Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kondensator um Relais 10 Sekunden zu halten.


von Sebastian (Gast)


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Hallo Leute,

also ich habe folgendes Problem:

ich habe an 12 Volt Gleichstrom ein Relais mit einem Verbrauch von 1,1 
Watt angeschlosen.
Wenn die Spannung ausgeschalten wird, sollte das Relais noch ca. 20 
Sekunden angezogen bleiben.
Was für einen Kondensator benötige ich da?

Relais Daten OMRON H3Y-2 Leistungsaufnahme bei 12 V DC  ca. 1,1 W laut 
Datenblatt.

Schon mal vielen Dank für Eure Hilfe.

:
von Ungläubiger (Gast)


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Hallo,

also ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass ein Kondensator parallel zu 
einem Relais das Mittel der Wahl ist um das zu erreichen was du 
möchstest, aber hier mein Gedankenanstoß...

P = 1,1 Watt @ 12 V

P = u*i = u^2/r => R = U^2/P => (12*12)/1,1 W = 130 Ohm Widerstand.


Für den Entladevorgang bei einem Kondensator bei gibt es folgende 
Formel:

U(t) = U(anfang) * e^(-t / (R*C))


Jetzt kannst du nach C auflösen...

-t / ( ln (u(t)/u)*R) = C

Für dein t setzt du 10 Sek ein, für dein u 12 Volt und für dein U(t) die 
minimalste Spannung mit der dein Relais noch funktionieren würde.


Aber achte darauf dass wenn der Kondensator komplett entladen ist und du 
deine Schaltung anschaltest, am Anfang extremst hohe Ströme fließen..

von Ungläubiger (Gast)


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Und für dein R setze natürlich 130 Ohm ein.

von Oliver R. (roliver)


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Hallo,

nach überschlag, Goldkap 1F, aber denke an den Einschaltstrom.

Gruß

Oliver

von Sven P. (Gast)


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Das gibt ne Grützeschaltung.
Ich denke, ein deutlich kleinerer Kondensator in einer Timerschaltung 
(NE555 oder meinethalben auch Ube über einem Transistor) wäre 
geeigneter.

von Sebastian (Gast)


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Ungläubiger, danke für Deine schnelle Antwort.

Dann werde ich mal versuchen, ob ich damit zurecht komme.

von Oliver R. (roliver)


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Das mit dem NE555 geht aber nur wenn die Versoungsspannung bleibt. Wenn 
sein Relay am 12V per Stecker kommt und er den zieht, hat auch der NE 
keine chance, den woher kommt der Strom dann. aus den C!


Gruss Oliver

von Sven P. (Gast)


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Oliver R. schrieb:
> Das mit dem NE555 geht aber nur wenn die Versoungsspannung bleibt. Wenn
> sein Relay am 12V per Stecker kommt und er den zieht, hat auch der NE
> keine chance, den woher kommt der Strom dann. aus den C!
Klar.

In dieser Hinsicht könnte man dann aber auch hinterfragen, was das 
Relais überhaupt schalten soll, etwa womit ein Verbraucher dann versorgt 
werden soll... vermutlich nämlich nicht aus dem Kondensator :-)

Aber auch unter diesen Bedingungen würde ich einen Timer einsetzen und 
diesen dann auch noch aus dem Kondensator versorgen. So ein CMOS-Timer 
braucht praktisch keinen Strom und man kann die Schaltzeit des Relais 
einfacher und genauer einstellen - unabhängig von dem dicken 
Kondensator. Der zeitbestimmende Kondensator kann dann noch als 
Keramikkondensator ausgeführt werden, dann altert er (im Gegensatz zu so 
einem dicken Elko) praktisch nicht und die Schaltzeit bleibt konstant.

von Sebastian (Gast)


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Oliver R. schrieb:
> nach überschlag, Goldkap 1F, aber denke an den Einschaltstrom.

Danke für die Berechnung.

Das Relais hängt an einem alten ATX-Netzteil, dieses wird per 
Schwimmschalter eingeschaltet. Wenn der Pegel gesunken ist, ist das 
Netzteil Stromlos. Aber das Relais soll halt eben noch eine gewisse Zeit 
angezogen bleiben.

Das Netzteil ist bis 25A belastbar.

Zum Laden des Kondensators habe ich mind. 10 Minuten Zeit.

Um den Kondensator langsam zu laden, benötige ich dann einen Widerstand.

Bin gerade auf der Info-Suche wie ich diesen nun wieder berechen kann.

von Harald W. (wilhelms)


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Sebastian schrieb:

> wie ich diesen nun wieder berechen kann.

Vielleicht damit?
http://www.nordlaedchen.de/media/images/kinder-rechen.jpg
SCNR
Harald

von Sebastian (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Vielleicht damit?
>
> http://www.nordlaedchen.de/media/images/kinder-rechen.jpg

:-) hat leider nicht geklappt.

von Pastor Braune (Gast)


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besorge dir ein Relais mit zwei Wicklungen
1.Erregerwicklung
2.Haltewicklung
an 2 kommt dann dein Kondensator,2 sollte verhältnismässig Hochohmig 
sein,aufladen über eine Diode ...

mfg

von Sebastian (Gast)


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Vielen Dank an alle, für die Tipps.

Werde hier bestimmt öfters mal reinschauen.

von Wusel D. (stefanfrings_de)


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Ich würde auch zum NE555 raten, der ist für genau solche Anwendungen 
gedacht.

Ansonsten brauchst Du einen riesigen Kondensator.

Gold Caps für 12V sind nämlich nicht leicht zu bekommen, zudem haben sie 
einen hohen Innenwiderstand, so dass am Relais nicht mehr genug Spannung 
ankommt (vermutlich um 6-9V).

von Wusel D. (stefanfrings_de)


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Wie wäre es denn mit einem Nachlauf-Relais für 230V? Sowas bekommst DU 
in jedem Baumarkt:

http://www.pollin.de/shop/dt/ODQ2OTQ0OTk-/Haustechnik/Installationsmaterial/Schaltgeraete/Nachlauf_Relais_CS3_1B.html

Gibt's auch für 12V:
http://www.henri.de/bauelemente/bausaetze-und-module/zeit/20835/12v-timermodul-zeitrelais-nachlauf-relais-1-66min.html

Man muss nur den richtigen Suchbegriff kennen :-)

von JimBo (Gast)


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Akku?

von JimBo (Gast)


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Das Nachlauf-Relay braucht aber Spannung!

von John (Gast)


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JimBo schrieb:
> Das Nachlauf-Relay braucht aber Spannung!

Sebastian schrieb:
> Das Relais hängt an einem alten ATX-Netzteil, dieses wird per
> Schwimmschalter eingeschaltet.

Ich frage mich, was der Schwimmschalter schaltet.
Könnte das eventuell eine Spannung sein?

Also:
1. Wo kommt sie Spannung für den Schwimmschalter her?
2. Was ist das für eine Spannung?
3. Sind am ATX-Netzteil noch weitere Verbraucher angeschlossen?
4. Ist es erforderlich, dass diese Verbraucher abgeschaltet werden,
   während das Relais noch angezogen bleibt?
5. Welche Spannung wird mit dem Relais geschaltet?
6. Wo kommt diese Spannung her?

Fragen über Fragen.

von Schlumpf (Gast)


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Bist du sicher, dass es sich bei dem Teil über haupt um ein Relais 
handelt?????

von Harald W. (wilhelms)


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Schlumpf schrieb:

> Bist du sicher, dass es sich bei dem Teil über haupt um ein Relais
> handelt?????

Wenn man bei Omron nach H3Y sucht, findet man ein spezielles Zeitrelais.
Da sind dann wohl alle obigen Vorschläge nicht geeignet. Sebastian
sollte sein Gesamtproblem schildern. Ein Elko wird da nicht 
weiterhelfen.
Gruss
Harald

von Schlumpf (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Wenn man bei Omron nach H3Y sucht, findet man ein spezielles Zeitrelais.
> Da sind dann wohl alle obigen Vorschläge nicht geeignet. Sebastian
> sollte sein Gesamtproblem schildern. Ein Elko wird da nicht
> weiterhelfen.

So sieht's wohl aus.... :-)

von Gregor B. (Gast)


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Nec TOKIN FS1B505ZF

12V/5F

Kostet bei Future Electronics 33,50€, allerdings Abnahme von mind. 20 
Stück.

von amateur (Gast)


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Bei Verwendung eines bi-stabilen Relais wird nur der Verbrauch des 
Timers benötigt und am Ende die Energie für einen Aus-/Umschaltimpuls.

von Klingeltrafo (Gast)


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Hallo ich häng mich mal dran da ich selbiges durchführen möchte.

Relais JQC-3F(T73) soll nach 15 Sekunden abfallen.
Möglichst kein Stromverbrauch im abgefallen Zustand.

Zeit 15 Sekunden
Strom Relais Spule 0,45W
10-12VDC
mindest Spulenspannung 9VDC

Also nur mit Kondensator zu groß/teuer.

von karadur (Gast)


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Nimm ein bipolares Relais. Dann musst du nur die Energie für einen Timer 
und den Ausschaltpuls speichern.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Klingeltrafo schrieb:
> Hallo ich häng mich mal dran da ich selbiges durchführen möchte.
Mein Gedanke bei diesem Satz: Jetzt habe ich tatsächlich wieder eine 
zwei Jahre alte Frage durchgelesen und herausgefunden, dass zum Schluss 
ganz was anderes gefragt wird...

> Hallo ich häng mich mal dran da ich selbiges durchführen möchte.
Das ist eine ausgesprochen unschöne Idee. Mach einen neuen Thread auf 
und verlinke diesen hier, wenn er tatsächlich sachdienlich ist. Ist er 
aber nicht. Hast du diesen Thread hier überhaupt durchgelesen?
Denn wie schon Harald Wilhelms schrieb:
>>> Wenn man bei Omron nach H3Y sucht, findet man ein spezielles Zeitrelais.
Du willst aber ganz was Anderes. Also bitte: neuen Thread anfangen.

Klingeltrafo schrieb:
> Also nur mit Kondensator zu groß/teuer.
Definiere in deinem neuen Thread dann auch gleich "teuer" und "groß"...

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