Ich war mal bei einem Dienstleister beschäftigt. Der wiederum hatte mit mir nicht viel am Hut und hat mich direkt zum großen Stern geschickt. Ich wusste erst nicht, worauf ich mich einlasse. Die Arbeit dort war sehr interessant. Einen Einblick in den OEM zu bekommen, toll. Es waren aber auch zwielichtige Situationen, in denen ich dachte, dass meine Tätigkeit dort illegal ist. (Der Betirebsrat hat FAK´s aus den Besprechungen raus geschmissen, morgen macht der Betriebsrat eine Runde durch das Werk, morgen nicht kommen..., wie im Zirkus!) Ich dachte immer, was suche ich hier? Das ist nicht mein AG? Da ich für solch eine Art der Beschäftigung nicht studiert habe, habe ich natürlich gekündigt. = völlig entgegen meiner Grundsätze! Das rumgehäule aller beteiligten Sklaventreiber war natürlich groß. Tja. Mit stellt sich jetzt die Frage, ob diese Beschäftigung nicht schlicht und ergreifen illegal ist. Früher Schwarzarbeit genannt. Wenn es illegal wäre, warum unternimmt niemand etwas dagegen? Wie kann so etwas im großen demokratischen Bilderbuch-D sein? Ein Dienstleister ist berechtigt, keine Frage. Dieser hat aber dauerhaft in einer Firma nichts zu suchen. Der Dienstleister hat sein Entwicklungspaket bei sich zu entwickeln. Wenn es nun darum geht (was Gang und Gebe ist), die Leute auszubeuten (schon interessant, was der Ingenieur mit sich alles machen lässt), nicht selbst einzustellen, die Gesetze auszuhebeln, einigen Chefs solcher Firmen die Taschen zu stopfen, die Armut voranzutreiben, zu versklaven, sich der Verantwortung zu drücken, dann ist es doch nicht möglich, das dieses Gewerbe in einer solch illegalen Umgebung dermaßen floriert. Ich bin auf Jobsuche und spiele mit dem Gedanken, meine Beruf an den Nagel zu hängen. Es gibt anscheinend nur noch die Option Sklave zu sein. Wie sehen das die lieben Ingenieurskollegen hier im Forum? Warum will niemand den Tatsachen in die Augen sehen? Oder liege ich ich völlig falsch? Man kann sich natürlich alles schönrechnen, dann wäre ich aber kein Ingenieur!
Spezialist schrieb: > Betriebsrat eine Runde durch das Werk, morgen nicht > kommen..., wie im Zirkus!) Ich denke nicht, dass das illegal war. Vielleicht vom Chef nicht abgesegnet, deshalb das Versteckspiel?
Was du schreibst rührt aus einer Problematik, die vermehrt in den Fokus der OEMs tritt. Das Stichwort heisst verdeckte Arbeitnehmerüberlassung und ist, wie du richtig vermutet hast, illegal. Im Kern geht es um die Unterscheidung zwischen Werkvertrag und Leih-/Zeitarbeit. Zeitarbeit ist seit Ende letzten Jahres strenger reguliert, weshalb viele DLs ihre Ingenieure im Rahmen eines Werkvertrages an OEMs 'vermieten' um dies zu umgehen. In der Praxis ist aber meist im EE Umfeld die Aufgabenteilung heterogen und geschieht auf Zuruf, zudem ist eine organisatorische Trennung von DL und OEM Angestellten nicht durchweg möglich. Dies alles führt dazu dass, aus meiner persönlichen Erfahrung, die Mehrheit der in der Automotive EE tätigen DL Ingenieure rechtlich nicht ordentlich beschäftigt sind.
Spezialist schrieb: > (Der Betirebsrat hat FAK´s aus den Besprechungen raus geschmissen, Was sind FAK's? > Wenn es illegal wäre, warum unternimmt niemand etwas dagegen? Gott, bist du naiv! > Wie kann > so etwas im großen demokratischen Bilderbuch-D sein? Wach endlich auf und werde erwachsen. Es gibt kein Bilderbuch-D! > Ich bin auf Jobsuche und spiele mit dem Gedanken, meine Beruf an den > Nagel zu hängen. Es gibt anscheinend nur noch die Option Sklave zu sein. Nei, gibt es nicht. Lerne, "Nein!" zu sagen und du wirst sehen, dass die Welt nicht nur schlecht ist.
Spezialist schrieb: > Wenn es nun darum geht (was Gang und Gebe ist), die Leute auszubeuten > > (schon interessant, was der Ingenieur mit sich alles machen lässt), > > nicht selbst einzustellen, die Gesetze auszuhebeln, einigen Chefs > > solcher Firmen die Taschen zu stopfen, die Armut voranzutreiben, zu > > versklaven, sich der Verantwortung zu drücken, dann ist es doch nicht > > möglich, das dieses Gewerbe in einer solch illegalen Umgebung dermaßen > > floriert. Du hast komplett REcht mit dem was Du schreibst: Aber leider gibt es von Deiner Sorte (Ausgebeutete) immer noch genug, dass die Nummer funktioniert Und es gibt von Deiner Sorte (Erkenntnis gehabt) immer noch zu wenige, um eine Umkehr im Wahlverhalten zu bewirken: Solange die etablierten Parteien gewählt werden, die mit Schröder und Clement die Zeitarbeit eingeführt haben und unter Brüderle und Merkel den Zuzug von Billigausländern gefördert werden, damit die Dienstleister nicht höhere Gehälter zahlen müssen, wird sich nichts ändern. Man hat die Ausbeutung der Menschen legalisiert lässt es zu dass einige wenige abkassieren dürfen.
Viele bekommen kein Gehalt, sondern Schmerzensgeld. Es ist Deine Entscheidung, wieviel Du davon brauchst. Ansonsten: Benimm Dich so, dass Du morgens noch in den Spiegel schauen kannst oder lass Dir einen Bart stehen. Meine Devise war immer (und konnte ich auch fast immer durchhalten): Keine Angst, falls man einen ein zweites Mal sieht - hier überwiegt immer die Freude wenn es ihm gut geht Und etwas antiquiert: Meine Erfindungen / Entwicklungen sollten nicht nach Moskau fliegen und dort BUMM machen. Das hat bisher immer geklappt. Es gibt auch eine modernere Formulierung. Ciao
Oh, ja diese Haltung hatte ich auch mal ICH BAUE KEINE KRIEGSWAFFEN Tatsächlich ist man heute als Autoelektronikkonstrukteur an mehr Toten schuldhaft beteiligt, wenn man den Billigkeitsbemühigungen der dortigen PLs nachgibt, als, wenn man Waffentechnik baut. Waffen töten nicht, sondern Menschen! Es geht letztlich jeden an, sich zu überlegen, wen er wählt, wenn er sieht, dass unser Parlament, entgegen der ursprünglichen NATO-Regelungen, sogenannte Auslandseinätze befiehlt, um die deutsche Freiheit am Hindukusch zu verteidigen. Da fängt die kriegsähnliche Handlung nämlich an!
Kleiner Tipp: Wer keine Waffen bauen will, darf keine Muster-Algorithmen erfinden, keine Bildverarbeitung machen, keine Navigationsgeräte bauen, keine GPS-Empfänger entwickeln, keine Brennstoffzellen entwicklen, keine Batteriesysteme bauen, keine Stromsensoren entwickeln, keine Antennen bauen, keine Antennenverstärker bauen, keine HF-Module entwickeln und sonstige Standardomponenten mitentickeln, denn all das istin modernen Waffensystemen verbaut. Vor allem drf man keine Eval-boards herstellen, mit denen Mikrocontroller programmiert werden können. Wenn die Öffentlichkeit wüsste, wieviele nahezu unmodifizerte Phytec-Boards schon als zentrale Steuereinheit in Prototpypen über Schweden testgeflogen sind, dann würde man Mainz glatt als Gehirn der deutschen Lenkwaffenkonstruktion ansehen. Die Russen haben die RLP-Hauptstadt jedenfalls nicht zu unrecht als ein im Ernstfall zu vernichtendes Ziel deklariert.
Mark Fritsch schrieb: > Kleiner Tipp: > > Wer keine Waffen bauen will, darf keine Muster-Algorithmen erfinden, > keine Bildverarbeitung machen, keine Navigationsgeräte bauen, keine > GPS-Empfänger entwickeln, keine Brennstoffzellen entwicklen, keine > Batteriesysteme bauen, keine Stromsensoren entwickeln, keine Antennen > bauen, keine Antennenverstärker bauen, keine HF-Module entwickeln und > keine Eval-boards herstellen, mit denen Mikrocontroller programmiert > werden können. Das Zeug hat aber nicht ausschliesslich den Zweck als Waffe eingesetzt zu werden, bei Waffen ist das der Fall, die benutze ich nicht als Dosenöffner. Wenn ich so argumentiere wie du dürfte man gar nicht gezeugt werden und deine Eltern,... alle totschlagen. Eben wieder das Totschlagargument (höhö hier passt der Wortwitz noch besser). Das muss jeder selbst für sich entscheiden, Diskussion darüber ist eh sinnlos.
Du verkennst, dass viele Hersteller von Komponenten a) vom Umsatz über das Militär leben oder mitleben ud erst damit Stückzahlen machen b) sich gerne mal aufwändige Entwicklungen über MIL-Projekte finanzieren, um auch andere ähnliche ZIV-Projekte schwarz werden zu lassen c) viele ihrer Produkte als Sonderform passend für MIL-Apllikationen erstellen, OHNE es an die grosse Glocke zu hängen d) nicht selten ihre Komponenen für ZIV und MIL gesondert spezifizieren und damit getestet haben müssen und dies sicher nicht ohne Intention Ich könnte Dir einen Batteriehersteller nennen, der sich fast übeschlagen hat, um in ein Projekt reinzukommen, um sich Forschung an Hochstrombatts fnanzieren zu lassen, und gleichzeitig per NDA festlgt, dass er namentlich nicht genannt wird, weil er momentan stark auf green und Umwelt macht Ein anderer hat extra einen Firma gegründet, um verkaufen zu können - natürlich über ein anderes Land, sodass sein eigentlicher guter Namen nicht beschädigt wird. Fast jeder Ingenieur hat schon mal Waffentechnik gebaut - man möchte es halt nur nicht so dolle bewerben. Die Medaille der Moral hat in Deutschland wenigstens 3Seiten!
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.