Hallo, mittels einem Akku Lade IC (LT3652) möchte ich zwei in Reihe geschaltene Li-Ion Akkus (Akku siehe link) laden. Nun bin ich am überlegen ob es notwendig ist die Schaltung noch mit einem Balancing IC zu versehen. Manche sagen "definitiv ein muss" andere wiederum "die Li-Ion Technologie heut zu Tage benötigt kein balancing mehr" Kann mir da jemand eine konkrete Antwort geben? Danke ! Akku: http://www.conrad.de/ce/de/product/251007/?insert=62&insertNoDeeplink&productname=Emmerich-LiIon-Akku-ICR-18650-NH-SP-mit-Kabeln-37-V-2200-mAh-x-H-184-mm-x-70-mm Lade IC: http://www.linear.com/product/LT3652
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Verschoben durch Moderator
Sven P. schrieb: > die Li-Ion > Technologie heut zu Tage benötigt kein balancing mehr Wer sagt sowas?
Wird definitiv benötigt wenn man länger Freude an den Zellen haben möchte.
Vorsicht, Li-Ion ist nicht gleich Li-Ion. Z.B. bei LiFePo4 kann man in vielen Fällen auf ein Balancing verzichten. Bei LiCoO2 hat sich hingegen wenig geändert die letzten Jahre, ist ja auch die gleiche Chemie geblieben. So generell sollte man das aber eh garnicht sagen, es gibt dazu handfeste Daten, z.B. diverse Veröffentlichungen.
Ben L. schrieb: > bei LiFePo4 kann man in vielen Fällen auf ein Balancing verzichten dann erklär doch mal genau warum...LiIo, und zwar egal welche, haben beim ÜBerladen keinen Shuttle-Mechanismus der für einen automatischen Ausgleich wie bei NiCD/NiMH oder Blei sorgt. Zeig doch mal die entsprechenden Veröffentlichungen die Du angesprochen hast....
das kann sich ja der TE zusammensuchen warum sollten wir für ihn recherchieren. Er hat ja offenbar noch nicht einmal den Unterschied zwischen verschiedenen Li-Ion Zellen erfasst. Selektierte, hochwertige LiFePO4 Zellen kommen bei vernünftiger Behandlung (Einhaltung Lade/ Entladeschlussspannung) ohne aus (z.B. A123 Systems, Herstelleraussage), da die einzelnen Zellen nicht oder kaum auseinanderdriften. Heisst nach einem einmaligen ausgleichen (bzw. vorkonditionieren) kann man darauf verzichten. Im Zweifel ist ein Balancer natürlich immer besser, da nie ausgeschlossen werden kann dass eine Zelle irgendwann wegdriftet. Deswegen schreibe ich ja, in vielen Fällen, nicht in allen ;) Viel Spaß noch.
Daß sie wenig driften ist weniger das Argument. So oder so kann es mal vorkommen, daß sie unterschiedlich geladen sind. Aber die LiFePO4-Chemie ist begrenzt überladetollerant und kann die Überladung in Wärme umsetzen, ohne daß sich Lithium in größeren Mengen absetzt. Ich dachte bis vor kurzem auch: Lithium ist Lithium. Aber die LiFePO4 scheinen da doch eine Weiterentwicklung zu sein. Aber man muß messen, damit man bei einer Drift nicht eine Zelle lädt und die andere volle Kanne überlädt. Ich habe neulich noch gelesen, daß selbst der Markführer A123 Systems bei LiFePO4 Ballancer empfielt und einsetzt, obwohl es ja auch ohne gehen soll. Weiterhin gibt es auch wieder Billigzellen. Und da ist wieder nicht sichergestellt, daß sie alle die selben Parameter haben. Daher würde ich im Zweifelsfall dies nie voraussetzen. Fazit: Es soll wohl auch ohne Ballancer gehen, wenn man die Ladung überwacht. Besser ist es mit Ballancer, zumindest schadet es nicht.
Also so weit ich nun aus diesem Thread heraus gelesen habe, wird das Balancing empfohlen und werde dies dann auch anwenden (mit Max1665S). Desweiteren werde ich mir auch noch genauer die Li-Ion Technologien zu gemüte führen, da ich bisher diese nur oberflächlich betrachtet hab :) Danke euch vielmals für eure Hilfe!
Denk bei deinem Balancer aber dran, dass z.B. LiIo, LiPo und LiFePO4 unterschiedliche Nennspannungen haben und dementsprechend der Balancer an den jeweiligen Typen angepasst werden muss. Vor allem LiFePO4 hat mit 3,3V eine deutlich niedrigere Spannung. Den MAX1665S könntest du für letztere Zellen nicht verwenden. Ciao, Rainer
Habe mir folgenden LiIon Akku raus gesucht: http://www.conrad.de/ce/de/product/251007/?insert=62&insertNoDeeplink&productname=Emmerich-LiIon-Akku-ICR-18650-NH-SP-mit-Kabeln-37-V-2200-mAh-x-H-184-mm-x-70-mm Dafür sollte der Max IC geeignet sein. Sven
Carsten R. schrieb: > Daß sie wenig driften ist weniger das Argument. So oder so kann es mal > vorkommen, daß sie unterschiedlich geladen sind. Aber die LiFePO4-Chemie > ist begrenzt überladetollerant und kann die Überladung in Wärme > umsetzen, ohne daß sich Lithium in größeren Mengen absetzt. Ich dachte > bis vor kurzem auch: Lithium ist Lithium. Aber die LiFePO4 scheinen da > doch eine Weiterentwicklung zu sein. Wo hast Du denn den Schmarrn her? Beim Laden ist die Anode und nicht die Kathode das Entscheidende, und die ist bei LiFePO4 und Schichtoxid-Chemien genau gleich, sprich Kohlenstoff/Graphit. (Titanat mal außen vor, aber da ist mehr anders) Beim Überladen kommt immer Wärme raus weil es irreversible Zersetzungsreaktionen des Elektrolyten gibt, das ist aber kein Überladeschutz sondern schädigt die Zelle massiv. Zusätzlich lagert sich wenn die Zelle richtig schlecht gemacht ist Li metallisch an der Anode ab und die Struktur der Kathode bricht zusammen. Vorher machts aber nochmalerweise schon buff... Selektierte Zellen heißt übrigens auch nur dass die am Anfang nach einer Messung zusammensortiert wurden. Wie das nach ein paar Zyklen ausschaut ist schon eine ganz andere Sache (siehe div. Beiträge auf den letzten AABC). Ohne Balancen geht immer wenn man zu laden aufhört wenn die erste Zelle die Ladesschlussspannung erreicht hat und zu entladen aufhört wenn die erste Zelle die min. Entladespannung erreicht hat. ÜBer die Zeit verschenkt man dadurch hald Kapazität
rcc schrieb: > Wo hast Du denn den Schmarrn her? Was ist das für ein Tonfall? Wie gesagt, ich dachte bis vor kurzem auch. Lithium-Akku ist Lithium-Akku. Aber: http://www.hoelleinshop.com/Elektroflug/Akkus-LiPo-Equalizer-Akku-Zubehoer/LiFe-PO4-Lithium-Eisenphosphat/A123-Rundzellen-/Einzelzellen/A123Systems-Einzelzelle-1100-mAh-LiFePO4-mit-Loetfahne-.htm?shop=hoellein&SessionId=&a=article&ProdNr=HN129481&t=49302&c=37737&p=37737 http://de.wikipedia.org/wiki/Lithium-Eisenphosphat-Akkumulator http://shop.lipopower.de/LiNANOZ-LiFePo4 und hier im Forum: http://www.mikrocontroller.net/articles/LiFePo4 Einer der führenden Herrsteller, A123 Systems schreibt das selber auch. Da suche ich jetzt nicht mehr die passenden Publikationen raus. Ein bisschen darf man auch selber machen. Die Akkuchemie ist stabiler, so daß sich die Verbindungen nicht sogleich beim ersten Bisschen der Überladung zersetzen. Richtig: Bei den anderen Lithium Akkus war es bisher so, daß mit der beginnenden Überladung zeitgleich die Erwärmung und die irreversible Zersetzung verursacht wurde. Ich schrieb LiFePo4 ist begrenzt überladetollerant. Die zersetzenden Prozesse steigen erst mit zunehmender Überladung an. Natürlich ist Hitzentwicklung nicht gut füt Akkus, insbesondere Lithium-Zellen. Aber LiFePo-Zellen sind nicht augenblichlich Schrott sobald sie durch Überladung ein zusätzliches Grad mehr erreichen. Natürlich ist das nicht optimal. Darum der Hinweis auch hier einen Ballancer zu empfehlen. Sie sind aber nicht so empfindlich wie die älteren Lithium-Techniken. Bei vorsichtiger Überladung, mit verringertem Strom, ist die Schädigung erheblich geringer als bei den Vergleichstchniken. Ich schrieb nicht sie seien völlig immun gegenüber überladungen Jetzt hängt es in erheblichem Maße auch davon ab wie die Zellen genutzt werden. Durch die erhöhte Tolleranz kommt viel leichter das Szenario zustande, daß der Verschleiß durch Alterung, Gebrauch, ungünstige Umgebungbedingungen, Lagerung, Überlastung... etc wesentlich höheren Anteil an der Abnutzung hat, wohingegen vorher eine Überladung sehr häufig bis fast immer erheblich dazu beitrug. Dadurch kann es dazu kommen, daß je nach Nutzungsprofil die Schädigung durch moderates Überladen in den Hintergrund rückt. Es ist daher also eher möglich, daß unter bestimmten Vorraussetzungen die Auswirkungen der Überladung bzw. die Vorteile eines Ballancers in Anbetracht der anderen schädigenden Einflüsse in den Hintergrund treten. Wenn man aber perfekte Überlebensbedingungen vorraussetzt und nur auf die Überladung schaut, so sieht das natürlich anders aus. Dies ist aber im Allgemeinen realitätsfern und ein fast nur akademischer Spezialfall. So oder so wird ein Ballancer empfohlen. Der Gebrauch eines Akkupacks ohne Ballancer wird nicht empfohlen. Diese Frage kann aber eine untergeordnete Priorität besitzen. Und das ist bei LiFePo eher der Fall als bei den anderen Lithium-Zellen.
rcc schrieb: > Zusätzlich lagert sich > wenn die Zelle richtig schlecht gemacht ist Li metallisch an der Anode > ab und die Struktur der Kathode bricht zusammen. Vorher machts aber > nochmalerweise schon buff... Das ist schon eher falsch als die Sache mit den LifePos und ihrer höheren Robustheit. Das Ablagern von metallischem Lithium ist eine Frage der "passenden" Überladung und weniger der Qualität. Mit geeigneter Überladung schaffen das auch hochwertige Markenzellen. "Vorher machts aber nochmalerweise schon buff..." Das kann man schonmal gar nicht so stehen lassen. Sie können unter Umständen buff machen. Meistens weil des Seprator versagt durch Perforation oder Überhitzung. Das kann verschiedene Gründe haben. Die meisten möglichen Ursachen dafür haben aber weniger oder nur indirekt mit der Überladung zu tun oder das Zersetzen der Chemie und die Entstehung von metalischem Lithium und Wasserstoff ist erst die Ursache oder geschieht zumindest durch massive Überladung vorher. Ein buff durch Überladung geschieht wenn überhaupt fast immer erst nach dem Entstehen von metallischem Lithium und Wasserstoff auf und nicht vorher. Genau darum sieht an auf nahezu allen Videos in denen LiPos hochgehen, daß sie sich vorher aufblähen. Bei den anderen Lithium-Ionen Zellen sieht man es nicht so gut, weil es Becherzellen Zellen sind. Da sieht man nur wie sie "Dampf" ablassen. Woher kommt der wohl? Natürlich kann man auch eine Zelle mit einem Bitz überladen. Die macht dann gleich buff. Aber ob dann Überladung das richtige Wort ist. Überlastung trifft es in dem Falle schon eher. Es ist viel viel häufiger der Fall, daß sich metallische Lithium absetzt als daß die Zellen buff machen. Folglich kann es nicht der Normalfall sein, daß die Zellen vorher buff machen.
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