Hallo zusammen, habe hier einen defekten (Wicklungsschluss primär) Trafo mit ca 80VA. Das EI Blechpaket war verschweißt, ich habe es aufgefräßt. Könnte man den Trafo neu bewickeln und wieder verschweißen? Oder gibt es da andere Möglichkeiten? Über den Sinn / Unsinn einer solchen Aktion brauchen wir nicht zu diskutieren. Es geht um die prinzipielle Machbarkeit. Ein MIG Schweißgerät hätte ich zur Verfügung. Vielen Dank für eure Hilfe...
Klar kann man den neu Wickeln die Windungszahl muss aber genau stimmen. Verschweist muss nicht sein. EI Kerne sind normalerweise nur zusammengesteckt und Verschraubt. Wegen den Wirbelstromverlusten sollte er meiner meinung nach nicht verschweist sein. Die neue Wicklung drauf zu bringen am besten einen kleinen Motor wo man die Drehzahl regeln kann, an diesem habe ich früher noch ein Zählwerk angebracht dann kannst du die Wicklungszahl kontrollieren.
Trafowickler schrieb: > Das EI Blechpaket war verschweißt, ich habe es aufgefräßt. Hoffentlich hast Du dabei nicht zuviel Material zerstört. Wenn das Blechpaket noch zusammenhängt, würde ich es nach dem neu- wickeln nur mechanisch zusammenpressen. Das habe ich selbst schon so gemacht. Ob das mit dem zweiten Schweissen auch funktioniert, weiss ich nicht. Auf jeden all solltest Du nach der Montage den Ruhestrom des Trafos überprüfen. Wenn der zu hoch ist, ist das Blechpaket wohl nicht mehr brauchbar. Frage an die Allgemeinheit: Welche e l e k t r i s c h e n Vor- und Nachteile gibt es eigentlich bei geschweissten Trafos gegenüber geschachtelten? Gruss Harald
Trafowickler schrieb: > Könnte man den Trafo neu bewickeln Schqau mal wieviel Cu Draht du brauchen würdest und was der kostet. Dann schau was dich eine neuer oder gebrauchter funktionsfähiger Trafo kostet. Lohnt sich nicht wirklich.
Trafowickler schrieb: > Könnte man den Trafo neu bewickeln Ja wenn man Ahnung, frischen Kupferlackdraht und temperaturbeständiges Isoliermaterial hat und die Bleche richtig stopfen kann. Verbogene Bleche brummen gern. Mehr da http://www.jogis-roehrenbude.de/Transformator.htm
>Frage an die Allgemeinheit: Welche e l e k t r i s c h e n >Vor- und Nachteile gibt es eigentlich bei geschweissten Trafos >gegenüber geschachtelten? Ist vermutlich rein akustisch: Damit der Trafo nicht brummt oder surrt
Harald Wilhelms schrieb: > Frage an die Allgemeinheit: Welche e l e k t r i s c h e n > Vor- und Nachteile gibt es eigentlich bei geschweissten Trafos > gegenüber geschachtelten? > Gruss > Harald Durch das Schweißen werden in der Schweißraupe alle Eigenschaften des Magnetbleches verändert(Legierung, Kornorientierung usw.).Auch die Wirbelstromverluste in der Schweißspur sind größer als im übrigen Kern. Das toleriert man, weil die Schweißspur nicht zu groß ist und weil sie in einem Bereich liegt, in dem die Feldliniendichte nicht an die Grenzen geht. Vorteile gibts nur in mechanischer Hinsicht: Vibrationsfreiheit, einfaches "stopfen" des Kerns.
naja die Schweißnaht sieht sehr nach Laser oder WIG aus --> Geringerer Wärmeeintrag im Vergleich zu MIG oder ähnlichen Haushaltsüblichen Schweißgeräten. Hmm würd mich schon interessieren. Wenn dann probier ich dass aber mal mit einem funktionierenden Trafo mit Vorher / Nachher Messung von Leerlaufverlust usw. Das Blechpakekt hält noch gut zusammen, es ist noch eine Rest-Schweißnaht vohanden. Ausserdem ist es in Lack getränkt. Ich vermute mal, der klebt das ganz gut zusammen. Der Luftspalt "stellt" der Praktiker dann im Schraubstock ein ;-) Die Schichtung war, wie im Link http://www.jogis-roehrenbude.de/Transformator.htm unter "Ausgangstrafos und Netzdrosseln" beschrieben. Am WE kann ich mal Bilder machen... Wie bereits geschrieben: Es geht um die prinzipielle Machbarkeit. Dass ein gekaufter (Ringkern) Trafo günstiger & besser ist, als ein selbst umgebauter bzw. reparierter aus einer alten Halogenlampe, ist mir bekannt!
Trafowickler schrieb: > Das ein gekaufter (Ringkern) Trafo günstiger & besser ist, als ein selbst > umgebauter bzw. reparierter aus einer alten Halogenlampe, ist mir > bekannt! Ringkerne sind nicht grundsätzlich besser als viereckige. Beide haben ihre Vor- und Nachteile. Der Kompromiss "Schnittbandkern" ist an- scheinend inzwischen aus der Mode gekommen. Gruss Harald
Ich hatte mal einen Transformator, dessen Bleche durch eine Art Schraubzwinge (aus Metall) zusammengehalten wurden, die Bestandteil des Transformator war.
1 | O O |
2 | =|===================|= |
3 | | --------------- | |
4 | | --------------- | |
5 | | --------------- | |
6 | | --------------- | |
7 | =|===================|= |
8 | O O |
Ob das besser ist, als die Bleche zu durchbohren und zu verschrauben? Weiss das jemand?
Ringkern und Schnittbandkern sind zwei ganz verschiedene Stiefel. Schnittbandkern: spezialisierte Fe-Legierung, die durch Wärmebehandlung und Walzen eine Längsstruktur der Fe-Kristalle bekam und daher eine Vorzugsrichtung für das Magnetfeld aufweist. In dieser Richtung verläuft im gewickelten Kern das Magnetfeld, daher großes my-r und ohne Luftspalt. Schnittbandkern hat seine Stärken als 50Hz- oder sonstiger NF-Trafo. Ringkern, aus Ferrit. Ferrit ist nicht leitend, sodass Wirbelströme im Kern entfallen. Da das Material eine Mischung mit nichtmagnetischen Stoffen darstellt, ist sein my-r und seine Sättigungsmagnetisierung deutlich geringer als bei Eisen, es hat sozusagen einen übers Material verteilten Luftspalt. Seine Stärke hat der Ringkern bei Strömen über mehrreren kHz, also bei Schantnetzteilen und dergleichen.
> Ob das besser ist, als die Bleche zu durchbohren und zu verschrauben?
Ja, weil die Bohrung immer ein wenig den magnetischen Fluss stört.
Aber wenn man den Kern ein winziges bischen grösser macht, wäre
das zu kompensieren, und sicher billiger als 4 zusätzliche
Blechstreifen.
> Ringkern und Schnittbandkern sind zwei ganz verschiedene Stiefel. > Ringkern, aus Ferrit. Aha. http://www.reichelt.de/?ARTICLE=40446&PROVID=2257&wt_mc=amc136152448016369&ref=adwords_pla&&gclid=CImKrs3f5bYCFQdY3god830Adg wohl eher nicht. Die bestehen übrigens oft aus aufgewickelten und danach wärmebehandeltem Trafoblech, also ein "Schnitt"Bandkern der nicht geschnitten werden brauchte, was magnetisch natürlich noch besser ist als ein Schnittbandkern.
Au Ja, da ist mir eine Verwechslung passiert! Schnittbandkerne sind aus Band gewickelt, dann geschnitten und an den Schnittflächen aneinander angepasst. Sie werden üblicherweise durch Spannbänder zusammengehalten, sodass fast kein Luftspalt bleibt. Ihr Nachteil besteht in der aufwändigen Mechanik für die Halterung des Kerns, die Spannbänder usw. Beschäftigt habe ich mich oben zunächst mit Band-Ringkernen, die ohne Luftspalt sind, also mit spezieller Technik bewickelt werden müssen und Eisen als Magnetmaterial haben. Die magnetische Qualität ist weitgehend identisch mit denen der Schnittbandkerne. (dass ich sie als Schnittbandkerne bezeichnet habe ist natürlich falsch.) Also muss man unterscheiden: Schnittbandkerne (Band-)Ringkerne (Ferrit-)Ringkerne
MaWin schrieb: > also ein "Schnitt"Bandkern der nicht geschnitten werden brauchte, Trotzdem gehen die Ringkerntrafo weg wie geschnittenes Brot. :-) Eigentlich gab es m.W. Ringkerntrafos schon immer. Die waren aber so teuer, das sie sich für normale Anwendungen nicht lohnten. Irgendwann in den 80er Jahren gab es wohl eine deutliche Weiter- entwicklung bei den Ringkernwickel-Maschinen, sodas der Mehrpreis nicht mehr so gross war. Gruss Harald
Ich habe schon erfolgreich alte Trafos umgewickelt bei denen der Kern auf die beschriebene Weise verschweißt war. Die einfachste Möglichkeit ist es die Schweißnaht zuerst soweit anzusägen bis der Kern aufgeht (hat der TE schon gemacht), danach den Grat abzuschleifen bis sich die Teile wieder plan zusammensetzen lassen. Luftspalt vermeiden, je weniger desto besser. Neu verschweißen auf keinen Fall, das machen nur die Trafohersteller weil es die billigste Lösung ist um ein mögliches Brummen zu verhindern. Stattdessen die Teile mit Halteblechen oder -winkeln so verschrauben. Am besten ist es wenn sich die Bleche einzeln trennen lassen. Dann können die richtig verschachtelt werden, abwechselnd E I und I 3 (die "3" sollein spiegelverkehrtes E-Blech darstellen).
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.