(Alle Oszi-Screenshots mit 50V/5µs/div)
Hallo zusammen.
Ich baue gerade an einem netzbetriebenen Schaltnetzteil mit etwa 300W,
bestehend aus ausgeschlachteten Teilen aus einem PC-NT. Primärseitig ist
es nahezu 1:1 nachgebaut, den Haupttrafo habe ich für eine
Ausgangsspannung von 30V umgewickelt. Sekundärseitig wird eben mit einem
Vollbrückengleichrichter 30V erzeugt. Die Ansteuerung des Steuertrafos
für die Primärtransistoren habe ich bis auf die LED (original 2 Dioden
in Reihe) auch 1:1 übernommen. Dann die Schaltung an einem Trenntrafo in
Betrieb genommen. Die Signalformen an den Trafos sahen aus wie sie
sollten (Grundlast/Belastet Soll, direkt an den primärseitigen
Trafoanschlüssen gemessen), leichtes Klingeln am Haupttrafo mit etwa
1MHz, was ich mit einem passend dimensioniertem Snubber nahezu
vollständig beseitigt habe. Ähnliches bei den Gleichrichterdioden. Dann
die Schaltung an 230V angeschlossen und mit etwa 200W belastet, keine
Probleme. Dann aber einen Schaltungsfehler auf der Sekundärseite bemerkt
(Highside-Strommessung hat nicht richtig funktioniert) und die Schaltung
auf Lowside-Messung umgebaut. Neue Sekundärplatine geätzt, alle alten
Bauteile 1:1 portiert und wieder am Trenntrafo angeschlossen. Diesmal
sehen die Signalfomen aber sehr ungewöhnlich aus (Grundlast/Belastet).
Seeehr langsames und starkes Klingeln, was sich schon mit etwa 470pF
parallel zur Primärseite in der Frequenz halbieren liess, also muss eine
sehr große Induktivität im Spiel sein. Um herauszufinden woran es liegt,
habe ich folgende Dinge ausprobiert:
- Einen anderen Trafo mit etwas anderen Wickeldaten eingesetzt
- Die Ferritkerne der beiden Trafos vertauscht
- Den Steuertrafo durch einen anderen identischen getauscht
- Primärtransistoren getauscht
- Entkoppelkondensator C7 auf der Primärseite getauscht
- Steuertransistoren sowie Dioden auf der Sekundärseite des Steuertrafos
getauscht (Sekundärschaltplan links unten)
Alles hat nicht funktioniert bzw. mich nicht weiter gebracht. Die
Ferritkerne der beiden Haupttrafos sind nicht beschädigt und beide
Halbkerne sitzen satt aufeinander, also kein Luftspalt. Habe auch mal
einen kleinen Stromtrafo in die Primärseite eingeschleift, auch hier
keine Zeichen von Kernsättigung o.ä. Während ein Transistor leitet
steigt der Strom linear an und fällt dann sofort auf 0, nur die
seltsamen Schwingungen sind zu sehen.
Sonstige Bemerkungen:
Ja, die Zwischenkreisspannung liegt bei nur etwa 200V, das liegt an
meinem Trenntrafo, der aus zwei alten Trafos aus Stereoanlagen besteht,
die spannungsmäßig nicht ganz zueinander passen. Das
Hilfsspannungsnetzteil funktioniert damit aber genausogut. Nein, die
Regelung ist stabil. Steuer-IC ist der TL494.