Hallo, ich hab vor 9 Monaten in einer Firma als Ingenieur angefangen. Kurz nach Arbeitsbeginn bekamm ich ein Projekt das schon 2 Jahre lang vor mir nur Verluste eingefahren hat. Mittlerweille habe ich das Gefühl das ich damals nur eingestellt wurde um als Syndenbock herzuhalten. Was würdet ihr da machen bewerben die Sache aussitzen (hab nen unbefristeten Vertrag)? Gruß
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Thomas schrieb: > Was > würdet ihr da machen bewerben die Sache aussitzen (hab nen unbefristeten > Vertrag)? > Gruß Also ich würde das Projekt rentabel machen. Dies ist im Allgemeinen das was ein AN zu tun hat, denn dafür bekommst du dein Gehalt! Ulli-B
Was heisst das genau? Wirst du deshalb angemeckert? Gibt man dir die Schuld dafür? Was bedeutet Verluste einfahren? Üblicherweise verdient man mit vielen Projekten nix während der Entwicklung, sonder erst wenn die abgeschlossen, das Produkt marktreif ist. Bisserl mehr und genauere Infos sind immer gut ...
Aussitzen ist bestimmt der falsche Weg und bei solchen Gedanken mehren sich bei mir die Ängste um die Zukunft des Technologiestandorts Deutschland. Projekte, die Verluste einfahren sind durchaus nicht die Ausnahme sondern fast schon die Regel. Aber das muß ja nicht so bleiben. Hängt neben dem Marktumfeld auch von der Motivation der involvierten Mitarbeiter ab. Da sehe ich leider gewisse Defizite bei unserem Thomas.
mittlerweile hab ich halt ein bißchen magenschmerzen. Ich denke das das Projekt von anfang an falsch Kalkuliert war und deshalb Veruste macht.
Leider bist du schon 9 Monate dabei. Wenn du nach 3 Monaten(taktisch klug wäre eventuell nach der Probezeit) zum Chef gegangen währst, deine Neukalkulation auf den Tisch gelegt hättest, dann Hebel A B und C vorstellen die eventuell das ganze Retten können. Dein Vorgänger ist ja schon abgehauen, vermutlich hat er gesehen das das nichts wird. Laufende Projekte zu übernehmen ist immer kritisch.
Ha, Du hast gut reden. Ich sitze hier in einem Projekt namens A350 und das macht seit fünf jahren Verluste im dreistelligen Milionenbereich. Ich hoffe dieses jahr kommt der durchbruch, nachdem uns zum sechsten mal alles um die Ohren gehauen wurde. Wichtig ist der Wille es auch durchzudrücken ohne bestimmte Bremser :-)
HansHans schrieb: > Was bedeutet Verluste einfahren? Üblicherweise verdient man mit vielen > > Projekten nix während der Entwicklung, sonder erst wenn die > > abgeschlossen, das Produkt marktreif ist. Für jdede Stufe eines Projektes werden Aufwendungen fällig. Der Vergleich von Soll- und Istaufwand ergibt Kostenabweichungen. Negative Abweichungen werden umgangssprachlich als Verlust bezeichnet.
DerDa schrieb: > Ich sitze hier in einem Projekt namens A350 und das macht seit fünf > jahren Verluste im dreistelligen Milionenbereich. Meine Fresse, hör' doch auf zu labern. So ein Gesabbel, geh' doch in eine Bar und hau da deine Storys raus. @TE Selbstbewusstsein erlangen und das Projekt aus der Scheisse ziehen oder gehen. Du wirst wohl kaum wollen, dass du für den Rest deiner Zeit in dieser Firma der bist, der da Projekt "verbockt" hat. Gruss
Das ist mir letztes Jahr auch passiert, allerdings war ich nicht neu in der Firma. Nichts hat geklapppt, Druck vom Kunden war immens und stieg täglich. Ich habe damals wochenlang schlecht geschlafen. Aussitzen ist defintiv falsch. Klare Ansagen machen. Mit alllen Beteiligten reden und dann jeden Freitag einen Report mit Status, Kosten etc. an den Projektträger/Kunden (ungefragt) schicken. Klare, abgesprochene Zeit- und Kostenpläne kommunizieren und sich dann auch daran halten. Man kann sich in solchen Situationen auch profilieren. Die Bewertung nach dem Projekt durch den Kunden war dann allererste Sahne. Gruss Axel
Meines Erachtens scheitert ein Gros der Projekte daran, das stark fluktuierendes Personal von Ingenieurdienstleistern billigst eingekauft wird. Die MA sind entsprechend mindermotiviert und identifizieren sich kaum mit den Zielen des Kunden. Natürlich werden derartige Sachverhalte nicht vom durchschnittlichen Business-Kasper erkannt, sondern auf die unterschätze Komplexität oder unvorhersehbare Impacts geschoben.
Wäre hier nicht mal die Verwendung eines Pflichtenheftes angesagt, oder ist dafür das Projekt schon zu fortgeschritten und eh keiner mehr weiß was Sache ist?
es ist ein Bauprojekt also einmalig und man hatte keine Erfahrung auf diesem Gebiet
Thomas schrieb: > Kurz nach Arbeitsbeginn bekamm ich ein Projekt das schon 2 Jahre lang > vor mir nur Verluste eingefahren hat. Ein Studienkommilitone wurde mal in einem Betrieb eingestellt, und bekam ein an die Wand gefahrenes Projekt. Retten konnte der da nichts mehr, aber er landete am Ende vor Gericht. Damit läuft auch ein Rauswurf einher. Man brauchte nur einen Sündenbock. Manchmal muß man als AN hart lernen, und merkt es sich hoffentlich bis in alle Ewigkeit.
Hi, Thomas, > ich hab vor 9 Monaten in einer Firma als Ingenieur angefangen. > Kurz nach Arbeitsbeginn bekamm ich ein Projekt das schon 2 Jahre lang > vor mir nur Verluste eingefahren hat. Die "Tricks" namens "Pflichtenheft" und "Machbarkeitsuntersuchung" kann man von neinem Berufsanfänger noch nicht erwarten. Aber deshalb ist ihre Nachanfertigung nicht verboten. Wir alle kennen sie aber - vom vorigen Kandidaten für das Projektmanagement Berin-Brandenburg, der sich die Voraussetzungen für seinen Erfolg angeschaut und Forderungen gestellt hat, die ihm nicht erfüllt wurden. Mehdorn ist wohl mutiger, traut sich vielleicht auch mehr zu, hat vielleicht auch weniger zu velieren - wir werden sehen. Ein totgeborenes Projekt zu übernehmen und nur weiter zu führen - das verspricht nur Verdruss, Vorwürfe "der packts ja auch nicht!" und das Ende eines weiteren Sündenbocks. Unter anderem, weil wahrscheinlich Viele "Dreck am Stecken" haben und hoffen, diesen dem Neuen unterjubeln zu können. Besser: Gnadenlose Bestandsaufnahme. Fehler und Versäumnisse aufzeigen. Vor allem die auf höheren Leitungsebenen. Überall den schlimmsten Fall annehmen. Ein böses Ende prophezeien oder zumindest gehörige Verluste. Das gibt ein Jammern, Klagen und Abstreiten. Aber dann zusagen nach der Art: "Aber ich will sehen, was ich tun kann. Vielleicht kommt es ja nicht so schlimm." Wenn das Jammern und Klagen den Höhepunkt überschritten hat, wächst die Chance auf bessere Zusammenarbeit - und dies "besser" kann Wunder bewirken. Ciao Wolfgang Horn
Ulli B. schrieb: > Thomas schrieb: >> Was >> würdet ihr da machen bewerben die Sache aussitzen (hab nen unbefristeten >> Vertrag)? >> Gruß > > Also ich würde das Projekt rentabel machen. > Dies ist im Allgemeinen das was ein AN zu tun hat, denn dafür bekommst > du dein Gehalt! Achso. Und die Manager entlassen wir dann alle, weil es schon Job der Arbeitnehmer ist, für Rendite zu sorgen? Meine Fresse, Vorstellungen von einem Job haben manche!
Arbeitgeber schrieb: > Aussitzen ist bestimmt der falsche Weg und bei solchen Gedanken mehren > sich bei mir die Ängste um die Zukunft des Technologiestandorts > Deutschland. Ach Herrje, jetzt ist der kleine Arbeitnehmer am Niedergang der Bananenrepublik Deutschland schuld! Brummt ihm noch mehr Abgaben auf als Strafe und dann gehen wir schnell noch alle FDP wählen, damit die Arbeitnehmer noch besser und noch höher strafbesteuert werden können.
Versuche erst mal mit denen sachlich darüber zu reden. Wenn es nichts bringt, kündige und bewerbe dich auf eine neue Stelle.
Bewerbungen sind schon seit letzter Woche raus aber ich denke mal das das länger dauern wird
Was würde nun passieren wenn der Arbeitgeber kündigt? Muss es vorher ne Abmahnung geben? In der Firma gibt es einen Betriebsrat?
Wenn du in der Probezeit bist, darf er den Fristen entsprechend kündigen, muss aber vorher den Betriebsrat um Erlaubnis bitten. Sonnst ist die Kündigung nicht rechtens.
Thomas schrieb: > Was würde nun passieren wenn der Arbeitgeber kündigt? Wenn der Laden über 10 MA hat muss der AG nach der PZ eine Kündigung begründen und die muss zulässig sein. Beispiel: Herr Thomas kann nicht löten, wäre kein Grund, denn das hätte man auch in der PZ feststellen können. -Die Abteilung wird dicht gemacht und alternative Stellen nicht vorhanden, schon. Wäre dann Betriebsbedingt. Da die Probleme die du da hast wohl eher in die Verantwortung des Management fällt würde ich mal vermuten das dein AG die A-Karte gezogen hat. > Muss es vorher ne Abmahnung geben? Hast du was ausgefressen? Dein AG hat das Projekt wohl falsch eingeschätzt und das kann man dir nicht anlasten. > In der Firma gibt es einen Betriebsrat? Der muss bei Kündigungen gefragt werden, aber in der Probezeit ist das meines Wissens kein Hemmnis, danach schon. Irrtum vorbehalten.
Michael S. schrieb: > Wenn der Laden über 10 MA hat muss der AG nach der PZ eine Kündigung > begründen und die muss zulässig sein. Arbeitgeber bekommen von der Arbeitsagentur dazu auch noch mal einen Fragebogen zugesandt.
Wilhelm Ferkes schrieb: > Arbeitgeber bekommen von der Arbeitsagentur dazu auch noch mal einen > Fragebogen zugesandt. Aber klagen muss der AN, wenn was nicht koscher ist. Die Behörde winkt entweder nur durch oder holt den Sanktionsknüppel aus dem Sack.
Michael S. schrieb: > Aber klagen muss der AN, wenn was nicht koscher ist. Immerhin verschlampte mein Ex-AG den Fragebogen mal, weil er ihm wohl nicht geheuer war. Beim zweiten Anlauf bemerkten die aber, daß sie nicht dran vorbei kommen. Mein Arbeitszeugnis bekam ich ja auch erst 2 Monate später, nicht wahr. Man möchte sich da noch Optionen offen halten. Aber jetzt gehe ich wieder basteln. Watchdog und Compiler sind jetzt dran.
Iststand analysieren, wenige Tage/Wochen auf Besserung warten und Zwischenergebnis in Chefetage vorzeigen mit der Bitte, an der Stelle zu unterstützen, wo es klemmt. Entweder fliegst Du gleich wegen Unfähigkeit oder hast später bessere Argumnete wenn es enger wird. Die schlechtere Variante wäre nach meiner Ansicht das AUssitzen weil man 5 Minuten vor Termin kaum noch was retten kann (siehe Flughafen).
Es geht eigentlich nur darum wer kündigt schneller ich oder der Arbeitgeber. Es geht auch nicht mehr um das Projekt das ist fast fertig sondern nur noch um einen sauberen Abgang. Das ich kündige sobald ich einen neuen Arbeitsplatz gefunden habe steht eigentlich schon fest.