Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Hystereseschalter mit OpAmp Schwingt


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von Moritz M. (thinksilicon)


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Hallo liebe Forengemeinde,
zum Testen habe ich mir zwei alte Solarplatten organisiert (je ca. 80 
W), die seither auf eine sinnvolle Verwendung warten. Geplant ist mal 
ein MPPT-Tracker, aber für den Anfang wollte ich erstmal einen simplen 
Schalter basteln, der bei genügend Spannung vom Panel ein Relais auslöst 
und wenn die Spannung weit genug abfällt es wieder ausschaltet.
Sprich, wenn z.B. 20 V anliegen, Relais ein, wenn nur noch 12 V 
anliegen, Relais wieder aus. Denn wenn man fest bei 20 V schaltet, dann 
würde das sicher schön zu schwingen anfangen, weil ja mit einem 
Verbraucher die Spannung ein Stück einbricht.

Aufgebaut habe ich dafür die Schaltung aus dem Anhang. Am Anfang ist ein 
Spannungsteiler, der die 36 V Panelspannung auf ein erträgliches Maß 
herunter spannt. Weil ich diese Spannung evtl. auch später noch messen 
möchte, habe ich also den Spannungsteiler erstmal direkt an einen OpAmp 
in Spannungsfolger-Schaltung gehängt.

Danach kommt der Teil, der die Hysterese bewirken soll. Die 
Widerstandswerte habe ich mit Hilfe von 
http://sim.okawa-denshi.jp/en/rercal.php ermittelt bei 5 V 
Versorgungsspannung (bzw. Vref). In meinem Fundus an elektronischen 
Geräten befindet sich neben einem 2-Kanal Oszi, auch ein 
Funktionsgenerator, der mir auch ein dreieck-Signal basteln kann, das 
dann zwischen 0 und 25 V osziliert (habe mit 0,5 Hz und mit 10 bis 20 Hz 
getestet um auszuschließen, dass das Problem nur bei schnellen 
Signalwechseln besteht).

Zum Testen der Schaltung habe ich also dieses Signal an Kanal 1 des 
Oszis und an V-Solar angeklemmt und den Messpunkt in der Schaltung an 
Kanal 2. Herausgekommen ist dann das im 2. Bild skizzierte Ergebnis: 
sprich am Ausgang schwingt der Opamp eklig und er schaltet leider auch 
bei etwa der gleichen Spannung ein- und aus, und nicht wie gewünscht an 
zwei verschiedenen Punkten.

Den Widerstand R5 habe ich extra schon als 2k-Poti ausgelegt. Wenn ich 
dort den Wert ändere, wird das Oszillieren je nach Richtung stärker oder 
schwächer, hört aber nie ganz auf.


Jetz meine Fragen dazu:
1. Hab ich da was gänzlich falsch verstanden und die Schaltung kann so 
garnicht funktionieren?
2. Sollte ich einfach nur noch einen Kondensator zur Versorgungsspannung 
schalten, weil das Oszillieren daher kommt?
oder 3. habe ich den Ausgang falsch beschaltet?

Vielen Dank schon mal im Vorraus.

von Floh (Gast)


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Dein Komparator ist falsch.
-Eingang an die Vergleichsspannung (dein Spannungsteiler). Der Eingang 
kommt über einen Widerstand an +Eingang. Vom Ausgang geht dann ein 
weiterer widerstand zum +Eingang.
Siehe auch:
http://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/0311271.htm

von Salewski (Gast)


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von Eddy C. (chrisi)


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Hast Du ein Datenblatt zum LM279? Der Baustein muss irgendwie den 
Anschluss ans Internet vepasst haben :-/

von Moritz M. (thinksilicon)


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Hallo, schon einmal Danke für eure Antworten.

Den Opamp hab ich verwechselt: es ist ein LM139 - ich hatte noch einen 
anderen auf dem Tisch liegen, das war aber ein Spannungsregler, da hab 
ich die Nummern durcheinander gebracht.

Datenblatt wäre also www.ti.com/lit/ds/symlink/lm239-n.pdf

von Salewski (Gast)


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>Datenblatt wäre also www.ti.com/lit/ds/symlink/lm239-n.pdf

Das ist aber kein richtiger OpAmp -- der braucht einen Pullup Widerstand 
am Ausgang.

von Salewski (Gast)


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Salewski schrieb:
> Das ist aber kein richtiger OpAmp -- der braucht einen Pullup Widerstand
> am Ausgang.

Falls es nicht klar geworden ist: Der Komperator ist ein "Open 
Collector" Typ -- er braucht am Ausgang einem Pullup Widerstand, also 
einen Widerstand nach "Plus". Deine erste Stufe wird so nicht richtig 
funktionieren. Also Widerstand hinzufügen oder einen gewöhnlichen OP 
nehmen.

von Moritz M. (thinksilicon)


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Ok,
jetzt sehe ich das im Datenblatt auch ... dann werd ich wohl nochmal in 
der Grabbelkiste suchen müssen, ob ich noch nen richtigen OP-Amp hab. 
Weil ich vermute mit pull-Up-Widerstand verändere ich die Rückkopplung, 
wenn ich da die Spannung zusätzlich anhebe.

Ich melde mich auf alle Fälle nochmal, wenn ich nen anderen gefunden 
habe (irgendwo hab ich bestimmt noch nen LM324)! Vorerst nochmal meinen 
verbindlichsten Dank ;)

von Helmut S. (helmuts)


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Du solltest R3, R4 und R5 ca. 10mal hochohmiger machen. So niederohmig 
braucht man die nur, wenn man 100kHz und mehr hat.

von HildeK (Gast)


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Abgesehen von dem fehlenden Pullup am Ausgang von IC1A - Komparatoren 
eignen sich nicht als Operationsverstärker. Und IC1A ist als solcher 
geschaltet.
Lasse IC1A einfach weg - den braucht hier in der Schaltung niemand. Wozu 
den sowieso hochohmigen Eingangspin 6 noch zusätzlich entkoppeln?

Beim IC1B sollte R5 die Aufgabe des Pullup zwar übernehmen können, aber 
ohne nachzurechnen erscheint mir dessen Wert zu niedrig. Ohne gerechnet 
zu haben: ist da die Hysterese nicht so groß, dass der Komparator gar 
nicht mehr schaltet?

Nimm für R5 50k ... einige 100k (zwischen Pin 7 und 5) und lege den 
übrig gebliebenen 1k3 von Pin 7 nach +5V. Entferne IC1A.
Wenn du eine recht große Hysterese benötigst, dann lasse die 
Mitkopplungswiderstand auf einigen 10k und skaliere die Teiler R3 und R4 
entsprechend höher.

von Moritz M. (thinksilicon)


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Ok,
bevor ich jetzt alles nochmal komplett umgelötet habe, hab ich doch 
nochmal einen Versuch mit 2 Pull-Up-Widerständen gestartet. Also einmal 
an meinem Spannungsfolger (den hab ich wie gesagt nur eingebaut, weil 
ich die Spannung aus dem Spannungsteiler noch weiter verwenden möchte 
zum Messen). Den zweiten dann am Ausgang vom 2. Opamp (bzw. ja 
Komperator). Jeweils 1.5 kOhm. Jetzt kann man die Hysterese schön mit 
dem Poti einstellen, das ich anstelle von R5 verbaut habe. Ein kleiner 
Hochfrequenzanteil ist zwar noch auf dem Signal, aber nur ein paar mV 
und nachdem ich ja eh erstmal nur ein Relais schalte, fällt das nicht 
ins Gewicht - die Spule sollte den ohnehin ausfiltern.

Jetzt läuft also testweise schon mal meine VIP1710, die im Keller das 
Licht und die Lüftung steuert und die Tastatureingaben von meiner 
IR-Tastatur an den MediaPC schickt über Solarstrom (solange die Sonne 
brennt - danach natürlich wieder mit giftigem Atomstrom *G).

Danke für all die guten Ratschläge!

von Salewski, Stefan (Gast)


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>bevor ich jetzt alles nochmal komplett umgelötet habe,

Ich würde aber schon, wie HildeK schrieb, die erste Stufe weglassen. Es 
mag mit Pullup funktionieren, aber für einen richtigen Spannungsfolger 
nimmt man einen OP, nicht einen Comparator mit Open Collector Ausgang. 
Und der invertierende Eingang der zweiten Stufe sollte hochohming genug 
sein, so dass Du die erste Stufe nicht benötigst.
Wenn Du tauschst musst Du mit der Pinbelegung aufpassen, die 4-fach 
Komparatoren können sich von 4-fach OPs unterscheiden.

von Moritz M. (thinksilicon)


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Jo, genau, das mit dem Pinout war mir auch aufgefallen, daher auch 
zunächst der Versuch mit den Pull-Ups das ganze noch zu retten.

Werde dann den Spannungsfolger mal rausnehmen ;)

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