Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik verschiedene Messmethoden von Photodioden


von Oliver K. (ollik)


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Hallo,

im Zuge meiner vertiefenden Grundlagenarbeit muss ich verschiedene Arten 
von Messschaltungen, Messmethoden ect. für Photodioden beschreiben und 
diese vergleichen.

Zur Zeit habe habe ich einen Transimpendanzverstärker und einmal messe 
ich einfach nur die Spannung an einem Widerstand, die durch den 
Photostrom erzeugt wird.

Gibt es auch noch andere Möglichkeiten? Sie müssen auch nicht effektiv 
bzw. sinnvoll sein.

Grüße
Oliver

von Stefan M. (derwisch)


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Welche Eigenschaften sollen denn erfasst werden?

Photoempfindlichkeit?
Spektrale Empfindlichkeitskurve?
Anstiegs und Abfallgeschwindigkeit?

Schau dir mal in einem Datenblatt die ganzen physikalischen, optischen 
und elektrischen Kenngrössen an und wäge ab, was du überhaupt davon 
selbst messen kannst.

Der Photostrom ( den du jetzt ermittelst ) ist ja schonmal etwas.
Die Spannung über deinem Widerstand ist ja geeignet, um den Strom zu 
berechnen.

Du müsstest ja irgendwie messen ( definieren ) mit welcher Lichtstärke 
deine Messungen stattfinden.
Und letztlich müsstest du sogar genau wissen, welche spektrale 
Zusammensetzung deine Lichtquelle hat.

von Purzel H. (hacky)


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Es gibt viele verschiedene Anforderungen :

Photoempfindlichkeit?  :
   Silizium ist in der Gegend von 0.6A/W, glaub ich
Spektrale Empfindlichkeitskurve? :
  Silizium ist immer dasselbe, allenfalls mit Filter drauf


Anstiegs und Abfallgeschwindigkeit? Resp Bandbreite :
  eine Frage des Frontends, vielleicht ein Transimpedanz
  verstaerker, muss aber nicht

Leistungsbereich ? : pW...kW ?

Pulslaenge ? fs ...ns :
bei den kurzen Pulsen laeuft die Photodiode in einem integrierenden Mode

Einen OpAmp als Transimpedanz zu schalten ist nur das Mittelfeld, aussen 
dran sind noch ganze Welten.

Ich hab schon fs Impulse mit kW Spitzenleistung gemennsen, da ist ein 
Transimpedanz nicht mehr das Richtige.

Sag uns was interessant ist.

von M. K. (sylaina)


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Siebzehn zu Fuenfzehn schrieb:
> Ich hab schon fs Impulse mit kW Spitzenleistung gemennsen, da ist ein
> Transimpedanz nicht mehr das Richtige.

Und wie hast du es gemacht? Genau danach fragt doch der TE ;)

von Purzel H. (hacky)


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Nein, danach hat der Poster nicht gefragt. Er kann das Thema eh nicht 
abschliessend  bearbeiten. Also ich hatte genuegend Leistung, musste mir 
diesbezueglich keine Sorgen machen. Der Laser brachte zB 5ps, oder 100fs 
mit 100MHz, da ist dann ein Duty von 500E-6, resp 10E-6, mit zB 100mW. 
Das waeren dann 200W, resp 10kW peak. Davon konnte ich fuer die Diode 
vielleicht 0.5% haben, das waeren dann noch 1W, resp 50W. Mein 
Empfaenger war daher eine Photodiode gegen +15V, Sperrichtung an einen 
50 Ohm gegen Masse. Dann am 50 Ohm einen MAR-6 oder so, der bringt 2GHz 
und eine Versaterkung von 20dB oder so.

Wenn man weniger Licht hat, muss man weiterschauen.

Um weiter zu supporten muesste man wissen was der Poster denn bisher 
geleistet hat, oder ob diese Auflistung schon die ganze Bachelor- oder 
Master-Arbeit ist.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Oliver K. schrieb:
> im Zuge meiner vertiefenden Grundlagenarbeit muss ich verschiedene Arten
> von Messschaltungen, Messmethoden ect. für Photodioden beschreiben und
> diese vergleichen.

Soll die Photodiode Gegenstand oder Hilfsmittel der Messung sein?

Konkret:

Sollen mit dem Schaltungsaufbau die Eigenschaften der Photodiode selbst
gemessen werden (Empfindlichkeit, Ansprechzeit, Richtcharakteristik
usw.)?

Oder sollen unter Zuhilfenahme einer Photodiode externe Größen
(Lichtintensität, Zeitpunkt/Dauer/Energie von Lichtimpulsen usw.)
gemessen werden?

von Oliver K. (ollik)


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So, Danke erstmal für die ganzen Antworten.

Ich will die Strahlungsdichte der UV-Strahlung messen und habe auch 
Photodioden für den entsprechenden Wellenlängenbereich.

von MaWin (Gast)


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> Gibt es auch noch andere Möglichkeiten? Sie müssen auch nicht effektiv
> bzw. sinnvoll sein.

Es gibt die unsäglich dumme Methode, die Spannung an der Diode im 
Solarzellenbetrieb messen zu wollen um damit eine Aussage über die 
Lichtintensität zu bekommen. Die Spannung ergibt sich durch den 
Photostrom der in Leitrichtung durch die Diode fliesst.
Es hat allerdings den Vorteil, dass die Spannung logarithmisch mit der 
Lichtintensität steigt und damit gut zur Augenempfindlichkeit passt.
Leider ist die Spannung eher von der Temperatur als von der 
Lichtintensität abhängig.
Wenn man aber als Referenzwert die Spannunv einer Diodd nimmt (am besten 
ein abgedunkeltes Fleckchen auf der Photodiode) die von beispielsweise 
1mA durchflossen wird, hat man die Temperatur wieder rausgerechnet und 
kann mjt dem Messwert ganz gut arbeiten, z.B. für Dämmerungsschalter.

von Purzel H. (hacky)


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Das Licht mit einer Chopperscheibe pulsen waere auch noch was um den 
Background loszuwerden.

von DerLöter (Gast)


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Erstmal sollte man einen UV-Sensor verwenden. Normale PDs sind teilweise 
schlecht empfindlich für UV und haben auch keinen eingebauten Filter.
Im Datenblatt des Sensors steht dann, wie er zu betreiben ist.
Möglichkeiten:

Diode an Widerstand im Photovoltaikmodus,

Transimpedanzverstärker (das selbe wie die erste Lösung nur linear),

Photokonduktiver Modus mit Spannungsteiler und angelegter Vorspannung. 
Das dürfte die einfachste Lösung sein, die halbwegs genau und robust 
ist.

von DerLöter (Gast)


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von Oliver K. (ollik)


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Ja ich glaube ich habe jetzt schon genug Möglichkeiten. Danke!

DerLöter schrieb:
> Erstmal sollte man einen UV-Sensor verwenden. Normale PDs sind teilweise
> schlecht empfindlich für UV und haben auch keinen eingebauten Filter.
> Im Datenblatt des Sensors steht dann, wie er zu betreiben ist.

Ich habe schon eine geeignete UV-Photodiode, die speziell für den 
Wellenlängenbereich geeignet ist, und mit einem UVB-Filter.

von Purzel H. (hacky)


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Fuer abgehobene Anforderungen :
 Phil Hobbs auf  "http://www.electrooptical.net/
durchsuche die Seite durch nach "Low-Noise Photodiode Front Ends"
erhalte : http://www.electrooptical.net/www/frontends/frontends.pdf

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Siebzehn und Fuenfzehn schrieb:
> Fuer abgehobene Anforderungen :
>  Phil Hobbs auf  "http://www.electrooptical.net/
> durchsuche die Seite durch nach "Low-Noise Photodiode Front Ends"
> erhalte : http://www.electrooptical.net/www/frontends/frontends.pdf

Ich habe das schon öfters durchgelesen, aber wo ist nun der schnöde 
Vergleich zwischen dem gängigen Transimpedanzverstärker und seiner 
Endlösung? Bandbreite und Eigenrauschen.

Hat das schonmal jemand in SPICE gekippt?

von Purzel H. (hacky)


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Na. die Kaskode Vorstufe bringt Bandbreite durch tiefere 
Eingangsimpedanz.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Ja, das dachte ich mir als seine Intention. Aber bringt sie auch was, 
wenn ich die Bandbreite nicht erhöhen möchte, dafür aber den 
Rauschabstand??

von Purzel H. (hacky)


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Einen langsameren rauscharmen OpAmp verwenden. zB einen LT1128.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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ISBN 007024247X "photodiode amplifiers" ein ganzes Buch zum Thema.
Von Robert A. Pease empfohlen :
http://electronicdesign.com/analog/whats-all-transimpedance-amplifier-stuff-anyhow-part-1

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