Forum: Offtopic Problem mit Wasserhahn


von Josef G. (bome) Benutzerseite


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Habe heute in meiner Wohnung bei einem tropfenden Wasserhahn das
Messing-Innenoberteil mit Dichtung ausgetauscht. Am Hahn habe ich
den Ventilsitz abgefräst, der bereits eine tiefe Kerbe hatte; ich
musste sehr viel abfräsen. Jetzt beobachte ich folgendes:

Zum Aufdrehen reicht eine kleine Drehung. Zum Zudrehen muss man
sehr viel drehen, wobei bei den ersten Drehungen keine Wirkung
sichtbar ist und das Drehen auffallend leicht geht.

Was ist da los? Ich rätsele, ob da vielleicht wegen der tiefen
Abfräsung ein Gewinde zu weit herausgedreht wird, aber wie könnte
das die Beobachtung erklären? Im Netz habe ich nichts gefunden
über den inneren Aufbau eines solchen Messing-Oberteils.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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ich versteh auch nicht was du mit Oberteil und Unterteil meinst.

wieso baust du nicht gleich einen komplett neuen Einsatz ein? Wenn es 
ein Standard-Einsatz ist "kost der nix". Da braucht auch nix fegräst 
etc. zu werden.

Meistens braucht man sogar nur die Gummis austauschen, die gibts im 
Sortiment ebenfalls "für kleines Geld"

von Kurt B. (kurt-b)


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Wegstaben Verbuchsler schrieb:
> ich versteh auch nicht was du mit Oberteil und Unterteil meinst.
>
> wieso baust du nicht gleich einen komplett neuen Einsatz ein? Wenn es
> ein Standard-Einsatz ist "kost der nix". Da braucht auch nix fegräst
> etc. zu werden.
>
> Meistens braucht man sogar nur die Gummis austauschen, die gibts im
> Sortiment ebenfalls "für kleines Geld"

Wenn der -Sitz- des Gummis, also da wo er aufliegt um zu dichten, 
ausgefranst ist dann muss dieser neu gefrässt werden damit die 
Dichtung/Gummi wieder sauber aufliegt.
Eine neue Dichtung hilft da nichts.

So wie er schreibt scheint das neue "Oberteil" zu viel Spiel im 
-Getriebe- zu haben.
Ich würde einfach mal das alte nehmen und eine neue Dichtung rein 
setzten.
Manchmal ist es auch so dass sich in der Wendelung Kalt einnistet und 
dann ein Weiterdrehen verhindert.
Hier hilft Auskratzen und dann schmieren (lebensmittelechtes Fett ist 
ev. Pflicht).


Kurt

von Josef G. (bome) Benutzerseite


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Danke für die Antworten.

Mit Oberteil meinte ich das gesamte Messingteil,
welches man aus dem Hahn herausschrauben kann.

Abgefräst mit einer einschraubbaren Handfräse habe ich
im Hahn den Ring, auf welchen die Gummidichtung
drückt, wenn der Hahn geschlossen ist.

Soeben habe ich mir ein neues Messing-Oberteil besorgt und
dabei auf die genaue Bauform geachtet. Das Teil, welches ich
gestern eingesetzt habe, war geringfügig anders. Mit dem neuen
Teil funktioniert jetzt alles ohne Auffälligkeiten.

von Wilhelm F. (Gast)


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Josef G. schrieb:

> Zum Aufdrehen reicht eine kleine Drehung. Zum Zudrehen muss man
> sehr viel drehen, wobei bei den ersten Drehungen keine Wirkung
> sichtbar ist und das Drehen auffallend leicht geht.

Die Dinger bekommen mit dem Alter Spiel, wie bei einer verschlissenen 
Lenkung am Auto, wo man ständig um den Mittelpunkt herum drehen muß. OK, 
das ist heute bei modernen Autos nicht mehr so.

Das hatte ich an Uralt-Armaturen hier auch. Da hilft nur, den kompletten 
Ventileinsatz auszutauschen, da ist dann wohl auch das Gewinde 
verschlissen, mit der Dichtung alleine macht man da nichts mehr.

--> Baumarkt, und 5€ investieren.

von Josef G. (bome) Benutzerseite


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Die Dinger bekommen mit dem Alter Spiel,

Es handelte sich um ein gerade neugekauftes Teil.
Auffällig war, dass die Endplatte, welche den Gummi
trägt, dünner war, als ich es gewohnt war.

von Wilhelm F. (Gast)


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Josef G. schrieb:

> Wilhelm Ferkes schrieb:
>> Die Dinger bekommen mit dem Alter Spiel,
>
> Es handelte sich um ein gerade neugekauftes Teil.
> Auffällig war, dass die Endplatte, welche den Gummi
> trägt, dünner war, als ich es gewohnt war.

Uuuuups, das sollte doch neu normalerweise völlig in Ordnung sein.

Selbst am Ventilsitz fräsen, ob das wirklich mal gut geht? Den müßtest 
du auch fein polieren, und ob er dann überhaupt plan geschliffen ist?

Wie kommt da eine Kerbe rein? Ventil mal gewaltsam eingeschraubt?

Selbst habe ich hier auch einen Kaltwasser- und Warmwasserhahn am 
Waschbecken im WC. Den Warmwasserhahn mußte ich vor gut 10 Jahren 
wechseln, weil man sich daran den Wolf regulierte. Was aber auch mit 
neuem Ventil blieb: Der Warmwasserhahn dreht sich von selbst wieder zu, 
sobald das Wasser beginnt, warm zu werden. Es ist aber kein Termostat. 
Beim Kaltwasser mit gleichem Ventil ist es nämlich nicht so. Also 
folgere ich daraus, daß sich die Metalle dehnen.

Wenn du schon mal daran herum schraubtest, und kein Installateur bist, 
als kleinen Tipp: Bei der Montage des Ventileinsatzes muß man übrigens 
darauf achten, daß das Ventil voll geöffnet ist. Sonst dreht man beim 
Einschrauben den Ventilsitz mitsamt Dichtung kaputt, und man darf sofort 
einen neuen kaufen gehen.

Wenn das Ding neu ist, ist ja noch Garantie drauf. Jetzt nach eigener 
Bearbeitung wahrscheinlich nicht mehr. Materialfehler sind wohl immer 
möglich, und darauf gibt es ja eben die Garantie.

Vielleicht wäre auch ein Foto hier gut, um die Dinge besser zu erörtern. 
Das sagt oft mehr als Tausend Worte.

Wir sind ha hier nur hauptsächlich Elektroniker, manche allerdings noch 
mit ein paar anderen Kenntnissen. Gibt es eigentlich kein Heimwerker- 
oder Klempner-Forum?

von Dieter W. (dds5)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Der Warmwasserhahn dreht sich von selbst wieder zu,
> sobald das Wasser beginnt, warm zu werden. Es ist aber kein Termostat.
> Beim Kaltwasser mit gleichem Ventil ist es nämlich nicht so. Also
> folgere ich daraus, daß sich die Metalle dehnen.


Der Gedanke ist teilweise richtig - allerdings dehnt sich nicht das 
Metall sondern es liegt am Gummi der Dichtung.

Wenn das Ventil geschlossen ist drückt sich die Dichtung etwas zusammen 
und "merkt" sicht diesen Zustand auch weitgehend so lange sie kalt ist.

Bei Erwärmung "quillt" die Dichtung und verursacht dadurch den 
beobachteten Drossel-Effekt.

von Wilhelm F. (Gast)


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Dieter Werner schrieb:

> Wenn das Ventil geschlossen ist drückt sich die Dichtung etwas zusammen
> und "merkt" sicht diesen Zustand auch weitgehend so lange sie kalt ist.

> Bei Erwärmung "quillt" die Dichtung und verursacht dadurch den
> beobachteten Drossel-Effekt.

Das ist gut möglich, wohl eher, als die Dehnung aller Metallkomponenten. 
Aber ich muß mal Materialtabellen wälzen, wie sich Längen von bspw. 
Messing und 2cm Bauteillänge bei einer Differenz von 50°C auswirken, ob 
das nicht auch in den Bereich der Dichtgummidehnung kommt.

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