Hi Leute, ich (31), m, bin Dipl Ing und arbeite im Ausland und habe eigentlich einen gut bezahlten Job. Will mich auf der Uni mal weiterbilden, Zertifikate nebenberuflich machen etc. Nun hab ich gerade letzte Woche mit einem ehem. Studienkollegen Kontakt aufgenommen. Stellte sich heraus, dass dieser bereits promoviert hat! Zugegeben, bin ich etwas "neidisch", zwar gönne ich es ihm, aber ich hätte auch gern schon mein Doktorat. Wollte aber nach dem Studium etwas Berufserfahrung sammeln - in dieser Sache muss er erst damit anfangen. War mein Weg ok? Langsam kommen die Selbstzweifel. Ein Doktorat wird doch um einiges höher eingeschätzt als bloss eine Berufserfahrung oder? Was bringt mir das Materielle, Berufserfahrung, Geld, Wohnung wenn ich mich nicht selbstverwirklichen kann. Und ich denke, das könnte ich am besten mit ner Doktorarbeit. Berufserfahrung kann man überall sammeln, jedoch eine Doktorarbeit ist schon was Besonderes, das nicht jeder hat. Oder stell ich etwa die Promotion auf einen Podest. Als etwas, das sie gar nicht ist?
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strebermitbrille schrieb: > War mein Weg ok? Nicht, wenn Du die Promo machen willst. Das geht nur schnell danach effektiv. Ich würde das nun ohnehin sein lassen, da sich die Investition zeitlich meist nicht lohnt.
Ein Doktorgrad kann aberkannt werden, Berufserfahrung nicht :-) Im Ernst, wenn dich das Thema interessiert, du nicht wirklich auf Geld angewiesen bist (Familie,...) und du Titel gut findest, mach den Doktorgrad. Kannst ja mal deinen Kollegen fragen, was er in seiner Doktorzeit verdient hat.
Es macht schon einen Unterschied ob auf deinem Grabstein mal stehen wird "strebermitbrille" oder "Dr. strebermitbrille".
Informatiker schrieb: > strebermitbrille schrieb: >> War mein Weg ok? > Nicht, wenn Du die Promo machen willst. Das geht nur schnell danach > effektiv. Das möchte ich voll und ganz bestätigen. Mit 31 ist man zwar noch nicht zu alt, aber wer lange Zeit außerhalb der Uni war, wird es sehr schwer haben da wieder reinzukommen (nicht nur in die Uni, sondern auch in die Grundlagenforschung). Wer mit 31 gerade das Studium abgeschlossen hat, etwa weil man vor dem Studium schon gearbeitet hat, der hat es da deutlich einfacher. Ergänzend: "Ich will eine Doktorarbeit schreiben, weil ich denke mich nur damit selbst verwirklich zu können." ist unglaubwürdig und "Ich will einen Doktortitel, weil mein Kumpel auch einen hat." eine aus meiner Sicht grundsätzlich falsche Einstellung.
Hi, naja ganz deiner Meinung bin ich nicht. Sicher kann ich es noch schaffen , da mir wissenschaftliches Forschen und Schreiben Spaß macht. Zusätzlich mach ich nebenberuflich noch einige Zertifizierungslehrgänge auf der Uni um mich fit zu halten. Klar, das ist die falsche Einstellung aber die habe ich nicht. Möchte das machen aufgrund meiner Begeisterung an der Sache. Sicher leben oft Doktoranden prekär oder oft nicht besser als Hartzer, ist es dieser Grad wert? Man sammelt ja auch Berufserfahrung und verdient dabei Geld usw. Hat irgendwer von euch den Dr-Ing. gemacht und kann sagen ob es sich gelohnt hat?
strebermitbrille schrieb: > Hat irgendwer von euch den Dr-Ing. gemacht und kann sagen ob es sich > gelohnt hat? Definiere "gelohnt"
Dr. macht vor allem dann Sinn, wenn man mit dem Gedanken spielt später Prof. zu werden. Dr. Schnaggels
Dr. Schnaggels schrieb: > Dr. macht vor allem dann Sinn, wenn man mit dem Gedanken spielt später > Prof. zu werden. > > Dr. Schnaggels Naja, bis vor den Plagiatsfällen war ja der Daktarie ja ne echte Karrierehilfe. Aber jetzt sollte sich jeder der einen Dr. vorn dran hat (oder haben will) sich auch mal drüber Gedanken machen, ob der es noch so bringt wie früher?
D. I. schrieb: > strebermitbrille schrieb: >> Hat irgendwer von euch den Dr-Ing. gemacht und kann sagen ob es sich >> gelohnt hat? > > Definiere "gelohnt" Naja mehr Verantwortung mehr Gehalt, Anerkennung solche Dinge. Möchte dann in Österreich mit Ehrenwerter Herr Doktor angesprochen werden :)
Ein Auszug aus dem Wiki: "Der akademische Doktorgrad (das Doktorat) wird durch die Promotion an einer Hochschule mit Promotionsrecht erlangt. Durch die Promotion wird dem Kandidaten die Fähigkeit zum selbstständigen wissenschaftlichen Arbeiten bescheinigt. " Meine Interpretation: Durch die Promotion wird dem Kandidaten die Fähigkeit zum selbstständigen Denken bescheinigt. Ich für meinen Teil behaupte mal, das können 80% der Masterabsolventen und die restlichen müssten noch den Doktor machen, sonst glaubts dennen keiner ;)
strebermitbrille schrieb: > Sicher leben oft Doktoranden prekär oder oft nicht besser als Hartzer, > ist es dieser Grad wert? Im Ingenieurbereich lebt wohl keiner auf Hartz-Niveau. TVL oder TVÖD E-13, damit kann man gut leben. Eventuell weniger, als Du jetzt verdienst, ggf. kann man bei der Einstellung Erfahrung anerkennen lassen und somit eine höhere Einstufung bekommen. > Hat irgendwer von euch den Dr-Ing. gemacht und kann sagen ob es sich > gelohnt hat? Bin noch dabei. Meine Erfahrung mit Kollegen, die nach dem Studium in der Industrie waren und nach einigen Jahren zum Promovieren zurück an die Uni gekommen sind: Die sind schneller und effektiver. Sind an der Uni wegen ihrer Praxiserfahrung sehr gern gesehen und sorgen manchmal dafür, dass sich andere überlegen, ob sich die Promotion wirklich lohnt oder ob man mit den Jahren an Erfahrung nicht besser gekommen wäre ;-)
Wenn ich mir so die ganzen, vor allem Jüngeren, in den Führungsetagen anschaue (ist auch in meinem Unternehmen so), dann kommst du wohl ohne Doktor da nicht mehr rein. Kommt immer drauf an wo man hin will.
Dr. Schnaggels schrieb: > Dr. macht vor allem dann Sinn, wenn man mit dem Gedanken spielt später > Prof. zu werden. So ein Unsinn!
Troll schrieb im Beitrag #3150108: > Und dann einen kleinen Braunen im Kaffee trinken, stimmt´s? > > Bist du immer noch nicht in Behandlung? Nein, und mir gehts gut dabei. Bin in Wirklichkeit zwar momentan nur Dipl.Ing. aber ich arbeite und strebe schon die Promotion zu machen. Aber was soll ich tun? Hab einen gut bezahlten Job momentan und den so einfach aufgeben ist auch nicht leicht .. Werd dieses Jahr aber wieder mal nach Wien pilgern, da hast du recht, und mir einen guten Braunen vielleicht sogar mit einer Sachertorte aus der Hauskreation gönnen und geniessen... auf der Zunge zergehen lassen... während ihr Deutschen alle malocht ;-)
Doktorand schrieb: > strebermitbrille schrieb: >> Sicher leben oft Doktoranden prekär oder oft nicht besser als Hartzer, >> ist es dieser Grad wert? > Im Ingenieurbereich lebt wohl keiner auf Hartz-Niveau. TVL oder TVÖD > E-13, damit kann man gut leben. Eventuell weniger, als Du jetzt > verdienst, ggf. kann man bei der Einstellung Erfahrung anerkennen lassen > und somit eine höhere Einstufung bekommen. Ok danke für die Info, bei mir wärs auch ne Doktorarbeit im Ingenieursbereich. > >> Hat irgendwer von euch den Dr-Ing. gemacht und kann sagen ob es sich >> gelohnt hat? > Bin noch dabei. Meine Erfahrung mit Kollegen, die nach dem Studium in > der Industrie waren und nach einigen Jahren zum Promovieren zurück an > die Uni gekommen sind: Die sind schneller und effektiver. Sind an der > Uni wegen ihrer Praxiserfahrung sehr gern gesehen und sorgen manchmal > dafür, dass sich andere überlegen, ob sich die Promotion wirklich lohnt > oder ob man mit den Jahren an Erfahrung nicht besser gekommen wäre ;-) Ok, danke für den Tipp. Genauso möcht ich es auch machen. Freue mich schon bald wieder auf der Uni zu sein :-)
Hallo, beim Thema "Promotion als Garant für den beruflichen Erfolg" wird oft ein fataler Fehlschluß begangen: Wenn man Leute in Führungspositionen sieht, die promoviert sind, denkt man sofort, dass die Promotion den Erfolg (mit)bewirkt hat. Vielmehr gilt, sowohl für die Promotion als auch für die erfolgreiche berufliche Karriere muss der Mensch über spezielle Qualitäten verfügen (oft die gleichen, wie Zielstrebigkeit, Fleiß, etc.). Dies wissend verwundert es nicht, wenn Führungspersönlichkeiten zugleich auch promoviert sind. Aber einen direkten kausalen aufbauenden Zusammnenhang gibt es nicht! Gruß
Andi $nachname schrieb: > Dr. Schnaggels schrieb: >> Dr. macht vor allem dann Sinn, wenn man mit dem Gedanken spielt später >> Prof. zu werden. > > So ein Unsinn! Warum Unsinn ?! Das Einzige, was heutzutage einen Dr. zwingend voraussetzt, ist eine Professur (auch an FHs). Alles Andere (vom Vorstand über den Werkleiter bis zum Leiter von Abteilung XYZ) kann man auch ohne abgeschlossene Promotion erreichen. Dies bezogen auf den Fokus dieses Forums (also Ingenieurwissenschaften und "Artverwandtes").
Schiller72 schrieb: > Andi $nachname schrieb: >> Dr. Schnaggels schrieb: >>> Dr. macht vor allem dann Sinn, wenn man mit dem Gedanken spielt später >>> Prof. zu werden. >> >> So ein Unsinn! > > Warum Unsinn ?! Weil nur ein Bruchteil derer, die promoviert werden wollen, auch Prof werden will. Das bei einer mehrjährigen Tätigkeit in der Grundlagenforschung ein Dr. quasi mit rausfällt ignorierst du anscheinend auch. > Das Einzige, was heutzutage einen Dr. zwingend > voraussetzt, Moment mal, du hast nichts von zwingend geschrieben, du schriebst "Sinn"! Also red dich jetzt nicht raus. Außerdem gibt es Bereiche, in denen die Promotion ebenso nötig ist. Beispielsweise in der Medizin (da ist es aber viel einfacher und schneller) und in der Chemie (da hast du ohne Dr. rer. nat. kaum Aussicht auf einen Job in der Industrie). Entsprechend liegen dort die Promotionsquoten der Absolventen enorm hoch: "Wie jährlich durchgeführte Erhebungen der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) zeigen, begannen in den letzten Jahren über 80% der Absolventen nach dem Diplom bzw. Master mit einer Promotion. In der Chemie vergehen daher vom Beginn des Studiums bis zum Eintritt ins Berufsleben in der Regel 8 bis 9 Jahre (einschl. der Promotionsphase). Die außerordentlich hohe Promotionsquote in der Chemie hat ihre Ursache darin, dass Forschung und Entwicklung nicht nur an Hochschulen und staatlichen Forschungseinrichtungen, sondern auch in der chemischen und pharmazeutischen Industrie zu den Haupteinsatzgebieten von Chemikern zählen. Hierfür muss die Fähigkeit zu selbständigem wissenschaftlichen Arbeiten durch die Promotion nachgewiesen sein."
Andi $nachname schrieb: > Außerdem gibt es Bereiche, in denen die Promotion ebenso nötig ist. > Beispielsweise in der Medizin Ich kenne einige gute Ärzte ohne Dr. vor dem Namen. > in der Medizin (da ist es aber viel einfacher und schneller) 234 Seiten zum Thema "Irgendwas Blutiges" mit viel Statistik drumrum und fertig...
1 | Rund 7.700 Doktorgrade vergaben die medizinischen Fakultäten im Jahr 2009. |
2 | Sie kamen damit auf ebenso viele Titel wie sämtliche Juristen, Ingenieure, |
3 | Geistes- und Wirtschaftswissenschaftler zusammen. |
Zitat aus http://www.zeit.de/2011/35/Doktorarbeit-Medizin-Forschung strebermitbrille schrieb: > Zugegeben, bin ich etwas "neidisch", zwar gönne ich es ihm, aber ich > hätte auch gern schon mein Doktorat. Wofür brauchst du den Dr.? Nur um dein Selbswertgefühl aufzupolieren? > Langsam kommen die Selbstzweifel. DAS ist das eigentliche Problem... strebermitbrille schrieb: > Freue mich schon bald wieder auf der Uni zu sein :-) Der Weg ist das Ziel, oder wie? Dir hat es in der Industrie eigentlich sowieso nicht so richtig gefallen?
>Außerdem gibt es Bereiche, in denen die Promotion ebenso nötig ist.
Rede dich nicht raus!
Wir sprachen nicht von Medizinern oder Chemikern! Wir sprachen
Dipl.-Ing.
Dr. Schnaggels
Ein Titel mag sehr schön klingen, bringt aber nur Geld/Nutzen, WENN man an einer Stelle arbeitet, wo der Titel nötig ist. Ein promovierter Gemüsehändler wird nicht mehr Geld haben als vorher.
@Andi $nachname Meine Antwort bezog sich auf die Eingangsfrage dieses Threads, also knapp ausgedrückt, ob es „sich lohnt“ bzw. „Sinn macht“ nach einigen Jahren Berufstätigkeit ein Promotionsverfahren zu durchlaufen. Und ich bezog mich auf Ingenieurwissenschaften und Informatik. Bei Biologen und Chemikern gebe ich dir Recht. Dort gehört es i.d.R. zum „guten Ton“. Über Medizin will ich mich hier bewusst nicht auslassen, es ist nicht mein Fach. Ich denke aber sowohl in einer Klinik-Hierarchie als auch als niedergelassener Arzt bringt eine Promotion heutzutage signifikante Vorteile. Auch hält sich, wie du schon feststelltest, der Aufwand für das Anfertigen einer Dissertation im Bereich Medizin in Grenzen (~1 Jahr). Aber, um zur Ausgangsfrage zurückzukommen, im Bereich der Ingenieurwissenschaften fällt die Promotion nicht mal eben so nebenbei ab. In der Regel bedarf das Anfertigen einer Dissertation 4-5 Jahre harte wissenschaftliche Arbeit in einem entsprechenden Umfeld. Daher gilt es vorher abzuwägen inwiefern sich der Aufwand „lohnt“ bzw. „rechnet“ (außer man hat für sich selbst entscheiden, die 2 Buchstaben unbedingt und über Alles vor seinem Namen haben zu müssen). Ansonsten bleibe ich bei meiner Meinung. Zwingend bedarf es einer Promotion im Bereich der Ingenieurwissenschaften nur, wenn man das Ziel hat Professor zu werden. An diversen öffentlichen Instituten ist eine Promotion sicher auch zumindest vorteilhaft, wenn man dort eine feste Stelle anstrebt. Aber seien wir mal ehrlich, wie viele feste Stellen gibt es dort und wer möchte per TvÖD 12 oder 13 sein Leben Lang finanziell „umherkrepeln“? Für die klassische Industrielaufbahn (und diese werden die meisten Ingenieure, ob promoviert oder nicht) anstreben (müssen), ist es eher unbedeutend, ob da ein Bewerber als Dr. erscheint oder „nur“ mit Master/Diplom. Im Gegenteil, man muss auch die Jahre beachten. Heiners Beitrag wurde leider gelöscht (warum auch immer). Aber er hat Recht, wenn er sagt, dass in 5 Jahren ein FH’ler schon Projektleiter geworden sein kann, wenn der Dr.-Ing. dann mit 35 Lebensjahren „unter ihm“ als Entwickler als Berufsanfänger arbeitet. Und gerade in großen Konzernen spielt das Lebensalter aber auch die Erfahrung im Konzern eine große Rolle. Grundlagenforschung in der Industrie, wo ein Dr. Vorteile bringen KANN, gibt es sicher auch noch, aber aus meiner Sicht im Ingenieurbereich auch nicht mit signifikanter Stellenzahl bzw. expliziter Forderung nach einer Promotion. Und warum sollte man nicht das Ziel verfolgen eine Professur inne zu haben ? Ich persönlich finde das kein schlechtes Ziel. Man beachte hierzu auch die Threads hier zum Thema Berufsschullehrer. Eine Verbeamtung und damit sichere Lebensplanung hat nun mal so seine Vorteile. In diesem Fall – und das war der Hauptkontext meiner Antwort – „lohnt“ sich eine Promotion und ist eben zwingend erforderlich. Für alle anderen typischen Arbeitsfelder von Ingenieuren ist diese eben nicht erforderlich (ab und an durch den hohen zeitlichen Aufwand sogar hinderlich) und dann sollte man sich überlegen, ob man 5 Jahre harter Arbeit in einen Namenszusatz investieren möchte oder eben nicht. In dem Zusammenhang zitiere ich auch Heiko Mell, der sinngemäß einmal Folgendes schrieb: Statistisch haben eine Reihe von Top-Managern und Vorständen promoviert. Dies aber weil es i.d.R ehrgeizige Zeitgenossen sind/waren, die stets das Maximale erreichen wollen (hier also die höchste Form einer akademischen Ausbildung). Ihren Vorstandsposten haben sie eher wegen dieser Tatsache (oft auch durch Vitamin B) und weniger auf Grund der Promotion als Solches erhalten, die dann allenfalls einen i-Punkt darstellt. Auch wenn ich sonst nicht unbedingt ein Fan der propagierten "Karriereplanung" bin, denke ich schon, dass man sich bei anstehenden 5 sehr harten Jahren, die für eine Dissertation i.d.R. notwendig sind, schon mal ein paar Gedanken machen sollte, was man damit denn erreichen möchte.
Schiller72 schrieb: > Auch wenn ich sonst nicht unbedingt ein Fan der propagierten > "Karriereplanung" bin, denke ich schon, dass man sich bei anstehenden 5 > sehr harten Jahren, die für eine Dissertation i.d.R. notwendig sind, > mal ein paar Gedanken machen sollte, was man damit denn erreichen > möchte. Es wird nicht leicht sein, ein technisches Thema zu finden, was nicht so schnell veraltet wie die heutigen Comuter wwwwwwwwwwwwenn man 5 Jahre daran forschen möchte.
oszi40 schrieb: > Es wird nicht leicht sein, ein technisches Thema zu finden, was nicht so > schnell veraltet wie die heutigen Comuter wwwwwwwwwwwwenn man 5 Jahre > daran forschen möchte. Gute Grundlagenforschung sollte hauptsächlich Konzepte und Methodiken hervorbringen. Dass konkrete Implementierungen veralten wenn nach x Jahren ein neuer FPGA oder eine neue CPU erscheint ist nebensächlich. So meine Meinung nach einer 1-Jährigen Selbstfindungsphase als WiMi ;)
> strebermitbrille schrieb: >> Zugegeben, bin ich etwas "neidisch", zwar gönne ich es ihm, aber ich >> hätte auch gern schon mein Doktorat. > Wofür brauchst du den Dr.? > Nur um dein Selbswertgefühl aufzupolieren? > Ja das auch und um zu zeigen was ich eigentlich wirklich drauf hab :) >> Langsam kommen die Selbstzweifel. > DAS ist das eigentliche Problem... Meinst du? > strebermitbrille schrieb: >> Freue mich schon bald wieder auf der Uni zu sein :-) > Der Wege ist das Ziel, oder wie? > Dir hat es in der Industrie eigentlich sowieso nicht so richtig > gefallen? Naja schon aber dauernd arbeiten jeden Tag ohne Ziel ist irgendwie sinnfrei. Brauche einfach ein ziel auf das ich hinarbeiten kann
> Es wird nicht leicht sein, ein technisches Thema zu finden, was nicht so > schnell veraltet wie die heutigen Comuter wwwwwwwwwwwwenn man 5 Jahre > daran forschen möchte. Da sollte man sich aber auch von der Vorstellung lösen, dass die eigene Doktorarbeit die Welt voranbringt... Das tut sie wohl in 99.999% der Fälle nicht. Und ob dann nach 4-5 Jahren das gewählte Thema noch aktuell ist, oder die Meute der Buzzwordjäger schon wieder andere Schweine durchs Community-Dorf treibt, weiss man ohnehin nicht vorher. Wenn man also eher ein kurzentschlossener, begeisterungsfähiger Quick-Adopter ist, ist eine Doktorarbeit eher nichts. Da braucht man Ausdauer, auch und gerade wenn die Buzzword-Piranhas schon wieder ein neues Opfer umkreisen und man dann einsam vor sich hin werkeln muss ;) Es kann sein, dass man gerade mit der Ausdauer bekannt wird, aber man kann genausogut als Zombie bei Konferenzen enden. Hatte da mal ein Paper von einem Japaner zu einer mehrdimensionalen FFT. Der Typ macht seit 30 Jahren nichts anderes. Auch irgendwie öde...
strebermitbrille schrieb: > Ein Doktorat wird doch um einiges höher eingeschätzt als bloss eine > Berufserfahrung oder? Der fachliche Aspekt vom Doktor ist eigentlich egal. Da ist zuviel Wissen eher schädlich. Du musst dir einfach die Frage stellen, kann ich gut und Doktormäßig Blubbern. Das ist das wichtigste.
> Der fachliche Aspekt vom Doktor ist eigentlich egal.
Der Briefträger "Dr. Postel" hat sich da schon viel Mühe gegeben...
Spaß beiseite: Es gibt sehr viele "schnellverderbliche Themen". Mir ist
aus der Vergangenheit ein Beispiel bekannt, wo einer über Monitore
promovieren wollte. Leider waren die schon veraltet als seine Tinte
trocken war.
Wenn man schon den Aufwand treibt, sollte man ein passendes Ziel haben,
wo einen dieser Titel Nutzen bringt.
hal9000 schrieb: > strebermitbrille schrieb: >> Ein Doktorat wird doch um einiges höher eingeschätzt als bloss eine >> Berufserfahrung oder? > > Der fachliche Aspekt vom Doktor ist eigentlich egal. Da ist zuviel > Wissen eher schädlich. Du musst dir einfach die Frage stellen, kann > ich gut und Doktormäßig Blubbern. Das ist das wichtigste. Hm blubbern kann ich gut auch doktormässig. Mich würde nur interessieren ob ich dann zu einem anderen selbstbewussten Menschen werde. Würde mich sicher genial fühlen mit Dr Grad .
strebermitbrille schrieb: > Mich würde nur interessieren ob ich dann zu einem anderen > selbstbewussten Menschen werde. > Würde mich sicher genial fühlen mit Dr Grad . Das ist eine Typ Frage. Es gibt Menschen die werden nie zufrieden sein, da hilft auch kein Doktortitel weiter. Kaum ist der Titel geschafft, dann ist es der Posten, oder das größere Haus ... Ich kenne eine Menge Akademiker (ich bin keiner) und wenn ich mir überlege, ob ich mit denen in den Krieg ziehen wollte (will ich auch so nicht)oder nach einer großen Naturkatastrophe das Überleben gemeinsam schaffen wollte, dann würden da nur sehr wenige sein. Lieber würde ich jemanden aus meiner "Kaste" wählen. Was ich damit sagen will, man sollte die eigenen Stärken sehen und nicht nur die (vermeintlichen) Stärken der anderen. Und wer weiß, vielleicht sind die gar nicht so selbstbewusst und spielen dir das nur vor. Wieso hat dein Ehemaliger damit so auf den Putz gehauen? Vielleicht, weil er weiß, dass du einen größeren hast oder besser bei den Frauen an kommst. Was auch immer ... Lass dich doch davon nicht unter Druck setzen.
Andi $nachname schrieb: > Außerdem gibt es Bereiche, in denen die Promotion ebenso nötig ist. > Beispielsweise in der Medizin und in der Chemie Unfug. Das ist Wessigequatsche. Früher hatten wir zu DDR-Zeiten Diplom-Mediziner und Diplom-Chemiker, die ohne irgendwelchen Promotionsaffentanz in ihren Berufen gearbeitet haben. Alle Dres. med. und Dres. chem. hatten ein vollwertiges, langwieriges und anspruchsvolles Promotionsverfahren durchlaufen (Aspirantur/Forschungsstudium, Dissertation, Rigorosum, Disputation). "Die Industrie" hätte prinzipiell nichts zu melden, wenn der Staat dieser Unsitte mit den Doktorgraden einen Riegel vorschieben würde, indem Promotionsstellen zahlenmäßig deutlich reduziert würden und gleichzeitig der Qualitätsanspruch steigen würde, z.B. ein Promotionsverfahren wie in den Nachfolgeländern der ehemaligen Sowjetunion. Das Doktorat z.B. in der Ukraine ist wahnsinnig rigoros und anspruchsvoll. Dagegen ist das deutsche eine Lachnummer. > Die außerordentlich hohe Promotionsquote > in der Chemie hat ihre Ursache darin, dass Forschung und Entwicklung > nicht nur an Hochschulen und staatlichen Forschungseinrichtungen, > sondern auch in der chemischen und pharmazeutischen Industrie zu den > Haupteinsatzgebieten von Chemikern zählen. Hierfür muss die Fähigkeit zu > selbständigem wissenschaftlichen Arbeiten durch die Promotion > nachgewiesen sein." Was für ein PR-Gewäsch. Wie ich das immer sage: Die deutsche Industrie ist zu bequem, selbst weiterzuqualifizieren und Mitarbeiter anzuleiten, und läßt sich das lieber von der Gesellschaft und vom Staat bezahlen. In anderen Ländern bekommen die Pharmaunternehmen auch keine Doktoren von der Uni und dort geht es auch.
>Früher hatten wir zu DDR-Zeiten ... >Das Doktorat z.B. in der Ukraine ist wahnsinnig rigoros und >anspruchsvoll. Dagegen ist das deutsche eine Lachnummer. Welche speziellen Minderwertigkeitskomplexe mußt du eigentlich angefangen bei deinem Nick kompensieren?
Wenn so ein Abschluß wegen dem Ego ist: Das ist es meistens nicht wert. Wenn man nicht aus einer Familie oder dem Adel stammt, wo sowas Usus ist. Mein FO-Lehrer sagte mir bei einem Kaffee mal, daß nach seinem Hochschulabschluß niemand mit ihm feiern gehen wollte, und er sehr enttäuscht war. Denn man darf eines nicht vergessen: Man bekommt mehr Neider, als solche, die einen toll finden. Will man das?
Wilhelm Ferkes schrieb: > > Denn man darf eines nicht vergessen: Man bekommt mehr Neider, als > solche, die einen toll finden. Will man das? Naja, auf solche "Freunde" verzichte dann zu gern!
Bei uns in der Firma gibt es zwei Möglichkeiten wenn man einen Dr. Grad besitzt: 1) Führungsebene: Hier wird man resprektiert und auch mit Dr. XYZ angesprochen. Weiterhin gibt es eine gute AT Bezahlung. 2) Im Bereich Grundlagenforschung: Hier ist man einer von vielen, wird ge-"Du"-tsts und maximal als Herr XYZ angesprochen. Da nach Tarif bezahlt wird und bei Tarifstufe 14 schluss ist und ansonsten dann noch AT in Frage kommt, verdient ein Dr. in diesem Bereich nicht mehr als wir anderen Entwickler auch. I.d.R. wird in diesem Bereich ein nicht Dr. sogar für voll genommen, da man z.T. prakmatisch und ohne viel akademischen SchnickSchnack zeitnahe Ziele erreichen muss. Dies haben die promovierten Dr. gar nicht drauf. Besonders lustig wird es immer dann, wenn diese erklären wollen, dass das erreichte Ziel theoretisch gar nicht erreichbar ist. Unabhängig davon, ob ein serienreifes Gerät vor deren Nase steht und alle Anforderungen erfüllt. D.h. einen Dr.-Titel im Fall 2) höchsten was für´s Ego bzw. zum Protzen beim Klassentreffen. Mach es also nur, wenn du schon jetzt weiß dass die in Zukunft Weg 1) auch vorgegeben ist!
Dr Österreich schrieb: > Möchte dann in Österreich mit Ehrenwerter Herr Doktor angesprochen > werden :) Wie jetzt, wie langweilig, gibts den Herrn Geheimrat nicht mehr?
Du schrieb: > Wilhelm Ferkes schrieb: >> >> Denn man darf eines nicht vergessen: Man bekommt mehr Neider, als >> solche, die einen toll finden. Will man das? > > Naja, auf solche "Freunde" verzichte dann zu gern! Dann mußt du wahrscheinlich auf alle verzichten, denn es gibt durchweg nur Neid. Eine andere Ebene ist die außerhalb des Berufes, da wird es besser. Ich hatte sogar Streit in allernächster Nähe. Meine damalige Freundin fand es nicht gut, daß ich mich weiter bilden wollte. Meinen Handwerker mit nur Hauptschulabschluß fand sie ja auch nicht gut. Der ist nicht für Angeberei geeignet. Sie sagte immer nur: Wenn man was verbessern will, dann muß man daran was machen. Als ich das dann tatsächlich machte, sagte sie wieder nur: Bilde dir bloß nichts ein, ich hätte mein Abitur auch geschafft (brach ein halbes Jahr vor dem Abi ab). Sie hatte ein persönliches Problem, und war zudem auch noch nicht mal standhaft, ihr eigenes Abi bis zum Ende zu bringen, und in einen anständigen Beruf zu kommen. Als ich dann auf dem Studium war, kam sie mit dem Freund ihrer Schwester: Der fährt aber Container und trägt die Zeitung aus, und verdient Geld. Also nur Neider und Querbeutel um einen herum, so weit das Auge reicht.
"Hier wird man resprektiert und auch mit Dr. XYZ angesprochen. Weiterhin gibt es eine gute AT Bezahlung." Warscheinlich CDU/CSU was? Dasnn ist eh klar warum man mit "Herr Doktor" angeredet werden will...MÖGLICHST viel BLENDEN! Neben meiner Frau habe ich in meinem Freundeskreis 5 Promovierte. Niemand von denen will mit Herr/Frau Doktor angesprochen werden! Alles andere ist so unglaublich peinlich....
strebermitbrille schrieb: > Berufserfahrung kann man überall sammeln, jedoch eine Doktorarbeit ist > schon was Besonderes, das nicht jeder hat. Oder stell ich etwa die > Promotion auf einen Podest. Als etwas, das sie gar nicht ist? Wenn dir die Tour mit der Doktorarbeit erst gekommen ist, nachdem du deinen Freund wiedergesehen hast ist das für mich ein Zeichen, dass es dir nicht so sehr um die Sache, sondern eher um den Titel geht. Wer aber in MINT-Fächern promoviert sollte Feuer und Flamme für sein Thema sein und darunter leiden, dass er in der täglichen Arbeit nicht wissenschaftlich arbeiten kann. Kurzum: Überleg dir gut, ob du dir den Schuh anziehst, nur weil dein Freund auch solche Schuhe trägt.
Wilhelm Ferkes schrieb: > Als ich dann auf dem Studium war, kam sie mit dem Freund ihrer > Schwester: Der fährt aber Container und trägt die Zeitung aus, und > verdient Geld. > Also nur Neider und Querbeutel um einen herum, so weit > das Auge reicht. Gilt vielleicht für dein Umfeld, ich habe da ganz andere Erfahrungen gemacht. Und nun?