Forum: HF, Funk und Felder Rahmen-Antennendetektor für DX-Empfang


von Hermann (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

möchte folgendes Nachbauen:
http://www.jogis-roehrenbude.de/Detektor/Rahant-Det.htm

Nur verstehe ich nicht die Maße der Rahmenantenne.

Zitat:"Spule und Antenne: Breite 60 cm, Höhe 90 cm"

Wenn ich mir die Spule auf den Bildern anschaue dann ist die Spule 
quadratisch.
Würde ich sie 60cm Breit und 90cm Hoch aufbauen würde, wär die Antenne 
ja in die höhe gestreckt.

Was ist da nun richtig ?

einen schönen Abend noch,
Hermann

von Murkser (Gast)


Lesenswert?

Spule von einer Ecke zur nächsten ist 60cm breit. Da der quadratische 
Rahmen diagonal aufrecht steht, kommst Du auf eine Höhe von etwa 90cm 
vom Fuß bis zur Spitze.

Murkser

von juergen (Gast)


Lesenswert?

Auf die 60 cm kann ich mir auch keinen vernuenftigen Reim machen.
Bau das Ding quadratisch mit den sonstigen Angaben, dann funktioniert 
das schon richtig.

Aber egal, was andere Leute schreiben: bei einem Detektor-Empfaenger 
wirst du mit der Loop keine Freude haben. Im Vergleich zu einer 
Hochantenne kommt sehr viel weniger Empfangsenergie in deinen Hoerer.

Wenn du keinen Draht spannen kannst, dann probier lieber anstatt oder 
zusaetzlich als Antenne und Erde, was du an ausgedehnten Metallteilen 
finden kannst:

     Regenrinnen
     Balkongelaender
     Heizungsrohre
     Wasserrohre
     Gasrohre
     Gartenzaeune
     usw.

Viel Spass !
J.

von juergen (Gast)


Lesenswert?

PS :
Gasrohre duerfen nicht als Antenne oder Erde missbraucht werden !
Wollt ich dir wenigstens gesagt haben.

J.

von Peter S. (peter1964)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo Hermann

Rahmenantennen-Detektor funktionieren bestens.

schaust Du hier. :-)

http://theradioboard.com/rb/viewtopic.php?t=592&sid=7bc2f1ef06571b8dc55dd95d0f53ff07

Lies mal alles durch sehr empfehlenswert

p.s der Detektor ist nicht von mir

tschüss
Peter

von Hans Dampf (Gast)


Lesenswert?

Da bei einer Loop Antenne die abgegebene Energie von der Fläche abhängig 
ist, die vom magneischen Feld durchströmt wird, ist der vorher gezeigte 
Rahmen mit der sich nach innen verjüngenden Weicklung zwar schön 
anzuschauen, aber von der Leistungsfähigkeit nicht optimal.

Ein Rahmen mit maximaler Schleifenfläche bringt mehr

von Peter S. (peter1964)


Lesenswert?

Hallo Hans

Hans Dampf schrieb im Beitrag
> Da bei einer Loop Antenne die abgegebene Energie von der Fläche abhängig
> ist, die vom magneischen Feld durchströmt wird, ist der vorher gezeigte
> Rahmen mit der sich nach innen verjüngenden Weicklung zwar schön
> anzuschauen, aber von der Leistungsfähigkeit nicht optimal.
>
> Ein Rahmen mit maximaler Schleifenfläche bringt mehr

kann schon sein
dafür ist die benötigte Drahtlänge kürzer
und vieleicht die gegenseitige beeinflussung der Windungen geringer ( 
Vermutung :-)  )

Soll bedeuten die Spulengüte ist höher.

Mir ging es aber hauptsächlich um den link

tschüss

- Peter -

von OhAh (Gast)


Lesenswert?

Auf Bild 2 siehst du, daß ein Rahmenteil 60 cm und der andere 90 cm ist. 
Ein Teil des längeren Rahmenteils dient als Verlängerung für den 
Ständer.

von Hans Dampf (Gast)


Lesenswert?

Peter Spiegel schrieb:
> dafür ist die benötigte Drahtlänge kürzer
> und vieleicht die gegenseitige beeinflussung der Windungen geringer (
> Vermutung :-)  )
>
> Soll bedeuten die Spulengüte ist höher.

Das mag für eine trennscharfe Empfängerspule relevant sein, weniger 
jedoch für eine breitbandige Schleife als Empfangsantenne. Auch sind 
Vermutungen in der Elektrotechnik weniger hilfreich als Erkenntnisse - 
die Theorie der Schleifenantennen ist hinlänglich bekannt.

Die Spannung an einer Empfangs-Schleife ist abhängig von der Frequenz 
und der effektiven Fläche, der Apertur.Da muss man sich entscheiden, was 
man will: Draht sparen oder effizient empfangen :-)

http://www.dxing.com/tnotes/tnote08.pdf
http://www.vlf.it/octoloop/rlt-n4ywk.htm

von HDWA Benutzer (Gast)


Lesenswert?

Hans Dampf schrieb:
> Das mag für eine trennscharfe Empfängerspule relevant sein, weniger
> jedoch für eine breitbandige Schleife als Empfangsantenne.

Und genau um eine trennscharfe Empfaengerspule geht es hier. Vielleicht 
solltest Du mal den Link im Eingangspost oeffnen und die Seite lesen.

Welches Konstrukt ist denn ausserdem praktischer handzuhaben? Ein schoen 
flacher Rahmen wie im Bild oder ein ca. 10 cm breiter Rahmen um einen 
guten Abstand zwischen den Windungen zu erhalten, wenn diese 
nebeneinander liegen sollen?

> Die Spannung an einer Empfangs-Schleife ist abhängig von der Frequenz
> und der effektiven Fläche, der Apertur.

Im Falle eines Detektors halte ich die Guete des Schwingkreises fuer 
wichtiger.

73

von Hans Dampf (Gast)


Lesenswert?

Wenn man nur wenig Spannung aus dem magnetischen Feld holt, weil die 
Apertur eines Empfangsrahmens zu klein ist, nützt dir auch eine 
angeblich höhere Güte nichts. Und mit einer Rahmenantenne, die 
konzentrisch nach innen gewickelt ist, wirkt eben nur eine Apertur die 
dem Mittel der von der Wicklung umschlossenen Fläche entspricht. Ist 
also in jedem Falle kleiner als eine Rahmenwicklung, die nicht 
konzentrisch gewickelt ist.

Ob die Güte eines konzentrisch gewickelten Rahmens überhaupt besser ist, 
ist eine lediglich eine Vermutung die zu bezweifeln ist. Ich kann auch 
bei großer Apertur kapazitätsarm wickeln, indem ich die Wicklung auf 
Abstand setze.

Es gibt also keinen hinreichenden Grund, die Apertur ohne Not zu 
verkleinern,denn die Güte eines Detektorschwingkreises wird auch nicht 
durch die Leerlauf-Güte der Spule bestimmt, sondern nach der Belastung 
durch den dynamischen Innenwiderstand der Detektor-Diode und des 
angeschlossenen Hörers, alss durch Betriebsgüte.

Fazit, was besser aussieht, muss nicht immer besser funktionieren.Die 
Physik lässt sich nicht überlisten.

von juergen (Gast)


Lesenswert?

Immer wieder seltsam, was ueber Antennen fuer anscheinend unausrottbarer 
Unsinn verzapft, wiedergekaeut und "erfunden" wird.

In jedem vernuenftigen Antennenbuch kann man nachlesen, dass die 
wirksame oder effektive Hoehe einer Loopantenne sich berechnet zu

                                 2 x pi x F x w
                         heff =  --------------
                                  Wellenlaenge

Die vorliegende Loop 0.6m x 0.6m und 8 Windungen hat bei 1 MHz = 300 m 
eine wirksame Antennenhoehe von mickrigen

                                     6 cm !!!

Was ist das schon im Vergleich zu einer Aussenantenne von 10 m Hoehe und 
Laenge ?

Nun will ich nicht soweit gehen und die Erfolgsberichte der vorstehend 
zitierten Autoren als erlogen bezeichnen ( eher vielleicht "ein wenig" 
positiv gefaerbt ).
Eine moegliche Erklaerung koennte sein, dass die Loop hier nicht als 
Antenne wirkt, sondern als Koppelspule und/oder Koppelkapazitaet zu 
grossraeumigen Metallstrukturen der Umgebung, die ihrerseits die 
tatsaechliche Antenne darstellen.

J.

von Hans Dampf (Gast)


Lesenswert?

juergen schrieb:
> Eine moegliche Erklaerung koennte sein, dass die Loop hier nicht als
> Antenne wirkt, sondern als Koppelspule und/oder Koppelkapazitaet zu
> grossraeumigen Metallstrukturen der Umgebung, die ihrerseits die
> tatsaechliche Antenne darstellen.

Da eine Loopantenne die magnetische Feldkomponente in einen Strom 
umsetzt hinkt der Vergleich mit einem Drahtdipol. Und auch der Vergleich 
mit der effektiven Höhe einer Drahtantenne vergleicht Äpfel mit Birnen. 
Bei einer Schleife rechnet man daher nicht mit der effektive Höhe, 
sondern mit dem Antennenfaktor.

Eine Loop wirkt auch nicht als Koppelkapazität zur Umgebung. Ganz im 
Gegenteil, im Idealfall wird sie durch das elektrische Feld gar nicht 
beeinflusst und wertet nur die magnetische Feldkomponente aus.

Loopantennen spielen ihren Vorteil dardurch aus, dass sie klein sind, 
eine ausgezeichnete Richtwirkung aufweisen und wenig Störungen 
häuslichen Störfeldern auffangen, die in der Regel als elektrische 
Feldkomponente auftreten. In fast allen Lang und Mittelwellenradios 
leistet eine Ferritantenne - also eine Loopantenne - hervorragende 
Arbeit. Für einen Detektorempfänger ohne Verstärker ist eine Loop 
allerdings problematisch, da nur schwer Leistungsanpassung an den 
Detektor zu erreichen ist.

von juergen (Gast)


Lesenswert?

juergen schrieb:

> Immer wieder seltsam, was ueber Antennen fuer anscheinend unausrottbarer
> Unsinn verzapft, wiedergekaeut und "erfunden" wird.

Der beste Beweis fuer die Richtigkeit dieses Satzes ist der obige 
Beitrag von Hans Dampf, der sich in allen Gassen der Looptechnik 
auszukennen glaubt und doch nur altbekannte Halbbildung wiederkaeut.
Das faengt schon mit den ersten Worten an :

> Da eine Loopantenne die magnetische Feldkomponente in einen Strom
> umsetzt ...

Im Fernfeld einer elektromagnetischen Welle sind magnetische und 
elektrische Komponente ueber die Maxwell-Gleichungen untrennbar 
miteinander verbunden. Jegliche Wirkung auf die magnetische Komponente 
(Absorption, Reflektion, Beugung, Polarisation) ist gleichzeitig und 
gleichartig Wirkung auf die elektrische Komponente und umgekehrt.

Die Funktion der Loop laesst sich deshalb elektrisch oder magnetisch 
gleichermassen beschreiben. Das Ergebnis ist exakt dasselbe.

Beispiel: Ein vertikal polarisiertes E-Feld erzeugt in einem 
Vertikalstab  bekanntlich eine Signalspannung, in 2 Staeben, die in 
Ausbreitungsrichtung gegeneinander versetzt sind, also 2 Spannungen, die 
aber entsprechend der zeitlichen Verzoegerung gegeneinander 
phasenverschoben sind. Nennt sich Adcock-Peiler und hat die gleiche 
8-Empfangscharakteristik wie die Loop.

In einem horizontalen Stab wird durch das vertikale E-Feld keine 
Spannung erzeugt, deshalb kann ich die beiden Staebe des Adcock-Peilers 
an der oberen Spitze miteinander verbinden, ohne dass sich energetisch 
etwas aendert. Nennt sich jetzt Loop !
Die Differenzspannung der unteren beiden Enden der Staebe/Loop = 
Gegentakt-signal ist die Empfangsspannung. Das Gleichtaktsignal nennt 
sich Vertikalantennen-Effekt.

Jedes Stueckchen Draht wird sowohl durch elektrische Felder (Influenz) 
wie magnetische Felder (Induktion) beeinflusst. Integration ueber die 
komplette Drahtlaenge ergibt die Antenne. Wegen der Maxwell-Gleichungen 
ist es egal, wie ich rechne. Es kommt dasselbe raus. Alles schon seit 
100en Jahren bekannt.

> Bei einer Schleife rechnet man daher nicht mit der effektive Höhe,
> sondern mit dem Antennenfaktor.
Ist das deine hoechstpersoenliche Erfindung ? Dann definiere mal bitte !

> und wenig Störungen aus häuslichen Störfeldern auffangen
Auch das ist in dieser allgemeinen Formulierung falsch - leider. 
Haeusliche Stoerungen sind teils Nah-, teils Fernfelder oder 
leitungsgefuehrt. Tatsaechlich sind diese Dinge relativ kompliziert und 
lassen sich hier kaum kurz und verstaendlich darstellen.

Nur soviel als Denkanstoss: ZF-Becher schirmen wirksam gegen elektrische 
und magnetische Kopplung ab, auch wenn sich oben ein Abgleichloch 
befindet. Wie kommt dann die elektromagnetische Welle in die geschirmte 
Loop ?

Sorry, wenn ich dir auf die Fuesse oder sonstwohin trete, denn das 
meiste, was du schreibst, ist ja ganz richtig. Die Physik laesst sich 
eben nicht ueberlisten. Man muss sie nur richtig verstehen.

J.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.