Hallo, ich bin noch etwas unsicher im Umgang mit der Elektronik, deswegen versuche ich hier Hilfe zu bekommen. Ich möchte an einen Ringkerntrafo der zwei Sekundärwicklungen a 30V besitzt jeweils eine Graetzbrücke zur Gleichrichtung und danach jeweils einen Festspannungsregler anschließen. Die Dimensionen der Bauteile spielen erst einmal keine Rolle. Mir geht es erst einmal um die Frage. Kann ich die Graetzbrücken so parallel anschließen? Wenn es denn überhaupt parallel ist, da es zwei Wicklungen sind. Leider sind die Meinungen im WWW doch sehr verschieden dazu. Vielleicht kann mir hier Jemand helfen. Danke Lars
Egal, ob die 2 Wicklungen aneinander hängen oder getrennt sind: Das Anschliessen zweier Brückengleichrichter geht immer ohne Probleme. Sind die Wicklungen jedoch verbunden, hängen die (+) und (-)-Anschlüsse der Gleichrichterbrücken entsprechend zusammen und sind nicht mehr frei verwendbar.
Ein kleiner Schaltplan wäre günstig, um was zu sagen. Für angedachte 2 getrennte Spannungen am Ende stellt sich diese Frage z.B. nicht.
Also 2 Wicklungen, 2 Brücken und 2 Festspannungsregler, die komplett getrennt sind (nirgends parallelgeschaltet)? Klar, geht das, ist ja unabhängig. Also prinzipiell zumindest, da die 30V nach Gleichspannung schon ziemlich hoch werden für die gängigen Festspannungsregler. Oder sind die 2 30-Volt Wicklungen in der Mitte verbunden, also 2x30V=60V mit Mittelabgriff? Dann geht es nicht. Oder unabhängig und Du willst doch ab irgendwo parallelschalten? Dann Ausgleichswiderstand berechnen, vor Brücke einfügen, eine Brücke und einen Festspannungsregler. Andere Varianten denkbar.
Ich würde auf keinen Fall die Ausgänge der beiden Gleichrichterbrücken parallel schalten. Weil die Gleichrichter leicht unterschiedliche Schwellenspannungen haben. Was eventuell geht, wäre die beiden Sekundärwicklungen direkt parallel schalten. ( Eventuell werden die Wicklungen geringfügig unterschiedlich belastet, weil die Drahtlängen der beiden Wicklungen nicht ganz identisch sind, und somit leicht unterschiedliche Innenwiderstände haben. Aber die Anzahl der Windungen pro Wicklung dürften gleich sein und somit auch die Leerlaufspannung der beiden Wicklungen. Aber Wicklungssinn beachten, sonst hat man einen Kurzschluss produziert. Was aber auch geht, ist mit den beiden Wicklungen einen Mittelpunktgleichrichter aufzubauen. Dann hat man auch die selbe Strombelastbarkeit , wie die Parallelschaltung beider Wicklungen. 30V Leerlaufwechselspannung ergibt aber am Siebelco hinter dem Gleichrichter mehr als 45 Volt Spannung. Das dürfte für einen normal erhältlichen Festspannungsregler in der Regel zu hoch sein. Da müsste man schon einen Regler nehmen, der für solche hohe Spannungen ausgelegt ist, oder die Stabilisierung zu Fuss aufbauen, mit entsprechend spannungsfesten Transistoren. Ralph Berres
Ralph Berres schrieb: > Was aber auch geht, ist mit den beiden Wicklungen einen > Mittelpunktgleichrichter aufzubauen. Dann hat man auch die selbe > Strombelastbarkeit , wie die Parallelschaltung beider Wicklungen. Das stimmt nicht ganz. Durch die nichtsinusförmige Belastung der Teilwicklungen sind die Verluste etwas höher. Für die meisten Anwendungen dürfte sich der Unterschied aber kaum auswirken. Gruss Harald PS an lars: Das bei Anschluss eines Gleichrichters an einen Trafo die Strombelastbarkeit deutlich geringer ist, ist Dir bekannt?
lars13 schrieb: > Ich möchte an einen Ringkerntrafo der zwei Sekundärwicklungen a 30V > besitzt jeweils eine Graetzbrücke zur Gleichrichtung und danach jeweils > einen Festspannungsregler anschließen. OK. > Mir geht es erst einmal um die Frage. Kann ich die Graetzbrücken so > parallel anschließen? Wenn es denn überhaupt parallel ist, da es zwei > Wicklungen sind. Ich kann nach deiner Beschreibung keine Parallelschaltung erkennen. Vorausgesetzt, du meinst mit "2 Wicklungen" das gleiche wie der Rest der Welt. Viel besser als eine Beschreibung wäre aber ein Schaltbild gewesen. XL
Vielen Dank an Alle die sich der Sache angenommen haben. Eure Antworten haben mir weiter geholfen. Die Spulen sind 2x30V 30-0-30, damit dürfte mein Vorhaben gescheitert sein jeweils eine Graetzbrücke zu benutzen. Deswegen bin ich jetzt auch umgeschwenkt und verwende nun einen Trafo mit einmal 35V und 5A. Da kommt jetzt eine Graetzbrücke dahinter und dann ein LM2576HV, den bekommt man bei Texas Instruments umsonst als Muster, damit sollten dann meine Probleme behoben sein. Vielen Dank Lars
lars13 schrieb: > Die Spulen sind 2x30V 30-0-30, damit dürfte mein Vorhaben gescheitert > > sein jeweils eine Graetzbrücke zu benutzen. Nicht ganz. Es bietet sich noch die Möglichkeit eines Mittelpunktgleichrichters. Die Mittelanzapfung des Trafos ist dann Masse, und die beiden äuseren Trafoanschlüsse mit jeweils einer Gleichrichterdiode auf den Pluspol des Siebelcos. Das sollte auch gehen. Man könnte sogar einen Brückenleichrichter nehmen, und mit den äuseren Anschölüssen des Trafos auf die Wechselspanungsanschlüsse des Gleichrichters gehen. Dann hat man gegenüber dem Mittelpunkt sogar + und - 45V DC. ( Wenn man es will und braucht ). So baut man gemeinhin Netzteile für Endstufen mit symetrischer Betriebsspannung. ( Der Brückengleichrichter bildet dann mit jeweils 2 Dioden einen Mittelpunktgleichrichter für + und - UB ). Ralph Berres
Ralph Berres schrieb: > Was aber auch geht, ist mit den beiden Wicklungen einen > > Mittelpunktgleichrichter aufzubauen. Dann hat man auch die selbe > > Strombelastbarkeit , wie die Parallelschaltung beider Wicklungen. Exakt diese Aussage von Ralph ist vollkommener Blödsinn. Man hat bei diesem Vorschlag lediglich die Strombelastbarkeit der Einzelwicklung. Einzige Ersparnis sind 2 dioden, und 1x die durchlasspannung (im Vergleich zur Graetzbrücke) Bei einem Trafo mit 30V AC je Wicklung ist das kaum relevant, bei einem Trafo mit z.b. 6V AC wäre es dagegen vorteilhaft.
A.Max S. schrieb: > Exakt diese Aussage von Ralph ist vollkommener Blödsinn. Ach der A.T. unter neuem Namen. Immer noch hin und wieder daneben. Nur leider hat der Ralph recht. A.Max S. schrieb: > Man hat bei diesem Vorschlag lediglich die Strombelastbarkeit der > Einzelwicklung. Doppelt Strom und kein Strom im Wechsel ist effektiv das Gleiche, wie einfacher Strom konstant. Und der geringfügig höhere Verlust am Wicklungswiderstand spielt bei der Leistung keine Rolle.
aha schrieb: >> Exakt diese Aussage von Ralph ist vollkommener Blödsinn. > > Ach der A.T. unter neuem Namen. Immer noch hin und wieder daneben. Nur > leider hat der Ralph recht. Wie bereits weiter oben geschrieben: Die Wahrheit liegt in der Mitte. Und mit solchen Aussagen wie "vollkommener Blödsinn" sollte Max vorsichtig sein, wenn er sich auch nicht so richtig auskennt. Interessanterweise ist die Variante "Mittelpunktsgleichrichter", allerdings mit etwas geringerem Drahtquerschnitt wie bei vollbelas- teten Wicklungen, in USA-Geräten häufiger, während man die Variante "Brückengleichrichter" in D häufiger findet. Gruss Harald PS an lars: Vielleicht solltest Du uns endlich mal mitteilen, welche (Gleich-)spannung und Strom Du am Ausgang wirklich benötigst. Dann könnte man auch sinnvolle Vorschläge machen.
Ralph Berres schrieb: >> Die Spulen sind 2x30V 30-0-30, damit dürfte mein Vorhaben gescheitert >> sein jeweils eine Graetzbrücke zu benutzen. > > Nicht ganz. > Es bietet sich noch die Möglichkeit eines Mittelpunktgleichrichters. Ich finde es faszinierend, wie sich hier alle darin überbieten, eine Lösung zu haben. Wo doch der TE noch nicht mal die Aufgabe klar beschrieben hat. Bei maximal defensiver Interpretation wollte er aus seinem Trafo zwei unabhängige geregelte Spannungen gewinnen. [1] Wenn die Sekundärwicklung des Trafos aber lediglich eine Mittelanzapfung hat, statt zwei getrennten Wicklungen, dann ist erstmal Essig mit den zwei unabhängigen Spannungen. XL [1] Womöglich will er die dann in Reihe schalten und als (a)symmetrische Versorgungsspannung verwenden. Aber das ist lediglich Spekulation.
Harald Wilhelms schrieb: > Und mit solchen Aussagen wie "vollkommener Blödsinn" sollte > > Max vorsichtig sein, wenn er sich auch nicht so richtig auskennt. Im Gegensatz zu Dir Harald kenne ich mich damit richtig aus. Es ist Quatsch, was Ralph und Du da von sich geben. > Interessanterweise ist die Variante "Mittelpunktsgleichrichter", > allerdings mit etwas geringerem Drahtquerschnitt wie bei vollbelas- > teten Wicklungen, in USA-Geräten häufiger, während man die Variante > "Brückengleichrichter" in D häufiger findet. Das ist nett von Dir bemerkt, aber trägt zum Problem nix bei und somit vollkommen sinnfrei für's Thema. Um mal wieder fachlich die Sache aufzudröseln: Bei der dopplten Strombelastung die Du und Ralph annehmen, ist die Wärmeentwicklung aufrund des Drahtwiderstandes doppelt so hoch, das die thermischen Verluste quadratisch eingehen - und die Hälfte der Zeit eine Wicklung stromlos ist. Dämmert es Euch beiden nun?
Axel Schwenke schrieb: > Ich finde es faszinierend, wie sich hier alle darin überbieten, eine > > Lösung zu haben. Wo doch der TE noch nicht mal die Aufgabe klar > > beschrieben hat. Diese Faszination ist hier fester Bestandteil dieses Forums.
A.Max S. schrieb: > Bei der dopplten Strombelastung die Du und Ralph annehmen, ist die > > Wärmeentwicklung aufrund des Drahtwiderstandes doppelt so hoch, das die > > thermischen Verluste quadratisch eingehen - und die Hälfte der Zeit eine > > Wicklung stromlos ist. Wenn man schon bei der Wärmebetrachtung ist, bitte das integrieren über eine komplette Periode nicht vergessen. Ralph Berres
Bei der Mittelpunktsgleichrichtung ist die Belastbarkeit schon etwas kleiner, wenn man nur die eine Spannung nutzt. Bei gleichem Strom gibt es die doppelte Wärmebelastung in der Sekundärwicklung (wegen doppeltem Widerstand) oder insgesamt die 1,5 fache Wärmeentwicklung, mit der Primärwicklung und wenn man den Leerlaufverlust vernachlässigt. Das Berücksichtigt schon die Leistung gemittelt über eine Periode. Das macht dann etwas mehr als 80% für die Belastbarkeit beim Mittelpunkts-gleichrichter. Durch den höheren Widerstand wird beim Gleichrichter und Elko dahinter der Lastfaktor noch etwas besser - so dass auch noch etwas mehr, bis vielleicht 85% der Leistung entnommen werden können.
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