Hallo, ich habe die Möglichkeit an der Nationaluniversität in Singapur zu promovieren. http://de.wikipedia.org/wiki/Nationaluniversit%C3%A4t_Singapur Die Uni gilt als einer der besten Universitäten der Welt (Top 30), aber ich möchte trotzdem gerne sicherstellen, dass der Abschluss hinterher in Deutschland als gleichwertig zu einem deutschen Doktor bewertet wird. Weiß jemand, ob PhDs aus SIngapur grundsätzlich in Deutschland anerkannt werden? Auf der anabin Website habe ich gelesen: 'Verleiht Ph.D- by research Grade auf der Grundlage eines Undergraduate Course (hons.) mit Bachelor Als Zugangsvoraussetzung zum Doktorcourse werden auch ausländische Abschlüsse (z.B. aus China) akzeptiert, die als "Bachelor" bezeichnet,werden, jedoch im Herkunftsland unterhalb der Bachelorebene liegen (L 11/7137).' Ist das nur als Feststellung zu bewerten oder sind das tendenziell Nachteile?
Naja, ich vermute mal meinst die Bewertung bei den Personalabteilungen. Da würde ich mal vermuten, dass Du damit heraus stichst. Willst Du den Doktor für evtl. Arbeit bei Universitäten haben, frag doch da mal nach wie die das sehen.
Hallo, ja, ich kann mir auch vorstellen potentiell für eine Universität zu arbeiten. Wen genau soll ich denn dort nachfragen, um eine verlässliche Antwort zu erhalten?
Von den Kultusministerien oder direkt vom Bund gibt es eine Liste ausländischer Universitäten, deren Titel/Grade in Deutschland anerkannt werden. Wenn Deine Uni darin verzeichnet ist, sollte der späteren Anerkennung des singapurischen Doktors nichts im Wege stehen.
als angehender Doktorand sollte einem die Benutzung von Google vertraut sein, gleich die ersten zwei Treffer liefern die gewünschten Informationen: http://anabin.kmk.org/ http://www.kmk.org/zab/anerkennung-im-hochschulbereich/fuehrung-auslaendischer-hochschulgrade.html
@Matthias: Es geht nicht um das Fuehren des Doktortitels, sondern um die Bewertung. Das Ergebnis von anabin habe ich bereits oben genannt.
Markus Pohl schrieb: > Es geht nicht um das Fuehren des Doktortitels, sondern um die Bewertung. > Das Ergebnis von anabin habe ich bereits oben genannt. Schick ne formlose Mail an die Heinrichs vom AA, und frag ob der Daktarie von der Nuss in D-land auch ein Daktarie ist! Ansonsten ist ein PhD genauso gut oder schlecht wie ein Dr. in D-land. Machst du ihn nach den Bac. (also als Bac.hons mit 4 Jahren Studium) in einen graduierten Kolleg, ist er schneller zu haben als der normale Dr. in D-land. Ausnahme ist der Dr.med, der ist eigentlich nix anderes im Umfang wie ne Masterarbeit von 30ECTS Umfang.
Markus Pohl schrieb: > Es geht nicht um das Fuehren des Doktortitels, sondern um die Bewertung. Aber das Ergebnis hast Du doch selbst genannt: "Die Uni gilt als einer der besten Universitäten der Welt (Top 30)". Große Unternehmen werden das entsprechend bewerten und zu kleinen Unternehmen, die dazu nicht in der Lage sind und/oder nur den deutschen Institutionen vertrauen, wirst Du gar nicht hinwollen.
Markus Pohl schrieb: > Die Uni gilt als einer der besten Universitäten der Welt (Top 30), aber > ich möchte trotzdem gerne sicherstellen, dass der Abschluss hinterher in > Deutschland als gleichwertig zu einem deutschen Doktor bewertet wird. Sicher nicht. Eine Promotion an einer deutschen Uni mit ihren Gepflogenheiten bezüglich Lehre Drittmittelprojekten, Konferenzteilnahme und Publikationsdruck unterscheidet sich von den Randbedingungen doch erheblich von den Singapurischen Gepflogenheiten. Und mit Auslandsunis entzieht man sich den bekannten Alumi-Netzwerken die von Personaler und Artverwandten gern zur Einholung von Referenzen resp. Jobvermittlung genutzt werden. Auslandsuni ausser den bekannten Großforschungsstätten wie MIT, ETH, etc haftet halt immer noch der Geruch der zweiten Wahl an ("Wäre der wirklich gut, dann hätte er auch in D oder US promoirren können"). Deine Wahl des Promotionsortes muss du schon gut begründen können, vielleicht über "Chinesisch im Alltag auffrischen" oder Kooperation mit bekannten in Singapur angesiedelten Großkonzernen. Und für Netzwerkpfplege egal ob privat oder beruflich sind 10 000 km ein nicht zu unterschätzendes Handicap. MfG,
Auf jeden Fall muss man auf der Visitenkarte bzw. bei Titelangaben dann angeben, wo man den ausländischen Titel bekommen hat. Manchmal sieht man Arztpraxisschilder wie "Dr. Max Mabuse - Universität Nairobi - Sprechstunden nach Vereinbarung". Durch die Kenntlichmachung der Herkunft deines Titels sollen möglich Patienten etc. die Situation schon vorher einschätzen können. Ansonsten: Im technischen Bereich oder für die Forschungs ist es sicherlich nicht übel, in Sing zu promovieren. Dort wird garantiert hart gearbeitet, die Ausstattung muss man sich halt mal ansehen und könnte besser sein als in D. Wie gut das Studium Generale, also mal das gemütlich Reden und Freidenken zusammen mit anderen Studenten funktioniert - DA hätte ich eher bedenken.
@klaus: welche unis ausser eth, und MIT zaehlen denn dazu? Was ist mit Oxford, imperial Oder harvard?
Klaus Könner schrieb: > Sicher nicht. Eine Promotion an einer deutschen Uni mit ihren > Gepflogenheiten bezüglich Lehre Drittmittelprojekten, Konferenzteilnahme > und > Publikationsdruck unterscheidet sich von den Randbedingungen doch > erheblich von den Singapurischen Gepflogenheiten. > D.h. dir sind die singapurischen Gepflogenheiten bekannt? > Deine Wahl des Promotionsortes muss du schon gut begründen können, > vielleicht über "Chinesisch im Alltag auffrischen" In Singapur? Amtssprache ist da Englisch...
Lu Ru schrieb: >> Deine Wahl des Promotionsortes muss du schon gut begründen können, >> vielleicht über "Chinesisch im Alltag auffrischen" > > In Singapur? Amtssprache ist da Englisch... Aber keine Alltagssprache (77% der Bevölkerung sind Chinesen) und als Amtssprache nur eine von vier (neben Chinesisch, Malay, Tamil). In Bayern ist deutsch auch Amtssprache, trotzdem wird man zum Deutsch lernen nicht den bayrischen Alltag suchen.
Klaus Könner schrieb: > Bayern ist deutsch auch Amtssprache, trotzdem wird man zum Deutsch > lernen nicht den bayrischen Alltag suchen. Warum geht`s du ned auf die "Große Insel"?
Markus Pohl schrieb: > Weiß jemand, ob PhDs aus SIngapur grundsätzlich in Deutschland anerkannt > werden? Die von dir genannte Uni hat den Anabin-Status H+, also ist alles prima und die Abschlüsse sind bei uns anerkannt.
Unabhängig von der offiziellen Anerkennung, PhDs aus Asien sind meiner Erfahrung nach i.d.R. bestenfalls auf dem Niveau eines deutschen MSc. Dass man in so ein Programm schon als Bachelor einsteigen kann sagt ja schon einiges. Mit einem deutschen Dr.-Ing. hat das nicht viel gemeinsam.
@Andreas Das ist Quatsch! Warst du schon mal an einer Uni in Asien? Ich schon und die Doktoranden arbeiten da min. 5 Jahre an ihrer Arbeit, wenn nicht länger. Das ist wohl kaum mit einem Master vergleichbar. Zudem wird auch sehr eng mit Institutionen wie dem IEEE zusammengearbeitet. Ich würde mir da keine sorgen machen sondern einfach das machen was ich machen will. Sich andauernd Gedanken zu machen ob der Abschluss dann auch von irgend einem Personaler anerkannt wird ist doch quatsch. Gerade bei einer Promotion arbeitest du an deiner Arbeit. Die Qualität der Arbeit wird also hauptsächlich von dir abhängen. Wenn du dann einige Publikationen auf einer anerkannten Konferenz deines Fachgebiets hast fragt dich sicher keiner mehr ob deine Uni denn auch in De war. Die Unis in Taiwan z.B. sind oft auch viel unkomplizierter als die Deutschen was die Beschaffung von Messgerät usw. angeht. Du solltest dir aber auch im klaren sein was es heißt in China zu leben für eine längere Zeit. Besonders ein paar Chinesischkenntnisse sind von Vorteil wenn du nicht nur an der Uni hocken willst sondern auch privat Kontakte aufzubauen versuchst. Also, mach was du für richtig hältst!
blablub schrieb: > Gerade > bei einer Promotion arbeitest du an deiner Arbeit. Die Qualität der > Arbeit wird also hauptsächlich von dir abhängen. Wenn du dann einige > Publikationen auf einer anerkannten Konferenz deines Fachgebiets hast > fragt dich sicher keiner mehr ob deine Uni denn auch in De war. Seh ich genauso. Daher gefällt mir auch nicht die Redensart, man habe seine Promotion an der und der Uni "erworben". Man hat sich die Promotion in der Regel sehr hart erarbeitet. Diejenigen, die sie "erworben" haben, werden so nach und nach wieder aussortiert (Guddi, Schavan etc.) > Die Unis in Taiwan z.B. sind oft auch viel unkomplizierter als die > Deutschen was die Beschaffung von Messgerät usw. angeht. Die Zeiten, zu denen drei Chinesen mit nem Kontrabass auf der Straße saßen sind wirklich vorbei.
Hi Markus, > Weiß jemand, ob PhDs aus SIngapur grundsätzlich in Deutschland anerkannt > werden? Eine Promotion ist nicht gleich Promotion - auch in Deutschland. An der Universität bekommst Du üblicherweise ein volles Gehalt, in der Industrie ein halbes Gehalt. Auch sind die Erfahrungen je nach Lehrstuhl und Firma unterschiedlich, es kommt doch sehr auf den Einzelfall an! Die NUS ist eine Uni nach dem britisch-amerikanischen System, Du bist dort also Student und nicht Mitarbeiter. Für mich ein kleiner aber wichtiger Unterschied. Ich würde Deine Entscheidung nicht zu sehr vom Renomee des Doktorgrades abhängig machen - mach das, was Dir gefällt. Asien wird sicher in Zukunft auch als Absatzmarkt für deutsche Produkte noch an Bedeutung gewinnen, Singapur ist da eine sehr gute Basis. Ich habe ein Semester an der NUS studiert und war hochzufrieden. Weiterhin sind das Nachtleben und die Bars unschlagbar. :-) Gruß Dr.-Ing. (DE) Max
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