Hallo, welchen Sinn hat ein Widerstand im Rückkopplungspfad eines als Spannungsfolgers beschalteten Opamps? Gruß + Danke
Martin schrieb: > Hallo, > > welchen Sinn hat ein Widerstand im Rückkopplungspfad eines > als Spannungsfolgers beschalteten Opamps? > > Gruß + Danke Hallo Martin, Im Prinzip hat es keinen Sinn. Beim Betrachten des elektronischen Umfeldes um diesen Spannungsfolger, könnte es einen Sinn ergeben. Auch wichtig ist der Opamp-Typ. Ich denke mit wesentlich mehr Infos, kommen wir eher ein Stück der Lösung näher. Gute Nacht und Gruss bis morgen im Laufe des Tages wieder... Thomas
Der wirkt zusammen mit der parasitären Kapazität an den Eingängen als Tiefpass und unterdrückt die Schwingneigung.
Eventuell geht es um den Offset-(Drift) durch die Eingangsruheströme des OP.
>Der wirkt zusammen mit der parasitären Kapazität an den Eingängen als >Tiefpass und unterdrückt die Schwingneigung. Genau das Gegenteil ist richtig: Er erzeugt mit der Eingangskapazität eine gefährliche Phasendrehung, die die "phase margin" aufzehrt und die Schaltung instabiler macht. Deswegen darf dieser Widerstand gewöhnlich nur recht klein sein. In Figure 6 ist erklärt, warum man manchmal einen Widerstand einfügt: http://www.ti.com/lit/ds/symlink/opa27.pdf Manchmal findet man auch einen größeren Widerstand, um den Einfluß der "input bias currents" auf die Offsetspannung zu minimieren. Aber dann muß gewöhnlich mit einem zusätzlichen Cap eine "phase lead" Kompensation durchgeführt werden, um den "phase lag" durch den Widerstand wieder rückgängig zu machen.
Kai Klaas schrieb: > Genau das Gegenteil ist richtig: Er erzeugt mit der Eingangskapazität > eine gefährliche Phasendrehung, die die "phase margin" aufzehrt und die > Schaltung instabiler macht. Deswegen darf dieser Widerstand gewöhnlich > nur recht klein sein. Danke für den Hinweis -- mir war das auch eher so rum in Erinnerung, aber einige Leute können mit ihren Behauptungen einen echt verwirren.
Kai Klaas schrieb: > In Figure 6 ist erklärt, warum man manchmal einen Widerstand einfügt: > > http://www.ti.com/lit/ds/symlink/opa27.pdf Hab's grad gelesen. Das ist ein gutes Argument dafür, wenn es am Eingang diese antiparallel geschalteten Schutzdioden drin hat. Bei Opamps ohne diese Schutzdioden, weil nämlich die differenzielle Spannung bis zu den Grenzen von +Ub und -Ub (symmetrische Speisung) zulässig sind, ist dieses Argument hinfällig. Genau so etwas war mein Grund zur Bitte, etwas mehr von der Schaltung zu zeigen, weil dann wäre es einem vielleicht eher aufgefallen, wo der Hase im Pfeffer liegt. Gruss Thomas
Wnn es sich um einen Opamps mit Stromrückkopplung handelt, dann wird über diesen Widerstand die Bandbreite festgelegt (siehe z.B. S. 12 des folgenden Datenblatts http://www.analog.com/static/imported-files/data_sheets/AD811.pdf Wie Thomas schon schreibt kann dieser Widerstand also je nach Schaltung und Opamp verschiedene Funktionen haben (oder überflüssig sein)
Achim S. schrieb: > Wie Thomas schon schreibt kann dieser Widerstand also je nach Schaltung > und Opamp verschiedene Funktionen haben (oder überflüssig sein) Darum habe ich Martin darum gebeten etwas mehr von der Schaltung preiszugeben, weil dann käme man mit weniger Folluw-Ups-To schneller zum Ziel. Allerdings hat zu wenig Information manchmal auch Vorteile, dass alle Teilnehmenden von einer Frage, weil differenzierter beantwortet, mehr davon lernen. Bei mir war es jedenfalls so. Gruss Thomas
Danke erstmal für die Beiträge. Ich konnte nicht früher sie mir durchlesen. Die Schaltung habe ich flüchtig auf der Arbeit gesehen und mich darüber gewundert. Ich kann sie daher nicht hier wiedergeben. http://www.ti.com/lit/ds/symlink/opa27.pdf An sich, ist die Schaltung wie in Figure6. Ob da 2 Antiparallele Diode drin sind, weiß ich nicht. Eine richtige Erklärung bitte das Datenblatt jedoch nicht.
1 | Transient conditions can cause feedthrough due to the amplifier’s |
2 | finite slew rate. When using the OPA27 as a unity-gain buffer |
3 | (follower) a feedback resistor of 1kΩ is recommended, as |
4 | shown in Figure 6. |
Was hat endliche Slew-Rate mit Feedthrough zu tun? Ich verstehe nur, dass die Intension diesen Widerstand da einzubauen, mit Wunsch zu tun hat, dieses "Feedthrough" Effekt zu begrenzen. Wenn ich die Beiträge richtig interpretiere, meint ihr, dass R zusammen mit C an den Eingängen einen Tiefpass bildet, diese Transienten nicht an den Ausgang weiterzureichen(?) Korrekt? Gruß, Martin
Durch die begrenzte Bandbreite bzw. Slew rate (oder ggf. auch zu viel Last) kann das Ausgangssignal von Eingangssignal abweichen. Wird die Differenz zu groß ist das direkte Feedthrough durch die Schutzdioden möglich - je nach Anwendung ist das unerwünscht weil dadurch z.B. der Eingang stärker als sonst belastet wird. Dies kann z.B. bei einer Kapazitiver Kopplung an Eingang den DC Pegel verschieben.
Martin schrieb: > Korrekt? Na das Problem bei dem OP ist doch wohl, dass die Potentialdifferenz an den beiden Eingängen nur maximal einige hundert Millivolt betragen darf -- sonst werden die Eingangsdioden beschädigt. Und wenn man jetzt einen Puls direkt an den + Eingang legt und eine direkte Verbindung vom Ausgang zum - Eingang hat? Na der Ausgang kann natürlich nicht ohne Verzögerung reagieren wegen endlicher Slewrate und hat zunächst noch das ursprüngliche Potential, das so ebenfalls noch am - Eingang anliegt. Der Rückkoppelwiderstand begrenzt den maximal fliessenden Strom und verhindert die Beschädigung.
Hallo Martin, Martin schrieb: > Die Schaltung habe ich flüchtig auf der Arbeit gesehen und mich > darüber gewundert. Ich kann sie daher nicht hier wiedergeben. > > http://www.ti.com/lit/ds/symlink/opa27.pdf > An sich, ist die Schaltung wie in Figure6. > Ob da 2 Antiparallele Diode drin sind, weiß ich nicht. Aber natürlich gibt es diese beiden Dioden. Betrachte dazu die Grundschaltung auf Seite 1. > Eine richtige Erklärung bitte das Datenblatt jedoch nicht. Das ist aber überhaupt nicht untypisch für ein Datenblatt... >
1 | > Transient conditions can cause feedthrough due to the amplifier’s |
2 | > finite slew rate. When using the OPA27 as a unity-gain buffer |
3 | > (follower) a feedback resistor of 1kΩ is recommended, as |
4 | > shown in Figure 6. |
5 | > |
Figure 6 ist eigentlich selbsterklärend. Es geht also darum zu verhindern, dass während des Einschwingvorganges bei einer steilflankigen Änderung der Eingangsspannung, kein temporär zu hoher Strom vom Ausgang in das Diodennetzwerk hineinfliessen kann. Das würde dann passieren, wenn die Flankensteilheit der Eingangsspannung diejenige der Slewrate übersteigt. > Was hat endliche Slew-Rate mit Feedthrough zu tun? Mir ist nicht so ganz klar, was hier mit dem Begriff gemeint ist. Jedoch von der Logik her, finde ich, es hat mit dem zu tun, das ich grad eben beschrieben habe. Mit Feedthrough wird wohl die Auswirkung am Ausgang von der Zustandänderung am Eingang gemeint sein. Ich kenne diesen Begriff vor allem von den SC-Filtern als Clock-Feedtrough. Hier ist gemeint die Auswirkung der Clockspannung auf den Filterausgang. > Ich verstehe nur, dass die Intension diesen Widerstand da einzubauen, > mit Wunsch zu tun hat, dieses "Feedthrough" Effekt zu begrenzen. Wenn es mit dem zu tun, was ich beschrieben habe, dann stimmt das so auch. > Wenn ich die Beiträge richtig interpretiere, meint ihr, dass R zusammen > mit C an den Eingängen einen Tiefpass bildet, diese Transienten nicht > an den Ausgang weiterzureichen(?) Korrekt? Nein, diese Logik stimmt nicht. Jemand hat richtig erklärt, dass die Phasenverschiebung, die dabei auftritt, erst recht zur Oszillation führen würde. Nutzbares Beispiel: Ein RC-Glied zwischen Aus- und invertierenden Eingang. Dazu eine kleine Hysterese, erzeugt durch ein Mitkopplungs-Netzwerk vom Aus- zum nichtinvertierenden Eingang erzeugt einen Rechteckgenerator. Eine solche Schaltung kann man hier sehen: Beitrag "was macht diese OP Schaltung?"
Die endliche Slew rate ist einer der Gründe wieso die Schutzdioden zwischen den Eingängen ansprechen können. Der Spannungsfolger kann halt einer sehr steilen Flanke nicht folgen sonder gibt maximal die Anstiegsgeschwindigkeit der Slew rate. Es gibt allerdings noch andere mögliche Ursachen die den Spannungsfolger Überfordern können.
Ulrich schrieb: > Die endliche Slew rate ist einer der Gründe wieso die Schutzdioden > zwischen den Eingängen ansprechen können. Der Spannungsfolger kann halt > einer sehr steilen Flanke nicht folgen sonder gibt maximal die > Anstiegsgeschwindigkeit der Slew rate. Danke für diese knappe Zusammenfassung. Ich habe dieses Verhalten auch beschrieben, aber etwas umständlich... > Es gibt allerdings noch andere mögliche Ursachen die den Spannungsfolger > Überfordern können. Wenn man will, gelingt es einem leicht den Opamp die ewigen Elektronenjagdgründe zu befördern. :-) Gruss Thomas
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