Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Elektronikbuch für Anfänger


von Fred (Gast)


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Hallo alle Zusammen.

Ich suche ein Buch für den Einsteiger (Hobby), welches von Null anfängt.
Allerdings möglichst leicht verständlich, sodaß ich es als nicht Student 
verstehen kann.
Die suche ergab zwar diverse Bücher, wie z.B. das von Tietze/Schenk, 
welches aber wohl eher auf Studenten abzielt.
Taugt evtl. ISBN 978-3834332646 etwas, oder doch lieber ein anderes 
Buch?

von Martin S. (sirnails)


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Fred, das soll jetzt nicht abschreckend klingen, aber gerade E-Technik 
wird nichts ohne Lernen.

Das Problem ist, dass es relativ schnell ohne Mathematik nicht mehr 
geht. Selbst ein kleines Netzwerk aus Widerständen erfordert - je nach 
Zusammenstellung - schon ordentlich Rechnerei.

Ich kann Dir - wenn Du wirklich bei Adam und Eva anfangen willst, einen 
Kosmos Kasten empfehlen. Die Experimente übersteigen sehr schnell den 
Horizont von jemanden, der keine Ader für soetwas hat. Ansonsten geht es 
bei den Kästen in kleinen Schritten, verständlich, und auf's Wesentliche 
reduziert vorwärts.

von Wusel D. (stefanfrings_de)


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Ich stimme Martin zu.

Im Rahmen eines Hobbies macht das lernen Spass. Man lernt etwas 
einfaches für den Anfang und baut das dann im Laufe von Jahren immer 
weiter aus. Elektronik ist komplex genug, um Dich ein ganzes Leben lang 
zu beschäftigen - falls Du solange Lust hast.

Für den Anfang empfehle ich Tutorials und die Lehrbausätze von Conrad 
Elektronik. Die sind noch relativ preisgünstig.

Vielleicht gefällt Dir mein Buch: 
http://www.stefanfrings.de/mikrocontroller_buch/index.html

von bastler (Gast)


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Martin Schwaikert schrieb:
> Das Problem ist, dass es relativ schnell ohne Mathematik nicht mehr
> geht. Selbst ein kleines Netzwerk aus Widerständen erfordert - je nach
> Zusammenstellung - schon ordentlich Rechnerei.

Mit Schulmathematik kommt man aber doch sehr weit. Kaum ein 
Elektronikentwickler braucht Differentialgleichungen oder Laplace. Mit 
Überschlagsrechnungen kommt man sehr weit. Den Rest macht man mit 
Simulationsprogrammen, deren interne Algorithmen niemand genau kennen 
muss.

von Al3ko -. (al3ko)


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Hi,

Stefan Frings schrieb:
> Ich stimme Martin zu.
Ich nicht.
Martin Schwaikert schrieb:
> Fred, das soll jetzt nicht abschreckend klingen, aber gerade E-Technik
> wird nichts ohne Lernen.
Zum Glück will er nicht E-Technik lernen, sondern sich auf das 
Teilgebiet Elektronik beschränken. Und da kann ich z.B. ohne Bedenken 
die Elektronikreihe von Klaus Beuth empfehlen.

Sehr einfach gehalten mit vielen bunten Bildern und keinen komplexen 
Gleichungen, wofür man höhere Mathematik an ner Hochschule verstanden 
haben muss.

Mir hat das Buch damals sehr gut als Einsteigerlektüre geholfen bevor 
ich zum Tietze Schenk übergegangen bin.

Weiterer Vorteil ist, dass man eine ältere Ausgabe für n Appel und n Ei 
bekommt. Ich habe damals bei eBay ein Exemplar für 4€ (davon waren 3€ 
Versand :D ) bekommen.

Einziger Nachteil:
Wer die ganze Reihe kauft, wird sich teilweise ärgern, weil sich 
einige/viele Themengebiete überschneiden (z.B. die 
Transistorschaltungen) und man die Informationen dann doppelt liest.

An Fred, unserem Threadersteller:
Wenn du dich hier im Forum anmeldest, kannst du mir gerne eine PN 
schicken. Ich habe einige dieser Bücher (müsste allerdings nachgucken, 
welche genau) zu Hause, die ich nicht mehr benötige (Studium vorbei, Job 
erfordert andere Kenntnisse). Sie liegen daher nur rum und könnten z.B. 
von dir gebraucht werden.

Gruß,
al3ko

von alesi (Gast)


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Fred schrieb:
> Ich suche ein Buch für den Einsteiger (Hobby), welches von Null anfängt.

Hallo,

vielleicht ist dieses Buch (Make: Elektronik) etwas für Dich. Es ist 
nicht
besonders tief gehend, aber auch nicht oberflächlich.

http://www.oreilly.de/catalog/elektronikger/

Das Original ist in Englisch:

http://shop.oreilly.com/product/9780596153755.do

von rcc (Gast)


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Ich fand damals die "Elektronik gar nicht schwer" Bücher 
http://www.amazon.de/Elektronik-nicht-schwer-Experimente-Gleichstrom/dp/3921608325

gut um in die Themen mal etwas Einblick zu bekommen ohne gleich 
überfrachtet zu werden.

von Garden (Gast)


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Mach doch den Online-VIDEO-Kurs bei ET-Tutorials mit:

http://ET-Tutorials.de

von Tom K. (ez81)


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Falls Du keine Angst vor Englisch hast, kann ich "The Art of 
Electronics" empfehlen. (Die deutsche Ausgabe soll grottig übersetzt 
sein.) Didaktisch fand ich das sehr gut, gerade auch zum Einstieg.

Der Tietze-Schenk ist eher was zum Nachschlagen, zum Selbststudium nur 
für Menschen mit viel Durchhaltevermögen.

von Fred (Gast)


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Martin Schwaikert schrieb:
> Das Problem ist, dass es relativ schnell ohne Mathematik nicht mehr
> geht.

Ich habe ja nicht geschrieben, daß ich nicht rechnen möchte.
Nur eben höhere Mathematik wie z.B. Sinus/Cosinus etc. wurde uns damals 
in der Hauptschule, bin schon ein alter Knochen über 40, leider nicht 
beigebracht. Aber ich bin durchaus bereit auch das zu lernen.


Stefan Frings schrieb:
> Vielleicht gefällt Dir mein Buch:
> http://www.stefanfrings.de/mikrocontroller_buch/index.html

Danke, für den Link. Dein Buch gefällt mir sehr gut.
Werde ich mir dann auch mal einverleiben.

al3ko -.- schrieb:
> Und da kann ich z.B. ohne Bedenken
> die Elektronikreihe von Klaus Beuth empfehlen.

Da habe ich mir mal die Leseprobe angeschaut und es ist wirklich recht 
einfach gehalten. Das werde ich mir schonmal zur Ansicht bestellen.
Danke. Leichtes überschneiden der verschiedenen Bände finde ich nicht so 
schlimm.

rcc schrieb:
> Ich fand damals die "Elektronik gar nicht schwer" Bücher
> http://www.amazon.de/Elektronik-nicht-schwer-Exper...

Laut einer Rezension scheint dieses Buch so alt zu sein, daß diverse 
benötigte Bauteile nichtmehr erhältlich sind.

alesi schrieb:
> vielleicht ist dieses Buch (Make: Elektronik) etwas für Dich.

Das werde ich mir auch mal zur Ansicht bestellen. Danke.

Garden schrieb:
> Mach doch den Online-VIDEO-Kurs bei ET-Tutorials mit:

Diese Seite kannte ich noch nicht. Werde ich mir auch anschauen. Danke.

Tom K. schrieb:
> Falls Du keine Angst vor Englisch hast

Nein, habe ich nicht. Englisch kann ich sogar sehr gut. :-)
Wobei mir aber die Leseprobe von Beuth besser gefallen hat.

von Martin S. (sirnails)


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al3ko -.- schrieb:
> Martin Schwaikert schrieb:
>> Fred, das soll jetzt nicht abschreckend klingen, aber gerade E-Technik
>> wird nichts ohne Lernen.
> Zum Glück will er nicht E-Technik lernen, sondern sich auf das
> Teilgebiet Elektronik beschränken. Und da kann ich z.B. ohne Bedenken
> die Elektronikreihe von Klaus Beuth empfehlen.

Und wo steht das? Ich konnte dazu nichts finden.

> Sehr einfach gehalten mit vielen bunten Bildern und keinen komplexen
> Gleichungen, wofür man höhere Mathematik an ner Hochschule verstanden
> haben muss.

Komplexe Gleichungen kommen ja auch erst, wenn man wirklich tief 
einsteigt.

> Mir hat das Buch damals sehr gut als Einsteigerlektüre geholfen bevor
> ich zum Tietze Schenk übergegangen bin.

Der Tietze ist doch ein Nachschlagewerk. Es lernt ja auch niemand 
Allgemeinbildung, indem er eine Enzyklopädie aufschlägt.

Fred schrieb:
> Martin Schwaikert schrieb:
>> Das Problem ist, dass es relativ schnell ohne Mathematik nicht mehr
>> geht.
>
> Ich habe ja nicht geschrieben, daß ich nicht rechnen möchte.

Ich sprach ja auch nicht von Rechnen, sondern von Mathematik. Das ist 
der Unterschied zwischen einem Erfolgserlebnis und Verzweiflung :)

> Nur eben höhere Mathematik wie z.B. Sinus/Cosinus etc. wurde uns damals
> in der Hauptschule, bin schon ein alter Knochen über 40, leider nicht
> beigebracht.

Davor brauchst Du keine Angst zu haben. Erstens kommt das ganze erst in 
der Wechselstromlehre zum tragen und wenn Du einsteigen willst, fängt 
man bei den Grundlagen mit Gleichstrom an. Zweitens ist das alles nicht 
halb so schwer, wie man immer denkt.

Wenn Du Dir ein grundlegendes Verständnis angeeignet hast, kommt der 
Rest ganz von selbst. Und bis dahin kommt man noch sehr gut mit 
einfachen Gleichungen aus.

bastler schrieb:
> Mit Schulmathematik kommt man aber doch sehr weit. Kaum ein
> Elektronikentwickler braucht Differentialgleichungen oder Laplace. Mit
> Überschlagsrechnungen kommt man sehr weit.

Naja, bei vielen Analogschaltungen mag das reichen, da die 
Bauteiltoleranzen eh jede Nachkommastelle zunichte machten, aber im 
HF-Bereich sollte man schon rechnen können.

> Den Rest macht man mit
> Simulationsprogrammen, deren interne Algorithmen niemand genau kennen
> muss.

Diesen Fehler machen viele. Eine Simulation macht auch nichts anderes, 
als Differentialgleichungen iterativ zu lösen. Aber es reicht nicht, 
einfach nur den "Play" Knopf zu drücken, und sich hinterher die tollen 
Diagramme anzusehen. Wir haben im Schaltungstechnikpraktikum ich glaube 
3 Vorlesungen nur damit verbracht, die Fallstricke von Spice zu 
erkennen. Und da gibt es einige. Gerade wenn man nicht weiß, was man zu 
erwarten hat, neigt man zu blinden Vertrauen in die Simulation und 
wundert sich hinterher, warum es nicht geht.

von Harald W. (wilhelms)


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Fred schrieb:

> Ich suche ein Buch für den Einsteiger (Hobby), welches von Null anfängt.

Dann solltest Du als erstes Dein Physikbuch aus der Schule lesen und
verstehen.
Gruss
Harald

von Klaus R. (klara)


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Hallo Fred,
Grundlagen sind wichtig. Lese Dich erst einmal ein. Aber ich möchte 
sogar so weit gehen, dass man bevor man lötet, seine ersten Erfahrungen 
erst einmal simuliert. Du wirst ja nicht sofort einen Oszi kaufen 
wollen.

Fang mal mit LTSpice an. Schau mal in beide nachfolgend aufgeführten 
Tutorials hinein. Wenn Dir das gefällt, dann installiere LTSpice. Hier 
im Forum gibt es eine gute Unterstützung.

LTSpice, das Programm
http://www.linear.com/designtools/software/

LTSpice, ein sehr gutes Tutorial
http://www.gunthard-kraus.de/
SPICE-Simulationen mit LTspice IV
 Band 1: Einführung und Elektronik-Praxisprojekte. Tutorial-Version 2.1 
vom 18. Dezember 2011

LTSpice, auch ein sehr gutes Tutorial
http://www.fh-kl.de/~robert.hingsamer/download_labor/download_baus2.html
LTspiceIV (Mai2010).pdf

Gruss Klaus.

von Wilhelm F. (Gast)


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Fred schrieb:

> Ich suche ein Buch für den Einsteiger (Hobby), welches von Null anfängt.
> Allerdings möglichst leicht verständlich, sodaß ich es als nicht Student
> verstehen kann.

Keine Sorge, und laß dich hier nicht einschüchtern.

Mit Hauptschulabschluß und Fernmelder-Ausbildung kam ich bereits im 
Hobby sehr weit, sogar bis zu selbst entworfenen µC-Schaltungen mit dem 
8051. In Schule und Ausbildung hatte ich sowas gar nicht, weil diese in 
den 1960-er und 1970-er Jahren lagen, und man mit µC noch gar nichts zu 
tun hatte. Es war aber ohne Internet beschwerlicher als heute, und einen 
PC mit Tools drauf hatte damals überhaupt niemand. 1976 verfolgte ich in 
der Funkschau die Basteleien von Leuten mit einen 8080-Board. Es waren 
für mich noch spanische Dörfer, keine Ahnung, was die da genau machten. 
Das war für die auch sehr beschwerlich. Man mußte per Post EPROMs hin 
und her schicken, weil man selbst kein Programm brennen konnte. Usw.. 
Nur Firmen hatten damals Equipment für Mikrocontroller, einfach weil es 
5-stellige Preise kostete. Die Mathematik muß nicht für alles sehr 
tiefgehend sein, nicht jeder baut einen komplizierten Regler.

Das Studium gab mir zwar eine Menge Theorie, die ich heute immerhin als 
allgemeine Bereicherung sehe. Wenn ich mal was spezielles brauche... 
Aber die nutzte ich öfter für was anderes, z.B. Finanzkalkulationen, was 
mit E-Technik gar nicht mal zu tun hat.

Ich stöberte immer gerne in großen Buchhandlungen von Großstädten. Da 
fand ich immer was neues, was mich interessierte. Gonsky in Köln hatte 
eine halbe Etage nur E-Technik, das war beachtlich. Dort habe ich 
bestimmt auch einen Tausender für Bücher gelassen.

Später an der FH stöberte ich auch mal ganze Nachmittage in der 
FH-Bibliothek, aber privat, nicht fürs Studium. Dort finden sich immer 
auch noch ältere Schätze, vieles bis 1970 runter, die der Buchhandel gar 
nicht mehr hat. Z.B. aus den Anfangszeiten der µC, das ist auch mal sehr 
interessant, habe da sowas nach gebaut.

Heutzutage, mit einer Menge Wissen, etwas Weitsicht und 
Urteilsfähigkeit, da surfe ich mir im Internet zusammen, was ich gerade 
mal brauche. Man erfindet ja das Rad nicht immer wieder neu.

von Ra B. (kienerii)


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Ich studiere momentan Elektrotechnik und habe mir folgende zwei Bücher 
gekauft:

Elektronik-Fibel [Taschenbuch] Patrick Schnabel
http://www.amazon.de/dp/3831145903

Grundlagen der Elektrotechnik
http://www.amazon.de/dp/3891047479

Bin mit beiden sehr zufrieden gewesen und habe quasi auch bei "Null" 
angefangen. Deckt so ziemlich alles ab, was bei mir im Studium bisher 
relevant war und mich interessiert hat. Für spezielle Themen hat Google 
immer etwas gefunden und den Rest mache ich mit LTspice und (den schon 
o.g.) Tutorials.

von Harald W. (wilhelms)


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Mic Ha schrieb:

> Elektronik-Fibel [Taschenbuch] Patrick Schnabel
> http://www.amazon.de/dp/3831145903

Die sollte man besser hier kaufen:
http://www.elektronik-kompendium.de/shop/buecher/elektronik-fibel
Dann hat der Patrick mehr davon. :-)
Gruss
Harald

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