Hallo, habe mir dieses Netzteil gekauft: http://www.bicker.de/index.php/bicker/Produkte/Netzteile/Tischnetzteile/TRG150A Laut den Datenblattangaben soll dieses Netzteil einen Leerlaufverbrauch von <0,5W haben. Nun habe ich versucht das mal nachzumessen und zwar mit seeeehr einfachem Messequipment. Ich spreche von einem Düwi Energiekosten Messgerät. Das hier: http://www.naan.de/an/technik/duewi-05370 Damit messe ich bei dem Netzteil einen Leerlaufverbrauch von 18 Watt (Angezeigt wird ein cosphi=1,0, Netzteil macht aktive PFC). Mal im ernst, das kann doch nicht sein. Ist schon eine ein große Diskrepanz zwischen der Datenblattangabe und dem gemessenen Wert. Oder ist das hier mal wieder ein klarer Fall von "Wer misst, misst Misst!"? Grüße
Markus B. schrieb: > Damit messe ich bei dem Netzteil einen Leerlaufverbrauch von 18 Watt Komplett ohne Last? Wenn ein solches Netzteil tatsächlich einen Leerlauf-Eigenverbrauch von 18W hätte, dann müsste es bereits im Leerlauf recht heiss werden. Das kann man also auch ohne präzises Messgerät feststellen. > Oder ist das hier > mal wieder ein klarer Fall von "Wer misst, misst Misst!"? Welchen Verbrauch misst dieses Messgerät bei deinem Handy-Lader, aktiv wie inaktiv? Wenn dabei auch 18W rauskommen, dann ist dein Handy-Lader entweder schon bös am stinken, oder das Messgerät stinkt. Qualitativ ziemlich gut ist trotz seines geringen Preises das KD 302 von Reichelt, auch bei einstelligen Watt noch zu gebrauchen. In diesem Bereich sind manche Messgeräte völlig unbrauchbar, auch wenn sie bei 3 Kilowatt vielleicht ok sind.
Danke A. K. für die schnelle Einschätzung der Lage. > Komplett ohne Last? Ja komplett ohne Last. DC-Stecker liegt einsam und alleine auf meinem Schreibtisch rum. > Wenn ein solches Netzteil tatsächlich einen Leerlauf-Eigenverbrauch von > 18W hätte, dann müsste es bereits im Leerlauf recht heiss werden. Das > kann man also auch ohne präzises Messgerät feststellen. Das dachte ich mir auch. Der gesunde Menschenverstand sagt einem das ja irgendwie auch. Und es ist tatsächlich so, dass es nicht warm wird. > Welchen Verbrauch misst dieses Messgerät bei deinem Handy-Lader, aktiv > wie inaktiv? Wenn dabei auch 18W rauskommen, dann ist dein Handy-Lader > entweder schon bös am stinken, oder das Messgerät stinkt. Bei meinem Handy-Ladegerät zeigt das Messgerät nichts brauchbares an. Mal sind es 0 Watt mal kurzzeitig 6 Watt. Dabei ist es egal ob das Handy angestöpselt ist oder nicht.
Markus B. schrieb: > Bei meinem Handy-Ladegerät zeigt das Messgerät nichts brauchbares an. > Mal sind es 0 Watt mal kurzzeitig 6 Watt. Dabei ist es egal ob das Handy > angestöpselt ist oder nicht. Dann ist das Messgerät in diesem Bereich unbrauchbar, taugt allenfalls für Verbrauchmessung deiner Kaffeemaschine. Beispiel für 2 Messgeräte mit Handy-Ladegerät: PM777: Anzeige 0VA bei Direktladung. KD302: Anzeige 4,3W bei Direktladung, 3,4W bei USB-Ladung 500mA, also ca. 2,5W Last sekundär. Im unteren zweistelligen Bereich kommt beim PM777 immerhin eine Anzeige, aber so um die 6W mehr als bei zu bekannten Daten passenden Ergebnissen vom KD302.
Mess mal noch eine Glühlampe mit zb 60W und dann häng das Netzteil mit dran (über ne Mehrfachsteckdose), evtl bekommst du dann bessere Ergebnisse weil du aus dem einstelligen W-Bereich raus bist.
Hallo, es ist allgemein bekannt, dass viele solche Messgeräte, besonders die billigen, bei niedriger Leistung (unter 100W) überhaupt keine brauchbaren Messwerte liefern. Das Datenblatt ist glaubwürdiger als dein Messequipment. Gruss Reinhard
Hallo, da kommen dir leider solch "böse" Sachen wie das Kokusnuss Vieh ;-) (natürlich korrekt der cosinus phi - Phasenverschiebungswinkel), die "lustige" Stromaufnahmecharakteristik von Schaltnetzteilen und dann noch die niederige Eingangsleistung (dein "Mess"-Gerät ist sicherlich für max.10A oder 16A ausgelgt - also ungefähr max.3600 W und darauf bezieht sich die Messgenauigkeit => 1% sind dann schon 3,6W... ) in die Quere. Die Leistungsaufnahme von Schaltnetzteilen, auch in Form von Energiesparleuchten, LED Leuchten u.ä. ist leider alles andere als trivial - selbst bessere Energiemessgeräte aus den Konsumerbereich welche die Phasenverschiebung von Verbrauchern mit induktiven / kapazitiven Anteilen herausrechnen können haben bei Schaltnetzteilen (dazu gehören auch die "versteckten" Schaltnetzteile der erwähnten Energiesparleuchten) massive Probleme. Um die Energieaufnahme solcher Lasten korrekt messen zu können ist einiges an Wissen notwendig (um die Messergebnisse richtig interpretieren zu können) - und die 9,95 € bis 99,99 € Energiekosten-"messgeräte" sind leider je nach Qualität bestenfalls grobe Schätzeisen - geeignete Messgeräte kosten deutlich mehr. Die Leistungsaufnahme eines belasteten Schaltnetzteils zu messen kann dank der meist sehr ungleichmäßigen Belastung durch die modernen Digitalelektronik fast schon zur Wissenschaft werden. mfg Bastler
Bastler schrieb: > also ungefähr max.3600 W und darauf bezieht > sich die Messgenauigkeit => 1% sind dann schon 3,6W... ) in die Quere. rechne nochmal ;) generell sind diese 0815 messgeräte nicht dazu geeignet kleine leistungen zu messen... ab > 300watt liefern die brauchbare schätzwerte an denen man sich orientieren kann
Bastler schrieb: > Die Leistungsaufnahme eines belasteten Schaltnetzteils zu messen kann > dank der meist sehr ungleichmäßigen Belastung durch die modernen > Digitalelektronik fast schon zur Wissenschaft werden. eigentlich nicht, einfach U*I und oft genug messen. (also nicht Effektivwerte verwenden) Oder noch einfach einen der vielen IC verwenden die in den elektronischen Zähler verwendet werden. Diese sind gar nicht so teuer.
Andi D. schrieb: > generell sind diese 0815 messgeräte nicht dazu geeignet kleine > leistungen zu messen... ab > 300watt liefern die brauchbare schätzwerte > an denen man sich orientieren kann Kann sein, muss aber nicht. Ist ja nicht so, dass da noch nie jemand öffentlich gemessen hätte. Die c't hatte das vor ein paar Jahren mal getan, den Artikel gibts hier: http://www.reichelt.de/index.html?;ACTION=7;LA=3;OPEN=0;INDEX=0;FILENAME=D100%252FCT2408226231.pdf
Peter II schrieb: > Oder noch einfach einen der vielen IC verwenden die in den > elektronischen Zähler verwendet werden. Diese sind gar nicht so teuer. Gemäss besagtem Artikel steckt im 10€ KD302 ein Cirrus CS5460A drin.
Markus B. schrieb: > (Angezeigt wird ein cosphi=1,0, Netzteil macht aktive PFC). Wenn das wirklich so ist, kannst Du auch den Stromverbrauch mit einem Amperemeter messen. Wenn sich dann ein deutlich niedrigerer Verbrauch ergibt, ist dass dann wohl der richtige Wert. Gruss Harald
Harald Wilhelms schrieb: > Wenn das wirklich so ist, kannst Du auch den Stromverbrauch mit > einem Amperemeter messen. Bei einem 150W SNT ist PFC Pflicht und in solchem Gehäuse muss es ausserdem eine aktive sein Aber: Das gilt unter Last. Die Stromverlaufskurve im Leerlauf interessiert kein Schwein. Bei PC-SNTs ist die PFC im Standby abgeschaltet.
Markus B. schrieb: > Damit messe ich bei dem Netzteil einen Leerlaufverbrauch von 18 Watt 100W-Glühlampe (als ohmsche Last) parallel schalten und dann nochmals mit und ohne Netzteil messen wäre eine Idee. Diese Differenz könnte sich der Wahrheit nähern. Bei angeblich 18W könnte man auch die Wärmeentwicklung des Netzteils merken/berechnen/vergleichen.
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