Hallo, ich möchte eine galvanisch getrennte RS485-Schnittstelle implementieren (es soll später mal zu einem DMX-Gerät werden). Ich frage mich gerade, welche Variante am günstigsten ist. Soweit ich sehen kann gibt's zwei Möglichkeiten: 1. einen galvanisch getrennten Schaltkreis von AnalogDevices (iCoupler oder mit externer Spule) 2. der klassische Aufbau mit einem normalen RS485-Treiber + Optokoppler + DCDC-Wandler. Variante 1 dürfte speziell bei iCoupler-Technologie das platzsparendste sein, die Käfer sind aber teuer und schwer zu bekommen. Variante 2 braucht mehr Platz, kommt insgesamt wahrscheinlich auf den gleichen Preis wie Variante 1, die Teile sind aber leichter zu bekommen. Was ist denn mittlerweile "üblich"? Ralf
Hallo, Ich finde die LTM2881 gut! Gruß Uli
Hallo Ich kann die iCoupler ADM2482E/2487E empfehlen. Es sind normale SOICs, somit auch per Hand loetbar. Die iCouplers gibt es mit integrierter oder externer DC-DC-Wandlung. Die vorgenannten ICs sind extern, es braucht einen Trafo und einen LDO extern. Die iCoupler mit interner Wandlung brauchen natuerlich weniger Teile, dafuer braucht man aber eine 4lagige Platine um die EMV in den Griff zu bekommen (siehe separate AN dafuer), ansonsten baut man gleich noch einen Kurzwellensender. Je nach Menge und Gesamtschaltung sind die zusaetzlichen Teile fuer die externe Wandlung billiger als die 2 zusaetzlichen Lagen ... Gruss Peter
@Ulrich: Danke, den kannte ich noch gar nicht. Ich werd mal Preise, Bezugsquelle etc. prüfen. @Peter: > iCoupler ADM2482E/2487E Der 87er hatte ich glaub ich mal angefragt, liegt bei satten 10€ in Kleinmengen. Aber schnucklig ist er natürlich. > Je nach Menge und Gesamtschaltung sind die zusaetzlichen Teile fuer die > externe Wandlung billiger als die 2 zusaetzlichen Lagen ... Stimmt, zumal man 4-Lagen-PCBs auch nicht an jeder Ecke bekommt. Ralf
IL485, bringt alles mit und ist einen Blick Wert.
Hier eine "günstige" Variante. Die galvanische Trennung ist hier in den Slaves http://www-user.tu-chemnitz.de/~heha/Mikrocontroller/Triac8/ MfG Klaus
Klaus schrieb: > Die galvanische Trennung ist hier in den > > Slaves Jahaa!! So ein Scheiss! Da braucht man sich nicht wundern, wenn mitten im Event die Lichttechnik macht was sie will! Da ist am falschen Ende gespart worden. Zudem bezweifle ich, dass ein normaler RS485 mehrere Optokoppler über eine 50m lange Leitung zuverlässig triben kann. KISS und nimm Variante 2!
Guest schrieb: > Jahaa!! So ein Scheiss! Da braucht man sich nicht wundern, wenn mitten > im Event die Lichttechnik macht was sie will! Da ist am falschen Ende > gespart worden. Zudem bezweifle ich, dass ein normaler RS485 mehrere > Optokoppler über eine 50m lange Leitung zuverlässig triben kann. Tja, so sind halt die Studenten von der TU-Karl-Marx-Stadt ... MfG Klaus
IL485 sieht auch gut aus (kann kein RS422 - was Deiner Anforderung entspricht). Aber die DC-DC Wandlung kommt natürlich noch hinzu. Oder wie wird Dein Bus versorgt? ADM2487 ist 2 EUR günstiger als der schnellere ADM2482, kommt dafür nur auf 500 kbps. Peter
Guest schrieb: > Zudem bezweifle ich, dass ein normaler RS485 mehrere > Optokoppler über eine 50m lange Leitung zuverlässig triben kann. Dann hast du die Stromschnittstelle noch nicht richtig verstanden. Es fließt immer genug Strom, um Leitungskapazitäten schnell umzuladen und - wie der Name "Stromkreis" schon sagt - fließt auf der ganzen Leitung etwa der selbe Strom.
Besucher schrieb: > > Dann hast du die Stromschnittstelle noch nicht richtig verstanden. Es > fließt immer genug Strom, um Leitungskapazitäten schnell umzuladen und - > wie der Name "Stromkreis" schon sagt - fließt auf der ganzen Leitung > etwa der selbe Strom. Sorry, aber was hat eine Stromschnittstelle mit RS485 zu tun? Bei RS485 wird die Spannungs-Differenz zwischen den beiden Leitungen ausgewertet. Diese Spannung-Differenz muß mindestens 200mV betragen. Nirgendwo ist von Strom die Rede. Das sieht man ja auch daran, daß die Bus-Teilnehmer parallel und nicht in Reihe geschaltet werden. Und wenn man einen zusätzlichen Bus-Teilnehmer anschließt, fließt eben mehr Strom. Nochmal: Der RS485 ist keine Stromschnittstelle, wie z.B. 4-20mA. Hier wird mit Spannungspegel der beiden differenziellen Leitungen gearbeitet.
@Rene: > IL485, bringt alles mit und ist einen Blick Wert. Fast alles :) Eine Spannungsversorgung fehlt ja noch. Digikey hat den für über 13€ im Angebot, das ist ein bisschen viel. @Peter: > Aber die DC-DC Wandlung kommt natürlich noch hinzu. Oder wie wird Dein Bus > versorgt? Was wäre denn im DMX-Umfeld üblich? Bzw. gibt's da nur direkt 230V-Netzteile onboard oder ist Steckernetzteil auch üblich? > ADM2487 ist 2 EUR günstiger als der schnellere ADM2482, kommt dafür nur > auf 500 kbps. 500kbps würden ja für DMX reichen, der ADM2487 liegt bei etwa 7€, der ADM2587 (isoPower) bei etwa 9€, also wäre der dann eher zu bevorzugen, denke ich mal. (Oder?) Ralf
Bernd S. schrieb: > Nirgendwo ist von Strom die Rede. Sollte es aber. Überleg mal, welche Funktion ein bei längeren RS-485 Leitungen übliches Bias-Netzwerk hat. Die 120Ω sorgen genau dafür, dass ein anständiger Strom fließt.
Wie gesagt, der ADM2587 mit isoPower braucht spezielle EMV-Massnahmen, die man gemaess AN mit einer entsprechend gelayouteten 4lagigen Platine erreicht (wegen der kleinen Wicklung wird mit hohen Frequenzen gearbeitet, sodass Du neben Wandlung und Isolation auch noch einen Kurzwellensender mitbekommst). Sofern Du nicht sowieso 4lagig arbeitest, gehe ich davon aus, das die externe Wandlung mit ADM2487 billiger kommt als die 2 zusaetzlichen Lagen.
Besucher schrieb: > Bernd S. schrieb: >> Nirgendwo ist von Strom die Rede. > Sollte es aber. Überleg mal, welche Funktion ein bei längeren RS-485 > Leitungen übliches Bias-Netzwerk hat. Die 120Ω sorgen genau dafür, dass > ein anständiger Strom fließt. Was hier angesprochen wurde, sind 50m. Das ist keine "längere Leitung". Wenn wir von 500 oder 1000m reden, dann ist das eine längere Leitung, aber nicht 50m. Und du hattest von einer Stromschnittstelle gesprochen. Genau das ist aber der RS485 nicht. Auch wenn da Abschlußwiderstände am Bus sind, es bleibt trotzdem eine differenzielle Spannungsauswertung. Klar fließt über die 120Ohm ein Strom, aber von den Busteilnehmern wird als Sender eine Spannung angelegt und als Empfänger eine Spannung detektiert (bzw. eine Spannungsdifferenz). Eine Stromschnittstelle ist z.B. die bei Meßfühlern übliche 4-20mA. Dort wird mit einem Schleifenstrom gearbeitet und die Teilnehmer sind in diesem Falle in Reihe geschaltet. Es soll ja der Strom beeinflußt werden (Sender) oder der Strom gemessen werden (Empfänger), und nicht die Spannung. Und dort gibt es auch keine differenziellen Spannungen, sondern nur einen einzigen geschlossenen Stromkreis. Auch keine Parallelschaltungen oder Abschlußwiderstände. Nur weil bei RS485 auch ein Strom fließt, ist es noch lange keine Stromschnittstelle. Die Signalübertragung geschieht mittels einer Spannung. Und bei einer Stromschnittstelle wird das Signal mittels Stromänderung übertragen. Nur das wollte ich damit ausdrücken. Und nicht, daß dort überhaupt kein Strom fließt. Einverstanden? :-)
Bernd S. schrieb: > Das hier angesprochen wurde, sind 50m. Das ist keine "längere Leitung". Das hängt von der Datenübertragungsrate ab. Auch EIA-485 macht über die spezifizierten 1200m nicht mehr die spezifizierten 10MBd. > Und bei einer Stromschnittstelle wird das Signal mittels > Stromänderung übertragen. Ob man nun einen Strom durch eine Bürde fließen läßt und darüber die Spannung mißt, unterscheidet sich empfängerseitig nicht wirklich von einem Bus mit Abschluß (zumindest für digitale Übertragung). Senderseitig hast du natürlich Recht. Bei einer Spannungsschnittstelle mit Abschlußwiderstand wird der Strom gesteuert, bei einer Stromschnittstelle geregelt. > Einverstanden? :-) Passt schon :-)
Hallo, so, melde mich nun auch noch mal zu Wort, bin leider in dem Projekt unterbrochen worden :/ Ich bin noch etwas unentschlossen, ob ich nun die diskrete Lösung mit Optokopplern aufbaue oder einen intern galvanisch getrennten Treiber verwende. Mit ziemlicher Sicherheit wird's keiner mit einem integrierten Regler, diese Variante fällt aufgrund der o.g. Nachteile (Multilayer-PCB, etc.) raus. Also ein externer DCDC-Wandler. Für welche Leistung muss dieser ausgelegt sein? Die meisten RS485-Treiber haben soweit ich sehen kann einen Kurzschlussstrom von +-250mA, d.h. der Regler sollte entweder mindestens 1.5W (@5V) können oder kurzschlussfest sein, dann braucht der Regler nicht soviel Leistung abkönnen, ist das korrekt oder Denkfehler? Ralf
Wenn ein RS485-Treiber 250mA auf den Bus zu legen müssen meint, dann ist längst etwas nicht mehr in Ordnung und er kann es auch mit dem Strom nicht reparieren. Ich plädiere für die kurzschlussfeste Versorgung.
@Konrad: > Wenn ein RS485-Treiber 250mA auf den Bus zu legen müssen meint, dann ist > längst etwas nicht mehr in Ordnung und er kann es auch mit dem Strom > nicht reparieren. Ich plädiere für die kurzschlussfeste Versorgung. Hmmmm... ich weiss nicht, für mich liest sich das so, dass das eben der Strom ist, der fließt, wenn zwei Transceiver gegeneinander treiben. Da muss sich der Treiber nicht unbedingt "reparieren" :) Ich denk ich werd schauen, dass ich einen kurzschlussfesten DCDC-Wandler mit 1.5W finde, mal schauen was die so kosten. Ralf
Ein SN75176 - der als Stromfresser gilt - liegt bei ca. 40mA Stromaufnahme, wenn er etwas tut und der Bus OK ist. (Leider braucht er beim Nichtstun auch nicht viel weniger.)
@Konrad: > Ein SN75176 - der als Stromfresser gilt - liegt bei ca. 40mA > Stromaufnahme, wenn er etwas tut und der Bus OK ist. (Leider braucht er > beim Nichtstun auch nicht viel weniger.) Das wäre der normale Anwendungsfall. Es ging mir um den Fall, dass zwei Treiber gegeneinander arbeiten, und der DCDC-Wandler das dann verkraften muss. Ralf
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