Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Vor Hochspannungsnetzteil sicher mittels Trenntrafo?


von Andi A. (beef)


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Hi Leute,

ich experimentiere gelegentlich etwas mit Hochspannung.
Mein selbst gebautes Hochspannungsnetzteil transformiert die Spannung 
mittels eines Zeilentrafos bei etwa 15-16 kHz. Durch Glättung der 
Spannung sind da am Schluss schon an die 40-50 kV drin (Gleichspannung).

Da das ganze sehr gefährlich ist, kam mir der Gedanke, das ganze an 
einem Trenntrafo zu betreiben. Arbeiten bei 230V hinter dem Trenntrafo 
sind ja nicht ganz so gefährlich...man kann Quasi direkt auf eine 230V 
führende Leitung langen, ohne einen Schlag zu bekommen, da ja alles 
galvanisch getrennt ist (sofern man nicht noch zusätzlich an Masse langt 
:D ).

Eigentlich kann ich mir die Antwort schon selbst ausmalen...es bringt 
nichts. Vor allem, da der Zeilentrafo meines Hochspannungsnetzteils ja 
sowieso schon von einem Trafo gespeißt wird. Und hier kann ich definitv 
sagen, dass man eine gewischt bekommt :D
Aber vielleicht übersehe ich ja einen Effekt, so dass eine zusätzliche 
Galvanische Trennung vielleicht doch was bringen könnte...habt ihr 
vielleicht Ratschläge?

Also wenn ich HV + und - lange, ist es klar, dass man die Ladung 
abbekommt. Mir geht es um den Schutz, wenn man zB nur an Plus langt. 
Aber ich denke, dass sich solch eine Hochspannung hier einfach anders 
verhält, als "simple" 230V.

Gruß,
Andi

von Bssss! (Gast)


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Das Problem wird die Isolation sein, ein HV pol ist meistens auf 
Schaltungserde bezogen, d.h. wenn du an HV+ langst und das damit 
"erdest", hast du die volle Spannung von etlichen kV über dem 
Trenntrafo. Er wird ein paar kV aushalten aber keine 50kV, das ist also 
nicht sicher.

von Andi A. (beef)


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Die Antwort ging aber schnell ;)
Wie meinst du das mit Schaltungserde? Also theoretisch ist die Masse zum 
HV+ Pol die der Gleichrichterschaltung des Versorgungstrafos.

Also die Masse der Gleichrichterschaltung hinter Betriebstrafo, der 
Oszilatorschaltung und vom HV-Zeilentrafo ist gemeinsam genutzt.

Lange ich bei einer gewöhnlichen Steckdose an 230V, so fließt der Strom 
über mich ab, da mein Körper selbst die Verbindung zu Masse ist. Und mit 
nem Trenntrafo erzeuge ich ja wieder einen neuen Kreis...um einen Schlag 
zu bekommen müsste ich direkt an beide Anschlüsse langen.
Bei dem Hochspannungsnetzteil wäre es Quasi ja nichts anderes...aber du 
meinst wahrscheinlich, da der Trenntrafo selbst auch zu "Erde" 
durchschlagen kann, oder?

von Icke ®. (49636b65)


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Andi A. schrieb:
> habt ihr vielleicht Ratschläge?

Ja, die Hochspannungsexperimente zurückstellen, bis sich dein 
elektrotechnisches Wissen deutlich weiterentwickelt hat. Die Lernkurve 
wird sonst ein abruptes Ende finden =x/

von Theo (Gast)


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Immer diese Prosa, Heidinei, mal doch einfach mal ein Schaltbild, mit 
allen Spannungen, Erd- und Bezugspotentialen. Dann siehst Du sofort wo 
eine Isolationsspannung (Trennspannung) im Betrieb und Fehlerfall 
anliegt, "wer was aushalten muß".

von Michael (Gast)


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Naja die wenigsten Trenntrafos machen mehr als 5kV mit. Dann ist 
zumindest bei bezahlbaren Geräten schluss. Natürlich schützt der 
Trenntrafo auch nicht (nie) davor wenn man beide Pole gleichzeitig 
berührt oder sich einen Funken reinholt. Der Trenntrafo verhindert ja 
nur die Verbindung Körper Erde und damit den hierdurch fließenden Strom. 
Ist kein Allheilmittel.

von Kai S. (kai1986)


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Hallo,

Hochspannungsnetzteile für Physikexperimete (für die Elektrostatik 
meist) haben einen großen Innenwiderstand und eine kleine 
Ausgangskapazität, damit sie nicht in der Lage sind große Ströme zu 
treiben. Damit kann dann kein tödlicher Strom fließen und der 
Experimentator überlebt.

Gruß Kai

von Peter R. (pnu)


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Der Trenntrafo trennt zwar vom Netz, sodass eine einpolige Berührung der 
Schaltung auf der Sekundärseite des Trafo ohne böse Folge sein sollte. 
Das gilt aber nur für Spannungen in der Größe der Netzspannung. Die 
Isolation des Trafo wird von Spannungen von 10 oder mehr kV 
durchschlagen.

Bei zehn oder mehr kV sieht es aber anders aus. Da reicht schon die 
Kapazität des Körpers zur Nullseite der Hochspannung um beim Überschlag 
von der heißen Seite der Hochspannung (weil man der z.B. zu nahe 
gekommen ist) einen Stromkreis zu schließen und kräftig eine gewischt zu 
bekommen. Neben dem Schreckeffekt, da fliegt manchmal schon der 
Schaubendreher oder die Zange durch die Gegend, ist natürlich auch der 
Stromimpuls gefährlich für das Herz.

Eine VDE-Vorschrift besagt, dass bei solchen HV-Überschlägen (ohne 
starke Stromquelle im Hintergrund, also nur mit geladenem C) die Energie 
im Kondensator nicht größer als 0,5 Ws sein darf. Bei 10kV darf C 
deshalb nicht größer als  10nF sein. Geladene TV-Bildröhren können 
selbst über Tage so viel Spannung halten, dass man noch einen Schlag 
bekommt.

von Theo (Gast)


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E-Statik:
Der Grenzwert für Personengefährdung liegt bei 350mJ übertragener 
Energie oder 50uC übertragener Ladung.

von Timm R. (Firma: privatfrickler.de) (treinisch)


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Peter R. schrieb:

> Eine VDE-Vorschrift besagt, dass bei solchen HV-Überschlägen (ohne
> starke Stromquelle im Hintergrund, also nur mit geladenem C) die Energie
> im Kondensator nicht größer als 0,5 Ws sein darf. Bei 10kV darf C
> deshalb nicht größer als  10nF sein.

was ist das denn für eine Vorschrift, und für wen und für was für Geräte 
gilt sie? Bei Tasern und Mikrowellen ist diese Grenze sicherlich 
überschritten, spätestens bei Herzschrittmachern definitiv. All diese 
Geräte dürfen an Privatpersonen verkauft werden.

Vlg

Timm

von Andi A. (beef)


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> Immer diese Prosa, Heidinei, mal doch einfach mal ein Schaltbild, mit
> allen Spannungen, Erd- und Bezugspotentialen. Dann siehst Du sofort wo
> eine Isolationsspannung (Trennspannung) im Betrieb und Fehlerfall
> anliegt, "wer was aushalten muß".
Ja das ist schon klar...nur kommt dabei heraus, dass der Trenntrafo mit 
der Hochspannung nichts am Hut hat :D

Ich kann mir nicht vorstellen, dass meine Frage so schwer zu verstehen 
ist.
Am Trenntrafo liegen 230V an. An diesem wiederum hängt ein zweiter Trafo 
mit Ausgangsspannung etwa 40V. Und an diesem wiederum der 
Zeilentrafo...nur vorher gleichgerichtet und in höhere Frequenz 
wechselgerichtet (wegen Resonanzfrequenz des Zeilentrafos).

Der 40V Trafo erledigt ja eigentlich schon eine galvanische Trennung. 
Ich weiß aber, dass es in der Praxis mit dieser Hochspannung anders 
aussieht...der Strom fließt bei berührung mit einem HV-Pol trotzdem über 
den Körper ab. Die Ursprungsfrage war nur, ob ein zusätzlicher 
Trenntrafo eben trotzdem helfen würde.
Weiterhin kam jetzt noch die Frage für mich auf, wieso der Trenntrafo 
diese Hochspannung aushalten muss. Diese existiert doch nur im 
Sekundärkreis des Zeilentrafos. Ansonsten hätte es mir doch schon die 
ganzen ICs auf der Primärseite des Zeilentrafos zerschossen :)

> Ja, die Hochspannungsexperimente zurückstellen, bis sich dein
> elektrotechnisches Wissen deutlich weiterentwickelt hat.
Ich bin eigentlich nicht besonders unwissend, was Elektrotechnik 
betrifft. Aber man kann ja auch mal was übersehen oder nicht 
wissen...deshalb frage ich hier ja nach :)

--

So kurz vorm Absenden kam die Antwort von Peter R. ;)
Danke für den Hinweis...das mit der Kapazität des Körpers hatte ich gar 
nicht bedacht und das ist auch der Grund, warum die ganze Sache mit der 
galvanischen Trennung bei Hochspannung nicht praxistauglich ist.

Nur warum muss der Trafo die Hochspannung aushalten? Das verstehe ich 
nicht so ganz...sie liegt dort ja gar nicht an.

von Theo (Gast)


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Für Elektrostatik findet sich der Grenzwert in TRBS 2153 (2009), 
identisch mit BGI 5127, "Vermeidung von Zündgefahren infolge 
elektrostatischer Aufladungen". Hier geht es hauptsächlich um 
Explosionsschutz, der Wert ist aber auch angeführt. Frei im Netz zum 
downloaden.
Für die Industrie mit elektrostatischer Applikation (Spritz- und 
Srühgeräte für elektrostatischen Lackauftrag, Naß- bzw. Pulver) gelten 
diese Grenzwerte in DIN EN 50176 (VDE 0147-101) oder DIN EN 50177 (VDE 
0147-102).

von Theo (Gast)


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Andi A. schrieb:
> ...nur kommt dabei heraus, dass der Trenntrafo mit
> der Hochspannung nichts am Hut hat :D

Das stimmt nicht.

von Andi A. (beef)


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> Das stimmt nicht.
Dann erkläre mir doch bitte warum :)

von Theo (Gast)


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Schaltbild mit allen Spannungen und Potentialen?

von Andi A. (beef)


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So, hier ein Trafo:

----- I -----
    | I |
Pri | I | Sec
20V | I | 60V
    | I |
    | I |
----- I -----

Die Sekundärseite ist doch von der Primärseite galvanisch getrennt.
Willst du mir jetzt erzählen, dass ich zwischen EINEM Leiter der 
Primärseite und EINEM Leiter der Sekundärseite 40V messe?

Sei doch bitte etwas ausführlicher, dann verstehe ich vielleicht auch, 
was du mir sagen willst. Im Moment sieht es für mich aus, als würdest du 
mir folgendes sagen wollen:

Man stelle zwei Batterien GETRENNT voneinander in einen Raum. Die eine 
hat 10V die andere 100V. Ich habe nun zwei Potenziale mit 90V differenz. 
Lange ich nun mit der linken Hand auf die +10V und mit der rechten Hand 
auf +100V, so liegen an meinem Körper 90V an.

Das ist aber unmöglich, solange nicht die Massen verbunden sind.

von Timm R. (Firma: privatfrickler.de) (treinisch)


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Hallo,

ahh! Langsam verstehe ich, worum es Dir geht! Interessante Sache! Bin 
gespannt, vielleicht kommt ja noch eine ordentliche Antwort.

Wobei der Trenntrafo ja keine Rolle spielt, denn entweder ist die 
HV-Seite potentialfrei, dann ist sie das auch ohne Trenntrafo, oder sie 
hat einen Bezug zur Masse, dann ändert der Trenntrafo daran auch nichts.

Aber der Aspekt der ungeerdeten HV-Sekundärseite ist trotzdem spannend!

Ein Taser ist ja zum Beispiel so eine potentialfreie HV-Quelle und ein 
single-dart-hit hat keinerlei Wirkung auf den Getroffenen! Obwohl hier 
immerhin 50 kV und mehr bei Energien bis zu über 1 J am Werke sind.

Vlg

 Timm

von Timm R. (Firma: privatfrickler.de) (treinisch)


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Hallo,

Theo schrieb:
> Für Elektrostatik findet sich der Grenzwert in TRBS 2153 (2009),
> identisch mit BGI 5127, "Vermeidung von Zündgefahren infolge
> elektrostatischer Aufladungen". Hier geht es hauptsächlich um
> Explosionsschutz, der Wert ist aber auch angeführt. Frei im Netz zum
> downloaden.
> Für die Industrie mit elektrostatischer Applikation (Spritz- und
> Srühgeräte für elektrostatischen Lackauftrag, Naß- bzw. Pulver) gelten
> diese Grenzwerte in DIN EN 50176 (VDE 0147-101) oder DIN EN 50177 (VDE
> 0147-102).

also für mich sieht das auf den ersten Blick und nach flüchtiger Lektüre 
der TRBS 2153 (2009), identisch mit BGI 5127 nach „Thema komplett 
verfehlt, 6, setzen". Oder ist mir komplett entgangen, dass Andi nach 
Zündgefahren gefragt hat?

Erstaunte Grüße

Timm

von kapazunder (Gast)


Angehängte Dateien:

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Die beste Isolation nützt nicht viel, wenn die Kapazität gegen Erde zu 
hoch ist - sei es jetzt durch die Wicklung oder den übrigen Aufbau.

von Peter (Gast)


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Ein Trenntrafo ist hier eine grosse zusätzliche Gefahrenquelle, weil 
dann kein FI-Schutzschalter mehr ansprechen wird!!!

von M.N. (Gast)


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Moin,

speise doch deine Schaltung aus nem Akku, damit bist du garantiert 
potenzialfrei und "getrennt".
Außerdem glaub ich dir die 50 kV nicht so ganz.
Womit gemessen? Wie sehen deine Luft- und Kriechstrecken aus?
Ein Zeilentrafo schafft selten über 12 kV.
Diodensplitt-Trafos für Farb-TV erreichten max. 33 kV bei 
dunkelgetastetem Bild.

von Icke ®. (49636b65)


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Andi A. schrieb:
> Ich bin eigentlich nicht besonders unwissend, was Elektrotechnik
> betrifft. Aber man kann ja auch mal was übersehen oder nicht
> wissen...deshalb frage ich hier ja nach :)

Die Art der Fragestellung läßt vermuten, daß du zumindest im Bereich der 
Hochspannung wenig bis keine Erfahrung besitzt. Daher die m.E. 
angebrachte Warnung.
Daß man die Regeln der Niederspannungstechnik nicht ohne weiteres auf 
Hochspannung übertragen kann, wurde ja bereits gesagt. Bei Arbeiten mit 
HS mußt du eine versehentliche Berührung von vornherein AUSSCHLIESSEN. 
Da dir im Hobbybereich vermutlich keine zuverlässig isolierende 
Schutzbekleidung zur Verfügung steht, hilft nur Abstand. Und zwar so 
viel wie möglich.
Bekommst du an 230V eine gewischt, ist das unangenehm, aber meist 
folgenlos. An einer Spannungsquelle mit mehreren kV sind dagegen 
ernsthafte Gesundheitsschäden oder Herzstillstand möglich und 
wahrscheinlich. Ein Zeilentrafo kann durchaus einige 10mA liefern, genug 
zum Sterben. Also massiv Respekt vor Hochspannung...

von beef (Gast)


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> Wobei der Trenntrafo ja keine Rolle spielt, denn entweder ist die
> HV-Seite potentialfrei, dann ist sie das auch ohne Trenntrafo, oder sie
> hat einen Bezug zur Masse, dann ändert der Trenntrafo daran auch nichts.

> Aber der Aspekt der ungeerdeten HV-Sekundärseite ist trotzdem spannend!

> Ein Taser ist ja zum Beispiel so eine potentialfreie HV-Quelle und ein
> single-dart-hit hat keinerlei Wirkung auf den Getroffenen! Obwohl hier
> immerhin 50 kV und mehr bei Energien bis zu über 1 J am Werke sind.
Die HV-Seite ist ja nicht potentialfrei...sie hat ja einen Bezug zur 
Masse bzw. zum Minuspol der Schaltung :)
Nur zur "Erde" einfach nicht.
Deshalb fragte ich mich, wie wohl der Stromfluss bei einpoliger 
Berührung zustande kommt. Da macht mir die Kapazität schon Sinn.

> speise doch deine Schaltung aus nem Akku, damit bist du garantiert
> potenzialfrei und "getrennt".
Ja das ist ja gerade der springende Punkt...auch das hilft nichts :D
Nehmen wir an, ich stelle das Netzgerät mit Akku auf den Boden. 3m 
weiter weg, halte ich nur eine Leitung des Plus-Pols in der 
Hand...trotzdem bekommt man einen Schlag (das würde ich natürlich nicht 
ausprobieren). Und das vermutlich, weil die Kapazität von Netzteil zu 
Boden schon ausreicht.

> Ein Trenntrafo ist hier eine grosse zusätzliche Gefahrenquelle, weil
> dann kein FI-Schutzschalter mehr ansprechen wird!!!
Das stimmt, aber der Schutz ist durch den Zeilentrafo dann ja auch schon 
weg.

> Die Art der Fragestellung läßt vermuten, daß du zumindest im Bereich der
> Hochspannung wenig bis keine Erfahrung besitzt. Daher die m.E.
> angebrachte Warnung.
Naja ich wollte keine Wissenschaft draus machen, deshalb so simpel und 
direkt gefragt, damit man gleich weiß, was ich meine. Aber anscheinend 
wurde das manchen nicht so ganz klar :)
Ich bin ausgebildeter Elektrotechniker und studiere im Moment noch 
Elektrotechnik. Diese Bastelprojekte nehme ich immer gerne als Übung zum 
Studium. Aber ja, speziell die Hochspannungstechnik wird erst im 
folgendem Semester behandelt :) Vielleicht wäre mir dann auch gleich 
klar gewesen, warum eine batteriebetriebene, in der Luft schwebende 
Hochspannungsquelle trotzdem einen Schlag auf den Körper abgibt, obwohl 
man nur einen Pol berührt :)
Mit den Experimenten passe ich schon auf...das ganze wird nur aus der 
Ferne eingeschalten und beobachtet.
Da mein Hochspannungsnetzteil noch sehr primitiv aus Zeiten meiner 
Ausbildung ist, wollte ich demnächst ein verbessertes basteln...und da 
ich noch einen alten Trenntrafo rumliegen habe, kam mir die Frage auf.

> Außerdem glaub ich dir die 50 kV nicht so ganz.
> Womit gemessen? Wie sehen deine Luft- und Kriechstrecken aus?
> Ein Zeilentrafo schafft selten über 12 kV.
> Diodensplitt-Trafos für Farb-TV erreichten max. 33 kV bei
> dunkelgetastetem Bild.
Doch doch, das ist schon möglich ;) Wenn die Spannung an der 
Primärwicklung passend ist und die Resonanzfrequenz des Zeilentrafos 
perfekt abgestimmt ist, sind schon um die 20kV möglich. Und wenn man das 
ganze danach glättet, holt man nochmal einiges raus.

Das Netzteil ist ne Eigenentwicklung mit Inspiration folgender drei 
Seiten:
http://www.hcrs.at/TVLINE.HTM
http://www.hcrs.at/40KV.HTM
http://www.hcrs.at/50KV.HTM

Die Ausgangsspannung hatte ich damals mit einer vergossenen 
Hochspannunsmessbrücke gemessen.


Könnte man mir noch erklären, wieso der normale Versorgungstrafo die 
Hochspannung des Zeilentrafos aushalten muss? Ich verstehe nicht, wo 
hier die Hochspannung anliegen soll. Das Netzteil inklusive dem normalen 
Universaltrafo läuft schon seit 8 Jahren Reibungslos :)
Wenn ich da jetzt noch nen Trenntrafo hingehängt hätte (was ja keinen 
Sinn mehr ergibt), liegen doch nicht auf einmal 50kV an ihn an.
Wenn man das allgemein überträgt, so müsste ja im ganzen Haus an jeder 
Steckdose und jedem Elektrogerät 50kV anliegen, wenn ich das Netzteil 
einschalte :D
Oder meint ihr den Fall, falls ich die Hochspannung im Bezug zu 
"richtiger" Erde erden würde? :)

von Besserwisser (Gast)


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Autor: M.N. (Gast)  Datum: 16.04.2013 06:45
> Diodensplitt-Trafos für Farb-TV erreichten max. 33 kV bei
> dunkelgetastetem Bild.

Naja, im Normalbetrieb. Beim Pimpen geht schon mehr.
Da muss ich immer an die Jungs denken, die aus einer Autozündspule 34cm 
(13.25 inch) lange Überschläge ziehen. Von 230 kV ist da die Rede.
GMHEICSLR (General Motors High Energy Ignition Coil Spark Lenght Record)
http://www.powerlabs.org/gmheicslr.htm


Zum Thema: die Gnd-Seite der HV ist nicht HV-fest, d.h. wenn Du die 
Plus-Seite auf Gnd-Potential legst, wird die Minus-Seite auf -30kV gehen 
wollen.

Dann gibt es einen Überschlag nach irgendwo, z.B. über den Kern auf die 
Primärwicklung, und dann liegt auf dem Trenntrafo -30kV, was er sicher 
nicht aushält, er wird durchschlagen, und so ist der Stromkreis 
geschlossen - schlecht für den, der am HV-Pluspol hängt.

Das ist auf keinen Fall sicher!

Die Korona-Entladungen erzeugen auch viel Ozon, das Isolierstoffe gern 
angreift. Alles nicht zu unterschätzen.

Tip: Trafoöl (und andere Öle) isolieren recht gut.
Finger weiß ein Lied davon zu singen:
"Oben Hochspannungskabel von einem Zeilentrafo dran und das Ganze 
(Heidewitzka) in hochwertigem Isolieröl abgesoffen.
...
weil sich das Öl durch die Belüftungsöffnung vom Schauplatz entfernt 
hat, um die nähere Umgebung zu erkunden."
http://www.fingers-welt.de/gallerie/eigen/elektro/roentgen/roentgen.htm

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