACTION=3;LA=446;ARTICLE=87381;GROUPID=4133;artnr=CLEANER+460A
>
> Sooo teuer find ich den Messingschwamm jetzt nicht, zumal es ja auch nur
> eine mehr oder weniger einmalige Anschaffung ist.

Besonders sparsame Menschen nehmen den hier:
http://www.reichelt.de/Loetspitzenreingung/CLEANER-460A-E/3/index.html?ARTICLE=87382
und packen ihn in eine alte Schuhcremedose o.ä. :-)
Der oben erwähnze Edelstahl"schwamm" funktioniert zwar auch; da Edel-
stahl aber deutlich härter als die Lötspitze ist, verschleisst diese
auch stärker.
Gruss
Harald

von Mr. Ohm (Gast)


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>vorallem lass das mit dem Schwamm.
>Durch die Nässe im Schwamm schreckst du deine Lötspitze jedes mal ab.
>dadurch wird sie spröde und nimmt irgendwann kein zinn mehr auf.

>Es gibt besondere Messingsschwämme zum Abwischen. Da diese aber nicht so
>billig sind, nehme ich einen Edelstahlpfannenreiniger.
>(Lötspitze einfach abwischen, wie mit dem schwamm)

Hmm, lass mich die Aussage mal analysieren, du räts von dem Schwamm ab, 
was für bleihaltiges Lot Jahrzehnte lang in der Industrie so praktiziert 
wurde und räts zu deiner Sparmethode einen Topfreiniger zu verwenden, 
der was weiß ich mit der Spitze anstellt. Bravo!
Wenn du bleifrei lötetest kannst du mit gutem gewissen den Schwamm 
weiter verwenden. Wie Daniel schon gesagt hast <350°C, sonst am besten 
auf "Messingwolle" umsteigen.

Der Schwamm hat bei bleifreien Lot nichts zu suchen, das ist richtig, 
aber dann bitte nicht mit Topfreiniger sondern mit dafür gedachter 
"Messingwolle".

>- Schwamm am besten wöchentlich (wenn du oft lötest) gründlich
>ausspülen. Hier sammelt sich sonst Säure aus dem Flussmittel von deinem
>Lötzinn und greift die Lötspitze an.
Hmm, gibt es dafür irgend ne Quelle? Kolophonium ist ein Harz da wirst 
du mit Wasser relativ wenig erreichen können. Zudem sollte die Spitze es 
überleben. Beim Löten kommt die Spitze dauerhaft mit dem Flussmittel in 
Kontakt, beim abstreifen für 1s in verdünnter Form.

von Daniel S. (ds1982)


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Mr. Ohm schrieb:
>>- Schwamm am besten wöchentlich (wenn du oft lötest) gründlich
>>ausspülen. Hier sammelt sich sonst Säure aus dem Flussmittel von deinem
>>Lötzinn und greift die Lötspitze an.
> Hmm, gibt es dafür irgend ne Quelle? Kolophonium ist ein Harz da wirst
> du mit Wasser relativ wenig erreichen können. Zudem sollte die Spitze es
> überleben. Beim Löten kommt die Spitze dauerhaft mit dem Flussmittel in
> Kontakt, beim abstreifen für 1s in verdünnter Form.

http://de.wikipedia.org/wiki/Flussmittel_%28L%C3%B6ten%29#EN_ISO_9454

Nicht jedes Flussmittel ist Kolophonium.

Bei allen meinen Antworten bin ich davon ausgegangen, dass der 
Threadersteller bleifreies Lötzinn verwendet und da wird oft Typ 3.2.x 
(nach ISO 9454) o.ä. verwendet. Alle 3.x.x Flussmittel sind 
wasserlöslich.

Weiterhin habe ich schon Lötkolbenständer aus Metall gesehen die von 
Säure oder Base aus dem Flussmittel regelrecht zerfressen waren, weil 
die Schwämme nie ausgewaschen wurden (leider ohne Fotobeweis).

von EGS (Gast)


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Mahlzeit z'sammen

Hm, also ich habe keine Probleme bei der Verwendung eines Schwamms. 
Benutze die Ersadur-Lötspitzen. Der ist ja auch nur zum abstreifen von 
übeflüssigen Lot gedacht, zusätzlich geht dabei ein wenig der Zunder 
weg, der sich da absetzt.

Wenn der Kolben kalt ist oder Warm, nehme ich eine Messingbürste ausm 
Baumarkt für 2-4 Euro. Damit geht das HArz, mit dem eingeschlossenen 
Schmutz super weg (was anderes ist das schwarze/braune auch nicht).

Die Bürste reinige ich dann entweder mittels kochendem Wasser 
(Wasserkocher, aber nicht in selbigen) oder Bremsenreiniger kurz 
ausprühen.

Was soll ich sagen, meine Lötspitzen halten seit 2006 ohne Probleme.

MfG EGS

von Don (Gast)


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Wenn die Spitzen kein Lötzinn mehr annehmen, z.B. weil man den Lötkolben 
für ein paar Stunden vergessen hat auszuschalten, helfen so kleine 
Döschen mit was weiß ich drin weiter.
Ich hatte das mal von Stannol für verbleites und habe mir dann das hier 
für bleifreies Löten gekauft: 
http://www.shop.display3000.com/werkstatt/loetzubehoer/loetspitzenreiniger.html
Das Zeug wirkt wahre Wunder. Wenn die Lötspitze auf herkömmliche -auch 
mechanische- Weise kaum noch hinzubekommen ist, streicht man sie einmal 
über das Zeug und sie ist wieder wie neu.  Damit kann ich die Spitzen 
locker 3-4x mal so lange nutzen.

Don

von Timm T. (Gast)


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Daniel S. schrieb:
> Von dem nassen Schwamm rate ich auch ab.

Nachdem ich jahrelang mit Schmiergelpapier gereinigt habe, hab ich den 
Schwamm entdeckt. Später Edelstahl, das ging mit bleifreiem Lot nicht 
mehr. Dann eben Messing. Inzwischen bin ich wieder beim nassen Schwamm 
gelandet.

Die Auskühlung ist vernachlässigbar, aber die Spitze wird am besten 
sauber. Der Messingknäuel (Reichelt) ist einfach nicht fein genug, um da 
schnell und sauber abzustreifen.

Die jetzige Spitze habe ich seit 5 Jahren drin, löte damit SMD und die 
nimmt immer wieder gut an.

> ausspülen. Hier sammelt sich sonst Säure aus dem Flussmittel von deinem
> Lötzinn und greift die Lötspitze an.

Ich weiss ja nicht, was Du für Dachrinnen lötest, aber säurefreies 
Flussmittel sollte man für Elektronik schon voraussetzen.

> als mit speziellen Reinigungsmittelchen, die habe ich
> mittlerweile alle vom Tisch verbannt ;)

Den Tinner habe ich auch noch irgendwo rumliegen, aber das Zeug war 
schon immer - mit verschiedenen Lötstationen - eine Enttäuschung.

Achso, Edelstahl-Knäuel nehme ich, wenn ich auf Montage bin, weil ich da 
nicht immer Wasser holen will. Allerdings löte ich da auch nur verbleit 
- alte Geräte, da geht das nicht anders.

von Frank M. (frank_m35)


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Ich löte Bleifrei und nutze beides, sowohl Schwamm als auch 
Messingwolle.
Beide haben ihre Vorteile.

Manche raten vom Schwamm bei bleifrei ab, da die Spitzentemperatur höher 
ist. Aber wenn der Schwamm nur feucht ist (nicht nass!), dann kühlt sich 
die Spitze keinesfalls so drastisch ab.


Die Messingwolle ist ideal um viel überschüssiges Lötzinn und auch 
verkohltes Flussmittel abzustreifen. Ich nutze sie ständig.
Die Spitze wird aber nicht komplpett sauber, sondern es bleiben minimale 
Reste von Lötzinn übrig.

Hin und wieder nutze ich daher auch den Schwamm, der eine komplett 
glatte saubere Spitze liefert (sofern nur Lötzinn abzustreifen ist, 
älteres Zunder geht damit weniger gut weg).


Will ich die Spitze mal nach langer Benutzung intensiver reinigen oder 
vor längere Nichtbenutzung abstellen, so reibe ich die Spitze intensiver 
in der Messingwolle bis alles Zunder weg ist, verzinne sie großzügig, 
stelle die Temperatur auf 400 Grad und warte ein paar Sekunden, 
reduziere die Temperatur wieder und streife das Zinn in der Messingwolle 
und dann im Schwamm ab, verzinne neu und habe eine frische Spitze.


Wird deine Spitze recht schnell dreckig, so ist die Temperatur 
vermutlich zu hoch eingestellt. Kannst du sie nicht variieren, hast du 
einfach Pech gehabt und musst das beste darauß machen. Kannst du sie 
variieren, so solltest du sie auf um die 350 Grad stellen bei bleifreiem 
Lot.

von servus (Gast)


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> Hi,
> ich muss unbedingt meinen Lötkolben mal wieder reinigen. Er ist ganz
> schwarz

feuchter Lappen!

von Harald W. (wilhelms)


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servus schrieb:
>> Hi,
>> ich muss unbedingt meinen Lötkolben mal wieder reinigen. Er ist ganz
>> schwarz
>
> feuchter Lappen!

Weisser Riese!
:-)
Gruss
Harald

von ???? (Gast)


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Ist diese Metallwolle wirklich sinnvoll? Ist die Reinigungswirkung 
wirklich besser als mit einem nassen Schwamm?
Scheuert man sich mit der Metallwolle nicht die Beschichtung auf der 
Lötspitze ab?

von Flow (Gast)


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Ja, so ist es.

Ein trockener Baumwolllappen ist das Schonendste u. Billigste.

Beitrag #3132393 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5141849 wurde von einem Moderator gelöscht.
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Beitrag #5141968 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Nutzer (Gast)


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ich habe gelesen, dasss man eine kaputte Lötspitze wegwerfen kann.
Was haltet ihr davon
http://loetkolbentest.de/loetspitze-reinigen/

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Nutzer schrieb:
> ich habe gelesen, dasss man eine kaputte Lötspitze wegwerfen kann.
> Was haltet ihr davon
> http://loetkolbentest.de/loetspitze-reinigen/

die kamman auch verschiessen

von Teo D. (teoderix)


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Nutzer schrieb:
> man eine kaputte Lötspitze wegwerfen kann.

Ja.. ähhh... dito u.n.v.m. :D

Zum Link: Typische Tips vom Leihe zu Leihe... Passt aber recht gut, bis 
auf einen entscheidenden Punkt:
"Wichtiger Hinweis : Niemals die Lötspitze ohne Lot lassen, wenn der 
Lötkolben im Einsatz ist. Sonst oxidiert die Spitze sehr schnell. Das 
passiert häufig wenn man nach dem Reinigungsprozess beim Löten nicht 
direkt neues Lot auf die Lötspitze tut."

Wenn sich durch das Reinigen, die Zinnschicht entfernen lässt, ist das 
Eisen Oxidiert und benötigt eine Grundreinigung!
Tippy oä. Produkte sind da unschlagbar. In hartnäckigen Fällen, bei 
nicht zu hoher Temperatur, richtig daran schaben, so wie früher die 
Kupferspitzen übern Salmiakstein. :)

von Achim B. (bobdylan)


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Teo D. schrieb:
> Typische Tips vom Leihe zu Leihe

Jetzt auch mal von "Leihe zu Leihe": "Leihe" schreibt man anders...

Und "Tips" auch...

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