Forum: Ausbildung, Studium & Beruf War schon mal jemand am DLR?


von herb ert (Gast)


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War dort schon mal jemand beschäftigt?

Die Stellen dort scheinen immer sehr lange offen zu sein, liegt es am 
Standort (z.B. Lampoldshausen = Pampa ), mieses Gehalt,....?

Wer war dort schon mal tätig?

von simsim (Gast)


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Der Standodrt hat nichts damit zu tun.

DLR ist ein quasi Staatsunternehmen. Dort gelten Tarife für öffentlichen 
Dienst. Die Bezahlung ist entsprechend gering. Verträge werden auf zwei 
Jahre befriestet ausgestellt, um danach für weitere zwei Jahre 
verlängert zu werden.

Ergo: geringes Gehalt bei fehlender Möglichkeit langfristiger Plannung.

von Videoeingenieur (Gast)


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Das ist eben der Nachteil bei Foschungsstätten: Die Bezahlung richtet 
sich nicht nach Angebot und Nachfrage wie im Industriesektor, wo es dank 
knapper Anzahl guter Leute, richtig Geld gibt.

Dafür wird am Forschungsinstitut halt auch viel geforscht, gelernt und 
Wissen aufgebaut. Das wollen viele machen und wenn dort dasselbe bezahlt 
würde, wie in der Industrie, würde ich da auch hingehen - Fachwissen 
vorausgesetzt. Man könnte es ja auch anders herum formulieren: Die 
langweiligere Industrie MUSS mehr bezahlen, um Leute zu haben. :-)

Meistens gehen da dann halt die Absolventen und Doktoranden hin, die 
sich noch nicht spezialisiert haben, dies aber tun wollen (und all die, 
die Physik studiert haben und sonst nix kriegen :D - ich kenne da einige 
Fälle).

von student (Gast)


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Videoeingenieur schrieb:
> Meistens gehen da dann halt die Absolventen und Doktoranden hin, die
> sich noch nicht spezialisiert haben, dies aber tun wollen (und all die,
> die Physik studiert haben und sonst nix kriegen :D - ich kenne da einige
> Fälle).

Einfach mal so da hingehn, schon klar.
Die Anforderungen dort sind härter als auf jede Stelle in der Industrie.

von Jo S. (Gast)


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simsim schrieb:
> Dort gelten Tarife für öffentlichen
> Dienst. Die Bezahlung ist entsprechend gering


Das ist nicht richtig.
Allgemein wird im öffentlichen Dienst besser bezahlt, als in der freien 
Wirtschaft.

von Marx W. (Gast)


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student schrieb:
> Einfach mal so da hingehn, schon klar.
> Die Anforderungen dort sind härter als auf jede Stelle in der Industrie.

Naja, wer die Stellenbörse sich anschaut, fragt sich schon wie die 
"arbeiten"!
Link:
http://www.dlr.de/dlr/jobs/#New/S:41

von Marx W. (Gast)


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Jo S. schrieb:
> Das ist nicht richtig.
> Allgemein wird im öffentlichen Dienst besser bezahlt, als in der freien
> Wirtschaft.


Was wieder mal die Frage aufwirft, ob  die Bedeutung des Wortes 
"allgemein" bekannt ist.

von Heiner M. (heiner_der_echte)


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Jo S. schrieb:
> Das ist nicht richtig.
> Allgemein wird im öffentlichen Dienst besser bezahlt, als in der freien
> Wirtschaft.

nein falsch. Zumindest gilt das in wirtschaftlich gesunden Regionen. In 
Dunkeldeutschland mag das durchaus zutreffen. FH Absolventen steigen im 
ÖD mit ca. 2500 Brutto ein und kommen nach 10 - 15 Jahren vllt. auf 45 - 
50 k.

Mit Master bekommt man etwa 3200 - 3300 Brutto, wobei ein Master noch 
längst nicht garantiert, als solcher eingestuft zu werden. ÖD ist 
höchstens gut wenn man Beamter ist und dann im höheren Dienst. Sonst 
eher nicht.

Übrigens ( da hier viele gern auf BWLer neidisch sind ) FH Diplomer und 
Bachelor im nicht-technischen Bereich fangen mit ca. 2200 - 2300 Brutto 
an.
Also alles andere als "gut". Außer vllt. in Dunkeldeutschland oder beim 
Willem in der Eifel ;-)

ok wobei, wenn man wie Michael S. oder Willem F. schon ewig arbeitslos 
ist, dann wäre sogar der ÖD noch gut bezahlt. Beide sollten es mal dort 
versuchen.

von Flutschi (Gast)


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Heiner M. schrieb:
>> Allgemein wird im öffentlichen Dienst besser bezahlt, als in der freien
>
>> Wirtschaft.
> nein falsch.

Das wäre mir jetzt auch neu, dass man bei den öffentlichen mehr bekommt.

student schrieb:
> Die Anforderungen dort sind härter als auf jede Stelle in der Industrie.
Ja, findest du?

Hier wird etwas Anspruchsvolles gesucht und Entgeltgruppe 11 geboten.

von Marx W. (Gast)


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Flutschi schrieb:
> Hier wird etwas Anspruchsvolles gesucht und Entgeltgruppe 11 geboten.

Wo liest du das raus?

von Heiner M. (heiner_der_echte)


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Flutschi schrieb:
> Hier wird etwas Anspruchsvolles gesucht und Entgeltgruppe 11 geboten.

ja EG11 ist auch noch sehr wenig im Vergleich zur Industrie.

Das sind für Einsteiger keine 3000 Brutto. Für Ferkes wäre das sicher 
ein gutes Angebot ( darum sollte er sich vllt. darum bemühen ) aber für 
jemanden der auch Angebote aus der Industrie hat, ist das lachhaft. Das 
kriegt dort ein Facharbeiter. Bzw. als Ing / Inf hat man das was einer 
mit EG11 BRUTTO bekommt schon meist Netto ! mindestens

von Jo S. (Gast)


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Die schlechtere Bezahlung im ÖD gilt doch nur in den Anfangsjahren. 
Später holt man das doppelt wieder herein.

FH-Job: Ein Kommilitone hat als Laboring. angefangen, Beamter A10. Nach 
2 J. wurde er in A11 und nach weiteren 7 J. in A12 befördert. Und nun 
kommt der große Clou, wie man auf einfache Weise vom gehobenen in den 
höheren Dienst aufsteigen kann. Im Alter von Mitte 30 wurde er zum 
Oberingenieur berufen, Besoldungsgruppe C2 (C-Besoldung ist noch 
Bestandschutz, gilt nicht für Neueinsteiger).

Nettoeinkommen:

Einstiegstufe A10/2:  2.140 € netto bei St-Kl I

Endstufe C2/15:       4.700 € netto bei St-Kl III

Es handelt sich dabei um eine normale Laufbahn als Laboringenieur 
(Dipl.-Ing. (FH)) an einer FH in Bayern. Bei älteren Kollegen war das 
genau so der Fall.

Die Pension wird nach C2/15 berechnet. ;)

Ich schätze mal, daß 90% der in der Privatwirtschaft beschäftigten Ing. 
ung Inf. finanziell nicht mithalten können - von den Arbeitsbedingungen 
ganz zu schweigen.

von Heiner M. (heiner_der_echte)


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Jo S. schrieb:
> Im Alter von Mitte 30 wurde er zum
> Oberingenieur berufen, Besoldungsgruppe C2 (C-Besoldung ist noch
> Bestandschutz, gilt nicht für Neueinsteiger).

eben ! normalerweise verbleibt man auf der A Stufe.

und Als Einsteiger A10, 2100 netto ?

eher 2500 Brutto ! verbeamtet wird man nicht mehr so leicht. Als Beamter 
wiederum, ist der ÖD recht gut ! aber nicht als Angestellter.

ansonsten als Laboringenieur an einer FH, am besten noch auf dem Land, 
wären deine Konditionen absolut top bzw. überbezahlt.

Wenn ich so an die Laborings an meiner FH denke : die haben Tätigkeiten 
übernommen, mit FH Diplom wohlgemerkt, die in der freien Wirtschaft 
normale Fachinformatiker machen.

von Jo S. (Gast)


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Die Anforderungen sind im ÖD allgemein nicht hoch - nur formal. Und der 
Arbeitssstil ist gemütlich.

Er betreut zusammen mit einem älteren (auch Oberingenieur)und einem 
jüngeren Kollegen Versuche im Meßtechnikpraktikum. Also nix großartiges. 
In ein paar Wochen haben wir wieder unser Sommer-Semestertreffen, da 
werd ich ihn fragen, wie das nun bei Neueinstellungen gehandhabt wird.

Wenn die Stelle bei DLR nach E11 vergütet wird, dann suchen sie einen 
Techniker oder Jungingenieur (Dipl. FH oder Bäädscheler).

Ein Kumpel ist bei einem Bauamt tätig. Die Stellen derzeit Bau-Ings 
(interna: nur Dipl.-Ing.(FH), keine Bachelor) mit mind. 2 J. BE in A11/3 
bzw. E11 ein. A11/3 sind 2.400 € netto bei St-Kl I oder 2.700 € netto 
bei StKl III. Und das schöne ist, daß die Bezüge automatisch steigen.

von Heiner M. (heiner_der_echte)


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Jo S. schrieb:
> Ein Kumpel ist bei einem Bauamt tätig. Die Stellen derzeit Bau-Ings
> (interna: nur Dipl.-Ing.(FH), keine Bachelor) mit mind. 2 J. BE in A11/3
> bzw. E11 ein. A11/3 sind 2.400 € netto bei St-Kl I oder 2.700 € netto
> bei StKl III. Und das schöne ist, daß die Bezüge automatisch steigen.

das geht aber nur bei Verbeamtung.

A11 sind als Angestellter keine 2400 netto.

von Jo S. (Gast)


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A11 ist Beamtenbesoldung, bei Angestellten wär´s E11. Wer die 
Voraussetzungen erfüllt (Höchstalter, Gesundheit, etc.) wird verbeamtet 
- was besseres kann einem nicht passieren. :)

In Bayern wird noch massiv verbeamtet.

von Heiner M. (heiner_der_echte)


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Jo S. schrieb:
> A11 ist Beamtenbesoldung, bei Angestellten wär´s E11. Wer die
> Voraussetzungen erfüllt (Höchstalter, Gesundheit, etc.) wird verbeamtet
> - was besseres kann einem nicht passieren. :)
>
> In Bayern wird noch massiv verbeamtet.

das ist nicht schlecht. Lockerer Job und in Bezug zur Tätigkeit auch 
noch eine gute Bezahlung, sicherer Beamtenjob. Dann am Besten noch aufm 
Land wo man damit auch noch sich super was aufbauen kann. Kaputt 
arbeitet man sich auf so nem Amt sicher nicht.

In der Industrie kann man auch mit 2 Jahren BE 2400 netto und mehr 
kriegen, aber hat dann keinen so sicheren Job wie der Beamte.

von Rudi Radlos (Gast)


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Heiner M. schrieb:
> aber hat dann keinen so sicheren Job wie der Beamte.

1.Beamte kann man versetzen fast ans Ende der Welt.
2.Wo Licht ist, kann auch Schatten sein.
3.Es gibt gute Jobs, die sind gleich weg und es gibt andere, wo 
Konditionen weniger ideal sind...

von Heiner M. (heiner_der_echte)


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Rudi Radlos schrieb:
> 1.Beamte kann man versetzen fast ans Ende der Welt.

stimmt. Aber Landesbeamte ( in dem Fall Hochschule ) dürfen nur 
innerhalb vom Bundesland versetzt werden. Aber auch nicht einfach 
wahllos.

Rudi Radlos schrieb:
> 3.Es gibt gute Jobs, die sind gleich weg und es gibt andere, wo
> Konditionen weniger ideal sind...

das ist Michael S. Denkweise. Die guten Jobs, die gleich weg sind ( ob 
das immer der Fall ist, sei mal dahingestellt ) sind ja weg, weil sie 
jemand bekommt ! und wie die Konditionen sind hat Jo S. ja gepostet.

Allerdings bezweifle ich ob man beim DLR verbeamtet wird !

von Jo S. (Gast)


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Versetzung ist unkritisch - nur wenn man will.


DLR such derzeit:

Ingenieur Elektrotechnik, Informationstechnik o.ä.

Ihre Qualifikation:
abgeschlossenes Hochschulstudium (Technische Hochschule oder 
Universität) der Informations- und Kommunikationstechnik oder äquivalent 
mit Note gut, wünschenswert ist Promotion im Bereich 
Elektrotechnik/Informationstechnik

Vergütung: EG 14

von Heiner M. (heiner_der_echte)


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Jo S. schrieb:
> Versetzung ist unkritisch - nur wenn man will.
>

gut zu wissen. Man kann dann z.B. als Beamter sich eine Wohnung oder ein 
Haus in einer günstigen Gegend finanzieren bis zur Pension ohne 
irgendwelche Risiken oder Bedanken, im Gegensatz zum Ingenieur in der 
freien Wirtschaft.

Jo S. schrieb:
> Ingenieur Elektrotechnik, Informationstechnik o.ä.
>
> Ihre Qualifikation:
> abgeschlossenes Hochschulstudium (Technische Hochschule oder
> Universität) der Informations- und Kommunikationstechnik oder äquivalent
> mit Note gut, wünschenswert ist Promotion im Bereich
> Elektrotechnik/Informationstechnik
>
> Vergütung: EG 14

also nix für Willem Ferkes ;-). Jedenfalls finanziell pralle ist das 
Angebot nicht. EG14 ist Angestelltentarif und sind ca. 45- 50 k, für 
einen Promovierten nicht wirklich toll. Außer man hat Chance zur 
Verbeamtung.

von Jo S. (Gast)


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Promo. wird gewünscht, keine Bedingung. Denke, daß die Stelle eher für 
einen Promotionswilligen bestimmt ist.

Vorteil: interessante Aufgabe, angenehme Arbeitsbedingungen und vor 
allem kann man Kontakte in den ÖD-Apparat aufbauen.

EG14

St-Kl I:    2064.97 € bis 2734.34 €

St-Kl III:  2356.15 € bis 3185.70 €

von Heiner M. (heiner_der_echte)


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Jo S. schrieb:
> Promo. wird gewünscht, keine Bedingung. Denke, daß die Stelle eher für
> einen Promotionswilligen bestimmt ist.
>
> Vorteil: interessante Aufgabe, angenehme Arbeitsbedingungen und vor
> allem kann man Kontakte in den ÖD-Apparat aufbauen.
>
> EG14
>
> St-Kl I:    2064.97 € bis 2734.34 €
>
> St-Kl III:  2356.15 € bis 3185.70 €
>
>
>


wenn man dabei noch den Doktor machen kann, ist so eine Stelle natürlich 
super geil ! wahrscheinlich interessante Aufgaben, passables Gehalt, 
sicherer Job und nach einigen Jahren sogar noch einen Dr.

von Heiner M. (heiner_der_echte)


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Heiner schrieb im Beitrag #3171605:
> Heiner, hast du keine Frau?

nein hab ich keine ...

Heiner schrieb im Beitrag #3171605:
> Prost

arbeite morgen,darum trinke ich heute nicht.

Heiner schrieb im Beitrag #3171605:
> Wieso hängst du hier so viel ab über die freien Tage? Keine
> Freunde/Familie?

nicht viele.

von Ex-DLRler (Gast)


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Das DLR ist ziemlich interessant - für einen frischen Absolventen. Nicht 
jedoch für Berufserfahrene.

Hier arbeitet man an interessanten Themen in einem angenehmen 
Arbeitsklima. Bezahlung richtet sich nach TvÖD und ist deshalb - 
zumindest für süddeutsche Verhältnis - weniger als in der Industrie.
Aber wer die Zeit nutzt um Kontakte aufzubauen und eventuell zu 
promovieren kann anschließend immer noch in die Industrie wechseln.

Meine Zeit beim DLR werde ich sicherlich gut in Erinnerung behalten, 
auch wenn nicht alles optimal war. Aber wo gilt das denn schon...

von Ki K. (ki_k)


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Ich interessiere mich auch für einen Job beim DLR.

Mir ist bewusst, dass die Vergütung nicht so hoch sein wird, aber ich 
finde die Forschung dort interessant.

Ich habe ein paar Fragen zum DLR:

1. War schon mal jemand dort, falls ja, wie war es?

2: Braucht man sehr gute Noten, um rein zu kommen? Bin nur gut.

3: Ist es möglich verbeamtet zu werden?

4: Ist ein Wechsel vom DLR in die Industrie möglich oder vergeudet man 
seine Zeit dort und findet dann nicht mehr den Absprung?

5: Wie wird das DLR bei der ESA oder NASA angesehen? Kann man dorthin 
wechseln?

Danke euch.

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