Forum: PC Hard- und Software DVD für 1000 Jahre?


von hp-freund (Gast)


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Hat jemand eine Ahnung ob das wieder nur eine hochtrabende Werbung ist 
oder könnte man sich tatsächlich mal darauf verlassen das eine DVD 
solange lebt wie man selbst?

Es geht um die neue M-DISC.

z.B.: ebay 140852336473 für den Brenner und DVD 120960478451

Meint ihr man könnte es mal wagen?

von Norbert (Gast)


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hp-freund schrieb:
> Meint ihr man könnte es mal wagen?

Können wir dir in 1000 Jahren sagen!

von hp-freund (Gast)


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Mir würden meine statistischen 25 Restjahre schon reichen ;-)

von Norbert (Gast)


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Schrieben sie in der Werbung zufällig auch wie lange Lesegeräte bzw. 
deren Interfaces zur Verfügung stehen?

Wenn du etwas wirklich Langlebiges haben möchtest,
sprich mit einem Steinmetz! ;-)

von Marketing Geblubber (Gast)


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"Datensicherheit von bis zu 1.000 Jahren". Wenn ich "bis zu" lesen muß, 
ist jedes Thema für mich abgehakt. In 1000 Jahren wird es wohl auch 
schwierig sein ein DVD Lesegerät dafür noch aufzutreiben.

von Manfred (Gast)


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So weit ich mich erinnern kann wurde hierzulande schon einmal eine 
tausendjährige Haltbarkeit versprochen - die Sache hielt jedoch 
letztendlich nur zwölf Jahre.

von Timmo H. (masterfx)


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Ob es nun wirklich 1000 Jahre weiß ich nicht, aber die Technologie 
scheint durchaus Hand und Fuß zu haben.

> Wenn du etwas wirklich Langlebiges haben möchtest,
> sprich mit einem Steinmetz! ;-)
Und so ähnlich funktioniert das auch bei der M-Disk.

Einige Leute im Netz haben schon ein paar Dauertest gemacht, z.B. DVD / 
M-Disk über 2 Jahre in der Sonne liegen lassen etc. Zumindest das hat 
der M-Disk nichts ausgemacht.

Nur wie ja bereits gesagt wurde, irgendwann gibts halt die Lesegeräte 
nicht mehr.

von Bastler (Gast)


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> Meint ihr man könnte es mal wagen?
wenn Du die Kosten nicht scheust, würde ich es machen.
Problem ist der Medienpreis.

> In 1000 Jahren wird es wohl auch
> schwierig sein ein DVD Lesegerät dafür noch aufzutreiben.
Bandlaufwerke kannst Du heute ja auch noch erwerben und selbst wenn die 
Datensicherheit nur 100 oder 200 Jahre beträgt, reicht das noch aus um 
ein Backup auf ein Medium der neusten Generation zu machen.
Damit macht sich eine Sicherung auf M-disc für wichtige Daten schon 
bezahlt und in Kombination ist es noch besser.

von Bastler (Gast)


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> Nur wie ja bereits gesagt wurde, irgendwann gibts halt die Lesegeräte
> nicht mehr.
totaler Quatsch, solange es nichts besseres (in puncto Datensicherheit) 
gibt halten sich Lesegeräte sehr lange auf dem Markt. Es ist eine Frage 
der Massenproduktion und des Preises.

von Norbert (Gast)


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Ich hatte den (echten) Steinmetz nicht ohne Hintergedanken erwähnt. ;-)

Wenn man ein drittel Jahrhundert im IT Sektor arbeitet und wirklich 
jeden Quatsch miterlebt hat, inklusive der Vergänglichkeit von 
Interfaces, dann schmunzelt man bei vollmundig angekündigten 'neuen' 
Technologien.

Und von der Jugend wird man als alter Sack belächelt ;-)

Meiner Meinung nach gibt's nur einen gangbaren Weg:
Alle paar Jahre die Daten auf neue Mainstream Technologien umkopieren.

Jeweils in einem extrem redundanten Format, vgl. zB. PAR[1-2] auf 
verschiedenen Technologien.

Neuerdings kann das auch gerne sehr stark verschlüsselt in der 'Cloud' 
bei versch. Providern sein.

Alles andere ist Pokern!

von Bastler (Gast)


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Die Vorgänger-Varianten Bandlaufwerke, Mo-Disc, DVD-Ram bekommt man ja 
auch noch am Markt und DVD-Ram wird sich noch aufgrund der Flut 
kompatibler Geräte sehr lange halten.

von Marketing Geblubber (Gast)


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Bastler schrieb: "totaler Quatsch, solange es nichts besseres (in puncto 
Datensicherheit) gibt halten sich Lesegeräte sehr lange auf dem Markt. 
Es ist eine Frage  der Massenproduktion und des Preises."

Die Erfahrung aus der Vergangenheit sieht allerdings anders aus. Bisher 
hat es immer etwas "besseres" gegeben. Wie sonst sollte unser 
Wirtschaftssystem sonst auch funktionieren.

von hp-freund (Gast)


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Na ja, wie gesagt bis zu meinem Verfallsdatum sollte es schon reichen.
Die langlebigsten elektronischen Datenträger die ich bis jetzt hatte 
waren die 5,25 Zoll Disketten aus den frühen 80ern.
Zuletzt getestet Mitte 2012.
Die dazugehörige Technik hab ich natürlich auch konserviert.
Könnte also sein das ich auch ein paar DVD Laufwerke über die Jahre 
retten kann.
Ich denke ich werde es mit M-DISC mal versuchen.

Danke für eure Meinungen ...

von Bastler (Gast)


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> Neuerdings kann das auch gerne sehr stark verschlüsselt in der 'Cloud'
> bei versch. Providern sein.
die riskanteste Form der Sicherung ;-)

von hp-freund (Gast)


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Bastler schrieb:
> die riskanteste Form der Sicherung ;-)

sehe ich auch so

von mhh (Gast)


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Die Fehlerraten frisch nach dem schreiben sind 4 mal so hoch wie bei 
TYG02 (Japan) & MCC 003 (Taiwan), und mehr als dreimal so hoch wie bei 
MCC 02RG20 (Taiwan).

Auf den M-Disc sind stellenweise Produktionsfehler erkennbar (abgesehen 
vom außerdem anhaftendem Staub). Das bedeutet, daß schon am Anfang eine 
gewisse Anzahl der teuer erstandenen Rohlinge der Rundablage zum Opfer 
fällt. Bei mir erweckte das jedenfalls kein Vertrauen bzgl. 
Datensicherheit. Das Nützlichste am Rohling war auf der Rückseite das 
Video mit dem Testbild...

von Timmo H. (masterfx)


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Bastler schrieb:
>> Meint ihr man könnte es mal wagen?
> wenn Du die Kosten nicht scheust, würde ich es machen.
> Problem ist der Medienpreis.
Naja 3,5€ ist noch im Rahmen


Bastler schrieb:
>> Nur wie ja bereits gesagt wurde, irgendwann gibts halt die Lesegeräte
>> nicht mehr.
> totaler Quatsch, solange es nichts besseres (in puncto Datensicherheit)
> gibt halten sich Lesegeräte sehr lange auf dem Markt. Es ist eine Frage
> der Massenproduktion und des Preises.
Das mag bei Datensicherungs-Systeme stimmen die für den professionellen 
Einsatz gemacht sind (eben wie z.B. Bandlaufwerke). Für Rechenzentren 
wäre 4,7GB einfach viel zu klein. Selbst 50 GB einer Bluray sind noch 
viel zu wenig um professionelle Datensicherung zu betreiben. Hinzu kommt 
noch die Datenrate. Bandlaufwerke wie das IBM 3592 können bis zu 4 TB 
fassen und schreiben mit 250 MB/s.
Da ändert auch ein Hersteller der für dieses Format nun ein Medium 
entwickelt hat welches 1000 Jahre hält nicht an dem Aussterben. Die 
Datenträger für den Massenmarkt müssen sich viel zu schnell 
weiterentwickeln um das immer größere Datenaufkommen für Filme, Bilder, 
Software, Games etc abzudecken.

von Marketing Geblubber (Gast)


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Bitte hp-freund tu es nicht. Wer weis ob du überhaupt noch 25 Jahre 
lebst. Ich wünsche es Dir, aber falls nicht, wirst Du dich über die 
unnütze Ausgabe noch im Grab ärgern.

von Norbert (Gast)


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Bastler schrieb:
> Die Vorgänger-Varianten Bandlaufwerke, Mo-Disc, DVD-Ram bekommt man ja
> auch noch am Markt und DVD-Ram wird sich noch aufgrund der Flut
> kompatibler Geräte sehr lange halten.

QIC Tape-Drives mit Controllern für die es heute noch nicht einmal 
Steckplätze in Mainboards gibt, oder Software die damit umgehen kann?

OK, nehmen wir an wir haben etwas damals extrem Modernes:
QIC mit SCSI Interface!
Läuft die DOS Software noch? Welcher Hersteller, Normen/Datenformate 
gab's damals nicht (bzw. hunderte Verschiedene).
Bei Linux/Unix hat man vielleicht noch eine Chance.

8", 5 1/4", 3 1/2" Floppies, ZIP, JAZZ, usw. ...

Das Zeug wird schneller rausgehauen als Küchenschaben sich vermehren.

Und verwittert schneller als ein Victoria's Secret model im 
Scheinwerferlicht!

von Bastler (Gast)


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> Die Erfahrung aus der Vergangenheit sieht allerdings anders aus. Bisher
> hat es immer etwas "besseres" gegeben. Wie sonst sollte unser
> Wirtschaftssystem sonst auch funktionieren.
das stimmt so nicht - Mo-Disc hat sich sehr lange im Medizinbereich 
gehalten, usw., usw. ... so schnell ist der Fortschritt eben doch nicht, 
sonst gäbe es heute nur noch E-Books statt Bücher, Schallplatten wären 
tot, etc.
Es ist alles nur eine Frage des Preises und der Marktsättigung.
Du hättest heute noch VHS-Kassetten, wenn die Preise für DVDs nicht im 
Keller wären.

von Icke ®. (49636b65)


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Was nützt die Haltbarkeit, wenn man nicht wirklich viel draufbekommt. 
4,7GB sind angesichts der mittlerweile zu sichernden Datenmengen ein 
Furz im Sturm. In einigen von mir betreuten Firmen fallen jetzt schon 
mehrere 100 GB an, bei Privatleuten wegen der vielen Multimediainhalte 
noch mehr.

von Norbert (Gast)


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Bastler schrieb:
> die riskanteste Form der Sicherung ;-)

Redundant bezog sich auf PAR1/2 Mechanismen bei denen man zB 7 Teile an 
sieben verschiedenen Stellen sichert,
aber man zB nur 4 Teile für eine erfolgreiche Restaurierung braucht.

Und ja, man sichert selbstverständlich nicht nur in der Cloud.

Die Macht der Mathematik! ;-)

von hp-freund (Gast)


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@ Marketing Geblubber

Meinst Du wegen meiner Daten oder wegen dem Wirtschaftssystem?

@ Norbert
Ich habe auch schon etliche Bänder verschiedener Dichten und Hersteller 
überlebt. Hatte mir damals auch mehr davon erhofft.

von Bastler (Gast)


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> OK, nehmen wir an wir haben etwas damals extrem Modernes:
> QIC mit SCSI Interface!
SCSI war damals der professionale Ansatz.

> Läuft die DOS Software noch? Welcher Hersteller, Normen/Datenformate
> gab's damals nicht (bzw. hunderte Verschiedene).
Ich bin kein Windows-Kenner, aber wenn es da nichts gibt, ist das für MS 
und die Windowswelt ein Armutszeugnis!

> Bei Linux/Unix hat man vielleicht noch eine Chance.
na also, das bessere? System hat alles inclusive.


> 8", 5 1/4", 3 1/2" Floppies, ZIP, JAZZ, usw. ...
wird nicht mehr produziert, zu hohe Produktionskosten!

> Das Zeug wird schneller rausgehauen als Küchenschaben sich vermehren.
zu hohe Produktionskosten, sonst würde heute noch produziert.

> Und verwittert schneller als ein Victoria's Secret model im
> Scheinwerferlicht!
reicht aus, wenn die Lagerung stimmt.

von Bastler (Gast)


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> Was nützt die Haltbarkeit, wenn man nicht wirklich viel draufbekommt.
> 4,7GB sind angesichts der mittlerweile zu sichernden Datenmengen ein
> Furz im Sturm. In einigen von mir betreuten Firmen fallen jetzt schon
> mehrere 100 GB an, bei Privatleuten wegen der vielen Multimediainhalte
> noch mehr.
tja, back to the roots - heute muß ja auch jeder Furz gesichert werden 
... das ist der Denkfehler.

von Bastler (Gast)


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> Ich habe auch schon etliche Bänder verschiedener Dichten und Hersteller
> überlebt. Hatte mir damals auch mehr davon erhofft.
das wär mal eine interessante Frage, bei Bändern hast Du einen 
Kopiereffekt, bei Disketten m.W. nicht.
Jetzt ist die Frage, um welchen Faktor die Magnetisierung pro Jahr 
nachläßt bzw. ob sich das nicht durch Einstellung am Lesegerät 
kompensieren läßt.

von Michael_ (Gast)


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Bastler schrieb:
>> Läuft die DOS Software noch? Welcher Hersteller, Normen/Datenformate
>> gab's damals nicht (bzw. hunderte Verschiedene).
> Ich bin kein Windows-Kenner, aber wenn es da nichts gibt, ist das für MS
> und die Windowswelt ein Armutszeugnis!
>
>> Bei Linux/Unix hat man vielleicht noch eine Chance.
> na also, das bessere? System hat alles inclusive.

Nimm mal den Mund nicht so voll!
Ich hab hier noch QIC-80 samt ISA-Kontroller rumliegen. Da könntest du 
dich dran schaffen. Es gab da mehrere Hersteller mit inkompatiblen 
Laufwerken und Kontrollern. Nichts passte zueinander, auch die Treiber 
nicht.

von Norbert (Gast)


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Bastler schrieb:

> Ich bin kein Windows-Kenner, aber wenn es da nichts gibt, ist das für MS
> und die Windowswelt ein Armutszeugnis!

Dann hätten wir das schon mal festgeklopft! Gerechterweise muß man aber 
festhalten das der Anteil der Win-knows Jünger damals tendentiell noch 
höher war als heutzutage. Richtige Betriebssystem waren damals ein Werk 
des Teufels und zudem nicht bunt genug.
Lachen musste ich nur als Microsoft mit XENIX kam!

>> Bei Linux/Unix hat man vielleicht noch eine Chance.
> na also, das bessere? System hat alles inclusive.

QIC Driver im Linux Universum gab's/gibt's wirklich.
Damit habe ich einige alte Bänder im Kundenauftrag gelesen.
Es gab nur keine Dokumentation zum Datensicherungsformat (prä-Internet)
Also reverse-engineering mit entsprechenden Aufwand (im dreistelligen! 
Stunden Bereich)
Die Daten waren wohl wichtig genug.

So etwas würde ich allerdings nicht Datensicherung nennen, sondern 
extreme BWLer Dummheit (kein regelmäßiger Umstieg auf neue Technologie, 
schien wohl zu teuer)

Wie man es auch betrachtet, wir hatten noch NIE ein wirkliches 
Langzeit-Archivierungssystem welches für averageJoe erschwinglich war.

von Marketing Geblubber (Gast)


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Bastler schrieb: "...bei Bändern hast Du einen Kopiereffekt, bei 
Disketten m.W. nicht. Jetzt ist die Frage, um welchen Faktor die 
Magnetisierung pro Jahr  nachläßt bzw. ob sich das nicht durch 
Einstellung am Lesegerät
kompensieren läßt."

Meine 3 1/2 Zoll Floppies sind inzwischen allesamt hinüber. Lassen sich 
auch nicht mehr formatieren, Und damals kostete ein Zehnerpack 100 Mark.
Für eine Linuxdistribution (Slackware 0.9) brauchte man damals (vor 20 
Jahren) einen Schuhkarton voller Disketten. Beim Installieren mußte man 
Diskjockey spielen (Disk1 rein, Disk2 rein, wieder Disk1 rein usw.) 
Sowas würde sich heute keiner mehr antun.

PS: SCSI Qic Tapes und DAT Tapes sind auch vorzeitig entsorgt worden, da 
die Sicherung einer 100MByte Festplatte Stunden benötigte und das 
Zurücklesen einzelner Dateien im ähnlichen Zeitrahmen lag.

von Frank K. (fchk)


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Norbert schrieb:

> Wie man es auch betrachtet, wir hatten noch NIE ein wirkliches
> Langzeit-Archivierungssystem welches für averageJoe erschwinglich war.

http://www.ollydbg.de/Paperbak/index.html

fchk

von hp-freund (Gast)


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Marketing Geblubber schrieb:
> Meine 3 1/2 Zoll Floppies sind inzwischen allesamt hinüber.

Meine auch. Das war ein echter Flopp ;-)

von Bastler (Gast)


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> Nimm mal den Mund nicht so voll!
> Ich hab hier noch QIC-80 samt ISA-Kontroller rumliegen. Da könntest du
> dich dran schaffen. Es gab da mehrere Hersteller mit inkompatiblen
> Laufwerken und Kontrollern. Nichts passte zueinander, auch die Treiber
> nicht.
Die Bänder sind ja wohl Standardmaß, sonst würden sie nicht QIC-80 
heißen?
Formatierung und FAT sollte ebenfalls Standard sein, oder ?
Was die Hardware betrifft:
Hier zahlte sich damals SCSI aus, es gab diese Treiberprobleme nicht 
...und SCSI-Kontroller bekommst Du heute noch, sogar mit PCI-E.



> So etwas würde ich allerdings nicht Datensicherung nennen, sondern
> extreme BWLer Dummheit (kein regelmäßiger Umstieg auf neue Technologie,
> schien wohl zu teuer)
wie Du weiter oben geschrieben hast, mehrfach Sicherung auf 
unterschiedlichen Medien, alles andere ist Leichtsinn.

> Wie man es auch betrachtet, wir hatten noch NIE ein wirkliches
> Langzeit-Archivierungssystem welches für averageJoe erschwinglich war.
heute schon: meine Favoriten sind DVD-Ram und M-Disc, ggf. noch Mo-Disc.
Kritisch sind eher die Datenmengen. Da hilft nur Beschränkung.
Und Bilder?
Bleibt zu hoffen, daß Celluloid noch lange weiterlebt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Langzeitarchivierung

von Norbert (Gast)


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Frank K. schrieb:
> Norbert schrieb:
>
>> Wie man es auch betrachtet, wir hatten noch NIE ein wirkliches
>> Langzeit-Archivierungssystem welches für averageJoe erschwinglich war.
>
> http://www.ollydbg.de/Paperbak/index.html
>
> fchk

Die Idee ist schon locker anderthalb Jahrzehnte alt.

In größerem Umfang wird das allerdings zur Zeit nur im brasilianischen 
Regenwald umgesetzt.

Man muß sich halt entscheiden, Sauerstoff atmen oder Daten sichern.

von Timmo H. (masterfx)


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Bastler schrieb:
>> Wie man es auch betrachtet, wir hatten noch NIE ein wirkliches
>> Langzeit-Archivierungssystem welches für averageJoe erschwinglich war.
> heute schon: meine Favoriten sind DVD-Ram und M-Disc, ggf. noch Mo-Disc.
> Kritisch sind eher die Datenmengen. Da hilft nur Beschränkung.
Mo-Drives gibt es aber nicht mehr. Nur noch Datenträger. 
Glücklicherweise halten die Laufwerke länger als die heutigen 
DVD-Laufwerke. So kann man noch notfalls mit refurbished arbeiten.
DVD-RAM wird gerne mal als Archivierungsmedium empfohlen, aber oftmals 
gibt es Probleme mit der Lesbarkeit zwischen Verschiedenen 
Laufwerksherstellern. So mucken die Sony Optiarc z.B. gerne rum wenn sie 
eine DVD-RAM fressen müssen die mit einem anderen Laufwerk 
beschrieben/formatiert wurde. Ist halt nur noch alles billiger 
China-Schrott für <20€.

von Norbert (Gast)


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Bastler schrieb:
> Formatierung und FAT sollte ebenfalls Standard sein, oder ?

Definitiv: NEIN

Jeder Hersteller hat sein eigenes (unverdauliches) Süppchen gekocht.

Wer kann sich noch an Fifth Generation Software erinnern?

Die haben damals ein Datenformat ersonnen bei dem man dem Backup Medium 
physikalischen Schaden zufügen konnte und die Daten trotzdem 
restaurieren konnte.
Die Ersten, die Daten mit FEC gesichert haben!
Ein mathematisches Prinzip wirklich gut umgesetzt.

...

Software war 'closed source'.

Firma weg!

Daten weg!

von hp-freund (Gast)


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Bastler schrieb:
> heute schon: meine Favoriten sind DVD-Ram und M-Disc,

Danke noch mal für die Zustimmung zu M-DISC.
Es ist schon so das die richtige Organisation von grosser Bedeutung ist.
Sehr viele Install Dateien z.B. braucht man nur ein eiziges Mal da es 
beim nächsten Mal sowieso eine neue Version gibt. Also nach der 
Installation gleich weg damit.
Und Filme? Na ja. Bis auf ein paar Einzelne reicht auch einmal ansehen.
Musik? Wie Homer Simpson schon sagte war die Musikgeschichte in den 
80ern
abgeschlossen :-)

von Norbert (Gast)


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hp-freund schrieb:
> Wie Homer Simpson schon sagte war die Musikgeschichte in den
> 80ern > abgeschlossen :-)

Das unterschreibe ich!

von Michael_ (Gast)


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Bastler schrieb:
> Die Bänder sind ja wohl Standardmaß, sonst würden sie nicht QIC-80
> heißen?
> Formatierung und FAT sollte ebenfalls Standard sein, oder ?
> Was die Hardware betrifft:
> Hier zahlte sich damals SCSI aus, es gab diese Treiberprobleme nicht
> ...und SCSI-Kontroller bekommst Du heute noch, sogar mit PCI-E.

Damals konnte sich der Normalbürger kein SCSI leisten!
Und die QIC-80 konnte man einfach nicht auf Laufwerken unterschiedlicher 
Hersteller laufen lassen. Schon wegen inkompatiblen Kompressionen.
Standard war 120MByte, sie gingen mit Kompression bis 420MByte.
Hab sie gerade noch mal in die Hand genommen. 120MByte kosteten 20DM.
Hab hier noch die TR-1. Die passte auch in die Laufwerke und sollte bis 
zu 1GB haben. TRAVAN, Colorado, Iomega und QIC-Wide, das waren noch 
Namen!
Ein herrliches Museum hab ich hier.

> Formatierung und FAT sollte ebenfalls Standard sein, oder ?
Eben nicht! FAT gab es da nicht und jeder machte seine eigene 
Formatierung.
Du konntest kein IOMEGA-Band in einem COLORADO-LW lesen können.

von F. F. (foldi)


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Michael_ schrieb:
> Damals konnte sich der Normalbürger kein SCSI leisten!

Jau! 1100 DM für die doofe Karte und 250 MB wurden auch in Gold 
aufgewogen.
Selbst die Kabel lagen, wenn ich mich recht erinnere, für ein externes 
um die 60 DM.
16 MB Ram für 1400 DM, nachdem diese Harzfabrik abgebrannt war.

Hab letztens erst den alten SCSI-Controller schweren Herzens weg 
geworfen.

von Icke ®. (49636b65)


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Bastler schrieb:
> tja, back to the roots - heute muß ja auch jeder Furz gesichert werden
> ... das ist der Denkfehler.

Ein gewisser Hang zum digitalen Messitum ist nicht zu leugnen. 90% der 
archivierten Filme und Fotos schaut kein Schwein jemals wieder an. Im 
Firmenumfeld muß man jedoch wohl oder übel alles sichern und der Trend 
zum papierlosen Büro sorgt zusätzlich für gewaltiges Datenaufkommen. 
Außerdem verschwendet moderne Software in Größenordnungen Speicherplatz, 
da sich kein Programmierer mehr um sparsamen Umgang mit Ressourcen 
schert. Der eigentliche Informationsgehalt der Daten ist nicht höher als 
früher aber sie belegen 100-1000x so viel Platz.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Neben der Langzeithaltbarkeit von Speichermedien kann auch deren 
Kapazität und Geschwindigkeit sie selbst in die Obsoleszenz 
katapultieren. Ich habe früher 3.5"-MO-Laufwerke verwendet, die Dinger 
gab es als SCSI-, IDE- und zum Schluss auch als USB-Laufwerke.
Allein, die Speicherkapazität von maximal 2.3 GB und die aus heutiger 
Sicht schneckenlahme Datenübertragungsrate von deutlich unter 1 MB/sec 
macht das ganze recht ... uninteressant.

Die Daten, die mir (neben denen im Rahmen meiner Arbeit entstandenen 
Sourcen etc.) am wichtigsten sind, sind Photographien, und die sind im 
Laufe der Zeit durch neuere Kameras immer voluminöser geworden. Bei 30 
MByte Dateigröße eines einzelnen Bildes (ich hebe natürlich die Rohdaten 
auf, nicht das bearbeitete Material, man hat ja auch früher die Negative 
und nicht die Abzüge archiviert) ist die zustandegekommene Datenmenge 
recht erheblich. Derzeit sind es zwischen 200 und 300 GB, das lässt sich 
mit redundant betriebenen Festplatten noch halbwegs handhaben.
Optische Datenspeicher (DVD, BluRay etc.) scheiden wegen unzureichender 
Kapazität aus, bleibt im Grunde genommen nur noch ein Bandlaufwerk, und 
da LTO in einer der neueren Inkarnationen. Das aber kostet wiederum doch 
einiges ... und der WAF ist sehr gering; die Dinger sind laut.

von F. F. (foldi)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Derzeit sind es zwischen 200 und 300 GB,

Ich hab da neuerdings ein "schwarzes Album, mit nem silbernen Knopf"...
dort bewahre ich "alle diese Bilder im Kopf"

von Viktor N. (Gast)


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>Die Erfahrung aus der Vergangenheit sieht allerdings anders aus. Bisher
hat es immer etwas "besseres" gegeben. Wie sonst sollte unser
Wirtschaftssystem sonst auch funktionieren.

Aeh ja. wie auch immer. Das Telephon meiner Eltern mit Waehlscheibe 
hielt ueber 20 Jahre. Der Hoerer alleine war schon gut gegen Einbrecher. 
Ein modernes Telehon haelt ... 4 Jahre ? Dann ist der Akku durch, oder 
kabelgebunden ... auch kaputt.
Nur wegen den 10000 neuen Features als von besser zu sprechen ist .. 
etwas schnell.

von Marwin (Gast)


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Viktor N. schrieb:
> Aeh ja. wie auch immer. Das Telephon meiner Eltern mit Waehlscheibe
> hielt ueber 20 Jahre.

Dann war es ein schlechtes Modell, ich habe hier Telefone, die sind 70 
Jahre alt und funktionieren noch gut. Und sowas kriegt man auch heute 
noch fuer wenig Geld, also nicht Jammern, einfach handeln.

Fuer meine Daten verzichte ich aber auf Lochkarten, auch wenn die extrem 
lange haltbar sind. Die kommen auf mein Raid und das folgt der 
Entwicklung, sprich: Es wird von Zeit zu Zeit durch ein aktuelles Modell 
ersetzt.

von Christian B. (casandro)


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Frank K. schrieb:
> http://www.ollydbg.de/Paperbak/index.html

Hmm, die Software ist eine Windows GUI Software, immerhin im Quellcode. 
Sprich spätestens in 10 Jahren wirst Du das neu schreiben müssen.
QR-Codes wären da sinnvoller, weil für die gibts schon mehrere 
unabhängige Dekodierungsprogramme, und ob Du wirklich pro Seite da so 
einen Heidenaufwand betreiben willst ist fraglich.

Für Langezeitbackups muss man folgende Dinge beachten:
1. Offene Formate verwenden, idealerweise einfacher Text ohne exotische 
Zeichen.
2. Offene Medien die weit verbreitet sind: Drucker und Scanner sind da 
schon mal ein guter Ansatz, ein inkompatibles System eines einzelnen 
Herstellers ist das nicht.
3. Medien die leicht kopierbar sind.
4. Sehr gute Organisation, so dass man nur wenige Datensätze lesbar 
machen muss um die gewünschten Daten zu erhalten.

Deshalb speichern Banken ihre Daten als Text auf Microfiche. Die können 
die Daten somit trivial einfach auch noch in 200 Jahren lesen. Da Banken 
jetzt nicht so viel Daten haben ist das alles kein Problem. Bilder kann 
man einfach als Bilder speichern, Datenbankdaten als Tabelle im Text. 
Und wenn man eine optimale Schrift gewählt hat kann man das auch noch in 
den Einzugsscanner packen und OCR drüber laufen lassen.
Das geht halt nicht für die Datenmengen die man daheim hat.

von Fried Chips with Beer (Gast)


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Im Prinzip ist doch die Idee mit der haltbaren DVD gar nicht so 
schlecht, wenn man sie richtig realisieren würde. Also die alternde 
organische Farbschicht durch etwas dauerhaftes ersetzt. Ist mit den 
Phasenumwandlung in den RW CD/DVDs schon relativ gut gelöst, sodass man 
zum Archivieren besser eine RW nimmt, da sich da kein Farbstoff 
zersetzen kann.

Ideal wäre natürlich eine DVD aus Glas, bei der der eigentliche 
Datenträger durch sowas wie eine sehr dünne (ein paar µm) Nickelschicht 
ersetzt ist und welche man mit einem z.B. gepulsten 
Rubinlaser/Farbstofflasers in einem speziellen Brennerlaufwerk 
beschreibt.

Wenn man einen Glasrohling nimmt, diesen mit einer Nickelschicht 
bedampft/sputtert und anschliessend mit einer weiteren 
Schutz-Glasschicht von oben verbackt oder mit Siliziummonoxid bedampft 
so sollte theoretisch eine recht haltbarer Datenträger rauskommen.

Da Glas auch Jahrhunderte überdauert und der Nickelschicht 
wahrscheinlich die Energie eines normalen Brennerlaufwerks nix ausmacht, 
kann man die DVD dann auch nicht versehentlich löschen. Nickel an sich 
ist auc schön oxidationsbeständig, dass es solche Sachen wie den 
Lochfrass bei den CDs auch nicht gibt.

Allerdings scheitet soetwas wahrscheinlich am Preis, weil es alle Leute 
billigst haben wollen

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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F. Fo schrieb:
> Ich hab da neuerdings ein "schwarzes Album, mit nem silbernen Knopf"...
> dort bewahre ich "alle diese Bilder im Kopf"

Kann man machen. Es fällt dann allerdings schwer, diese anderen Leuten 
zu zeigen.

von Reinhard S. (rezz)


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Timmo H. schrieb:
> Und so ähnlich funktioniert das auch bei der M-Disk.
>
> Einige Leute im Netz haben schon ein paar Dauertest gemacht, z.B. DVD /
> M-Disk über 2 Jahre in der Sonne liegen lassen etc. Zumindest das hat
> der M-Disk nichts ausgemacht.

hp-freund schrieb:
> Es geht um die neue M-DISC.

Dann ist sie aber nicht mehr neu, sondern mindestens über 2 Jahre alt :)

von Datenspeicher (Gast)


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Fried Chips with Beer schrieb:
> Ideal wäre natürlich eine DVD aus Glas, bei der der eigentliche
> Datenträger durch sowas wie eine sehr dünne (ein paar µm) Nickelschicht
> ersetzt ist und welche man mit einem z.B. gepulsten
> Rubinlaser/Farbstofflasers in einem speziellen Brennerlaufwerk
> beschreibt.

Das gibts doch schon...

http://www.syylex.com/dienstleistung.html

(keine Werbung, nur ein Hinweis)

Nachteil: Gibts nicht für daheim

von DerLöter (Gast)


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Nunja, das Prinzip der m-disk ist ja das gleiche. Physikalische 
Gravierung statt Änderung transienter Eigenschaften (Farbe, Magnetismus, 
Spannung). Nur sind 5 GB eben viel zu klein!

von Reinhard Kern (Gast)


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Fried Chips with Beer schrieb:
> Ideal wäre natürlich eine DVD aus Glas

Die Kirchenfenster gotischer Kathedralen sind auch oft nicht mehr das 
was sie mal waren, und dabei sind sie erst ein wenig mehr als ein halbes 
Jahrtausend alt.

Stell dir vor, Karl der Grosse hätte seine Krönung auf DVD aufnehmen 
lassen, glaubst du die würde noch existieren und man könnte sie noch 
anschauen, nach allem, was in Europa seither passiert ist?

Aber richtig ist, dass alles Chancen hat, was man auch mit Instrumenten 
wie einem Mikroskop analysieren könnte.

Gruss Reinhard

von F. F. (foldi)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> F. Fo schrieb:
>> Ich hab da neuerdings ein "schwarzes Album, mit nem silbernen Knopf"...
>> dort bewahre ich "alle diese Bilder im Kopf"
>
> Kann man machen. Es fällt dann allerdings schwer, diese anderen Leuten
> zu zeigen.

Was ich damit andeuten wollte, man hat so viele Daten, Bilder und wie 
oben erwähnt, werden viele (wie bei den unendlich vielen Filmen, die man 
auf VHS hatte) eigentlich nie wieder angesehen.
Auch alte Briefe an irgendwelche Vorgesetzten, von Firmen die vielleicht 
schon nicht mehr bestehen.
Bilder, Filme, viele habe ich weggeworfen, weil ich sie nicht mehr 
schauen will. Das war eine Zeit wo wir als Familie zusammen waren. Ich 
schaue mir doch nicht Bilder oder Filme mit der Ex drauf an.
Viele 'Daten' werden auch irgendwann einfach überflüssig.

Die Bilder anderen zeigen ... es gab früher Hörspiele. Waren die nicht 
viel spannender als so mancher Film heute.
Will sagen, man kann sie doch auch "bildhaft" schildern.
"... und dann war das so ein toller und besonders stark leuchtender 
Regenbogen mit einem ... mittendrin und ..."
Das hat sogar den Vorteil, dass derjenige der das hört, sogar seine 
eigene positive Vorstellung davon hat.
Sicher, es gibt Daten, auch im privaten Bereich, die man sichern muss. 
Das sind aber meistens Dokumente und die kommen immer noch auf Papier 
und in den Ordner.
Aber ansonsten finde ich die Idee mit der Festplatte (mach ich mit einer 
externen Festplatte) für die Datensicherung in Ordnung. Irgendwann auf 
die nachfolgende Technik kopieren und für den Rest des Lebens sollte das 
reichen.
Die Profis, die erhaltungswürdige Daten sichern müssen, die werden da 
schon immer das richtige und zeitgemäße Mittel anwenden.

Im übrigen, ich hatte mal die CD "Turn back the clock", die nach 20 
Jahren nicht mehr lesbar war, weil die Silberschicht Löcher hatte. Sie 
hatte ich ewig nicht ausgepackt und war immer in der Hülle.
Damals erzählte man auch, dass die Daten auf der CD sicher sein sollten.

von oszi40 (Gast)


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F. Fo schrieb:
> Damals erzählte man auch, dass die Daten auf der CD sicher sein sollten.

Eine gebrannte und nochmals geprüfte CD hat bei mir nicht mal den 
Transport an einem 35 Grad warmen Sommertag überlebt. So gesehen war 
Deine schon fast ein Beispiel für das "ewige Leben" einer CD.

von Michael_ (Gast)


Angehängte Dateien:

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Hier ein Bsp., die hat 10 Jahre in der Hülle gelegen.
Ich hab sie in der Hülle gelassen, da an dem Beweisstück sonst die 
Schicht in Fetzen abfällt.

von Meuterer (Gast)


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Lochstreifen mit Löcher drin, die kann sogar ein Blinder mit etwas 
Fingerspitzengefühl lesen!

von Timmo H. (masterfx)


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oszi40 schrieb:
> F. Fo schrieb:
>> Damals erzählte man auch, dass die Daten auf der CD sicher sein sollten.
>
> Eine gebrannte und nochmals geprüfte CD hat bei mir nicht mal den
> Transport an einem 35 Grad warmen Sommertag überlebt. So gesehen war
> Deine schon fast ein Beispiel für das "ewige Leben" einer CD.
Also ich habe hier noch eine gebrannte CD von 1997, der Rohling (BASF 
CD-R Master 74) wird trotz einiger Kratzer noch gelesen wie am ersten 
Tag (max 48x laut Nero Drive-Speed). Der Rohling hat mich 25 Mark 
gekostet und der Brenner (2x) glaub ich so um die 800 Mark.
Auch die Reflexionsschicht sieht noch aus wie am ersten Tag. Die CD war 
immer in der Hülle und ganz normal im Regal. Die Qualität der Rohlinge 
hat jedoch mit dem Runtergehen der Preise auch erheblich nachgelassen. 
Ich habe hier einige CDs die ich 2008 gebrannt habe, die ich nun nicht 
mehr lesen kann.
So um die 2000 herum hatte ich mir mal Conrad-Rohlinge gekauft, bei 
denen bereits nach 1-2 Jahren die Reflexionsschicht vom Rand angefangen 
oxidiert ist.
DVDs hatten immerhin den Vorteil, dass die Reflexions- und Datenschicht 
in der Mitte lag, so dass sie um umgedrehten hinlegen nicht verkratzen 
konnte. Aber auch hier hat die Qualität seit der ersten DVD-Rohlinge 
erheblich nachgelassen. Manchmal reicht es schon dass ein DVD-Rohling 
nur auf die Kante fallen muss und schon kann man die beiden 
Kunststoffhälften auseinandernehmen. Das habe ich mir der M-Disk nicht 
geschafft. Wird ja auch so im Werbevideo gezeigt (und das stimmt 
schonmal): http://www.youtube.com/watch?v=-QODg2U0JR0

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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In der c't 12/2011 wurde die "M-Disc" mal kurz angetestet; 
vertrauenerweckend war das Resultat nicht.

von mhh (Gast)



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Wenn ca. 40 % der erworbenen M-Disc Rohlinge Herstellungsfehler wie in 
Bild 1 aufweisen, welche sich so wie in Bild 2 auswirken und das ganze 
noch wie in einem vollkommenen unrealistischen Vergleich dargestellt 
wird wie in Bild 3, vertraue ich meine Daten diesen Rohlingen nicht an 
und bleibe bei meiner Rohling/ Brenner Kombination.

Bild 4 eine CD von 2000 und Bild 5 eine DVD von 2004. Bild 6 zum 
Vergleich eine Kauf-DVD.

(Ich hoffe, die Reihenfolge stimmt.)

von Davis (Gast)


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> ... bis zu 1000 Jahre ...

Das können dann wohl auch 14 Tage sein.

von Vn N. (wefwef_s)


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Marketing Geblubber schrieb:
> Wenn ich "bis zu" lesen muß,
> ist jedes Thema für mich abgehakt

Was anderes ist schlichtweg nicht möglich, irgendwer, der das Ding durch 
Fehlbedienung kaputtkriegt oder schlicht keine Ahnung von Fehlerlehre 
hat und nicht weiß, dass vorzeitige Ausfälle immer möglich sind und 
Redundanz deshalb oberstes Gebot ist, wird sich immer finden und dann 
den Hersteller verklagen. Und sei es nur, weil das Produkt nur neun von 
versprochenen zehn Jahren gehalten hat.

von dds (Gast)


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Aus gutem Grund benutzt der Staat für die Langzeitarchivierung keine 
elektronischen Medien, sondern herkömmlichen 35mm-Kleinbildfilm. Man 
erwartet eine Lebensdauer von mindestens 500 Jahren.

http://www.bbk.bund.de/DE/AufgabenundAusstattung/Kulturgutschutz/ZentralerBergungsort/zentralerbergungsort_node.html

von Michael_ (Gast)


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Timmo H. schrieb:
> Also ich habe hier noch eine gebrannte CD von 1997, der Rohling (BASF
> CD-R Master 74) wird trotz einiger Kratzer noch gelesen wie am ersten
> Tag (max 48x laut Nero Drive-Speed). Der Rohling hat mich 25 Mark
> gekostet und der Brenner (2x) glaub ich so um die 800 Mark.

Bei mir war das zu der Zeit ein TRAXDATA 2260Pro SCSI mit einem 
ähnlichen Preis.
Man muß sich heute das Opfer von 400EUR mal vorstellen!
Damals war die Beschichtung der Rohlinge noch in Entwicklung. 
Goldbeschichtung war damals schon wesentlich stabiler.
Aber der Preis mußte eben runter.
Ein paar alte Laufwerke hab ich noch in Reserve, vor allem Plextor und 
Sony, womit sich im Problemfall eine alte CD doch noch lesen läßt.

Übrigens, wie dauerhaft sind DVD-RAM?

von mhh (Gast)


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Michael_ schrieb:
> Übrigens, wie dauerhaft sind DVD-RAM?

Maxell und Panasonic null Ausfälle bis jetzt. Bei Verbatim haben viele 
Brenner mit dem beschreiben und lesen große Probleme (ohne daß das 
Medium einen Defekt aufweist). Man sollte auch 3fach Medien nehmen, 
welche sich von Haus aus bedeutend häufiger beschreiben lassen als die 
5fach.

von oszi40 (Gast)


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mhh schrieb:
> Man sollte auch 3fach Medien nehmen,

Von verschiedenen Herstellern! Sonst sind 3 am gleichen Tag krank.

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