Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Suche H-Brücke für Gleichstrommotor mit Strombegrenzung


von Third E. (third-eye)


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Hallo,

ich will für eine größere Stückzahl einen Gleichstrommotor mit einer 
H-Brücke betreiben. Ich will ihn per PWM betreiben, die ein µC vorgibt. 
Soweit also eigentlich nichts besonderes.
Was ich aber als Besonderheit brauche: Die Stromaufnahme soll zu keinem 
Zeitpunkt größer als ca. 500mA sein. Der Motor zieht aber ca. 5A, wenn 
er blockiert wird. In diesem Fall soll das Tastverhältnis reduziert 
werden, dass halt 500mA nicht überschritten werden 
(Drehmomentbeschränkung). Wenn der Motor mit normaler Last läuft, sinds 
maximal ein paar hundert mA, also soll diesem Fall das Tastverhältnis 
unverändeert sein, also so, wie es der µC ausgibt.
Ich habe mal bei TI, ON Semi und Rohm geschaut. Die haben nette 
Treiber-ICs, aber ich habe keines mit der gewünschten 
Strombegrenzungs-Funktion gesehen. Ein Treiber-IC mit zwei H-Brücken für 
Schrittmotoren mit eingeprägtem Strom will ich aus Kostengründen auch 
nicht verwenden. Mir gefällt da nicht, dass dann das halbe IC "brach" 
liegen würde.

Ich hatte folgende Idee:
Das PWM-Signal vom µC geht auf den Set-Eingang eines Flip-Flops, dessen 
Ausgang zur H-Brücke geht.
Ein Shunt ist in Reihe zum Strompfad der H-Brücke geschalten. Der 
Spannungsabfall an diesem wird mit einem Komparator mit einer gewissen 
Vergleichsspannung vergleichen. Der Ausgang des Komparators geht auf den 
Reset-Eingang des Flip-Flops. Wenn also der Spannungsabfall größer ist 
als die Vergleichsspannung, wird das PWM-Signal rückgesetzt und dadurch 
der Strom begrenzt.
Nachteile:
- Das Shunt-Signal müsste vorher am besten verstärkt werden, damit es 
nicht nur ein paar mV sind.
- Ich brauche zusätzlich zum H-Brücken-IC einen OP, einen Komparator und 
ein Flip-Flop.
- Wenn der Motor abgebremst wird, fließt ja auch der Strom. Es könnte 
dann sein, dass das H-Brücken-IC dann nicht mehr das macht, was es 
eigentlich soll.

Edit: Jetzt ist mir gerade aufgefallen, dass das so ja nicht hinhaut, 
denn das Reset-Signal kommt ja nur kurzzeitig. Wenn das Signal vom µC 
länger ist, schaltet es mir ja dann das PWM-Signal in schneller Folge 
ein und aus.
Hmm... das wird kniffliger, als anfangs gedacht.

Hat jemand von Euch ne Idee oder nen Tipp für mich?

Danke!
Third Eye

von MaWin (Gast)


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L293 werden auch bei Schrittmotorbetrieb mit Stromregelung betrieben. Du 
könntest also den L297 als Stromchopper benutzen und die Phase1-Phase4 
Anschlüsse direkt vom uC je nach Laufrichtung des Motors steuern.
Bei unter 500mA regelt er nicht runter, bei über 500mA regelt er auf 
maximel 500mA.
Aber man braucht 1 L297 pro Motor, also 2 pro L293, da kann es simpler 
sein, die Schaltung mit Komparator und FlipFlop selbst nachzubauen.

von Anja (Gast)


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Third Eye schrieb:
> Hat jemand von Euch ne Idee oder nen Tipp für mich?

Wenn es nicht genau 500mA sein müssen würde ich so was wie einen TLE4207 
verwenden.

Gruß Anja

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Da du die Schrittmotor-Logik nicht brauchst, würde ich den L6506 in 
Verbindung mit einer beliebigen H-Brücke empfehlen. Der kostet auch 
nochmal weniger als der L297.

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

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