Forum: FPGA, VHDL & Co. Einsatz von FPGAs


von Fragender (Gast)


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Hallöle,

ich frage mich, wie man beispielsweise herausfindet, ob ein Unternehmen 
mit FPGAs entwickelt.

Beispiel: INFICON GmbH Köln

Natürlich kann man hergehen, und in einer Suchmaschine den Firmennamen 
zusammen mit FPGA eingeben. Aber nicht immer ist ersichtlich, ob FPGAs 
zum Einsatz kommen.

Wie geht Ihr vor? Was sind Eure Erfahrungen?


Danke für Eure Meinungen.
Gruß, Fragender

von Viktor N. (Gast)


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Nee, kann man nicht generell ausschliessen. Auf die andere Seite 
spezialisiert man sich nicht auf FPGA alleine.

von Hans (Gast)


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indem man bei der Firma anruft und nachfragt. Wenn sie es einem sagen 
wollen, werden sie es dann tun. Oder Du wirst Xilinx FAE, dann hast du 
alle Kunden in der Datenbank.

von Olaf (Gast)


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Bei einem Elektronikentwicklungsdienstleister sollte man das auf der 
Homepage finden, z.B. wie bei uns gelöst: 
http://www.leber-ingenieure.de/leber-losungsingenieure/leistungsspektrum/produktentwicklung/programmierbare-logik/.

Ansonsten hilft nur anrufen... Bei Fragen zu FPGA-Entwicklung jederzeit 
gerne an mich wenden.

von Fragender (Gast)


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Hallo Olaf,

bei einem Dienstleister liegt der Einsatz von FPGAs quasi auf der Hand 
(und vielleicht auch wie in Deinem Fall auf der Homepage). Es gibt aber 
Firmen, die verwenden FPGAs in ihren Produkten, man erfährt dies bspw. 
auf der Homepage jedoch nicht. Wenn man Glück hat, dann existiert von 
einem Mitarbeiter dieser Firma ein Paper o.Ä., aus dem der FPGA-Einsatz 
hervorgeht. Dies ist aus meiner Sicht doch eher die Ausnahme.

Und die Frage ist: Wie kann man als Arbeitssuchender diesen "verdeckten" 
FPGA-Einsatz aufdecken?

Gruß, Fragender

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Olaf schrieb:
> Bei einem Elektronikentwicklungsdienstleister sollte man das auf der
> Homepage finden
Die fragliche Firma ist KEIN Dienstleister:
http://www.inficon.com/de/index.html

von Fragender (Gast)


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Fragender schrieb:
> die verwenden FPGAs in ihren Produkten,
was noch nicht heisst, dass sie sie auch selber programmieren

von Fragender (Gast)


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Ja das stimmt natürlich.

von Markus F. (Gast)


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In welcher Digitalschaltung ist denn heute kein FPGA mehr drin?

von Mac G. (macgyver0815)


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In denjenigen welchen wo ein ASIC oder ein passendes ASSP verwendet 
wird? ;-)

von Fpgakuechle K. (Gast)


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Mac Gyver schrieb:
> In denjenigen welchen wo ein ASIC oder ein passendes ASSP verwendet
> wird? ;-)

Wo ein ASIC drin steckt ist meistens vorher ein FPGA-Prototyp gebaut 
worden.

von Mac G. (macgyver0815)


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Fpga Kuechle schrieb:
> Mac Gyver schrieb:
>> In denjenigen welchen wo ein ASIC oder ein passendes ASSP verwendet
>> wird? ;-)
>
> Wo ein ASIC drin steckt ist meistens vorher ein FPGA-Prototyp gebaut
> worden.

Ja das stimmt natürlich.
So war zumindest ein FPGA "beteiligt"  ;-)

von Micha (Gast)


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M. F. schrieb:
> In welcher Digitalschaltung ist denn heute kein FPGA mehr drin?

Wenn ich mir hier auf mikrocontroller.net so anschaue wie lebendig das 
FPGA Forum und das µC Forum im Vergleich sind, ist mir die Antwort 
eigentlich sonnenklar ;)

Solange eine Applikation nicht absolut zeitkritisch ist, würde ich als 
Entwickler immer einem Microcontroller den Vorzug geben - da kommt man 
mit konventionellen Programmierkenntnissen ziemlich weit. Und auch schon 
mit den "ganz kleinen" µCs wie etwa einem Attiny kann man schon 
erstaunliche Dinge machen. Die Dinger spielen ihre Stärke bei 
Ablauf-Programmierung aus.

FPGA & Co. dann eher für ganz flotte Sachen wie Signalverarbeitung, aber 
das wird eben nicht wirklich immer gebraucht.

Für Hobbyisten (wie mich) werden FPGAs aus einem Grund hochinteressant, 
der für kommerzielle Anwendung wohl eher abartig ist: man kann damit so 
wunderschön alte Prozessor-Architekturen nachbasteln ;)

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Micha schrieb:
> man kann damit so wunderschön alte Prozessor-Architekturen nachbasteln ;)
Aber man sollte sich verkneifen, mit einem Softcore gegen aktuelle 
Prozessoren anstinken zu wollen.
Das geht sicher schief, und man muss sich einiges in die Tasche lügen 
und sich selber Sand in die Augen streuen, um gegen einen uC ankommen zu 
können (so etwa auf dem Niveau: "FPGA ist eh' in der Schaltung" oder 
"Kann den Controller auf meine Anwendung zuschneidern" oder "Bin viel 
flexibler" oder "Dann ist alles in einem Chip" oder ...).

von Numboz Cranchos (Gast)


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Lothar Miller schrieb:
> Micha schrieb:
>> man kann damit so wunderschön alte Prozessor-Architekturen nachbasteln ;)
> Aber man sollte sich verkneifen, mit einem Softcore gegen aktuelle
> Prozessoren anstinken zu wollen.
> Das geht sicher schief, und man muss sich einiges in die Tasche lügen
> und sich selber Sand in die Augen streuen, um gegen einen uC ankommen zu
> können (so etwa auf dem Niveau: "FPGA ist eh' in der Schaltung" oder
> "Kann den Controller auf meine Anwendung zuschneidern" oder "Bin viel
> flexibler" oder "Dann ist alles in einem Chip" oder ...).

IMHO vergleichst du hier Äpfel mit Birnen. Ein FPGA kann in weiten 
Teilen einen microcontroller wie AVR/PIC ( 
http://gadgetforge.gadgetfactory.net/gf/project/avr_core/ ) locker 
ersetzen, die überzüchteten PC-Prozessorarchitekturen dagegen nicht. Die 
Grenze für LowCost-FPGA liegt m.E. beim 68020 der auf einen S3A-1400 
passen sollte, eventuell auch 386DX, also bei den ersten Unix-fähigen 
32bit Single-Cores im zweistelligen MHz-Bereich aus den 90igern.

MfG,

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Numboz Cranchos schrieb:
> Ein FPGA kann in weiten Teilen einen microcontroller wie AVR/PIC
> locker ersetzen
Das sind Prozessoren aus dem letzten Jahrtausend.
Hatte ich nicht was von "aktuellen" Prozessorarchitekturen geschrieben?

> Ein FPGA kann in weiten Teilen einen microcontroller wie AVR/PIC
> locker ersetzen
Und zu welchem Preis? (bitte incl. Programmspeicher und RAM rechnen, die 
Peripherie darfst du auf die digitale Ecke reduzieren)
Rechnet sich das?

> die überzüchteten PC-Prozessorarchitekturen dagegen nicht.
Dazwischen gibts auch noch was: die 32-Bit Dinger von ARM mit der 
entsprechenden Peripherie.

> Die Grenze für LowCost-FPGA liegt m.E. beim 68020 der auf einen
> S3A-1400 passen sollte
Naja, da sind Kosten egal, denn den 68020 gibt es nicht mehr. Wenn ich 
den aber brauche, dann ist jede Lösung günstig. Dagegen einen 68000, 
den ich bei Freescale für 5$ bekomme. Da klappt das schon nicht mehr mit 
der Kostenrechnung.

Glaub mir: ich würde auch gern einen Prozessor ins FPGA packen (ist ja 
irgendwie cool), aber sooft ich es anpacke: es rechnet sich einfach 
nicht (abgesehen von solchen kleinen FSM-Rechnern wie den Picoblaze für 
spezielle Aufgaben).

von MCUA (Gast)


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>> Ein FPGA kann in weiten Teilen einen microcontroller wie AVR/PIC
>> locker ersetzen
>Und zu welchem Preis? (bitte incl. Programmspeicher und RAM rechnen, die
>Peripherie darfst du auf die digitale Ecke reduzieren)
Da kriegt man in fertigen uCs (die oft auch noch subventioniert werden) 
die CPU (und Teile v. RAM u. Perif.) sogar geschenkt.

von Fred Werkel (Gast)


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Lothar Miller schrieb:
> Numboz Cranchos schrieb:
>> Ein FPGA kann in weiten Teilen einen microcontroller wie AVR/PIC
>> locker ersetzen
> Das sind Prozessoren aus dem letzten Jahrtausend.
> Hatte ich nicht was von "aktuellen" Prozessorarchitekturen geschrieben?

Auch. Das isnd je die Birnen und die Äpfel oben schreibst du von
"aktuellen" Prozessorarchitekturen (lese ich als GHz-Multicore-Monster) 
, unten von "um gegen einen uC ankommen" (lese ich als 12MHz 8 bit Wald 
und Wiesen AVR/PIC).

Lothar Miller schrieb:
> Und zu welchem Preis? (bitte incl. Programmspeicher und RAM rechnen, die
> Peripherie darfst du auf die digitale Ecke reduzieren)
> Rechnet sich das?"

Das ist doch eh in dem FPGA, das liegt doch brach. Beispielsweise in 
einem Design das einen S3A-1000 passen würde, da es aber keinen -1000 
gibbet (nur -700 oder -1400) in einen -1400. da bleibt quasi ein -400 
übrig in den locker mehrere 8 bit uC passen und BRAM/DRAM für die paar 
kB RAM Arbeitsspeicher bleiben auch übrig, der ROM für die Firware wird 
auch durch den FPGA-Konfigspeicher miterledigt.

Extra einen FPGA einzudesignen um einen uC zu ersetzen macht kaum Sinn, 
dagen zu schon ob man mit den 30% frei ressourcen nicht den 
tasten-/AlphaNum/Consolen Controller schlucken kann dagegen schon.

MfG

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Fred Werkel schrieb:
> "aktuellen" Prozessorarchitekturen (lese ich als GHz-Multicore-Monster)
Ich sag da (noch)mal ARM. Und auch weitab von GHz...

> Extra einen FPGA einzudesignen um einen uC zu ersetzen macht kaum Sinn,
> dagen zu schon ob man mit den 30% frei ressourcen nicht den
> tasten-/AlphaNum/Consolen Controller schlucken kann dagegen schon.
Wenn ich den schlucken will, dann lege ich das Design so aus, dass ich 
den schlucken kann. Und überlasse das nicht dem Zufall, dass mein FPGA 
gerade mal zum Glück zu groß ist. Vor allem implementiere ich dann nicht 
den Controller (z.B. Tastaturcontroller 8047) und behalte die Software 
bei, sondern ich implementiere die Funktion des Controllers direkt in 
Hardware...

> Beispielsweise in
> einem Design das einen S3A-1000 passen würde, da es aber keinen -1000
> gibbet (nur -700 oder -1400) in einen -1400. da bleibt quasi ein -400
> übrig in den locker mehrere 8 bit uC passen und BRAM/DRAM für die paar
> kB RAM Arbeitsspeicher bleiben auch übrig, der ROM für die Firware wird
> auch durch den FPGA-Konfigspeicher miterledigt.
Und wofür willst du die nehmen? Das da was "übrigbleibt" kannst du doch 
nicht von vorn herein wissen, wenn du nicht dein Design darauf 
hintrimmst, dass es gerade so kommen wird...

Wir können da gerne ewig weitermachen. Jeder will und wird Recht haben. 
Aber das ursprüngliche Thema des Threads war eigentlich ein anderes...

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