Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Gate-Treiber: G<->S Induktivität minimieren


von Herbert (Gast)


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Hallo zusammen,

ich erstelle momentan eine einseitige Platine für einen H-Brückentreiber 
mit dem HIP4081. Nun wird in den AN dringend empfohlen, die 
Serieninduktivität zwischen der Gate-Zuleitung und der 
Source-Rückkleitung zu minimieren.

Klar ist, dass die Leitungslänge möglichst minimal sein sollte. An dem 
Faktor kann ich aber nichts ändern.

Bei einer doppelseitigen Platine könnte man die Leiterbahnen auf 
Top/Bottom verteilen.
Wie minimiere ich die Induktivität bei einer einseitigen Platine am 
besten? Leiterbahnen nah beieinander legen? Oder komplett auf 
Leiterbahnen verzichten und 2 Drähte für die Zuleitung nehmen, die dann 
verdrillt werden?

Ich bin für jeden Tipp dankbar.

Gruß,
Herbert

: Verschoben durch Admin
von M. K. (sylaina)


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Im Prinzip heißt das nur, dass vom Treiber zu den FETs die Leitung nur 
so lang wie nötig sein sollten und man nicht erst ne Strippe quer durch 
den Raum zwischen Treiber und FETs legen muss.
Was sollte denn z.B. ein Verdrillen der Leitungen vom Gate und Source 
bewirken? Der Strom vom Source (der nur im geschalteten Zustand fließt) 
ist ja nicht der Selbe wie der Strom vom Gate (der nur beim Schalten 
fließt) ;)

von Reinhard Kern (Gast)


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Michael Köhler schrieb:
> Was sollte denn z.B. ein Verdrillen der Leitungen vom Gate und Source
> bewirken? Der Strom vom Source (der nur im geschalteten Zustand fließt)
> ist ja nicht der Selbe wie der Strom vom Gate (der nur beim Schalten
> fließt) ;)

Falsch verstanden: verdrillt werden muss, wenn man das so machen will, 
die Gateleitung mit der Massezuleitung von Source zum Gatetreiber. Der 
geschaltete Sourcestrom fliesst nicht über diese Leitung.

Gruss Reinhard

von Herbert (Gast)


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Reinhard Kern schrieb:
> Michael Köhler schrieb:
>> Was sollte denn z.B. ein Verdrillen der Leitungen vom Gate und Source
>> bewirken? Der Strom vom Source (der nur im geschalteten Zustand fließt)
>> ist ja nicht der Selbe wie der Strom vom Gate (der nur beim Schalten
>> fließt) ;)
>
> Falsch verstanden: verdrillt werden muss, wenn man das so machen will,
> die Gateleitung mit der Massezuleitung von Source zum Gatetreiber. Der
> geschaltete Sourcestrom fliesst nicht über diese Leitung.
>
> Gruss Reinhard

Genau, trotzdem werden ja nie beide Leitungen den entgegengesetzten 
Strom oder so führen, vielmehr müsste nach meinem Gedankengang bei 
fallendem Gate-Signal eine kurzer Abflussstrom über die Source-Leitung 
fließen und umgekehrt. Die Stromänderungen sind also entgegengesetzt und 
daher macht verdrillen Sinn, richtig?

von M. K. (sylaina)


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Reinhard Kern schrieb:
> Falsch verstanden: verdrillt werden muss, wenn man das so machen will,
> die Gateleitung mit der Massezuleitung von Source zum Gatetreiber. Der
> geschaltete Sourcestrom fliesst nicht über diese Leitung.

Achso, ihr meint die Sense-Leitung zum Source. Das hatte ich falsch 
verstanden (hatte nicht ins Datenblatt geschaut um zu sehen was gemeint 
war).
Wie gesagt würde ich die Leitungen so kurz wie möglich machen und 
parallel nebeneinander verlegen. Es geht ja nicht nur um die 
Induktivität dabei sondern auch um die Kapazität (Miller-Effekt!). 
Verdrillen ist hierbei schlichtweg nicht nötig da sich ja kein Strom 
gegenseitig dabei aufheben könnte.

von Floh (Gast)


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Herbert schrieb:
> Genau, trotzdem werden ja nie beide Leitungen den entgegengesetzten
> Strom oder so führen,

Doch.
Der Gatetreiber wird ja mit Source und Gate verbunden. Jeder Lade- oder 
Entladestrom des Gates fließt in beiden Leitungen. Der Schaltstrom des 
Mosfets sollte dann eine Extraverbindung haben.

                                |
                                |
                                D
 Gatetreiber ------------------ G
             ------------------ S
        Leitungen vom Treiber,  |
        hier kann verdrillen    | Leitung für geschalteten Strom
        Sinn machen

von Herbert (Gast)


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Floh schrieb:
> Jeder Lade- oder
> Entladestrom des Gates fließt in beiden Leitungen.

Hm, beim Entladen kann ich deine Aussage nachvollziehen, da dort dann ja 
die Gateladung Richtung Source abgeleitet wird. => Ströme 
entgegengesetzt

Beim Laden wird aber doch - Ladungspumpe mal außen vor gelassen - 
prinzipiell nur die Bootstrap-Kapazität in das Gate umgeladen. Wo fließt 
da ein Strom über Source?

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